Einsatzfahrzeug: Sedrun - Pumpiers Sursassiala - ASF
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Funkrufname | Sedrun - Pumpiers Sursassiala - ASF | Kennzeichen | GR 5477 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Graubünden | ||
Wache | Pumpiers Sursassiala Depot Sedrun | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Gerätewagen-Atemschutz(-Strahlenschutz) | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | Sprinter 519 BlueTEC 4x4 | Auf-/Ausbauhersteller | Walser |
Baujahr | 2015 | Erstzulassung | 2015 |
Indienststellung | 2015 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Atemschutzfahrzeug (ASF) „Barla“ der Pumpiers Sursassiala, stationiert im Depot Sedrun Fahrgestell: Mercedes-Benz Sprinter 519 BlueTEC 4x4 („NCV3 Facelift“) Technische Daten:
Beladung/Ausstattung:
Rollwagen Hochdrucklöschanlage: Hochdrucklöschanlage:
Löschmittel:
Beladung/Ausstattung:
Einsatzgebiet unter den Bergen Das Einsatzgebiet der Pumpiers Sursassiala erstreckt sich nicht nur bis hinauf auf die schneebedeckten Alpengipfel rund um die Gemeinden Disentis/Mustér, Tujetsch und Medel/Lucmagn, wie den 3.613 Meter hohen Tödi in den Glarner Alpen. Ein ganz besonderer Teil des Einsatzgebietes liegt mehrere hundert Meter tief unter Tage: Der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel (GBT). Mit der Alpenromantik im Tal des Vorderrheins wird der längste Eisenbahntunnel der Welt über den Zugangsstollen Sedrun verbunden. Stolze 800 Meter unter diesem liegt wiederum eine von zwei mit Gleiswechseln und Nothaltestellen ausgestatteten Multifunktionsstellen (MFS) des Gotthard-Basistunnels. Als örtliche Feuerwehr in direkter Nähe zu einem Tunnelzugang sind die Pumpiers Sursassiala in die Einsatz- und Notfallplanung des Gotthard-Basistunnels eingebunden. Sie kommen beispielsweise bei Schadenfällen im Zugangsstollen Sedrun oder in der darunterliegenden Multifunktionsstelle Sedrun zum Einsatz. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB CFF FFS rüsteten die Pumpiers Sursassiala 2015, also im Jahr vor der offiziellen Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, mit zwei für den Tunneleinsatz konzipierten Atemschutzfahrzeugen (ASF) aus. Die beiden von Walser baugleich aufgebauten Mercedes-Benz Sprinter 519 BlueTEC 4x4 tragen deshalb neben dem Logo der Pumpiers Sursassiala auch das Logo der SBB CFF FFS. Von den Pumpiers erhielten die ASF Namen mit großen Symbolwert: Florian und Barla (Rätoromanisch für Barbara) – die Namen der Schutzpatronen von Feuerwehr- und Bergleuten. Das ASF mit dem Namen Florian stationierten die Pumpiers in Disentis/Mustér, das Schwesterfahrzeug Barla in Sedrun. Wenn auch baugleich ausgeführt, unterscheiden sich die ASF in einem Ausstattungsdetail, nämlich dem im Geräteraum mitgeführten Rollcontainer. Florian führt einen Container mit weiteren Atemschutzgeräten mit und Barla einen Container mit einer Hochdrucklöschanlage. Damit lässt sich das Sedruner ASF auch als Löschfahrzeug unmittelbar in der Brandbekämpfung einsetzten, zumindest wenn es sich um Brände von überschaubarer Größe handelt. Auch wenn die in Disentis/Mustér und Sedrun stationierten ASF für den Gotthard-Basistunnel von der SBB CFF FFS beschafft wurden, stehen sie den Pumpiers Sursassiala doch für alle ihre Einsätze zur Verfügung. Bei einem Schadenfall im Gotthard-Basistunnel können die Pumpiers mit den ASF den fast einen Kilometer langen Zugangsstollen Sedrun befahren und damit die beiden Blindschächte erreichen die hinunter zur Multifunktionsstelle Sedrun führen. Für Einsätze im Tunnelbereich kann die gesamte Mannschaft schon während der Fahrt Atemschutzgeräte anlegen. Sogar für den Maschinisten steht ein Pressluftatmer bereit. Aus praktischen Gründen muss der Maschinist dieses jedoch im Stand anlegen. Auch die beiden Rollcontainer in den ASF sind eine Erleichterung für den Tunneleinsatz, kann mit ihnen doch schnell die Seilfahrtanlage in einem der Blindschächte beladen werden. Das Atemschutzfahrzeug - Eine Schweizer Eigenart Das Atemschutzfahrzeug (ASF) ist ein bei Feuerwehren in der Schweiz weit verbreitetes Einsatzfahrzeug und stellt eine Mischung aus einem Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie