Einsatzfahrzeug: Weinfelden - StpFW - SVF - Wega 08

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Blick auf den Beifahrerplatz.

Einsatzfahrzeug-ID: V165731 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Weinfelden - StpFW - SVF - Wega 08 Kennzeichen TG 80
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Thurgau
Wache StpFw Weinfelden Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Schlauchwagen Hersteller MAN
Modell 10.224 L Auf-/Ausbauhersteller Brändle
Baujahr 1999 Erstzulassung 1999
Indienststellung 1999 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Schlauchverlegefahrzeug SFV der Stützpunktfeuerwehr Weinfelden

Fahrgestell: MAN 10.224 L („L2000“)
Aufbau: Brändle
Baujahr: 1999

Technische Daten:
Antrieb: Straßenantrieb, 4x2
Getriebe: Automatikgetriebe

Beladung / Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (UDS) / Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • Lichtmast
  • 2 Entnahmehilfen für Tragkraftspritzen
  • Ausziehbare Plattform mit Gummischürze, 2 Haltestangen und 2 Taster für eine Hupe am Heck
  • Stromerzeuger 9 kVA
  • Beleuchtungsgruppe
  • LED-Beleuchtungsgerät mit Akku
  • 2 Stabtaschenlampen mit Warnaufsatz
  • 2 Warnzelte
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • 2 Tragkraftspritzen TS 8/8 Ziegler UltraPower, Förderleistung: 800 l/min bei 8 bar
  • 1.000 m B-Druckschlauch zusammengekuppelt und in Buchten gelegt in Schlauchkassetten
  • 12 A-Saugschläuche
  • 2 A-Saugkörbe mit Saugschutzkörbe
  • 2 A-Schwimmsaugkörbe
  • 3 B-Druckschläuche
  • 5 C-Druckschläuche
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • Sammelstück A-2B
  • 2 Verteiler B-CBC
  • 4 C-Hohlstrahlrohre
  • 2 C-Hydroschilde
  • B-Hydroschild
  • Wasserwerfer
  • Faltbehälter klein
  • 2 Faltbehälter groß
  • Staubretter
  • Schaumfeuerlöscher
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • Überdrucklüfter mit Wasserantrieb
  • 4 Schwimmwesten
  • Knickkopflampen Adalit
  • Positionierungssystem für Verstärkerpumpen Rosenbauer RPS
  • Teleskopleiter

Die Stützpunktwehren des Thurgaus

Zehn Stützpunktfeuerwehren verteilen sich über den gesamten Kanton Thurgau. Sie unterstützen die Ortsfeuerwehren in den umliegenden Gemeinden personell wie materiell bei ihren Einsätzen. Von den Stützpunktfeuerwehren werden Sonderfahrzeuge, wie beispielsweise Autodrehleitern, für den überörtlichen Einsatz vorgehalten. Zusätzlich übernehmen ausgewählte Stützpunkte Sonderaufgaben für das gesamte Kanton oder Teile davon. Zu den Sonderaufgaben gehören beispielsweise die Seeöl- und Chemiewehr, die Hilfeleistung auf Gleisanlagen der Schweizer Bundesbahn (SBB) und die Unterstützung des Rettungsdienstes bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV).

Die Aufgaben als Seeölwehr auf Boden- und Untersee teilen sich die Anrainerstützpunkte Steckborn, Kreuzlingen und Romanshorn gemeinsam mit der Kantonspolizei. Am zentral im Kanton gelegenen Stützpunkt Weinfelden ist die Chemiewehr für chemische und biologische Gefahrenlagen konzentriert, während bei atomaren Störfällen im Thurgau Schutz und Rettung Zürich aushilft. Der sogenannte Bahnstützpunkt für Einsätze auf Bahnanlagen ist dreigeteilt. Neben dem hier federführenden Stützpunkt Weinfelden sind Einsatzelemente an den Stützpunkten Münchwilen und Romanshorn stationiert. Ebenfalls auf drei Stützpunkte aufgeteilt ist die Rettungsdienstunterstützung bei Großschadenslagen. Sanitätsstützpunkte werden in Frauenfeld, Weinfelden und Arbon unterhalten.

