Einsatzfahrzeug: Florian Goslar 11/30-10

Florian Goslar 11/30-10
Florian Goslar 11/30-10
  • Florian Goslar 11/30-10

Einsatzfahrzeug-ID: V173621 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Goslar 11/30-10 Kennzeichen GS-F 1031
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)NiedersachsenGoslar (GS, BRL, CLZ)
Wache FF Goslar OF Goslar Zuständige Leitstelle Leitstelle Goslar (GS)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Drehleiter-Korb Hersteller MAN
Modell TGM 15.290 Auf-/Ausbauhersteller Metz
Baujahr 2012 Erstzulassung 2013
Indienststellung 2013 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Drehleiter mit Korb (DLK 23/12) der Freiwilligen Feuerwehr Goslar, Ortsfeuerwehr Goslar.

Um gemäß Bauordnung den zweiten Rettungsweg über Leitern der Feuerwehr in Gebäuden sicherzustellen benötigt die Feuerwehr eine Drehleiter. Dieses Fahrzeug kann mit seinem Leiterpark Personen aus einer Höhe von bis zu 23 m (ca. 7. Obergeschoss) retten. Nach Norm ist dies noch zu gewährleisten, wenn das Fahrzeug 12 m vom Haus entfernt steht. Die maximale Rettungshöhe der Drehleiter beträgt 31 m.
Die Hauptaufgabe der Drehleiter ist die Menschenrettung aus Gebäuden, wo die tragbaren Leitern nicht mehr hinkommen. Brände können mit dem Wenderohr bekämpft werden und mit der Krankentragen-Halterung können Patienten aus Höhen sicher auf den Boden gebracht werden, wenn z.B. Treppenräume zu eng sind oder dies der schonendste Weg ist.

Die DLA(K) 23/12 ist mit einem Knickgelenk ausgestattet. Damit kann das oberste Ende des Leiterparks abgewinkelt werden. Damit ist es möglich weiter zurückliegende Dachgauben und -fenster zu erreichen, die durch eine geradlinigen Leiterpark nicht erreicht werden können. Gerade in der engen Goslarer Innenstadt mit zum Teil 5-6 geschossigen alten Fachwerkhäusern ein enorme Erhöhung des Einsatzspektrums.

Technische Daten:

  • Fahrgestell: MAN TGM 15.290 4x4
  • Motorleistung: 213 kW bei 2.300 1/min (6-Zylinder Diesel)
  • Hubraum: 6.871 cm³
  • Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 15.500 kg
  • Länge: 10.260 mm
  • Breite: 2.500 mm
  • Höhe: 3.300 mm

Aufbau: Metz L32A

Podium:

  • Aluminiumpodium mit 6 Geräteräumen
  • Umfeldbeleuchtung
  • Rückfahrkamera

Abstützung:

  • 4-fach Waagerecht-Senkrecht-Abstützung
  • Abstützbreite: maximal 4.850 mm
  • Alle Stützen einzeln variabel ausfahrbar
  • 2 Bedienstände links und rechts am Heck

Leiterstuhl:

  • Leiterstuhl mit Niveauregulierung
  • Hauptbedienstand mit LCD-Farbdisplay, Sitzheizung und Witterungsschutz
  • Hauptbedienstand dem Korbsteuerstand bevorrechtigt
  • Aufnahme für Stromerzeuger rechts am Leiterstuhl

Leitersatz:

  • 5-teiliger Leitersatz, oberstes Leiterteil mit um 75° abwinkelbarem und 3,5 m langem Korbarm
  • Rettungshöhe: 30,0 m
  • Arbeitshöhe: 32,0 m
  • 2 Halogen-Scheinwerfer seitlich am untersten Leiterteil, frei drehbar
  • Stromhochführung 24 V / 240 V / 400 V zum Rettungskorb
  • Festverlegte Steigleitung im obersten Leiterteil und im Korbarm bis zum Rettungskorb

Rettungskorb:

  • Rettungskorb Metz
  • Traglast: 450 kg bzw. 4 Personen
  • Zugangsmöglichkeiten: 3 von vorne, davon die Zugänge links und rechts aufrecht begehbar, und 1 von hinten
  • Korbbedienstand mit LCD-Farbdisplay, schwenkbar
  • 2 Aufnahmemöglichkeiten für Krankentragenlagerung, Wenderohr, etc.
  • Ausklappbare Überstiegsleiter am Einstieg in der Korbfront
  • Steckdosen 240 V / 400 V
  • 2 Halogen-Scheinwerfer in die Bodengruppe integriert

Ausstattung u.a.:

