Einsatzfahrzeug: Wil - SVRW - ASF - Gustav 13

Wil - SVRW - ASF - Gustav 13
Wil - SVRW - ASF - Gustav 13

Einsatzfahrzeug-ID: V197587 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Wil - SVRW - ASF - Gustav 13 Kennzeichen SG 4423
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Sankt Gallen
Wache SV Region Wil Depot Wil Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Gerätewagen-Atemschutz(-Strahlenschutz) Hersteller Mercedes-Benz
Modell Vario 815 D Auf-/Ausbauhersteller Geser
Baujahr 2000 Erstzulassung 2000
Indienststellung 2000 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Atemschutzfahrzeug (ASF) des Sicherheitsverbunds Region Wil (SVRW), stationiert im Depot Wil

Fahrgestell: Mercedes-Benz Vario 815 D, T2W
Ausbau: Geser
Baujahr: 2000

Technische Daten:

  • Antrieb: Straßenantrieb (4x2)
  • Getriebe: Automatikgetriebe

Beladung/Ausstattung:

  • Schleuderketten
  • Standheizung
  • Markise auf der rechten Fahrzeugseite
  • 20 Pressluftatmer
  • 6 Langzeit-Pressluftatmer
  • 2 Rollwagen für jeweils 12 volle und leere Atemluftflaschen
  • Atemschutzüberwachungstafel
  • 2 Faltsignale
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • 6 Leitkegel
  • Whiteboard
  • Notfallkoffer
  • Verbrennungskit
  • Augendusche
  • 2 Festzeltgarnituren

Atemschutzlogistik in Wil

Für Einsätze mit einem großen Bedarf an Atemschutzgeräten hält der Sicherheitsverbund Region Wil (SVRW) ein Atemschutzfahrzeug (ASF) vor. Anders als viele andere Schweizer ASF handelt es sich bei ihm nicht um einen großen Mannschaftstransporter mit Atemschutzbeladung, sondern eher um einen klassischen Gerätewagen-Atemschutz, wie man ihn auch in Deutschland antreffen könnte. Seine Aufgabe ist es daher vielmehr Atemschutzgeräte an die Einsatzstelle zu bringen, denn Personal für deren Einsatz oder gar fertig ausgerüstete Atemschutzgeräteträger.

Das ASF wurde im Jahr 2000 von Geser auf einem Mercedes-Benz Vario 815 D aufgebaut. Abnehmer des ASF war seinerzeit noch die Feuerwehr Wil, denn der heutige SVRW wurde erst drei Jahre später gegründet. Mit Baujahr 2000 fällt das ASF auch in die finale Phase des Feuerwehrfahrzeugbaus bei Geser. Der Karosseriebauer war bereits in den 1940er Jahren in den Bau von Feuerwehrfahrzeugen eingestiegen und erlebte seine Hochphase in den 1980er Jahren. Damals baute Geser reihenweise Iveco-Fahrgestelle für Feuerwehren auf. Diese für Geser äußert erfolgreiche Phase endete Mitte der 1990er Jahre, als Iveco begann seine eigenen Magirus-Aufbauten in der Schweiz zu forcieren. Danach zog sich Geser langsam aus dem Bau von Feuerwehrfahrzeugen zurück. Nach der Jahrtausendwende baute Geser schließlich nur noch selten Feuerwehrfahrzeuge auf. Im Jahr 2008 wurde Geser von der Auto-AG übernommen, die schließlich 2023 den Fahrzeugbau bei Geser gänzlich einstellte.

Im Laufe seiner Dienstzeit bei der Feuerwehr Wil, bzw. beim SVRW wurde das ASF mehrmals geringfügig umgebaut. Die anfangs auf dem ASF verladenen Kreislaufgeräte von Dräger wurden so gegen deutlich einfacher zu handhabende Langzeit-Pressluftatmer ausgetauscht. Diese erlauben zwar keine so lange Einsatzzeit wie Kreislaufgeräte, sind aber einfacher zu warten und verlangen den Einsatzkräften im Einsatz nicht ganz so viel ab. Auch wurden die beiden im Fahrzeugheck mitgeführten Rollwagen für den Transport von Atemluftflaschen nachträglich gegen überarbeitete Modelle ausgetauscht.

Nach 2023 plant der SVRW sich von seinem ASF und dem Konzept eines eigenen Fahrzeuges für die Atemschutzlogistik zu trennen. Ersetzt werden soll das ASF durch einen Wechselladebehälter-Atemschutz (WELAB-A), der von einem der drei Trägerfahrzeuge des Sicherheitsverbundes transportiert werden kann.

