Einsatzfahrzeug: Gächlingen - FMK - MW (a.D.)

Gächlingen - FMK - MW (a.D.)
Gächlingen - FMK - MW (a.D.)
Blick auf das Armaturenbrett.

Einsatzfahrzeug-ID: V193581 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Gächlingen - FMK - MW (a.D.) Kennzeichen SH 181
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Schaffhausen
Wache FW Mittelklettgau Magazin Gächlingen Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Mannschaftstransportwagen Hersteller Volkswagen
Modell LT 35 Auf-/Ausbauhersteller Rusterholz
Baujahr 1990 Erstzulassung 1990
Indienststellung k.A. Außerdienststellung 2022
Beschreibung

Mannschaftswagen (MW) der Feuerwehr Mittelklettgau (FMK), stationiert im Magazin Gächlingen

Fahrgestell: VW LT 35 2,4
Ausbau: Rusterholz
Baujahr: 1990

Technische Daten:

  • Motor: Reihen-6-Zylinder-Ottomotor
  • Antrieb: Straßenantrieb (4x2)
  • Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe

Beladung/Ausstattung:

  • 2 Faltsignale
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • 5 Pressluftatmer in der Kabine
  • Druckluftfluchtgerät Dräger
  • 2-teilige Schiebleiter

Mannschaftswagen mit Züricher Vergangenheit

In der Vergangenheit erwarben Feuerwehren im Kanton Schaffhausen immer mal wieder ausgediente Einsatzfahrzeuge aus dem benachbarten Kanton Zürich. Neben den Fahrzeugen die einzelne Wehren erwarben, beschaffte die Feuerpolizei Schaffhausen teilweise sogar ganze Gruppen gebrauchter Einsatzfahrzeuge aus Zürich für die Wehren im Kanton. Erkennen lassen sich die Gebrauchtfahrzeuge mit Züricher Vergangenheit meistens einfach an ihrer typisch lemongrünen Farbgebung.

Über die Verbindungen ins Nachbarkanton Zürich kam auch die Feuerwehr Mittelklettgau an den nun in ihrem Magazin in Gächlingen stationierten Mannschaftswagen (MW). Der 1990 von Rusterholz ausgebaute Volkswagen LT 35 war ursprünglich unter der Bezeichnung Personentransportfahrzeug (PTF) im Kanton Zürich im Einsatz. An diese Zeit erinnert nicht nur die lemongrüne Lackierung mit der leuchtroten Bauchbinde, sondern auch die Fahrzeugnummer „9“ an den Seiten und am Heck. Diese Nummer legt zumindest die Vermutung nahe, dass dieses PTF ursprünglich in Diensten der Stützpunktfeuerwehr Dielsdorf stand.

Angeschafft worden war das PTF im Rahmen des Ende der 1980er, bzw. Anfang der 1990er Jahre eingeführten Reform-Konzeptes „Feuerwehr 2000“ der Gebäudeversicherung Zürich (GVZ). Dieses hatte zum Ziel u.a. mit Hilfe eines übergreifenden Fahrzeugkonzeptes das Feuerwehrwesen im Kanton den gestiegenen Anforderungen anzupassen und dabei die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel bestmöglich zu nutzen. Im Zuge dessen wurden zwischen 1988 und 1999 alleine vom Züricher Haus- und Hoflieferanten Rusterholz ganze 94 PTF ausgebaut – davon ganze 53 auf Basis des Ford Transit. Deutlich seltener wurden PTF von Rusterholz auf VW-Fahrgestellen aufgebaut, nämlich gerade mal fünf auf Basis des LT 35. Eingesetzt wurden die PTF von allen Typen von Feuerwehren im Kanton Zürich: Den Ortswehren, den regionalen Stützpunkten und dem kantonalen Stützpunkt.

Der in Gächlingen stationierte MW der Feuerwehr Mittelklettgau wurde im Jahr 2022 durch einen neuen Mercedes-Benz Sprinter ersetzt, der sich neben dem Personal- auch zum Materialtransport eignet.

