Einsatzfahrzeug: Les Brenets - SIS - EEF - Castor 2309

Les Brenets - SIS - EEF - Castor 2309
Les Brenets - SIS - EEF - Castor 2309

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Funkrufname Les Brenets - SIS - EEF - Castor 2309 Kennzeichen NE 221
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Neuenburg
Wache SIS Montagnes neuchâteloises DPS Les Brenets Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Kleinlöschfahrzeug Hersteller Land Rover
Modell Defender 130 Auf-/Ausbauhersteller Feuerschutz Messer
Baujahr 2010 Erstzulassung 2010
Indienststellung 2010 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Véhicule de première intervention VPI / Ersteinsatzfahrzeug EEF, bzw. Véhicule tracteur / Zugfahrzeug ZFZ des Service d'Incendie et de Secous (SIS) Montagnes neuchâteloises, stationiert am Détachement de premiers secours (DPS) Les Brenets

Fahrgestell: Land Rover Defender 130
Aufbau: Feuerschutz Messer AG
Baujahr: 2010

Technische Daten:

  • Antrieb: Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: Schaltgetriebe mit Geländeuntersetzung

Beladung/Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (UDS) / Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • Schlüsseltresor
  • Brecheisen
  • Bolzenschneider
  • Spaten
  • Spitzhacke
  • 2 Faltsignale
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • 5 B-Druckschläuche
  • Schlauchpaket mit C-Druckschlauch und C-Hohlstrahlrohr
  • 3 Schlauchtragekörbe mit C-Druckschlauch
  • Sammelstück A-2B
  • 2 Verteiler B-CBC
  • 3 C-Hohlstrahlrohre
  • Kübelspritze
  • Schaumfeuerlöscher
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • 4 Pressluftatmer
  • Druckluftfluchtgerät
  • 2 Schwimmwesten
  • Atemschutzüberwachungstafel
  • 2 Wärmebildkameras
  • Kennzeichnungsweste gelb „Chef d’Intervention“
  • 2-teilige Schiebleiter

Mindestmaß an Feuerwehr - Land Rover als Erstangreifer

Gewissermaßen das Standardfahrzeug der kleinen Feuerwehren in den ländlichen Gebieten des Kantons Neuenburg/Neuchâtel sind weiß lackierte Land Rover Defender mit Doppelkabine und für die Schweiz typischen Blachenaufbauten von Feuerschutz Messer als sogenannte Véhicule de première intervention (VPI), also Ersteinsatzfahrzeuge (EEF). Sie dienen dem Transport der nötigen Ausrüstung und der Mannschaft für erste grundlegende Maßnahmen in der Menschenrettung und Brandbekämpfung. Weil auf ihnen aber eine Motorspritze - die Schweizer Bezeichnung für eine Tragkraftspritze - oder eine vergleichbare Pumpe keinen Platz findet, gehört zu jedem EEF auch ein eigener Motorspritzenanhänger (MSA). Auf diesem finden neben der namensgebenden Motorspritze auch weitere Druckschläuche und wasserführende Armaturen Platz. Weil mit den EEF neben den MSA weiterhin andere Anhänger an Einsatzstellen gezogen werden, wird für sie bisweilen auch die alternative Bezeichnung Véhicule tracteuer, also Zugfahrzeug (ZFZ) genutzt.

Forciert wurde die Anschaffung einheitlicher EEF für die Feuerwehren im Kanton Neuenburg ab etwa 2009 durch die kantonale Gebäudeschutzversicherung Etablissement cantonal d'assurance et de prévention (ECAP). Mit ihrer Hilfe konnte über mehrere Jahre verteilt die Beschaffung einer größeren Anzahl an EEF und MSA für die kleinen und kleinsten Feuerwehren des Kantons realisiert werden. Alleine im Bereich des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagnes neuchâteloises rund um La Chaux-de-Fonds befinden sich ein halbes Dutzend zwischen 2009 und 2012 gebaute EEF im Einsatz. Mit Indienststellung der EEF konnte im Kanton ein Basisniveau hinsichtlich der Ausstattung der Feuerwehren etabliert werden. Grundausstattung einer Feuerwehr im Kanton Neuenburg ist mittlerweile mindestens ein EEF in Verbindung mit einem MSA. Zugleich konnte durch diese Grundausstattung auch die Ausbildung der Feuerwehren vereinheitlicht und vereinfacht sowie die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren verbessert werden.

Die Gebäudeschutzversicherung - Fester Bestandteil der Feuerwehrfinanzierung

Die ECAP ist wie die anderen kantonalen Gebäude- und Feuerschutzversicherungen in der Schweiz auch stark in die Finanzierung und Organisation des Feuerwehrwesens eingebunden. Je nach Verwendungszweck der Fahrzeuge übernimmt die ECAP die Finanzierung entweder komplett oder gewährt große Zuschüsse. Früher waren im Kanton Neuchâtel durch die ECAP, bzw. das Etablissement Cantonal d'Assurance Immobilière (ECAI) als ihrem Vorläufer, finanzierte Feuerwehrfahrzeuge an ihrer lemongrünen Lackierung zu erkennen. In der Regel handelte es sich dabei um die überregional eingesetzten Fahrzeuge der Stützpunktfeuerwehren, wie Autodrehleitern (ADL) oder Großtanklöschfahrzeuge (GTLF). Von dieser speziellen Farbgebung hat sich die ECAP mittlerweile aber zugunsten einer klassischen roten Grundfarbe getrennt. Eine Ausnahme bilden hingegen die ab 2009 beschafften Ersteinsatzfahrzeuge (EEF) für kleine Feuerwehren im ländlichen Raum, die eine weiße Grundfarbe besitzen. Heute lassen sich durch die ECAP finanzierte Einsatzfahrzeuge am ehesten an den kleinen Logos der Versicherung oder dem neu geschaffenen Feuerwehrlogo des Kantons erkennen. Letztereszeigt in Form einer geschwungenen und gezackten Linie die stilisierte Topographie des Kantons vom Neuenburger See / Lac de Neuchâtel bis hinauf in die Höhenlagen des Jura und greift auch die grün-weiß-roten Farben des Kantonswappens auf.