  • Wenderohr (1.600 l/min) mit Hohlstrahldüse
  • Krankentragenhalterung
  • zwei Atemschutzgeräte
  • Rettungstasche
  • Schleifkorbtrage
  • Stromaggregat 13 kVA mit Fremdstartmöglichkeit
  • elektr. Überdrucklüfter mit Halterung für den Korb
  • 2 Gerätesätze „Absturzsicherung“
  • Gerätesatz „Flaschenzug“
  • elektr. Kettensäge incl. zwei Schutzjacken und zwei Waldarbieterhelmen
  • Tiertransportbox für Tierrettungen
  • Zwei Holzbänke und ein Holztisch für die Atemschutzdokumentation
  • Verkehrssicherungsmaterial

Als Magirus als erster europäischer Hersteller auf der Interschutz 1994 eine Gelenkdrehleiter der Baugröße Drehleiter mit Korb (DLK) 23-12 präsentierte, war in der Fachwelt ohne Frage klar, um welche große Innovation es sich dabei handelte. Das abknickbare Gelenkteil an der Leiterspitze erweiterte das Bewegungsfeld einer Drehleiter signifikant und eröffnete ganz neue Einsatzmöglichkeiten. Doch war man sich in Feuerwehrkreisen gleichzeitig keinesfalls darüber im Klaren, wie groß der Markt für eine derart spezielle Drehleiter wirklich war. Anfangs erwartete man für das innovative Konzept der Gelenkdrehleiter allenfalls ein Nischendasein bei Feuerwehren mit Altstädten oder ähnlich eng und verwinkelt bebauten Stadtkernen im Einsatzgebiet. Ein Nischendasein vergleichbar mit dem der Drehleitern niedriger Bauart. Ein ohne Zweifel berechtigter und sinnvoller Drehleitertyp, aber eben ein sehr spezieller, für sehr spezielle Einsatzgebiete.
Zunächst schien es so, als wollte Metz als zweiter großer europäischer Drehleiterhersteller nicht in den Markt für Gelenkdrehleitern einsteigen und dieses Spezialgebiet Magirus überlassen. Dies änderte sich, als Magirus es bis zur Jahrtausendwende geschafft hatte die Gelenkdrehleiter nicht nur am Markt zu etablieren, sondern auch nennenswerte Stückzahlen auszuliefern. Schätzungen für die Zeit um 2007 gehen von rund 20 bis 25 Gelenkdrehleitern pro Jahr aus, die alleine an deutsche Feuerwehren gingen.

Nach dem Erfolg von Magirus begann auch Metz mit der Entwicklung einer eigenen Gelenkdrehleiter auf Basis der genormten Automatischen Drehleiter mit Korb (DLA(K)) 23/12 - der im Oktober 2007 in einer Pressekonferenz vorgestellten L 32 A - um mit seinem Konkurrenten gleichzuziehen und diesem nicht alleine den attraktiver werdenden Markt für Gelenkdrehleitern zu überlassen. Das A in der Typbezeichnung der Metz-Gelenkdrehleiter L 32 A steht für das englische „Articulated“, also für „gelenkig“ und greift damit die Besonderheit dieser Drehleiter auf. Bei der Entwicklung des neuen Drehleitertyps konzentrierte sich Metz komplett auf die komplexe technische Seite und deren Umsetzung. Folgerichtig verzichtete Metz zunächst darauf die neue Gelenkdrehleiter direkt im zur selben Zeit eingeführten neuen Design des Wiener Büros Spirit-Design umzusetzen. Sowohl der Prototyp der L 32 A, als auch das erste Serienfahrzeug besaßen noch das bis dahin gewohnte, alte Metz-Podium. Erst danach wurde das neue Designkonzept mit Rollläden und Leitersatz in markantem Anthrazit auch für die Gelenkdrehleiter L 32 A adaptiert. Den Prototyp der Gelenkdrehleiter L 32 A baute Metz auf einem Mercedes-Benz Atego 1529 F auf, gewissermaßen dem Standardfahrgestell für diesen Typ. Das erste Serienfahrzeug der L 32 A befand sich bei der Vorstellung des neuen Drehleitertyps schon in der Endmontage und war für die Feuerwehr Konstanz bestimmt. Diese hatte eine L 32 A auf Basis eines dreiachsigen MAN TGM 16.280 mit Hinterachszusatzlenkung bei Metz bestellt. Wegen des dreiachsigen Fahrgestells kamen seinerzeit schnell Gerüchte auf, die L 32 A sei zu schwer für zweiachsige Fahrgestelle. Bei diesen letztlich falschen und haltlosen Gerüchten blieb aber außer Acht, dass das dreiachsige Fahrgestell wegen der von der Feuerwehr geforderten Hinterachszusatzlenkung benötigt wurde. Die erste vollständig neue L 32 A, also auch mit neuem Podium, erhielt schließlich die Feuerwehr Donauwörth auf Basis des schon vom Prototypen bekannten Mercedes-Benz Atego 1529 F.

