Einsatzfahrzeug: Hippo Multipower HAWC - Angloco - KLF 5/6

Hippo Multipower HAWC - Angloco - KLF 5/6
Hippo Multipower HAWC - Angloco - KLF 5/6
Blick auf Fahrer- und Beifahrerplatz.

Einsatzfahrzeug-ID: V192178 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Hippo Multipower HAWC - Angloco - KLF 5/6 Kennzeichen k.A.
Standort SonstigesLeih-, Messe- und Vorführfahrzeuge
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation kommerzielles Unternehmen
Klassifizierung Kleinlöschfahrzeug Hersteller Sonstige
Modell HAWC Auf-/Ausbauhersteller Angloco
Baujahr 2022 Erstzulassung k.A.
Indienststellung k.A. Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Kleinlöschfahrzeug (KLF) 5/6 als Vorführfahrzeug von Angloco

Fahrgestell: HIPPO Multipower HAWC
Aufbau: Angloco
Baujahr: 2022

Technische Daten:

  • Motor: 2 Elektromotoren für Fahrantrieb und Lenkung
  • Generator: Reihen-4-Zylinder-Dieselmotor Kubota D902
  • Antrieb: Allradantrieb (6x6)
  • Batterie: 7,5 kW
  • Höchstgeschwindigkeit Land/Wasser: 35/3 km/h
  • Reichweite elektrisch/diesel-elektrisch: 20/150 km
  • Leergewicht: 1.940 kg
  • Anhängelast: 2.000 kg
  • Länge/Breite/Höhe: 4.260/1.650/2.283 mm
  • Radstände: jeweils 970 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: VMSB 2000
  • Hersteller: Mist-Tech
  • Förderleistung (Mist-/Jet-Mode): 59/120 l/min bei 20 bar / 500 l/min bei 7 bar
  • Besonderheit: Membranpumpe, Pump and Roll-Betrieb

Löschmittel:

  • Wasser: 600 l

Beladung/Ausstattung:

  • Funkfernbedienung
  • Überrollbügel/Roll over Protection System (ROPS)
  • Lenzpumpe
  • Abschleppstange BlueOx
  • Seilwinde Mile Marker SEC95
  • Wasserwerfer Akron 3462 mit Hohlstrahldüse Mist-Tech A201 und Funkfernbedienung
  • 2 D-Druckschläuche
  • D-Hohlstrahlrohr Mist-Tech mit Hohlstrahldüse A201
  • Löschlanze Mist-Tech B103
  • ABC-Pulverfeuerlöscher 2 kg

Besonderes KLF für besondere Aufgaben

Fast könnte man die Feuerwehrversion des HIPPO Multipower HAWC von Angloco für eines der vielen nicht ganz ernst gemeinten Projekte aus den Werkstätten der britischen BBC-Kultserie „Top Gear“ halten. Kurios wirkt der extrem kompakte Allrad-Dreiachser allemal - fast wie eine geschrumpfte Mini-Version des bekannten Alvis Salamander-Flugfeldlöschfahrzeuges (FLF) der Royal Air Force (RAF) aus den 1950ern. Um ein FLF handelt es sich bei dem Winzling natürlich nicht, auch nicht um eine Storyline für „Top Gear“, sondern um ein ganz ernst gemeintes Kleinlöschfahrzeug (KLF). Konzipiert wurde das hochmobile KLF von Angloco, um damit Brände an schwer zugänglichen Orten zu erreichen und auch solche in für Menschen hochgefährliche Umgebungen. Trotz seiner zwei Sitzplätze und dem Lenkrad handelt es sich beim HAWC nämlich prinzipiell um ein Unmanned Ground Vehicle (UGV) - eine Landdrohne. Das KLF kann also auch problemlos dort zum Einsatz kommen, wo man aus Sicherheitsgründen besser keine Menschen mehr einsetzt - etwa auf Truppenübungsplätzen oder alten, munitionsbelasteten Schlachtfeldern. Nahe liegt der Vergleich mit einem Löschroboter oder einem Löschunterstützungsfahrzeug. Doch das HAWC-KLF ist nicht nur größer als die meisten Vertreter dieser noch recht neuen Fahrzeuggattung, sondern kann dank eigener Pumpe und Löschwassertank auch vollkommen autark eingesetzt werden.

