Einsatzfahrzeug: VW T6.1 4Motion - BINZ - NEF (a.D.)

VW T6.1 4Motion - BINZ - NEF (a.D.)
VW T6.1 4Motion - BINZ - NEF (a.D.)

Einsatzfahrzeug-ID: V168919 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname VW T6.1 4Motion - BINZ - NEF (a.D.) Kennzeichen IK-04988
Standort SonstigesLeih-, Messe- und Vorführfahrzeuge
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Kommerzielles Unternehmen (Privat)
Klassifizierung Notarzteinsatzfahrzeug Hersteller Volkswagen
Modell Transporter T6.1 4Motion Auf-/Ausbauhersteller BINZ
Baujahr 2019 Erstzulassung 2020
Indienststellung 2020 Außerdienststellung 2021
Beschreibung

Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) der Firma BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH, welches als Vorführmodell- und Messefahrzeug dient, auf Basis eines Volkswagen VW T6.1, 2.0 TDI (4Motion).

Das Fahrzeug wurde als Machbarkeitsstudie und Vorführer für die Messen RETTmobil und INTERSCHUTZ 2020 ausgebaut, wobei man den Ausbau überwiegend an den Ausbauplan der aktuellen Schleswig-Holstein NEF-Serie anlehnte. Durch die vorherrschende COVID19-Pandemie und den Ausfall der Messen kam das Fahrzeug allerdings als Vorführer nicht zum Zuge und dient seither als Leihfahrzeug für Kunden der Firma BINZ, welches bei Verfügbarkeit jederzeit angemietet oder gar erworben werden kann.

Fahrzeug:

Als Basis für das Notarzteinsatzfahrzeug dient ein Volkswagen VW T6.1 Caravelle 2.0 TDI (4Motion) mit einem 7-Gang-Automatikgetriebe (DSG) und einem 199 PS (146 kW) starken Dieselmotor.
Der Übergang vom T5 auf den T6 erfolgte 2015 bei der zweiten Überarbeitung (Facelift) quasi fließend. Die Motorhaube, die vorderen Kotflügel, die Stoßfänger, die Scheinwerfer/Rückleuchten, sowie die Heckklappe wurden optisch verändert. Veränderungen erfolgten ebenso am Lenkrad und dem Armaturenbrett, um die Ergonomie und das Handling zu verbessern. Darüber hinaus wurden weitere Assistenzsysteme in das Basisfahrzeug mit aufgenommen und das damals neue Infotainmentsystem optimiert. Eine weitere Verbesserung erfolgte im Bereich der Geräuschdämmung sowie beim Fahrwerk.
Mit der Umbenennung und Einführung des neuen Modells T6 wurde ebenfalls eine neue Dieselmotorenbaureihe (VW EA288) eingeführt, welche – um die Abgasnorm Euro6 zu erfüllen – mit einer SCR-Abgasnachbehandlung ausgestattet ist. Der hierfür notwendige Harnstofflösung (AUS 32)-Tank umfasst ein Volumen von 13 Litern und ist für eine Reichweite von 7.000 km ausgelegt.
Im Jahre 2019 gab Volkswagen dann eine weitere Modellpflege heraus, den T6.1, welcher vor allem durch die Veränderungen der Scheinwerfer und durch die Implementierung eines größeren Kühlergrills auffällt. Darüber hinaus wurde eine neue Motorenpalette eingeführt, welche der neuen Euro 6d-temp Abgasnorm gerecht wird. Ebenso gab es wieder ein Update beim Infotainmentsystem, welches nun im modularen Baukastenprinzip (MIB 3) angeboten wird.
Mit Einführung des T6.1 erhielten die elektromechanische Servolenkung und weitere Assistenzsysteme wie Lane Assist (Spurhalteassistent), Trailer Assist (Einparkhilfe für Anhänger), Park Assist (Einparkhilfe mit Rückfahrkamera) und viele weitere Systeme Einzug in die Transporter-Reihe, die man aus anderen Volkswagen PKW-Modellen kennt.

Technische Daten:

  • Fahrgestell: (Volkswagen) VW T6.1 Caravelle – 2.0 TDI (4Motion)
  • Motor: VW EA288 4-Zylinder-Reihenmotor, Direkteinspritzung (Common-Rail) Bi-Turbo mit 146 kW (199 PS) bei 3.800-4.000 U/min. (Euro 6d-TEMP-EVAP-ISC Abgasnorm)
  • Getriebe: 7-Gang-Automatikgetriebe DSG mit Sportschaltung
  • Antrieb: 4x4 – permanenter Allradantrieb
  • Hubraum: 1.968 cm³
  • Tankvolumen: 70 Liter (Diesel) + 13 Liter AdBlue (AUS 32)
  • Länge: 4.904 mm
  • Breite: 1.904 mm
  • Höhe: 1.990 mm (ohne Sondersignal)
  • Radstand: 3.000 mm
  • Leergewicht: 2.043 kg
  • Zul. Gesamtgewicht: 3.200 kg