Für die L 32 A entwickelte Metz einen neuen fünfteiligen Leitersatz mit einem Gelenkteil im obersten Teil. Im Vergleich dazu besitzt die konventionelle DLA(K) 23/12 vom Typ L 32 einen nur vierteiligen Leitersatz. Die Gelenkdrehleiter L 32 A benötigt das fünfte Leiterteil aber, um die in der DIN-Norm geforderte Rettungshöhe von 30 m für eine DLA(K) 23/12 zu erreichen. Damit die Fahrzeughöhe der L 32 A die Marke von 3,30 m nicht überschreitet, wird das eigentliche Leiterpaket hinter der Kabine abgelegt und nur das Gelenkteil des obersten Leiterteils mit dem Rettungskorb an der Spitze ragt über die Kabine hinaus. Das Gelenkteil mit dem Korb ist 3,50 m lang und lässt sich um bis zu 75° nach unten abknicken. Serienmäßig zur Ausstattung des Leitersatzes der L 32 A gehört eine Steigleitung im obersten Leiterteil mit flexibler Anbindung über das Gelenkteil hinweg zum Rettungskorb. Optional ist die Drehleiter sogar mit einer Teleskopwasserleitung darstellbar, womit der bei Drehleitern übliche 30 m lange B-Druckschlauch gänzlich entfallen kann. Der neu konstruierte Leitersatz der L 32 A fällt durch sein fünftes Segment und das Gelenkteil um etwa 400 kg schwerer aus, als der seines konventionellen Pendants L 32. Das Gesamtgewicht der ganzen DLA(K) 23/12 wächst von 14,50 auf 15 t an. Dies stellt auch die bei einer Drehleiter ohnehin schon schwierige Gewichtsverteilung vor eine besondere Herausforderung. Gelöst wird sie durch einen fixen Radstand von 4.760 mm bei der L 32 A gegenüber von nur 4.460 mm bei einer einfachen L 32. Damit bleiben zwar alle Achslasten im Rahmen der Norm, jedoch vergrößert sich der Wendekreis der Drehleiter auf ganze 18,90 m.
Für die L 32 A entwickelte Metz nicht nur einen neuen Leitersatz mit Gelenkteil, sondern überarbeitete auch den bekannten Rettungskorb. Als erstes kam dieser Korb bei der Gelenkdrehleiter L 32 A zum Einsatz, danach auch bei allen anderen Metz-Drehleitern. Bei gleichbleibendem Gesamtgewicht des Korbes wurde seine Stabilität deutlich verbessert. Nach wie vor bietet er eine Tragfähigkeit von 270 kg oder drei Personen. Über vier Zugänge kann der Korb betreten werden: Über die beiden vorderen Ecken, die Front oder von hinten her. Während die Zugänge vorne links und rechts sowie hinten ohne Bücken zu Begehen sind, gibt es am Frontzugang eine ausklappbare Überstiegsleiter. Der Korbbedienstand sitzt auf einem Schwenkarm und kann von der linken Seite zur Korbfront geschwenkt werden. Ferner bietet der Korb Aufnahmemöglichkeiten in gewohnter Art für Krankentragenhalterung und Wenderohr. Neu ist hingegen die Korbaufhängung mit einer Korbgabel an den Seiten, statt mit einer mittig angebrachten Halterung.
Die L 32 A erfüllt alle normativen Vorgaben für eine DLA(K) 23/12, wie zum Beispiel eine Rettungshöhe von 30 m, eine Ausladung von mindestens 16 m und einer Rüstzeit von nur 85 s.

Die Gelenkdrehleiter vom Typ L 32 A wurde von Metz von ihrer Einführung 2007 an bis ins Jahr 2013 hinein angeboten und in dieser Zeit fortlaufend in Details verbessert. Abgelöst wurde sie schließlich 2013 durch die L 32 A-XS, als konsequenter Weiterentwicklung und für den Einsatz auf engstem Raum optimierte Gelenkdrehleiter. Mit dieser Gelenkdrehleiter begann nun der Metz-Mutterkonzern Rosenbauer - seit 2015 wird der Traditionsname Metz nur noch als Technologiemarke genutzt - die Weiterentwicklungsschritte seiner Gelenkdrehleiter L 32 A-XS deutlich offensiver zu vermarkten. Zur Interschutz 2015 stellte Rosenbauer die L 32 A-XS 2.0 vor und 2018 die L 32 A-XS 3.0.

Die Modellbezeichnung L 32 A gliedert sich wie folgt auf:

  • L = Ladder = Leiter
  • 32 = 32 m
  • A = Articulated = Gelenkteil
Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • LED-Module Hänsch Integro auf dem Kabinendach
  • Martin-Horn 2297 GM
  • 3 Frontblitzer Hänsch Sputnik nano, davon einer im Korbboden
Besatzung 1/2 Leistung 213 kW / 290 PS / 286 hp
Hubraum (cm³) 6.871 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 15.500
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Eingestellt am 27.08.2021 Hinzugefügt von Blackroquetz
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