Einsatzfahrzeug: Chur - Rettung Chur - KTW 4x4 - Rico 5

Krankentransportwagen (KTW) 4x4 der Rettung Chur, stationiert an der Rettungswache am Kreuzspital des Kantonsspitals Graubünden in Chur

Fahrgestell: Mercedes-Benz G 270 CDI Worker („W 461“)
Aufbau: Dlouhy
Baujahr: 2005

Technische Daten:

• Motor: Reihen-5-Zylinder-Turbodieselmotor Mercedes-Benz OM 612
• Antrieb: Allradantrieb, 4x4
• Getriebe: Automatikgetriebe
• Differentialsperren: Vorder-, Hinterachs-, Mittendifferential

Beladung/Ausstattung:

• Klimaanlage
• Anhängerkupplung

• Notfallrucksack
• Ergänzungsrucksack
• EKG/Defibrillator Zoll X Series
• Absaugpumpe Weinmann Accuvac

• Fahrtrage
• Tragestuhl mit Treppenraupe Ferno
• Schaufeltrage
• Vakuummatratze

• Faltsignal
• Verkehrswarnleuchte
• Löschdecke
• ABC-Pulverfeuerlöscher
• Schutzhelm MSA
• Stabtaschenlampe
• CO-Messgerät

Offroad-Retter fürs Gebirge

Das Einsatzgebiet der Rettung Chur ist geprägt durch große Höhenunterschiede und reicht von der Stadt Chur, die weit unten im breiten Tal des Alpenrheins liegt, bis hinauf in die über der Stadt aufragende Berglandschaft der Bündner Alpen. Dort liegen auch viele der insgesamt 23 Gemeinden, für die die Rettung Chur neben der Stadt Chur selbst als Rettungsdienst zuständig ist. Der tiefste Punkt im Einsatzgebiet der Rettung Chur liegt mit beschaulichen 528 m am Rhein, der höchste Punkt auf fast 1.800 m. Aus diesem Grund und wegen der durchaus strengen und gerade in den Höhenlagen schneereichen Winter besteht der Fuhrpark der Rettung Chur fast ausschließlich aus Allradfahrzeugen.

Den Großteil ihrer Einsätze wickelt die Rettung Chur mit zwei großen Rettungswagen (RTW) und zwei kompakteren Einsatzambulanzen (EA) ab, zwischen denen die diensthabenden Teams je nach Einsatzstichwort und -ort wählen können. Beispielsweise kommen die EA wegen ihrer besseren Wendigkeit gerne bei Notfällen in engen Stadt- und Dorfkernen oder im bergigen Umland Churs zum Einsatz. Für Einsätze die jedoch eine besondere Geländegängigkeit erfordern hält die Rettung Chur aber auch noch eine als Krankentransportwagen (KTW) 4x4 bezeichnete EA vor. Bei diesem Spezialfahrzeug handelt es sich um einen 2005 von Dlouhy auf- und ausgebauten Mercedes-Benz G 270 CDI Worker. Zum Einsatz kommt der KTW 4x4 zum Beispiel bei Notfalleinsätzen auf abgelegenen Bergbauernhöfen im Einsatzgebiet der Rettung Chur.Doch sind solche Einsätze selten und so ist der KTW 4x4 vor allem ein Spezialfahrzeug für den Fall der Fälle.

Der große Vorteil des KTW 4x4 ist zwar zweifelsohne seine hohe Geländegängigkeit und seine Wendigkeit, sein großer Nachteil aber das begrenzte Platzangebot. Der Patientenraum fällt ähnlich beengt wie in einem klassischen Hochlang-KTW aus. Nur eine einzelne Person kann neben dem Patienten mitfahren und kann diesen von ihrem Betreuersitz auch nur sehr eingeschränkt und vor allem im Brust- und Kopfbereich erreichen. Immerhin kommt mit wenigen Abstrichen fast die identische medizinische Ausrüstung wie in einem RTW der Rettung Chur im KTW 4x4 unter. Lediglich ein tragbares Beatmungsgerät und eine Reanimationshilfe fehlen.

Die Schweizer Einsatzambulanz

Die Einsatzambulanz (EA) ist ein im Rettungsdienst in der Schweiz weit verbreiteter Fahrzeugtyp, der sich noch am ehesten mit dem deutschen Krankentransportwagen (KTW) oder Notfall-Krankenwagen (N-KTW) vergleichen lässt. Wie auch bei den deutschen KTW und N-KTW handelt es sich bei den Schweizer EA um eher kompakte Rettungsmittel mit im Vergleich zu einem Rettungswagen (RTW) deutlich kleineren Abmessungen. Bei der medizinischen Ausstattung unterscheiden sich die EA hingegen häufig deutlich von ihren deutschen Pendants. Meistens sind EA gleichwertig oder zumindest annähernd gleichwertig wie die größeren RTW beladen. Aus diesem Grund können und werden viele EA in der Schweiz gleichwertig zu RTW eingesetzt. Sie werden sowohl für Notfalleinsätze herangezogen, aber auch für Sekundärtransporte wie Verlegungen und Krankentransporte. In der Notfallrettung werden die EA in der Schweiz vor allem wegen ihrer kompakten Abmessungen sehr geschätzt, die einen Einsatz in engen Stadt- und Ortskernen oder in bergigem Umfeld erleichtern.

• 1 Warnbalken Federal Signal Phoenix PXL
• 2 Frontblitzer Federal Signal MicroLED