Einsatzfahrzeug: Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS - Magirus - TLF 3000

Iveco FF 150 E 32 WS - Magirus - TLF 3000
Iveco FF 150 E 32 WS - Magirus - TLF 3000
HMI-Bedienfeld in der Kabine.

Einsatzfahrzeug-ID: V185224 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS - Magirus - TLF 3000 Kennzeichen k.A.
Standort SonstigesLeih-, Messe- und Vorführfahrzeuge
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation kommerzielles Unternehmen
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Iveco
Modell EuroCargo FF 150 E 32 WS Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 2021 Erstzulassung k.A.
Indienststellung k.A. Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 als Vorführfahrzeug von Magirus

Fahrgestell: Iveco FF 150 E 32 WS / IG 150 EW 2CA
Aufbau: Magirus
Aufbautyp: AluFire AF3, Bull-Bauweise
Baujahr: 2021

Technische Daten:

  • Motor: Reihen-6-Zylinder-Dieselmotor
  • Antrieb: Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe ZF 6S 1000
  • Länge/Breite/Höhe: 6.840/2.500/3.264 mm
  • Radstand: 3.690 mm
  • Böschungswinkel vorne/hinten: 34°
  • Anhängelast ungebremst/gebremst: 1.500/2.000 kg

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FPN 10-2000
  • Hersteller: Magirus
  • Förderleistung: 2.000 l/min bei 10 bar
  • Besonderheiten: Pump and Roll-Betrieb, C-Druckabgang an der Front

Löschmittel:

  • Wasser: 3.000 l, zzgl. 300 l für Selbstschutzanlage
  • Schaummittel: 200 l

Beladung/Ausstattung:

  • Klimaanlage
  • Dachluke
  • AStabweiser außen an der Kabine
  • Arbeitsscheinwerfer TerraLED 120 W an der Front, Lichtleistung: 9.600 lm
  • 6 Arbeitsscheinwerfer Nordic Lights 50 W, je zwei links, rechts und hinten am Aufbau, Lichtleistung jeweils: 4.200 lm
  • Umfeldbeleuchtung
  • Selbstschutzanlage mit elektrischer Pumpe (24 V) als Redundanz sowie Düsen im Astabweiser an der Kabine und an den Reifen, Durchfluss pro Düse: 5 l/min
  • 4 Frontsprühdüsen, Durchfluss pro Düse: 50 l/min
  • Handrohr an Dachluke bestehend aus formstabilem Druckschlauch und C-Hohlstrahlrohr
  • Schaum- und Wasserwerfer AWG APF2-HH XL mit Mehrzweckdüse MZ 1200 (abnehmbar) mit Pumpenbedienstand auf dem Aufbaudach, Durchfluss: 1.200 l/min
  • Schaummittelpumpe zum Befüllen des Schaumtanks, Förderleistung: 50 l/min
  • Atemschutzanlage in der Kabine mit Atemschutznotfalltasche und 3 Lungenautomaten
  • Wechselsprechanlage zwischen Kabine und Aufbaudach
  • Motorkettensäge
  • Werkzeugkasten
  • Halligan-Tool
  • Bolzenschneider
  • Vorschlaghammer
  • Spaten
  • Schaufel
  • Dunghacke
  • Besen
  • Reifenfüll- und Schnellentlüftungsset
  • Anhaltestab
  • 4 Leitkegel
  • Schnellangriff bestehend aus C-Druckschlauch in Buchten und C-Hohlstrahlrohr
  • 6 B-Druckschläuche
  • 6 C-Druckschläuche
  • 2 Schlauchtragekörbe mit D-Druckschläuchen, Verteiler C-DCD und 3 D-Hohlstrahlrohren
  • 2 B-Systemtrenner
  • Sammelstück A-3B
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • Verteiler BB-CBC
  • 2 C-Hohlstrahlrohre
  • B-Hohlstrahlrohr mit Stützkrümmer
  • Zumischer Z4
  • Kombischaumrohr M4/S4
  • 2 Feuerpatschen
  • 2 Löschrucksäcke
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • 2 Pressluftatmer
  • 2 Atemanschlüsse Überdruck für Pressluftatmer
  • 3 Atemanschlüsse Normaldruck für Atemschutzanlage
  • 3 Knickkopflampen
  • Verbandskasten