Kleiner Bus mit vielen Sitzplätzen

Auf den ersten Blick wirkt der lemongrüne Volkswagen LT 35 mit Rusterholz-Ausbau recht unscheinbar. Einzig die zweiteilige Schiebeleiter auf dem Dachgepäckträger mag für ein dem Mannschaftstransport dienendes Fahrzeug ungewöhnlich wirken. Richtig interessant wird der MW mit der Züricher Vergangenheit aber beim näheren Hinsehen und beim Blick in den Innenraum. Dort finden nämlich sage und schreibe 13 Personen Platz. Während für diese Personenzahl in Deutschland ein spezieller Führerschein der Klasse D, bzw. D1 notwendig wäre, ist derartiger Führerscheinaufwand zumindest im Feuerwehrbereich in der Schweiz nicht notwendig. Deswegen trifft man bei Schweizer Feuerwehren immer wieder auf Mannschaftstransporter mit einer derart großen Zahl an Sitzplätzen. Ungewöhnlich ist aber nicht nur die schiere Zahl an Sitzmöglichkeiten, sondern auch deren Verteilung. In dem LT gibt es nämlich nicht nur einen großen Mannschaftsraum, sondern gleich zwei davon. Den vorderen Mannschaftsraum erreicht man über die Schiebetür auf der rechten Seite. In ihm sind quer zur Fahrtrichtung zwei Sitzbänke mit Blick in Fahrtrichtung eingebaut. Zwei weitere Sitzbänke, jedoch längs zur Fahrtrichtung und sich gegenüberliegend angebracht, befinden sich im hinteren Mannschaftsraum. Ihn erreicht man über die zweiflügelige Hecktüre. Die Sitzanordnung längs zur Fahrtrichtung ist ebenfalls typisch für die Schweiz und kann bei vielen Fahrzeugen für den Mannschaftstransport angetroffen werden.

Für einen Mannschaftstransporter recht ungewöhnlich ist auch die Beladung des Volkswagen. Im vorderen Mannschaftsraum sind hinter dem Fahrersitz und der Beifahrersitzbank fünf Pressluftatmer aufgehängt. Für diese Ausstattung entschieden sich seinerzeit einige Feuerwehren im Kanton Zürich. Damit bringt der MW, bzw. das PTF nach alter Züricher Bezeichnung, neben Personal auch Ausrüstung für den Atemschutzeinsatz mit und kann vor Ort direkt schon anwesende Löschfahrzeuge unterstützen. Passend zu den fünf Pressluftatmern gehören auch fünf zusätzliche Atemluftflaschen zur Beladung. Sie sind im hinteren Geräteraum verlastet und stecken in einer Halterung, die unter die hintere der beiden Sitzbänke im vorderen Mannschaftsraum reicht. Weitere Ausrüstung ist unter anderem in den beiden Staukästen unter den Sitzbänken im hinteren Fahrzeugteil verstaut.

Feuerpolizei Schaffhausen

Die Feuerpolizei des Kantons Schaffhausen ist als Aufsichtsbehörde für den Brandschutz im Kanton verantwortlich und ist Teil des Finanzdepartements der kantonalen Verwaltung. Sie gliedert sich in die Abteilungen Baulicher Brandschutz und das Feuerwehrinspektorat auf. Während sich die Abteilung Baulicher Brandschutz um alle Belange des Vorbeugenden Brandschutzes kümmert, führt das Feuerwehrinspektorat die Aufsicht über die Feuerwehren des Kantons. Das Inspektorat erlässt im Bereich des Feuerwehrwesens notwendige Erlasse und Weisungen, organisiert die Zusammenarbeit der Feuerwehren sowie die Ausbildung der Feuerwehrleute und dient den Feuerwehren als Beratungsinstanz.

Über das Inspektorat wird auch das Zuschusswesen für die Feuerwehren im Kanton Schaffhausen abgewickelt. Es bewilligt, kontrolliert und übernimmt die Auszahlung der Subventionen an die Feuerwehren. In erster Linie subventioniert der Kanton den Kauf neuer Feuerwehrfahrzeuge. Die Höhe der Subventionen richtet sich in erster Linie nach dem Einsatzgebiet des Feuerwehrfahrzeuges. Während für im Gebiet der eigenen Feuerwehr eingesetzte Fahrzeuge die Kosten zu einem Teil übernommen werden, werden Fahrzeuge für Stützpunktaufgaben sogar komplett durch den Kanton finanziert. Durch den Kanton (mit-)finanzierte Fahrzeuge lassen sich am aufgeklebten Logo der Feuerpolizei Schaffhausen einfach erkennen. Ähnliche Finanzierungsmodelle für Feuerwehrausrüstung gibt es auch in vielen anderen Schweizer Kantonen. Häufig treten dabei auch die jeweilige kantonale Gebäude- oder Feuerschutzversicherung als koordinierende Stelle auf.

In die Zuständigkeit des Feuerwehrinspektorats fallen darüber hinaus die Überwachung von Tankanlagen sowie die Organisation der Löschwasserversorgung.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Drehspiegelkennleuchten Hella KL700, davon 1 am Heck
  • 2 Starktonhörner Hella
Besatzung 1/12 Leistung 70 kW / 95 PS / 94 hp
Hubraum (cm³) 2.381 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.500
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k.A.
Eingestellt am 13.07.2023 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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