Ausstattung ab Werk:

  • Anti-Blockier-System (ABS)
  • Elektronisches Stabilisierungsprogramm (ESP)
  • Start-/Stop-Automatik (SSP)
  • Abstandstempomat (ACC)
  • Spurhalteassistent (Lane Assistent)
  • LED-Beleuchtung (Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer)
  • Lichtautomatik
  • Einparkhilfe (Park-Distance-Control vorne/hinten und Rückfahrkamera)
  • Elektronische Feststellbremse (Auto Hold)
  • Zentralverriegelung (Funkschlüssel)
  • Armlehnen für Fahrer und Beifahrer
  • 2-Zonen Klimaanlage (Climatronic)
  • Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer
  • Multifunktionslenkrad mit Lenkradheizung´
  • Standheizung
  • Multimediasystem (Navigationsgerät, Apple CarPlay/Google-Auto, Freisprecheinrichtung)
  • Zigarettenanzünder / 2 x USB-C Ladeanschlüsse

Ausbau:

Durch die Firma BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH wurden im Fahrzeugrahmen Verstärkungen des VW T6.1 vorgenommen. So wurde der Innenraum, wie auch die Karosserie mit einem Grundausbau und einer Unterkonstruktion versehen, um den weiteren Innenausbau zu ermöglichen. Weiterhin würde der Innenraum mit einem Holzboden versehen, auf welchen im Anschluss ein Spritzboden im Kaltspritzverfahren aufgetragen wurde. Der hellblau/dunkelblaue Boden wurde zudem durch die Firma Identica Hugon aus Gräfenroda mit fluoreszierenden Partikeln versehen, welche - sofern durch eine starke Lichtquelle zuvor illuminiert – bei Dunkelheit neongrün leuchtet. Einen sicherheits- und/oder einsatztaktischen Zweck verfolgt dieser fluoreszierende Boden allerdings nicht. Die Firma BINZ, wie auch die ausführende Firma, haben in diesem Kontext eine kleine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um die Wirkung als Solches auszuloten.
Anschließend wurden diverse Bereiche des Fahrzeugs neu verkabelt und die Fahrzeugelektrik durch neue Komponenten ergänzt, um die Einbauten zur Aufnahme von elektronischen Geräten vorzubereiten, hier wäre unter anderem das Ilmtronic NEF/KTW, VW T5/T6 zu nennen, welches die Programmierung der einzelnen Bedienteile gewährleistet.
Im mittleren Fahrgastraum, wie auch im Heckbereich wurde anschließend eine teils deckenhohe, anthrazitfarbene Schrank- und Ausbaukonstruktion aus Pappelsperrholz eingebaut.

Heck:

Die Heckklappe wurde zur Absicherung horizontal mit zwei Standby L52 2C Blitzern versehen, welche wahlweise Gelb und Blau geschaltet werden können. Ferner wurde eine LED-Lichtleiste, sowie zwei zusätzliche DISC Einbauleuchten (DISC 1x6 Power LED-10W) in die Innenseite der Heckklappe verbaut, welche als Arbeitsscheinwerfer dienen.
Das Heckgeschränk und Interieur gliedert sich in vier Bereiche. Zunächst sei hier die rechte Fächerkomponente zu erwähnen, welche zur Aufnahme und Lagerung von Rettungsrucksäcken (Beatmung, Kreislauf, Kindernotfall) dient. Dem folgt das linke, mit pulverbeschichtetem, Stahlprofilen versehen Auszugsystem, welches über eine Trennwand verfügt und individuell an den Gerätepark des jeweiligen Betreibers angepasst werden kann, so dass EKG/Defibrillator, Notfallrespirator/Beatmungsgerät, Absaugpumpe und Spritzenpumpen hier ihren Platz finden.
Im oberen Abteil des Schranksystems befindet sich ein weiteres Staufach, welches je nach Kundenwunsch mit individuell anpassbaren Abgrenzungsprofilen versehen werden kann und an dessen oberen, rechten Ecke eine 12V Powersteckdose verbaut wurde, so dass die Stromversorgung für weitere medizinische Ausrüstung und/oder Gerätschaften (wie z.B. ein Lukas Thorax-Kompressionsgerät/Reanimationshilfe) gewährleistet ist. Ferner können dort auch ein KED-System und/oder Schienungsmaterial oder zusätzliche Taschen ihren Platz finden.
Im unteren Bereich des Heckausbaus befindet sich Untergestell welches als Auszug und Arbeitsplatte konzipiert ist. Bei dieser handelt es sich ebenfalls um eine robuste, pulverbeschichtete Edelstahlkonstruktion, welche zudem noch als Schublade für das Berge- und Aufbruch-Utensilien dient, die darin sicher und aufgeräumt verstaut sind. Der Deckel der Schublade selbst wird durch zwei innenliegende und seitlich montierte Gasdruckdämpfer gehalten. Im ausgezogenen Zustand arretiert sich die Schublade selbst und muss vor dem Zurückschieben durch einen Federmechanismus wieder entriegelt werden.
Im mittleren, rechten Bereich des Hecks befindet sich zudem das Bedienteil (Inomatic BT2004 CAN – Typ B) für die Licht- und rückwärtige Sondersignalanlage, respektive Rückwarnsysteme.