Normfahrzeug mit einem Hauch Frankreich

Mit gekonnt ausgewählten Anleihen von französischen Camion Citerne Feux de Forêt (CCF) verfeinerte Magirus ein normkonformes deutsches Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 zum potenten Waldbrandlöschfahrzeug. Das 2021 auf einem Iveco Eurocargo FF 150 E 32 WS aufgebaute TLF nutzt Magirus als Vorführfahrzeug. Beispielsweise war das Fahrzeug am Stand von Alpha Robotics auf der Interschutz 2022 in Hannover zu sehen. Zu den in Frankreich bewährten Anpassungen des deutschen Norm-TLF gehören beispielsweise ein Unterbodenschutz gegen thermische Beschädigungen, eine wahrhaftige Selbstschutzanlage die Kabine und Reifen zum Feuerschutz in einem Wassernebel einhüllt und über einen exklusiven Wasservorrat und eine Elektropumpe als Redundanz verfügt sowie eine Atemschutzanlage zum Schutz der Besatzung in der Kabine vor Atemgiften. Statt des von verschiedenen anderen Herstellern bei Waldbrandlöschfahrzeugen forcierten Frontwerfers verfügt das TLF 3000 von Magirus über eine eher hemdsärmeligere Lösung zur Wasserabgabe während der Fahrt. Das Iveco-Fahrgestell besitzt eine klassische Dachluke aus der heraus mit einem einfachen Handrohr – einem formstabilem Druckschlauch mit einem C-Hohlstrahlrohr – die Brandbekämpfung aufgenommen werden kann. Diesem pragmatischen Ansatz folgend achtete Magirus auch darauf die Abmessungen des TLF möglichst kompakt und den Aufbau für einen guten Schwerpunkt möglichst niedrig zu halten. Damit einher geht die Beschränkung der Fahrzeugbeladung auf das absolute Minimum ohne große Extravaganzen.

Das Endresultat ist ein für die Vegetationsbrandbekämpfung taugliches TLF 3000 mit zeitgemäßen Sicherheitseinrichtungen für die Besatzung, einer Gesamtlänge von unter 7 m und einem Gesamtgewicht von nur knapp 14 t.

EuroCargo mit Bull-Aufbau

Als Basis für sein deutsch-französisches TLF 3000 wählte Magirus einen Iveco EuroCargo FF 150 E 32 WS mit einem Radstand von 3.690 mm aus. Angetrieben wird der Iveco durch einen 320 PS starken Reihen-Sechs-Zylinder-Dieselmotor. Für den Kraftübertrag in dem Allrader sorgt ein klassisches Sechs-Gang-Schaltgetriebe. Der Geländegängigkeit zu Gute kommt die grobstollige Einzelbereifung. Um die Auflagefläche der Reifen bei weichen Bodenuntergründen vergrößern zu können verfügt der Iveco zwar über keine elektronische Reifendruckregelanlage, aber ein einfaches Reifenfüll- und Schnellentlüftungsset gehört stattdessen zur Beladung. Für den Einsatz dieses kleinen Kits besitzt das Fahrgestell zusätzliche Druckluftanschlüsse im Aufbau, um alle Reifen gut und schnell erreichen zu können.

Der Aufbau des TLF stammt aus der bekannten AluFire 3-Baureihe von Magirus und wurde in der sogenannten Bull-Bauform ausgeführt. Das heißt der Aufbau besteht aus mehreren Modulen und besitzt als zentrales Element einen außenliegenden Löschwassertank. Dieser liegt aus Gründen der Gewichtsverteilung relativ genau über der Hinterachse und ist durch seine markanten Stabilisierungsrippen direkt auszumachen. In den 3.300 l fassenden Wassertank ist ein kleinerer Tank für 200 l Schaummittel integriert. Eingerahmt wird das Tankbauteil durch Geräteräume. Zwei Geräteräume befinden sich vor den Tanks und drei dahinter. Im Heckgeräteraum – einem der drei Geräteräume hinter den Tanks – ist die Feuerlöschkreiselpumpe eingebaut. Die FPN 10-2000 hat eine Leistung von 2.000 l/min bei 10 bar und wird über das Magirus-typische Human Machine Interface (HMI) gesteuert. Trotz des Schaumtanks besitzt die Pumpe keine Zumischeinrichtung. Stattdessen wird ein einfacher Z4-Zumischer mitgeführt. Eine Schaummittelpumpe zum Befüllen des Schaumtanks ist hingegen vorhanden.

