Einsatzfahrzeug: Stoos - FW - Transportfahrzeug

Stoos - FW - Transportfahrzeug
Stoos - FW - Transportfahrzeug
Funkgerät unter der Decke.

Einsatzfahrzeug-ID: V177255 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Stoos - FW - Transportfahrzeug Kennzeichen SZ 110393
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Schwyz
Wache FW Stoos Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung All-Terrain Vehicle / Utility Task Vehicle Hersteller Kawasaki
Modell Mule 4010 Trans 4x4 Diesel Auf-/Ausbauhersteller Brändle
Baujahr 2012 Erstzulassung 2012
Indienststellung 2012 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Transportfahrzeug der Feuerwehr Stoos

Fahrgestell: Kawasaki Mule 4610 Trans 4x4 Diesel
Ausbau: Brändle
Baujahr: 2012

Technische Daten:
Antrieb: Straßenantrieb, 4x2, mit zuschaltbarem Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 2-Gang-Automatikgetriebe
Differentialsperren: Selbstsperrdifferential an der Vorderachse und zuschaltbare Differentialsperre an der Hinterachse
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Länge / Breite / Höhe: 3.005 / 1.575 / 2.150 mm
Radstand: 2.165 mm
Bodenfreiheit: 175 mm
Wendekreis: 3,4 m

Beladung/Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (UDS) / Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • Gelbe Doppelblitzkennleuchte FG Hänsch Comet-B
  • Seilwinde
  • Je 2 Zusatzscheinwerfer nach vorne und hinten
  • Stabtaschenlampe LEDLenser
  • 3-teilige Schiebleiter

Zusatzausstattung im Feuerwehrdepot:

  • 4 Kettenfahrsätze zur Montage anstelle der Reifen

Der Stoos und seine Feuerwehr

Obwohl das auf einer Hochfläche am Fronalpstocks (1.922 m) gelegene Bergdorf Stoos zur Gemeinde Morschach gehört, besitzt es aufgrund seiner besonderen und insbesondere im Winter schwer erreichbaren Lage eine eigene Feuerwehr. Diese ist komplett unabhängig und nicht Teil der Feuerwehr Morschach.

Der Stoos liegt auf einer Höhe von 1.300 m unterhalb des über dem Vierwaldstättersee aufragenden Fronalpstocks und wird in der Hauptsache über die Standseilbahn Schwyz-Stoos sowie die Luftseilbahn Morschach-Stoos erschlossen. Zwar führt auch eine schmale und kurvenreiche Straße vom Weiler Ried (Muotathal) hinauf auf den Stoos, jedoch darf diese nur mit einer Sondergenehmigung befahren werden. Abgesehen vom begrenzten Anliegerverkehr ist der Stoos ein autofreies Dorf. Nur rund 150 Menschen leben dauerhaft auf dem Stoos, doch gibt es hier insgesamt 2.000 Gästebetten in Hotels und Ferienwohnungen. Der Stoos ist bei Touristen Sommer wie Winter beliebt und wird u.a. zum Wandern, Mountainbiken und für den Wintersport frequentiert. Zum gleichnamigen Skigebiet oberhalb des Dorfes gehören sechs Liftanlagen und rund 35 Pisten- und 25 Loipenkilometer. Über die Liftanlagen sind die Gipfel des Fronalpstocks und des benachbarten Klingenstocks (1.935 mm) vom Stoos aus zu erreichen.

Im Einsatzfall ist die Feuerwehr Stoos aufgrund der abgelegenen Höhenlage des Dorfes zunächst für längere Zeit auf sich alleine gestellt, bevor Verstärkung von den im Tal gelegenen Feuerwehren eintrifft. Die nächstgelegene Feuerwehr aus Muotathal hat eine Anfahrt von rund 12 km bis auf den Stoos, die Stützpunktfeuerwehr Schwyz hat 16 km Weg zurückzulegen und von Morschach aus sind es sogar 17 km Fahrt. Darin eingerechnet ist jeweils die 7,4 km lange Straße die über 700 Höhenmeter vom Tal in Ried (Muotathal) aus hinauf auf den Stoos führt. Bedeutend schneller als über die Straße erreicht die Verstärkung die Feuerwehr Stoos über die Standseilbahn Schwyz-Stoos. Nur 3:10 min braucht die weltweit steilste Standseilbahn (110 %, bzw. 47,73° Steigung) für die fast 750 m Höhendifferenz zwischen Tal- und Bergstation. Mit einem eigenen Sonderfahrplan für Feuerwehreinsätze lässt sich so zeitnah weiteres Feuerwehrpersonal und auch Ausrüstung auf den Stoos bringen, nicht aber ganze Fahrzeuge. Werden weitere Feuerwehrfahrzeuge, bspw. ein Hubrettungsfahrzeug, auf dem Stoos benötigt, so ist der Straßenweg unumgänglich.

Das Depot der Feuerwehr Stoos befindet sich seit 2017 im Untergeschoss der im gleichen Jahr eröffneten Standseilbahn Schwyz-Stoos. Der Feuerwehr steht eine geräumige Fahrzeughalle mit zwei Fahrzeugboxen sowie entsprechende Sozialräume zur Verfügung. Zuvor befand sich das Feuerwehrdepot unter deutlich besengteren Verhältnissen im Zivilschutzbunker unter dem Seminarhotel.

