Einsatzfahrzeug: Kamp-Lintfort - WF Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich - DL 25 (a.D.)
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Funkrufname | Kamp-Lintfort - WF Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich - DL 25 (a.D.) | Kennzeichen | k.A. |
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Standort | Europa (Europe) › Deutschland (Germany) › Nordrhein-Westfalen › Wesel (WES, DIN, MO) | ||
Wache | BtF Bergwerk West Kamp-Lintfort (a.D.) | Zuständige Leitstelle | Leitstelle Wesel (WES) |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Werkfeuerwehr |
Klassifizierung | Drehleiter | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | LF 3500 | Auf-/Ausbauhersteller | Metz |
Baujahr | 1951 | Erstzulassung | 1951 |
Indienststellung | 1951 | Außerdienststellung | Ja, aber Jahr unbekannt |
Beschreibung | Drehleiter DL 25 der Werkfeuerwehr Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich AG in Kamp-Lintfort Fahrgestell: Mercedes-Benz LF 3500/42 ("Langhauber") Technische Daten:
Aufbau: Abstützung:
Leiterstuhl:
Leitersatz:
Für ihre Werkfeuerwehr beschaffte die Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich AG in Kamp-Lintfort 1951 bei Metz eine Drehleiter (DL) 25 auf einem Langhauber Mercedes-Benz LF 3500. Sie war seinerzeit nicht nur die erste DL 25 von Metz auf einem LF 3500, sondern auch die erste mit einer Staffelkabine. Zuvor hatte Metz nur ab 1950 kleinere DL 22 auf dem LF 3500 mit Staffelkabine aufgebaut. Die Drehleiter kam in den Tagesanlagen der Zeche Friedrich Heinrich zum Einsatz. Bis wann sich die DL 25 im Einsatz befand ist nicht bekannt. Mit Sicherheit befand sie sich auch noch über die Übernahme der Zeche Friedrich Heinrich durch die Ruhrkohle AG (RAG) im Jahr 1968 im Dienst. Die DL 25 von Metz Schon kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm Metz wieder die Produktion von Drehleitern auf. Gefertigt wurden ab 1946 zunächst die drei bereits im Krieg entwickelten Drehleitertypen, darunter auch die DL 22. Ab 1949 baute Metz dieses in Kriegszeiten als Schwere Drehleiter (SDL) bezeichnete Modell auf dem neuen Langhauber Mercedes-Benz LF 3250 und dem kurz darauf erschienenen LF 3500 auf. In den 1950er Jahren stellte Metz die DL 25 als Weiterentwicklung der bekannten DL 22 mit leicht verlängertem Leitersatz, aber bewährter Technik, vor. Beide Drehleitertypen hatten einen vierteiligen Leitersatz mit einem zusätzlichen Handausschub von 2 Metern Länge im obersten Leiterteil. Statt nur 22 Meter maß der Leitersatz der Drehleiter 25 aber namensgebende 25 Meter. Gleich blieb der maschinelle Antrieb der Drehleiter über eine vom Fahrzeugmotor angetriebene Kette. Das Aufrichten des Leitersatzes bewerkstelligte ein markanter, bogenförmiger Zahnkranz, während den Auszug der Leiterteile Stahlseile übernahmen. Gesichert wurde die ausgezogene Drehleiter mit für diese Zeit üblichen Fallhaken. Zum Ausgleich der durch die Fallhaken verursachten Höhendifferenz wurde der eingangs erwähnte Handauszug benötigt. Im Regelfall wurde die Drehleiter über drei Hebel für die Leiterbewegungen auf der linken Seite des Leiterstuhls gesteuert. Ergänzt wurden die im 90°-Winkel zueinander angeordneten Hebel durch Anzeigeinstrumente für den Aufrichtwinkel und die Leiterlänge sowie eine Warneinrichtung mit Glocke für die Anzeige einer Überlast. Da es keinen Sitzplatz am Hauptbedienstand