Eine Pumpe - Viele Möglichkeiten

Zusätzlich zu den drei B-Druckabgängen im rückwärtigen Geräteraum sowie links und rechts hinten unter dem Aufbau besitzt die Pumpe auch zwei C-Druckabgänge. Einer der kleinen Abgänge befindet sich im Geräteraum G4 und wird für den aus einem in Buchten gelegten C-Druckschlauch mit Hohlstrahlrohr bestehenden Schnellangriff benötigt. Der zweite C-Abgang ist am Frontsprühbalken unter der Stoßstange an der Fahrzeugfront verbaut. Der beispielsweise für Nachlöscharbeiten oder zum Reinigen verschmutzter Fahrbahnen nutzbare Balken besteht aus vier einzeln absperrbaren Düsen à je 50 l/min.

Deutlich leistungsfähiger ist hingegen die Rohrleitung die von der Pumpe durch den Aufbau hindurch zur Werferaufnahme nach vorne auf das Aufbaudach führt. Auf einer Aufnahmeplatte lässt sich bei Bedarf der im Dachkasten verstaute Schaum- und Wasserwerfer AWG APF2-HH XL arretieren. Zum Werfer gehört eine Hohlstrahldüse MZ1200 mit einem maximalen Durchfluss von 1.200 l/min. Der Werfer ist nicht fest auf dem Dach montiert, sondern abnehmbar ausgeführt, um die Fahrzeugsilhouette so niedrig wie möglich zu halten. Der AluFire3-Aufbau fällt zwar niedriger aus als die davor liegende Kabine, ein Werfer würde aber unter Umständen über die Kabine hinausragen und würde eine Angriffsfläche für tiefhängende Äste bieten. An der Werferaufnahme mündet neben dem Druckabgang der Pumpe auch ein Saugrohr aus dem Schaummitteltank. In Verbindung mit einem selbstansaugenden Werfer kann so auch Löschschaum abgegeben werden. Über ein kleines Bedienfeld rechts von der Aufnahme für den Werfer kann der Pumpendruck gesteuert werden. Ein Mikrofon und ein Lautsprecher erlauben es dem Bediener am Werfer zudem mit dem Maschinisten in der Kabine zu kommunizieren. Die Wechselsprechanlage ist insbesondere dann wichtig, wenn der Werfer im Pump and Roll-Betrieb während der Fahrt genutzt werden soll.

Eine weitere Möglichkeit zur Wasserabgabe während der Fahrt stellt das sogenannte Handrohr auf dem Kabinendach dar. Für den Einsatz des kurzen formstabilen Druckschlauchs mit angekuppeltem C-Hohlstrahlrohr besitzt die Kabine eigens eine großzügige Dachluke. Nach dem Lösen der beiden Arretierungen im Kabineninneren kann die runde Luke angehoben und nach links hinten weggedreht werden. Eine Person kann sich dann in der Kabine aufstellen, durch die Luke nach draußen heraussehen und mit dem vor der Luke abgelegten Handrohr den Löschangriff aufnehmen.