Das Atemschutzfahrzeug - Eine Schweizer Eigenart

Das Atemschutzfahrzeug (ASF) ist ein bei Feuerwehren in der Schweiz weit verbreitetes Einsatzfahrzeug und stellt eine Mischung aus einem Mannschaftstransportwagen sowie einem Gerätewagen-Atemschutz dar. Das heißt es transportiert sowohl Mannschaft, als auch Ausrüstung für einen Atemschutzeinsatz an die Einsatzstelle. Anders als Mannschaftstransport- und Gerätewagen-Atemschutz ist das schweizerische Atemschutzfahrzeug aber kein eher nachrangiges Nachschubfahrzeug für größere Einsatzlagen, sondern gehört bei vielen Feuerwehren fest zum ersten Abmarsch. Oftmals bilden Atemschutzfahrzeuge eine Einheit mit einem Tanklöschfahrzeug und rücken unmittelbar oder kurz nach diesem aus. Aus der grundsätzlichen Konzeption vieler Tanklöschfahrzeuge in der Schweiz erklärt sich die enge Anbindung der Atemschutzfahrzeuge an diese. Verbreitet sind in der Schweiz Tanklöschfahrzeuge mit Truppkabine für nur drei Feuerwehrangehörige. Während das Tanklöschfahrzeug die nötige Ausrüstung für die Brandbekämpfung an die Einsatzstelle bringt, kommt das weitere Personal zusammen mit der Ausrüstung für den Atemschutzeinsatz direkt mit dem Atemschutzfahrzeug nach. Aus diesem Grund sind viele Atemschutzfahrzeuge auch so ausgebaut, dass sich zumindest ein Teil der Besatzung schon während der Fahrt mit Pressluftatmern ausrüsten kann.

Als Basis für Atemschutzfahrzeuge wird in der Regel auf Transporterfahrgestelle mit einem Gesamtgewicht von 3,5 t zurückgegriffen. Durch ihre Fahrgestelle ähneln Atemschutzfahrzeuge auch eher mehr dem deutschen Mannschaftstransportwagen und fallen deutlich kleiner aus als ein Gerätewagen-Atemschutz. Dies spiegelt sich auch in der mitgeführten Beladung wider, welche bei weitem nicht so umfangreich wie auf einem Gerätewagen-Atemschutz ausfällt. Üblich ist das nur eine an die Fahrzeugbesatzung angelehnte Zahl von Pressluftatmern mitgeführt wird und selten mehr.

Das Wiler Atemschutzfahrzeug

Aufgebaut ist das ASF des SVRW auf einem Mercedes-Benz Vario 815 D mit langem Radstand und Kastenwagenkarosserie. Zwar besitzt der Vario keinen Allradantrieb, dafür aber Schleuderketten an der Hinterachse als Anfahrhilfe bei Eis und Schnee. Ein Automatikgetriebe erleichtert die Arbeit des Maschinisten. Das Innere des ASF ist ein einziger großer Raum ohne räumliche Unterteilungen zwischen Fahrerraum und Fond, bzw. zwischen Fond und Geräteraum.

Ausgelegt ist das ASF auf eine Besatzung von bis zu sechs Personen. Neben dem Maschinisten können zwei weitere Personen auf einer Doppelsitzbank Platz nehmen. Drei weitere Personen können auf einer Rücken an Rücken zum Maschinisten und den Beifahrern angeordneten Sitzbank mitfahren. Erreicht werden kann die Sitzbank über die Schiebetür auf der rechten Fahrzeugseite. Von hier aus besteht auch ein unmittelbarer Zugang zu den beiden Regalen die von der Schiebetür aus bis fast zur Hecktür entlang der Seitenwände verlaufen. In den Regalen sind 20 Pressluftatmer und weitere sechs Langzeit-Pressluftatmer sowie weiteres Zubehör eingelagert. Auch über die Hecktüre besteht ein Zugang zu den Regalen, jedoch müssen dafür erst die beiden Rollwagen entladen werden.

Die Rollwagen nehmen nebeneinander die komplette Innenraumbreite ein und können über zwei Rampen entnommen werden. Jeder Rollwagen transportiert ein Dutzend Atemluftflaschen und bietet die Möglichkeit zum Transport von bis zu zwölf weiteren leeren Flaschen. Durch diese Konstruktion sind volle und leere Flaschen einfach separiert und Verwechslungen ausgeschlossen werden.

Über den Rollwagen werden unter den Decken noch zwei Sätze Festzeltgarnituren mitgefürt. Mit ihnen kann unter der Markise auf der rechten Fahrzeugseite eine kleine Atemschutzsammelstelle aufgebaut werden und der Arbeitsraum des ASF erweitert werden. Für kleinere Schreib- und Wartungsarbeiten befindet sich an der Stirnseite des linken Regals eine kleine Arbeitsfläche mit einem Schrank für Werkezuge und Schreibmaterial.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Federal Signal P8000
  • 2 Frontblitzer Federal Signal CD200
  • 1 Blitzkennleuchte Federal Signal LE-106 am Heck
Besatzung 1/5 Leistung 112 kW / 152 PS / 150 hp
Hubraum (cm³) 4.249 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 7.490
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Eingestellt am 12.11.2023 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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