Ein Allrounder auf Rädern und Ketten

Sommer wie Winter und egal ob auf oder abseits der Straße ist die Feuerwehr Stoos mit ihrem schlicht als Transportfahrzeug oder aber auch Feuerwehr Quad bezeichneten Utility Task Vehicle (UTV) mobil. Das 2012 in Dienst gestellte Kawasaki-UTV mit der etwas sperrigen Bezeichnung Mule 4610 Trans 4x4 Diesel ist in den warmen und schneefreien Monaten klassisch auf Rädern auf dem Stoos unterwegs und wird für die schneereichen Wintermonate mit speziellen Kettenfahrsätzen ausgerüstet. Die vier kettenbespannten Antriebssätze werden anstelle der Räder an den beiden Antriebsachsen des UTV montiert und sorgen auf Schnee und anderen weichen Untergründen für gutes Vorankommen. Den Umbau ihres UTV von Rad- auf Kettenantrieb und umgekehrt nehmen die Feuerwehrangehörigen passend zum Wechsel der Jahreszeiten selbst in ihrem Depot vor.

Mit ihrem Kawasaki Mule kann sich die Feuerwehr Stoos dank Allradantrieb und optionalem Kettenantrieb zu jeder Zeit weitgehend uneingeschränkt in ihrem Einsatzgebiet fortbewegen. Für einen Nachteil könnte man auf den ersten Blick jedoch die auf 25 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit halten. Doch handelt es sich beim Stoos um ein bis auf den Anliegerverkehr autofreies Dorf mit einem überschaubaren Straßennetz. Und abseits der ausgebauten Straßen und erst recht im Gelände dürfte es schwer fallen mit dem UTV überhaupt in die Nähe der 25 km/h-Grenze zu kommen. Die technisch mögliche Höchstgeschwindigkeit des Kawasaki Mule in dieser Ausführung liegt im übrigen bei immerhin 45 km/h.

So überschaubar wie die Höchstgeschwindigkeit fällt auch der Fahrkomfort im Mule aus, der keine geschlossene Kabine besitzt. In zwei Sitzreihen können unter dem überdachten Überrollbügel vier Personen auf zwei Bänken Platz nehmen. Neben einer Windschutzscheibe aus Plexiglas besitzt der Mule nur noch über eine „Heckscheibe“ aus einem weichen, durchsichtigen Kunststoff. Seitenwände oder selbst Türen besitzt das UTV keine. Dafür gibt es aber immerhin eine kleine Heizungsanlage mit einer Düse für das Gebläse am Fahrerplatz. Den anderen Mitfahrenden wird insbesondere im Winter das tragen einer der Witterung angemessenen Kleidung empfohlen. Wobei die übliche Feuerwehrkleidung für diesen Zweck wohl ausreichend sein dürfte.

Transportfahrzeug für alle Fälle

Eingesetzt wird das Transportfahrzeug von der Feuerwehr Stoos - wie es der Namen schon stark vermuten lässt - für verschiedene Transportaufgaben. Brändle stattete den Kawasaki Mule mit einer Ladefläche aus Aluminium aus, die wahlweise zum Personen- oder zum Materialtransport genutzt werden kann. Auf der Ladefläche können je zwei Personen links und rechts auf Sitzplätzen Platz nehmen. Damit lassen sich mit dem Mule insgesamt acht Personen befördern. Alternativ können die beiden Sitzbänke um mehr Stauraum zu erhalten aber auch eingeklappt werden.

Zusätzlich lässt sich das UTV auch als Zugfahrzeug für die Anhänger der Wehr nutzen. Neben zwei Motorspritzenanhängern (MSA) stehen im Depot der Feuerwehr Stoos auch noch ein Schlauchverleger und ein Anhänger mit einem speziellen Materialcontainer mit Atemschutzgeräten, Schlauchmaterial und Armaturen sowie einem Stromerzeuger bereit. Sowohl der Schlauchverleger, als auch der Materialcontainer lassen sich am Schneeschild einer Pistenraupe einhängen und können von dieser zu ihrem Bestimmungsort transportiert werden. Mit dem Transportfahrzeug können diese Anhänger bis zum Standort der nächsten Pistenraupe gezogen werden, um sie dort dann zu übergeben.

Im Gegensatz zur Aufgabenportfolio des Transportfahrzeuges des Feuerwehr Stoos liest sich seine Beladeliste relativ schnell und einfach: Eine Schiebleiter und eine Taschenlampe. Weitere Ausrüstung wird nur nach Bedarf auf dem UTV verladen. Überschaubar fällt auch die feuerwehrtechnische Ausstattung des Mule aus, die Brändle montierte. Neben Ladefläche und Leiterauflage gehören lediglich eine Seilwinde, Zusatzscheinwerfer sowie die obligatorische Funk- und Sondersignalanlage dazu. Nicht fehlen darf auch der in der Schweiz bei Einsatzfahrzeugen verbindliche Unfalldatenschreiber (UDS), bzw. das Restwegaufzeichnungsgerät (RAG).

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage

1 Doppelblitzkennleuchte FG Hänsch Comet-B

Besatzung 1/7 Leistung 18 kW / 24 PS / 24 hp
Hubraum (cm³) 953 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 1.528
Tags
k.A.
Eingestellt am 30.01.2022 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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