Löschtechnik mit Membranpumpe

Pumpe und Tank verbergen sich im feuerroten Aufbau von Angloco in der Ladebucht des HAWC. Vorne im Aufbau ist ein 600 Liter großer Löschwassertank eingebaut, dahinter eine elektrisch angetriebene VMS 2000 B-Pumpe der polnischen Angloco-Tochter Mist-Tech. Bei der VMS 2000 B (Vehicle Mounted Misting System, „Fahrzeugmontiertes Nebelsystem“) handelt es sich nicht etwa um eine feuerwehrtypische Kreisel-, sondern um eine spezielle Membranpumpe mit einem Leistungsspektrum das von 22 Litern pro Minute bei 15 bar bis hinauf zu 500 Litern pro Minute bei sieben bar reicht. Das Mittel der Wahl für die Löschwasserabgabe ist der fernsteuerbare Wasserwerfer von Akron zwischen Fahrer und Beifahrer. Dieser wurde für die Aufnahme einer Mist-Tech-Hohlstrahldüse modifiziert, die entweder einen ultrafeinen Wassernebel mit 57 Litern pro Minute oder einen klassischen Vollstrahl mit bis zu 500 Litern pro Minute erzeugen kann. Alternativ kann auch ein kleiner Löschangriff über den D-Druckabgang der Pumpenanlage vorgenommen werden. Dafür gehören zwei D-Druckschläuche und ein D-Strahlrohr mit Hohlstrahldüse sowie Löschlanze - beides ebenfalls von Mist-Tech - zur Fahrzeugbeladung. Damit ist auch schon die komplette Beladung des KLF aufgezählt. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf dem ferngesteuerten Löschangriff. Bei der Konzeption des KLF wollte Angloco aber nicht auf die Option zum Vortragen eines klassischen Löschangriffs mit einem handgeführten Strahlrohr verzichten.

Militärfahrgestell mit speziellen Features

Das passende Fahrgestell für das ferngesteuerte Löschen mit dem KLF steuerte das US-amerikanische Rüstungsunternehmen HIPPO Multipower mit seinem HAWC bei. Seine militärischen Wurzeln kann der sandfarbene Hybrid Amphibious Wheeled Carrier (HAWC) schwerlich verbergen, genauso wie sein komplexer Name einige seiner Qualitäten offenlegt. Konzipiert wurde er von HIPPO als wahlweise bemanntes, ferngesteuertes oder sogar autonomes schwimmfähiges Radfahrzeug für Transport-, Versorgungs- und Feuerunterstützungsaufgaben mit diesel-elektrischem Antrieb. Der Antrieb des HAWC erfolgt über zwei Elektromotoren: Einem für das Vorwärts- und Rückwärtsfahren sowie einem für die Lenkung. Diese erfolgt wie bei einem Panzer über das Abbremsen einzelner Räder, unter den drei Achsen des HAWC ist nämlich keine Lenkachse. An Land beschleunigt der HAWC auf bis zu 35 Stundenkilometer, im Wasser sind es immerhin noch drei. Das ist nicht viel, reicht für das Überqueren eines kleinen Gewässers aber völlig aus.

Als Diesel-Hybrid kann sich der HAWC wahlweise reinelektrisch oder mit der zusätzlichen Hilfe eines kleinen Dieselmotors fortbewegen. Seine elektrische Reichweite liegt bei rund 20 Kilometern und bringt zwei für die militärische Anwendung wichtige Vorteile mit. Auf elektrischen Schleichpfoten unterwegs erzeugt er fast keine akustische oder thermische Signatur – stealth. Erweitern lässt sich die Reichweite, aber auch der Geräuschpegel, durch einen kompakten Drei-Zylinder-Dieselmotor von Kubota der mit seinen 25 PS die Batterien des HAWC auflädt. In dieser Kombination vergrößert sich die Reichweite auf 150 Kilometer. Noch größer wird die Reichweite des HAWC, wenn die Achsen auf Freilauf geschaltet werden und er von einem Zugfahrzeug mit bis zu 100 Stundenkilometern geschleppt wird. Um diese Fortbewegungsmethode zu vereinfachen stattete Angloco sein KLF mit einer Blue Ox-Abschleppstange aus. Ein aufwändiger Transport des KLF auf einem Anhänger zu seinem Einsatzort ist daher nicht nötig. Ein Zugfahrzeug in der Größenordnung eines SUV oder Pickup mit einer Anhängelast in Höhe des Gesamtgewichtes des HAWC von 2.940 Kilogramm reicht völlig aus.