gab, musste der Maschinist stehend arbeiten und der Leiter beim Drehen zu Fuß folgen. Für den Notbetrieb waren an verschiedenen Stellen des Leiterstuhls Ansatzpunkte für die drei auf der rechten Seite mitgeführten Handkurbeln und Drehräder vorhanden. Damit konnte auch bei einem Ausfall des Fahrzeugmotors und des Nebenantriebs ein Drehleiterbetrieb gewährleistet werden. Für den Einsatz der Drehleiter als Kran war am untersten Leiterteil weit vorne eine Öse vorgesehen, welche je nach Aufrichtwinkel und Ausladung mit 400 bis 1.500 Kilogramm belastet werden konnte. Die Hublast der Drehleiter konnte durch das Einsetzten von Stangen an einem unterhalb der Lastöse quer unter dem Leiterpark verlaufenden Rundprofil auf 3.000 Kilogramm erhöht werden. Für sicheren Stand im Einsatz sorgen vier paarweise vor und hinter der Hinterachse angeordnete Fallspindelstützen. Diese müssen alle einzeln manuell bedient und arretiert werden um die Drehleiter abzustützen. Gegen Ende der 1950er Jahre entwickelte Metz für seine Drehleitern einen hydraulischen Antrieb, mit dem auch die Fallhaken zur Sicherung nicht mehr benötigt wurden. Als neues Modell wurde die Drehleiter 30 hydraulisch, kurz DL 30h, und danach die Drehleiter 25 hydraulisch vorgestellt. Sie lösten die bisherigen maschinell angetriebenen Drehleitern ab. Aufgebaut wurde diese DL 25 auf einem Langhauber Mercedes-Benz LF 3500/42 mit von Metz gefertigter Doppelkabine mit sechs Sitzplätzen. Um eine niedrige Gesamthöhe zu erzielen wurde die Kabine im Vergleich zu Löschfahrzeugen niedriger ausgeführt und um ein komplettes Drehen des Leiterstuhls zu erlauben an den oberen Ecken stark abgerundet. Dieses Baumuster von Mercedes-Benz wurde im Mannheimer Werk gefertigt und kam 1949 als L 3250 auf den Markt. Schon ein Jahr später wurde die Nutzlast des Langhaubers von 3.250 auf 3.500 Kilogramm erhöht und der Name in L 3500 geändert. Eine weitere Namensänderung erfuhrt das Modell 1955 als es in L 311, eine Zahlenkombination aus Nutzlast und Motorleistung, umbenannt wurde. Neben der klassischen Langhauber-Kabine für den L311 wurde auch eine Frontlenkervariante unter dem Namen LP 311 angeboten. Im Frühjahr 1961 endete in Mannheim die Produktion des Mercedes-Langhaubers. Von der Zeche Friedrich Heinrich zum Bergwerk West Die Zeche Freidrich Heinrich war ein Steinkohlebergwerk in Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen. Die 1906 gegründete Bergwerksgesellschaft entwickelte die Zeche durch zwei Weltkriege hindurch erfolgreich weiter, wurde aber zwischen 1968 und 1970 von der Ruhrkohle AG (RAG) übernommen. Kurz nach der Jahrtausendwende ging die Zeche Friedrich Heinrich 2001 im Bergwerk West auf und schloss 2012 als viertletzes Steinkohlebergwerk in Deutschland. Die Wurzeln der Zeche Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort reichen zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1862 wurde das Feld Humbold an die drei Gewerken Friedrich Freiherr von Diergardt, Ferdinand Stein und Wilhelm Königs verliehen. Zwölf Jahre später wurde das Abbaufeld in drei Teile aufgeteilt, wobei das östliche in Andenken an Friedrich Freiherr von Diergardt den Namen Friedrich Heinrich erhielt. Bergbau fand zu dieser Zeit auf dem Abbaufeld aber noch lange keiner statt. Erst ab 1901 kam es auf dem Abbaufeld zu Probebohrungen, woraufhin 1906 die Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich AG unter Führung einer französischen Bankengruppe gegründet wurde. Von den Erben Friedrich Freiherr von Diergardts erwarb die neue Aktiengesellschaft das über 29 Quadratkilometer große Abbaufeld Friedrich Heinrich und begann dort ab 1907 die Schächte Friedrich Heinrich 1 und 2 abzuteufen. Gleichzeitig mit den Arbeiten an den Tagesanlagen der Zeche Friedrich Heinrich wurde auch die nötige Infrastruktur geschaffen und die Siedlung Friedrich Heinrich gegründet – Keimzelle der späteren Stadt Kamp-Lintfort. Als erster Schacht erreichte Friedrich Heinrich 2 im Jahr 1910 bei einer Teufe von 306 Metern das Karbon. Ein Jahr darauf erreichte auch Schacht Friedrich Heinrich 1 bei einer ähnlichen Teufe die Kohleflöze. Bis zum 1. Juli 1912 konnte auf der Zeche Friedrich Heinrich die Kohleförderung aufgenommen werden. Während der Sacht 1 als Förderschacht diente, wurde Schacht 2 als Wetterschacht genutzt. Schon 1913 nahm eine an die Zeche angeschlossene Kokerei zur Veredelung der abgebauten Kohle ihren Betrieb auf. Im Jahr 1913 erreichte Schacht 1 eine Teufe von 450 Metern und 1917 eine Teufe von 550 Metern. Im Ersten Weltkrieg wurde nicht nur mehr als die Hälfte der Belegschaft zum Kriegsdienst einberufen, die Zeche wurde auch unter Zwangsverwaltung gestellt und damit ihren französischen Eigentümern entzogen. Im Jahr 1917 erwarb schließlich die Rheinische Stahlwerke AG die Zeche Friedrich Heinrich. Nach einem Urteil eines deutsch-französischen Schiedsgerichtes gelangte die Zeche aber schon 1921 zurück an seine ursprünglichen französischen Besitzer. In den 1920er Jahren wurden die Tagesanlagen an der Schachtanlage 1/2 erweitert und eine Grubenwehr eingerichtet. Zur gleichen Zeit wurden durch die Bergwerksgesellschaft die umliegenden Abbaufelder Norddeutschland, Vluyn und Vluyn II sowie Heinrich und Camp V übernommen. Doch schon in den 1930er Jahren musste ein Teil der gerade erst erworbenen Abbaufelder an die Niederrheinische Bergwerks AG abgegeben werden, gleichzeitig wurden aber auch wieder neue Abbaufelder hinzugekauft. Mit dem Abteufen des Schachtes 3 auf dem Feld Norddeutschland – der späteren Schachtanlage 3 Norddeutschland – wurde 1927 begonnen. Bis 1940 hatte der Schacht eine Teufe von 474 Metern erreicht und war über einen Durchschlag auf der 1. Sohle mit der Schachtanlage 1/2 verbunden. Zur gleichen Zeit erreichte der Schacht 1 eine Teufe von 642 Metern. Nachdem bereits Mitte der 1920er Jahre auf Friedrich Heinrich stählerne Grubenstempel eingesetzt worden waren, folgte ab 1942 der Einsatz eines Kohlenhobels im Abbau. Die Vorbereitungen zum Abteufen der neuen Schächte 4 und 5 liefen zwar 1943 an, mussten aufgrund der Kriegseinwirkungen wieder eingestellt werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde insbesondere die Kokerei bei Luftangriffen beschädigt, aber auch andere Teile der Tagesanlagen trugen nicht unerhebliche Beschädigungen davon. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Zeche Friedrich Heinrich unter Alliierte Verwaltung gestellt. Noch 1945 begannen Reparaturarbeiten auf den Tagesanlagen der Zeche. Im Jahr darauf konnten die Arbeiten an der neuen Schachtanlage 4/5 wieder aufgenommen werden und 1947 wurde die Kokerei erneuert. Schon 1949 gelangte die Zeche wieder in den Besitz seiner französischen Eigentümer. In den 1950er Jahren wurde die Kokerei weiter erweitert, das Fördergerüst über Schacht 1 durch einen modernen Förderturm ersetzt und untertage Fahrdrahtlokomotiven eingesetzt, für die sogar ein untertägiges Stellwerk eingerichtet wurde. Der schon im Zweiten Weltkrieg projektierte Doppelschacht 4/5 wurde zugunsten eines einzelnen Schachtes 4 verworfen, an dem 1956 die Abteufarbeiten begannen. Die 1968 gegründete Ruhrkohle AG (RAG) übernahm noch im Jahr ihrer Gründung mit zahlreichen anderen Zechen im Ruhrgebiet die Zeche Friedrich Heinrich. Bis 1970 war die Übernahme der Zeche Friedrich Heinrich durch die RAG abgeschlossen. Über einen Blindschacht konnte 1974 die auch 885 Metersohle genannte 6. Sohle aufgeschlossen werden. Im Jahr darauf wurde ein auf die gleiche Sohle ausgerichteter Förderberg aufgefahren. Mit einem Durchschlag wurden 1978 die Zechen Friedrich Heinrich und Rheinland untertägig miteinander verbunden. Als Folge der Kohlekrise musste im gleichen Jahr die Kokerei von Friedrich Heinrich stillgelegt werden. In den 1980er Jahren wurden auf den Schächten der Zeche Friedrich Heinrich die Teufarbeiten wieder aufgenommen und eine Vorbohrung zu einem auf 950 Meter Teufe liegenden Kohleflöz vorgenommen. Mit einem weiteren Durchschlag im Jahr 1987 wurde die Zeche Friedrich Heinrich an die Zeche Niederberg angebunden. Noch 1988 wurde auf Schacht 3 eine 1.000 Metersohle angesetzt und sogar eine 1.200 Metersohle projektiert. Die Zechen Friedrich Heinrich und Rheinland gingen 1990 einen Förderverbund ein. Die Förderung der Zeche Rheinland wurde in diesem Zuge hin zur Zeche Friedrich Heinrich verlegt. Ein Jahr später ersetzte untertage eine moderne Bandförderung auf Friedrich Heinrich die bisherige Streckenförderung. Zum Jahr 1993 entstand das Verbundbergwerk Friedrich Heinrich/Rheinland und die Förderung wurde auf die Schachtanlage Friedrich Heinrich 1/2 konzentriert, während die Schachtanlagen Rheinpreußen 8 und 9 als Förderstandorte aufgegeben wurden. In einem weiteren Konsolidierungsschritt entstand 2001 das Bergwerk West mit den Schächten Friedrich Heinrich 1/2 und 3, Rossenray 1 und 2 sowie dem Wetterschacht Friedrich Heinrich 4. Noch im gleichen Jahr wurde auch die Zeche Niederberg an das Bergwerk West angeschlossen, ihre Schächte Niederberg 1/2/5, 3 und 4 jedoch abgeworfen. Der Schacht Friedrich Heinrich 3 wurde 2006 abgeworfen. Im Jahr 2007 wurde der Kohleausstieg in Nordrhein-Westfalen bis 2018 vereinbart. Als viertletztes Bergwerk der RAG wurde das Bergwerk West 2012 stillgelegt. Die letzte Förderschicht auf dem Bergwerk West war am 21. Dezember 2012, bevor am 31. Dezember Schicht im Schacht war. Zuletzt arbeiteten auf dem Bergwerk West noch 1.560 Menschen. Im letzten Abbaujahr 2012 wurden 2,5 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Im Vergleich dazu lag die höchste Abbaumenge der Zeche im Jahr 1993 bei 4,17 Millionen Tonnen Kohle. Die eigenständige Zeche Friedrich Heinrich hatte in ihrer Blüte 1960 stolze 7.630 Beschäftige. Ihre höchste Abbauleistung von fast 2,6 Millionen Tonnen Kohle erreichte die Zeche 1986. |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/5 | Leistung | 74 kW / 100 PS / 99 hp |
Hubraum (cm³) | 5.675 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | k.A. |
Tags |
k.A.
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Eingestellt am | 06.05.2023 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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