Einsatzfahrzeug: La Chaux-de-Fonds - SIS - ASF - Castor 4360

La Chaux-de-Fonds - SIS - ASF - Castor 4360
La Chaux-de-Fonds - SIS - ASF - Castor 4360
Geräteraum G1

Einsatzfahrzeug-ID: V171405 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname La Chaux-de-Fonds - SIS - ASF - Castor 4360 Kennzeichen NE 268
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Neuenburg
Wache SIS Montagnes neuchâteloises (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Gerätewagen-Atemschutz(-Strahlenschutz) Hersteller Iveco
Modell EuroCargo 95 E 21 W Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 1997 Erstzulassung 1997
Indienststellung 1997 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Véhicule protection respiratoire / Atemschutzfahrzeug ASF des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagnes neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds

Fahrgestell: Iveco EuroCargo 95 E 21 W
Aufbau: Magirus AluFire 2
Baujahr: 1997

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: Schaltgetriebe
Länge / Breite / Höhe: 7.200 / 2.500 / 3.250 mm
Radstand: 3.240 mm

Beladung / Ausstattung:

  • Schleuderketten
  • 32 Pressluftatmer
  • 7 Langzeit-Pressluftatmer
  • Druckluftfluchtgeräte Dräger Saver
  • 28 Atemluftflaschen für Pressluftatmer
  • 6 Atemluftflaschen für Langzeit-Pressluftatmer
  • Strahlenschutzanzüge
  • Stromerzeuger
  • 2 Leitungsroller
  • 2 Warnzelte
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Überdrucklüfter mit Elektromotor und Akku
  • 2 Wärmebildkameras
  • Diverse Strahlungsmessgeräte
  • Megaphon
  • 2 Schleifkorbtragen
  • 2 Tische
  • Schnelleinsatzzelt 4x5 m
  • Zeltbeleuchtung
  • Zeltheizung

GW-A in ungewohnter Optik

Beim Véhicule protection respiratoire des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagnes neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds handelt es sich um eine Variante des Schweizer Atemschutzfahrzeuges (ASF), also nach deutschem Verständnis um einen Gerätewagen-Atemschutz (GW-A). Doch wie viele andere Fahrzeuge dieser Schweizer Fahrzeuggattung fällt auch dieses Exemplar aus dem gewohnten deutschen Bild heraus. Auf den ersten Blick würde man hinter dem 1997 von Magirus aufgebauten Iveco EuroCargo 95 E 21 W mit hochbeinigem Allradantrieb eher einen Rüstwagen (RW), vielleicht noch eher ein Tanklöschfahrzeug (TLF), als eine Spielart des GW-A vermuten. Doch in den sechs Geräteräumen des Iveco verbirgt sich keine Hilfeleistungsausrüstung, auch keine Beladung zur Brandbekämpfung und schon gar keine Einbauten wie eine Feuerlöschkreiselpumpe oder ein Löschwassertank. Stattdessen finden in dem AluFire-Aufbau fast 40 Pressluftatmer und über 30 Atemluftflaschen Platz.

Atemschutzreserve für Tunneleinsätze

Beschafft wurde das Véhicule protection respiratoire Mitte der 1990er Jahre unter anderem zur Absicherung der zur gleichen Zeit eröffneten Kantonsstrasse J20 zwischen La Chaux-de-Fonds und Neuchâtel mit ihren zahlreichen Tunnelbauwerken. Mit dem Véhicule protection respiratoire stellt der SIS Montagnes neuchâteloise bei Brandeinsätzen in den Straßentunneln der J20 den Nachschub an Atemschutzgeräten sicher. Die teils als Autobahn, teils als Autostrasse ausgebaute Kantonsstrasse J20 verläuft im Kanton Neuchâtel durch das Hochtal Val-de-Ruz hindurch, verbindet die Städte Neuchâtel/ Neuenburg sowie La Chaux-de-Fonds miteinander und führt von dort aus weiter über Le Locle bis an die französische Grenze. Nicht weniger als ein halbes Dutzend Straßentunnel liegen auf dem je nach Fahrtrichtung 16, bzw. 18 km langen Streckenabschnitt zwischen Neuchâtel im Tal und La Chaux-de-Fonds auf der Hochfläche des Jura. Die beiden längsten Tunnel auf diesem Teilstück der J20 sind unmittelbar vor der Stadtgrenze von La Chaux-de-Fonds der 1,6 km lange Tunnel du Mont Sagne und der sich fast direkt daran anschließende 3,2 km lange Tunnel de la Vue-des-Alpes. Sie wurden Mitte der 1990er Jahre eröffnet und dienen als wintersichere und schnellere Alternative zur kurvenreichen Fahrt über die 1.283 m hohe Passhöhe von Vue-des-Alpes.