Selbstschutz

Die letzte Möglichkeit über die Feuerlöschkreiselpumpe Wasser abzugeben ist zugleich auch die letzte Sicherheit für die Fahrzeugbesatzung: Die Selbstschutzanlage. Kleine Düsen à 5 l/min in den Radkästen und in dem auf die Kabine aufgesetzten großen Astabweiser benetzen die Kabine in besonders brenzligen Situationen mit einem kühlenden Wassernebel. Um diese für Waldbrandlöschfahrzeuge essentielle Sicherheitseinrichtung immer Einsatzbereit zu halten ist im Löschwassertank ein 300 l fassendes Reservoir abgegrenzt. Es steht einzig und allein für die Selbstschutzanlage zur Verfügung, die damit selbst dann noch Wasser zur Verfügung hat, wenn der Tank eigentlich schon leer ist. Eine weitere Sicherheit stellt die kleine 24 V-Elektropumpe unter dem Aufbau dar. Sie ist die Redundanz für die Feuerlöschkreiselpumpe. Fällt die Kreiselpumpe aus, beispielsweise weil der Motor abstirbt, dann übernimmt die durch die Batterie gespeiste Elektropumpe die Arbeit an der Selbstschutzanlage.

Um die Kabine zum wahrhaftigen Rückzugsraum für die Besatzung zu machen, ist sie auch mit einer Atemschutzanlage ausgestattet. Anders als in französischen CCF ist kein Pressluftatmer fest verbaut, sondern eine modifizierte Atemschutznotfalltasche übernimmt diese Aufgabe. Insgesamt drei Y-Stücke erlauben es bis zu vier Normaldruck-Lungenautomaten an die Atemluftflasche in der Tasche anzuschließen. Damit kann jedes der drei Besatzungsmitglieder des TLF sowie eine weitere Person über die Notfalltasche mit frischer Atemluft versorgt werden.

Zu den Sicherheitseinrichtungen des TLF zählen außerdem auch die silbern glänzenden Ummantelungen rund um alle Leitungen am Fahrzeugunterboden zum Schutz gegen thermische Beschädigungen sowie der große Astabweiserrahmen als Schutz gegen mechanische Beschädigungen rund um die Kabine. Was das TLF hingegen nicht besitzt ist ein ausgewiesener Überollbügel im Sinne eines Roll over Protection System.

Low Profile und viel Licht

Einigen fällt es schon auf den ersten Blick auf, anderen wiederum erst auf den zweiten oder dritten: Das TLF 3000 besitzt keine klassischen Rundumkennleuchten und auch keine modernen, integrierten Kennleuchtenmodule. Manch einer könnte sogar meinen das TLF besitzt gar keine Sondersignalanlage. Auch im Bereich der Sondersignalanlage bleibt Magirus dem Low Profile-Grundsatz treu, der sich schon am flachen Aufbau des TLF 3000 erkennen lässt. Vorne links und rechts am Astabweiserrahmen der Kabine sowie hinten rechts und links am Aufbau verbaute Magirus insgesamt vier sogenannte HT-Systeme von Hänsch als Sondersignalanlage. Jedes dieser Systeme besteht aus zwei Sputnik SL-Blitzern die in Kombination eine klassische Rundumkennleuchte ersetzten, dafür aber so gut wie keinen Ansatzpunkt für Beschädigungen durch tiefhängende Äste oder ähnliches bieten.

So unauffällig wie die Sondersignalanlage des TLF ausfällt, so auffällig ist doch das weitere Beleuchtungspaket, das aus gleich zwei Umfeldbeleuchtungen besteht. Neben der normalen Umfeldbeleuchtung aus dem AluFire3-System ist das TLF mit sieben zusätzlichen LED-Scheinwerfern ausgerüstet. Über der Windschutzscheibe hängt eine längliche LED-Leiste von TerraLED mit 9.600 lm. Weitere kleine LED-Scheinwerfer sind in die seitlichen Dachgalerien integriert: Links und rechts je zwei NordicLights-Arbeitsscheinwerfer mit je 4.200 lm. Abgerundet wird das Beleuchtungspaket durch zwei weitere dieser Arbeitsscheinwerfer am Heck.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 4 HT-Systeme FG Hänsch Sputnik SL HTB, davon 2 am Heck
  • 2 Frontblitzer FG Hänsch Sputnik SL
  • 2 Druckkammerlautsprecher FG Hänsch
Besatzung 1/2 Leistung 235 kW / 320 PS / 316 hp
Hubraum (cm³) 6.728 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.100
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Eingestellt am 30.09.2022 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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