Mannschaftsraum:

Der Mannschaftsraum wird durch ein an der Fahrerseite montiertes Schrankmodul dominiert, welches an eine ergonomische Tischplatte anschließt, die hinter Fahrer- und Beifahrersitz verläuft. Im hinteren Bereich ist das besagte Schrankmodul bis unter die Fahrzeugdecke verbaut und der erste Schrank zunächst mit einem Rollladenverschluss versehen. Darunter ist zunächst der Kompressor-Kühlschrank der Firma Autoclima (Ambufridge) verbaut, in welchem zu kühlende Medikamente, respektive Material verstaut werden kann. Direkt darunter befindet sich der gleichgroße Wärmeschrank (ebenfalls Fa. Autoclima) Ambuheater, in dem vorgewärmte und temperierte Infusionen gelagert werden können. Unter der Tischplatte auf der Fahrerseite verlaufen acht weitere, unterschiedlich große, Schub- und Schrankfächer, in denen unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände und/oder Utensilien verstaut werden können. Zwei dieser Schubfächer sind abschließbar.
Die quer zur Fahrtrichtung verlaufende Tischplatte verfügt über einen großzügigen Arbeitsplatz und bietet angenehme Beinfreiheit beim Arbeiten. An deren Kopf ist eine Bedien- und Stecker Leiste verbaut, welche die Lichtmodule im Fahrzeuginneren steuert, ferner befinden sich dort zwei USB-Ladesteckdosen mit drei Ampere Nennleistung, zwei 12V KFZ-Stromanschlüsse und eine 230V Power-Steckdose, die den Anschluss diverser, elektronischer Gerätschaften erlauben. Weiterhin ist dort die Steuereinheit für den Sinusinverter (Wechselrichter) angebracht, welcher hinter dem Fahrersitz verbaut ist. Abgerundet wird der Mannschaftsraum durch einen mit der Bodenplatte fest verbolzten und drehbaren Passagiersitz mit Dreipunktgurt.

Fahrerraum:

Das Cockpit des T6.1 ist übersichtlich und gut bedienbar strukturiert. Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz wurde ein ebenfalls anthrazitfarbiges und aus Pappelsperrholz gefertigtes Staufach mit Druckknopfverschluss einbaut. In schräg nach oben verlaufenden Erhebung ist das Inomatic Bedienteil BT2012 RBG verbaut, über welches mittels zwölf Tasten die Sondersignalsteuerung und weitere Funktionen wie Umfeld Beleuchtung und Funk gesteuert werden kann. Ein Display in der Mitte zeigt die jeweils in Betrieb befindlichen Elemente an. Weiterhin ist dort auch der Unfalldatenspeicher angebracht. Der Fußtastenschalter, welcher in der P-Stellung (Parken) deaktiviert ist, erlaubt es dem Fahrer den Blick auf der Straße zu belassen, so dass ein Suchen der akustischen Sondersignalanlage auf dem Bedienelement entfällt.
Die Halterung für das Funkgerät ist bereits eingerüstet, wie auch ein Schwanenkopf-Drucktaster und Mikrofon, welche die Freisprecheinrichtung aktiviert und die Hände des Fahrers am Lenkrad belässt.

Das Fahrzeug wurde im Dezember 2021 an den DRK Ambulanzdienst Hamburg verkauft und wird dort zukünftig ab dem Frühjahr 2022 seinen Dienst als Notarzteinsatzfahrzeug aufnehmen.

Der Datensatz wird weiterhin ausgearbeitet und ergänzt. Weiterhin soll ein gesonderter Artikel zu dem Fahrzeug entstehen.

Ausrüster Standby GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Standby GmbH W3B LED (Front) mit
  • Fahrtrichtungsanzeiger
  • Alleylight-Modulen (links/rechts)
  • 1 x Warnbalken Standby GmbH W3B LED (Heck) mit
  • Verkehrswarnanlage
  • Alleylight-Modulen (links/rechts)
  • 2 x Frontblitzer Standby GmbH L54
  • 4 x Intersection Lights Standby GmbH L88
  • 2 x Heckblitzer Standby GmbH L52 (Heckklappe)
  • 2 x Druckkammerlautsprecher Standby K-SR 350 mit akustischer Sondersignalanlage Typ MS-300
  • Pressluftfanfarenanlage Max B. Martin 2298 GM
Besatzung 1/1 Leistung 146 kW / 199 PS / 196 hp
Hubraum (cm³) 1.968 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.200
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Eingestellt am 14.03.2021 Hinzugefügt von Patrik Kalinowski
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