Auf seinen GW-A greift der SIS Montagnes neuchâteloises aber nicht nur bei Tunneleinsätzen zurück, sondern grundsätzlich bei allen Einsätzen die einen großen Bedarf an Atemschutzgeräten haben. Dabei ist es ganz egal, ob es sich bspw. um Brände in Tiefgaragen oder Großbrände oder aber auch Gefahrgutlagen handelt.

Während das Einsatzgebiet des GW-A sich seit seiner Indienststellung in den 1990er Jahren nicht verändert hat, so wurde doch nachträglich die Beladung angepasst. Ursprünglich gehörte eine nicht unerhebliche Zahl von Kreislaufgeräten zur Beladung des GW-A. Die ausbildungs- und wartungsintensiven Geräte wurden später jedoch gegen Langzeit-Pressluftatmer ausgetauscht. Diese haben zwar nur eine Einsatzzeit von rund einer Stunde, im Vergleich zu mehreren Stunden bei einem Kreislaufgerät, doch lassen sie sich deutlich einfacher einsetzen und warten.

Das Atemschutzfahrzeug - Eine Schweizer Eigenart

Das Atemschutzfahrzeug (ASF) ist ein bei Feuerwehren in der Schweiz weit verbreitetes Einsatzfahrzeug und stellt eine Mischung aus einem Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie einem Gerätewagen-Atemschutz (GW-A) dar. Das heißt es transportiert sowohl Mannschaft, als auch Ausrüstung für einen Atemschutzeinsatz an die Einsatzstelle. Anders als MTW und GW-A ist das schweizerische ASF aber kein eher nachrangiges Nachschubfahrzeug für größere Einsatzlagen, sondern gehört bei vielen Feuerwehren fest zum ersten Abmarsch. Oftmals bilden ASF eine Einheit mit einem Tanklöschfahrzeug (TLF) und rücken unmittelbar oder kurz nach diesem aus. Aus der grundsätzlichen Konzeption vieler TLF in der Schweiz erklärt sich die enge Anbindung der ASF an diese. Verbreitet sind in der Schweiz noch immer TLF mit Truppkabine für nur drei Feuerwehrangehörige als Erstangreifer zu finden. Während das TLF die nötige Ausrüstung für die Brandbekämpfung an die Einsatzstelle bringt, kommt das weitere Personal zusammen mit der Ausrüstung für den Atemschutzeinsatz mit dem ASF direkt nach. Aus diesem Grund sind viele ASF auch so ausgebaut, dass sich zumindest ein Teil der Besatzung schon während der Fahrt mit Pressluftatmern ausrüsten kann.

Als Basis für ASF wird meist auf Transporterfahrgestelle mit einem Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 5 t zurückgegriffen. Besonders bei älteren ASF waren längs zur Fahrtrichtung eingebaute Sitzbänke häufig anzutreffen. Damit boten sie auch deutlich mehr als den für einen Transporter üblichen neuen Personen Platz und konnten teilweise ein Dutzend oder mehr Personen befördern. Bei neueren ASF ist diese Sitzplatzanordnung jedoch immer seltener anzutreffen. Durch ihre Fahrgestelle ähneln Atemschutzfahrzeuge eher mehr dem deutschen MTW und fallen deutlich kleiner aus als die meisten GW-A. Dies spiegelt sich auch in der mitgeführten Beladung wider, welche bei weitem nicht so umfangreich wie auf einem GW-A ausfällt. Üblich ist das nur eine an die Fahrzeugbesatzung angelehnte Zahl von Pressluftatmern mitgeführt wird und selten mehr.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Drehspiegelkennleuchten Bosch RKLE 110, davon 1 am Heck
  • 2 Frontblitzer FG Hänsch Typ 40
Besatzung 1/2 Leistung 154 kW / 209 PS / 207 hp
Hubraum (cm³) 5.861 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 10.000
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Eingestellt am 30.05.2021 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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