Land Rover mit Messer-Aufbau

Die EEF für das Kanton Neuenburg baute durch die Bank das vor allem für seine Anhänger bekannte Unternehmen Feuerschutz Messer auf. Als Fahrgestell dienen weiß lackierte Land Rover Defender 130 mit Doppelkabine. Sie wurden von Messer mit dem für Schweizer Einsatzfahrzeuge verpflichtenden Unfalldatenschreiber und einem Schlüsseltresor für Brandmeldeanlagen ausgestattet. In der Crewcab des Landy finden bis zu fünf Personen Platz, wobei das Raumangebot eher begrenzt ist. Unter anderem aus diesem Grund beschränkt sich die in der Kabine verladene Ausrüstung auf ein absolutes Mindestmaß. Auch Pressluftatmer für einen direkten Atemschutzeinsatz haben in der Kabine verständlicherweise keinen Platz. Neben den obligatorischen Funkgeräten ist in der Kabine nur noch eine handliche Bullard-Wärmebildkamera für den Angriffstrupp verladen. Die eigentliche Beladung des EEF ist getrennt von der Besatzung im eigentümlichen Blachenaufbau verstaut.

Blachenaufbauten - Eine Schweizer Spezialität

Aufbauten mit Planenverdecken, sogenannte Blachenaufbauten, erfreuen sich in der Schweiz schon seit langem und auch noch bis heute einer gewissen Beliebtheit. Sie werden von verschiedenen Aufbauherstellern vor allem für kleinere Einsatzfahrzeuge im Bereich bis etwa fünf Tonnen Gesamtgewicht angeboten. Typische Einsatzfahrzeuge die mit Blachenaufbauten realisiert werden sind beispielsweise Pikettfahrzeuge (PIF), Ersteinsatzfahrzeuge (EEF) oder Kleinlöschfahrzeuge (KLF) sowie verschiedene Arten von Gerätewagen (GW). Als Träger für diese Aufbauten werden häufig Pickups, Pritschenwagen oder Transporterfahrgestelle mit Einzel- oder auch Doppelkabine verwendet.

Bei einem Blachenaufbau sind in der Regel nur das Dach und die Stirnwand fest verplankt. Die Seitenwände hingegen sind mit robusten LKW-Planen, den sogenannten Blachen, bespannt und klappbar ausgeführt. Sie übernehmen damit die Funktion des Geräteraumverschlusses. Durch diese Bauweise gibt es bei einem Blachenaufbau nicht mehrere Geräteräume pro Fahrzeugseite, sondern immer nur jeweils einen der über die gesamte Aufbaulänge oder -breite reicht.

Im Vergleich zu einem konventionellen Aufbau ist ein Blachenaufbau deutlich einfacher konstruiert und damit auch kostengünstiger. Bedingt durch die einfache und reduzierte Bauweise ist er auch deutlich leichter. Gleichzeitig ist der Aufbau auch robust und wartungsfreundlich, lassen sich defekte Planen doch einfach flicken und ggf. auch ersetzten. Weitere praktische Nebeneffekte der Bauweise sind der schnelle Zugriff auf den kompletten Stauraum einer Fahrzeugseite sowie das Dach, das eine geöffnete Seitenwand vor dem Geräteraum bildet.

Feuerwehrgrundausstattung

Unter den Planen des Aufbaus verbirgt sich eine überschaubare Feuerwehrgrundausstattung für Brandbekämpfung und Menschenrettung. Hinter der linken Plane verbirgt sich die Ausrüstung für Menschenrettung und den Atemschutzeinsatz. Vier Pressluftatmer und eine Atemschutzüberwachungstafel werden auf einem Auszug mitgeführt. Die weitere Beladung verteilt sich auf mehrere Metallkisten die in einem Regaleinbau bereitstehen. In diesen finden sich neben verschiedenen Leinen auch ein Druckluftfluchtgerät und eine zweite Wärmebildkamera. Im gegenüberliegenden Geräteraum auf der rechten Fahrzeugseite werden auf einem weiteren Auszug Kleinlöschgeräte und wasserführende Armaturen mitgeführt. Direkt daneben finden einige B-Druckschläuche und vier C-Schlauchtragekörbe Platz. Auch wenn der Aufbau prinzipiell einen Heckgeräteraum besitzt, dient dieser doch nur als alternative Zugangsmöglichkeit zu einigen der Metallkisten im linken Geräteraum. Die einzige Beladung auf dem nicht begehbaren Dach ist eine zweiteilige Schiebleiter, welche sich vom Boden aus entnehmen lässt.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Doppelblitzkennleuchten FG Hänsch Comet-B, davon 1 am Heck
Besatzung 1/4 Leistung 90 kW / 122 PS / 121 hp
Hubraum (cm³) 2.402 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.500
Tags
k.A.
Eingestellt am 04.12.2021 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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