einem Gerätewagen-Atemschutz (GW-A) dar. Das heißt es transportiert sowohl Mannschaft, als auch Ausrüstung für einen Atemschutzeinsatz an die Einsatzstelle. Anders als MTW und GW-A ist das schweizerische ASF aber kein eher nachrangiges Nachschubfahrzeug für größere Einsatzlagen, sondern gehört bei vielen Feuerwehren fest zum ersten Abmarsch. Oftmals bilden ASF eine Einheit mit einem Tanklöschfahrzeug (TLF) und rücken unmittelbar oder kurz nach diesem aus. Aus der grundsätzlichen Konzeption vieler TLF in der Schweiz erklärt sich die enge Anbindung der ASF an diese. Verbreitet sind in der Schweiz noch immer TLF mit Truppkabine für nur drei Feuerwehrangehörige als Erstangreifer zu finden. Während das TLF die nötige Ausrüstung für die Brandbekämpfung an die Einsatzstelle bringt, kommt das weitere Personal zusammen mit der Ausrüstung für den Atemschutzeinsatz mit dem ASF direkt nach. Aus diesem Grund sind viele ASF auch so ausgebaut, dass sich zumindest ein Teil der Besatzung schon während der Fahrt mit Pressluftatmern ausrüsten kann. Als Basis für ASF wird meist auf Transporterfahrgestelle mit einem Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 5 t zurückgegriffen. Besonders bei älteren ASF waren längs zur Fahrtrichtung eingebaute Sitzbänke häufig anzutreffen. Damit boten sie auch deutlich mehr als den für einen Transporter üblichen neun Personen Platz und konnten teilweise ein Dutzend oder mehr Personen befördern. Bei neueren ASF ist diese Sitzplatzanordnung jedoch immer seltener anzutreffen. Durch ihre Fahrgestelle ähneln Atemschutzfahrzeuge eher mehr dem deutschen MTW und fallen deutlich kleiner aus als die meisten GW-A. Dies spiegelt sich auch in der mitgeführten Beladung wider, welche bei weitem nicht so umfangreich wie auf einem GW-A ausfällt. Üblich ist das nur eine an die Fahrzeugbesatzung angelehnte Zahl von Pressluftatmern mitgeführt wird und selten mehr. Atemschutzfahrzeug mit Rollcontainer Die ASF der Pumpiers Sursassiala baute Walser auf schweren Mercedes-Benz Sprinter 519 BlueTEC 4x4 mit Automatikgetriebe und Allradantrieb auf. Die Sprinter besitzen eine Halbbus-Karosserie mit einem Mannschaftsraum in der Mitte und einem geschlossenen Geräteraum im Heck. Insgesamt besitzt jedes ASF acht Sitzplätze – zwei vorne für Maschinist und Fahrzeugführer – sowie sechs im Mannschaftsraum. Jeder Sitzplatz besitzt eine Halterung für einen Langzeitpressluftatmer. Sieben von acht Halterungen stammen von Walser selbst, nur für den Beifahrerplatz griff Walser auf einen Bostrom Firefighter-Sitz zurück. Eine Besonderheit stellt auch die Atemschutz-Halterung am Fahrerplatz dar. Der Maschinist kann seinen Pressluftatmer nicht direkt schultern, stattdessen ist sein Atemschutzgerät neben seinem Sitzplatz stehend auf der Mittelkonsole aufgehängt. Im Mannschaftsraum sitzen sich jeweils drei Atemschutzgeräteträger auf zwei Sitzbänken gegenüber. Die Beladung des Mannschaftsraumes ist sehr reduziert und beschränkt sich vor allem auf das, was jeder Atemschutzgeräteträger unmittelbar bei sich trägt, also Knickkopflampen, Funkgeräte und Wärmebildkameras. Der Heckgeräteraum ist zweigeteilt ausgeführt. Links und rechts sind in dem fensterlosen Raum Regale für die ständig mitgeführte Fahrzeugbeladung eingebaut, während in der Mitte Platz für einen Rollcontainer frei bleibt. Über zwei am Heck einzuhängende Rampen kann ein Container mit Hilfe der im Geräteraum verbauten Elektroseilwinde von Warn bequem ein- und ausgeladen werden. Das ASF in Disentis/Mustér führt ständig einen Atemschutz-Rollcontainer mit weiteren Pressluftatmern, Atemluftflaschen und Zubehör mit. Im Schwesterfahrzeug in Sedrun wird eine Hochdrucklöschanlage auf Rollcontainer-Basis mitgeführt. Auf dem Rollcontainer sind eine Rosenbauer UHPS, ein Wassertank und ein Hochdruckschnellangriff verbaut. Die Rosenbauer-Löschanlage hat eine Leistung von 38 Litern pro Minute bei stolzen 100 bar und wird durch einen kleinen Verbrennungsmotor angetrieben. Als Löschmittel stehen auf dem Rollcontainer 180 Liter Wasser und 20 Liter Schaummittel bereit. Für die Löschmittelabgabe ist ein Schnellangriff mit 200 Meter Schlauch vorhanden. Der