Fortbewegung mit und ohne Fahrer

Neben Lasten von bis zu 750 Kilogramm kann der HAWC auch zwei Personen transportieren. Fahrer und Beifahrer nehmen vor der Ladebucht in einer komplett offenen Kabine Platz. Windschutzscheibe, Türen, gar ein Dach – Fehlanzeige. Es gibt lediglich zwei abwaschbare „Sportsitze“ mit Vier-Punkt-Gurten und ROPS-Überrollbügel (Roll Over Protection System). Wem der Fahrkomfort zu spartanisch ist, der muss auch nicht mitfahren, denn der HAWC benötigt gar keinen Menschen auf dem Fahrersitz. Serienmäßig wird er mit einer Funkfernbedienung für den Fahrbetrieb ausgeliefert, auf die die kleine Antenne an der Front dezent hinweist. Das HAWC-KLF lässt sich damit in besonders gefährlichen Situationen aus sicherer Entfernung steuern. Gleiches gilt für den Akron-Wasserwerfer, der auch über eine Funkfernbedienung verfügt. Mit entsprechender Sensortechnik ausgerüstet kann der HAWC sogar komplett autonom fahren. Ganz auf das ferngesteuerte oder autonome Fahren ausgelegt ist das RAPTOR getaufte Schwesterfahrzeug des HAWC. Es hat gar keine Sitze und auch der Überrollbügel fehlt folglich. Dafür bietet der RAPTOR eine größere Ladebucht und mehr Nutzlast. Nach Angaben von Angloco kann ein KLF auf Basis des RAPTOR sogar 1.000 Liter Wasser mitführen, also nochmals 400 Liter mehr als der HAWC.

Für die Zukunft hat Angloco schon weitere Ideen für das HAWC-KLF im Sinn. Denkbar wäre es das Tankvolumen durch einen Spezialanhänger mit einem zusätzlichen Wassertank zu erweitern, um auch die 2.000 Kilogramm Zuglast des HAWC auszunutzen. Einen ähnlichen Anhänger hat Angloco bereits für das Pickup-KLF eines britischen Truppenübungsplatzes konstruiert. Eine weitere Option wäre es das HAWC-KLF mit einer Flugdrohne auszustatten. Mit dieser könnte nicht nur das Umfeld des KLF besser überwacht werden, im ferngesteuerten Betrieb wäre der Fahrer so nicht mehr auf eine direkte Sichtlinie zum KLF angewiesen und könnte sich noch weiter von diesem entfernen. Das Maximum ließe sich aus dem KLF herausholen, wenn es auf einem für den vollautonomen Betrieb ausgerüsteten HAWC oder RAPTOR aufgebaut wird. Denkbar wäre es laut Angloco mit einem derart autonomen KLF über Tage und Wochen ein ihm zugeteiltes Gebiet, beispielsweise eine kalte Brandstelle zu überwachen und bei Bedarf einen selbstständigen Löschangriff durchführen zu lassen.

Punktlandung zur Interschutz

Pünktlich zur Interschutz wurde das allererste HAWC-KLF bei Angloco fertiggestellt. Gerade rechtzeitig um in der Woche vor der Messe noch ein kleines Werbevideo mit dem dreiachsigen KLF zu produzieren und es dann über den Ärmelkanal nach Hannover zur Messe zu transportieren. Einen Kunden gibt es für den Erstling zwar noch nicht, wohl aber schon Interessenten. Die Feuerwehren einiger Schießplätze interessieren sich laut Angloco bereits für das HAWC-KLF.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 blaue Frontblitzer
  • 4 blaue Seitenblitzer, je 2 pro Seite am Aufbau
  • 2 blaue Heckblitzer
  • 1 gelbe LED-Kennleuchte
Besatzung 1/1 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 2.940
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Eingestellt am 07.06.2023 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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