Gotthard-Basistunnel unter Sedrun Der insgesamt 57 Kilometer lange, zweiröhrige Gotthard-Basistunnel entstand zwischen 1999 und 2016 in fünf teilweise parallel vorangetriebenen Abschnitten zwischen Erstfeld im Kanton Uri und Bodio im Kanton Tessin. Er unterquert das Gotthard-Massiv in den Alpen und ersetzt den bis dahin für den Fern- und Güterverkehr über die Alpen genutzten nur 15 Kilometer langen Gotthardtunnel weitgehend. Auch wenn der Startschuss für den Gotthard-Basistunnel offiziell erst 1999 fiel, liefen die Vorbereitungen für das monumentale Bauprojekt teilweise schon mehrere Jahre vorher an. Im Bauabschnitt Sedrun wurden ab 1996 die übertägigen Bauanlagen eingerichtet und der Zugangsstollen Sedrun aufgefahren. Das auf 1.336 Metern gelegene Stollenmundloch liegt direkt am Ufer des Vorderrheins und wurde über eine kleine Betonbrücke mit den restlichen Bauanlagen verbunden. An den 990 Meter langen Zugangsstollen Sedrun schließt sich ein 450 Meter lange Lüftungsschacht an. Am Ende des Zugangsstollens Sedrun wurden zwischen 1998 und 2000 zwei sogenannte Blindschächte, also Schächte die nicht bis über Tage reichen, bis auf die Tiefe des eigentlichen Gotthard-Basistunnels bei 547 Metern Höhe über Meeresspiegel abgeteuft. Die beiden rund 30 Meter voneinander entfernten Schächte haben eine Teufe von jeweils rund 800 Metern. Als Hauptseil- und Materialfahrtsschacht wurde Schacht I auf einen Durchmesser von 6,4 Metern aufgeweitet. Der aus logistischen und sicherheitstechnischen Gründen notwendige Schacht II besitzt hingegen nur einen Durchmesser von 2,2 Metern. Beide Schächte wurden für den Bau des Gotthard-Basistunnels mit Förderanlagen aus dem Bergbau ausgestattet. Am Schachtfuß wurden zunächst große Kavernen für die Tunnelbaustelle aufgefahren. Der nördliche Tunnelvortrieb von Sedrun aus endete 2007 mit dem Durchschlag in den Bauabschnitt Amsteg. Der südlich von Sedrun gelegene Bauabschnitt Faido konnte 2010 erreicht werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten im Bereich Sedrun wurden die Förderanlagen an den beiden Blindschächten zurückgebaut, bzw. zu Förderanlagen für den regulären Betrieb des Gotthard-Basistunnels umgerüstet. Für beide Blindschächte gibt es heute Inspektionsplattformen die für die Kontrolle, Wartung und Erhaltung der Schächte genutzt werden. Die Inspektionsplattform im Schacht I kann bei Bedarf aber auch zu einer Seilfahrtanlage für bis zu 15 Personen umgerüstet werden, um die Multifunktionsstelle erreichen zu können. Unter Sedrun entstand am Schachtfuß der beiden Blindschächte die zum Sicherheitskonzept des Gotthard-Basistunnels gehörende Multifunktionsstelle Sedrun. Die zweite Multifunktionsstelle des Tunnels liegt bei Faido. Die Lage der beiden Multifunktionsstellen ist so gewählt, dass sie den Tunnel in drei etwa gleich große Stücke unterteilen. An jeder Multifunktionsstelle gibt es zwei Gleiswechsel und zwei Nothaltestellen. Die Gleiswechsel erlauben es Zügen ohne Fahrtrichtungswechsel einen eventuell verrauchten Tunnelabschnitt wieder zu verlassen. Die jeweils 450 Meter langen Nothaltestellen sind über unter Überdruck stehende Stollen miteinander verbunden und ermöglichen im Schadenfall das gefahrlose Umsteigen von Passagieren im Tunnel. Zeitweise war der Ausbau der Multifunktionsstelle Sedrun zum Unter-Tage-Bahnhof Porta Alpina geplant. Über die Porta Alpina hätte das Gebiet der Surselva an das Hochgeschwindigkeitseisenbahnnetz angeschlossen werden können. Geplant war es für diesen Bahnhof die beiden Blindschächte mit Liftanlagen für die schnelle Personenbeförderung auszustatten und unter Tage vier Wartehallen für jeweils 240 Passagiere einzurichten. Zwar wurden die Wartehallen im Rohbau noch fertiggestellt, das Projekt aber insgesamt nicht verwirklicht. Ob und wie die Porta Alpina noch fertiggestellt wird ist nicht geklärt. |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/7 | Leistung | 140 kW / 190 PS / 188 hp |
Hubraum (cm³) | 2.987 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 5.500 |
Tags | |||
Eingestellt am | 25.08.2023 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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