Schlauchwagen im Doppelpack

„Wega 08“ und „Wega 28“ sind die beiden Schlauchwagen - bzw. im Schweizer Feuerwehrjargon die Schlauchverlegefahrzeuge (SVF) - der Stützpunktfeuerwehr Weinfelden und übernehmen die Wassertransport (WATRA) genannte Wasserversorgung über lange Wegestrecke. Als größeres der beiden SVF führt „Wega 08“ insgesamt rund 1.000 m B-Druckschlauch und zwei Motorspritzen genannte Tragkraftspritzen mit. Gemessen an der Ausstattung nur halb so groß ist „Wega 28“ mit 500 m B-Druckschlauch und einer Motorspritze. Beide SVF wurden im Abstand von acht Jahren von Brändle aufgebaut. Als erstes 1999 „Wega 08“ auf einem MAN 10.224 L mit Straßenantrieb und schließlich 2007 „Wega 28“ auf einem Mercedes-Benz Sprinter 515 CDI 4x4. Einzige größere Gemeinsamkeit der beiden SVF ist die sechsköpfige Besatzung. Der größte Unterschied hingegen ist wohl das Beladekonzept. Das ältere und größere SVF besitzt einen Klassischen Kofferaufbau mit einer fest auf die Geräteräume aufgeteilten Beladung. Dahingegen ist das kleinere SVF als Modulfahrzeug ausgeführt und hat einen Laderaum in dem hintereinander zwei Rollcontainer Platz finden. Auf die beiden Container teilt sich die Kernbeladung auf: 500 m B-Druckschlauch und die Motorspritze samt Zubehör.

Die beiden SVF können zwar auch problemlos gemeinsam eingesetzt und miteinander kombiniert werden, jedoch kommen sie meist einzeln zum Einsatz. Ist die Feuerwehr Weinfelden in ihrer Funktion als Stützpunktwehr gefragt rückt in der Regel das große SVF „Wega 08“ aus. Bei Einsätzen als Ortswehr, also im Bereich von Weinfelden selbst, wird häufig auf das kleinere SVF „Wega 28“ zurückgegriffen.

Großer Schlauchverleger auf Straßenfahrgestell

Eine ungewöhnliche Wahl traf die Stützpunktfeuerwehr Weinfelden bei dem SVF das sie 1999 bei Brändle in Auftrag gab. Statt wie bei Schlauchwagen üblich und weit verbreitet auf einem Allradfahrgestell, für den Einsatz abseits der Straße und auf unbefestigten Wegen, entschied sie sich für ein Straßenfahrgestell aus der L2000-Baureihe von MAN. Auch wenn dem MAN 10.224 L der Allradantrieb fehlt, besitzt er den mit 220 PS leistungsstärksten Motor dieser Baureihe und ist mit 10 t Gesamtgewicht noch vergleichsweise leicht gehalten. Als Kabine kommt auf dem L2000 die serienmäßige Doppelkabine aus dem Werk von MAN in Wittlich zum Einsatz. Sie ist für den Einsatz in der Privatwirtschaft und auf kommunalen Betriebshöfen einfach und zweckdienlich konstruiert, weshalb sie nur drei Türen besitzt. Nur von rechts her kann der Mannschaftsraum betreten werden, auf der gegenüberliegenden Seite fehlt die Tür. Anstelle der Tür besitzt die Kabine links immerhin ein Fenster, doch dieses lässt sich nicht öffnen. In der Kabine finden insgesamt sechs Personen sowie einige kleinere Ausrüstungsgegenstände, insbesondere für die Verkehrsabsicherung, Platz.

Der Aufbau des SFV von Brändle greift das in den 1990er Jahren übliche Designkonzept des Herstellers in leicht veränderter Form auf. Auffälliges Merkmal des langgezogenen Aufbaus ist die mehrteilige, ihn umrahmende Konstruktion aus Aluminium-Vierkantprofilen. Sie beginnt auf dem Dach als schlanke und fast schwebend wirkende Reling mit am Ende integrierten Fahrtrichtungsanzeigern. Die Dachreling setzt sich, wie bei vielen anderen Brändle-Fahrzeugen dieser Zeit, am Heck in Form zweier Metallbügel fort. Anders als die Dachreling haben sie abseits der Optik keine weitere Funktion. Über zwei abgewinkelte Zwischenstücke werden die Bügel vom Heck unter dem Aufbau fortgesetzt. Hier erfüllen sie auch einen praktischen Nutzen und können bei der Geräteentnahme aus dem Aufbau als Trittstufe genutzt werden.

Das Herzstück des Aufbaus ist der Heckgeräteraum, in dem nebeneinander acht große, hochkant stehende Schlauchkassetten eingeschoben sind. In ihnen können insgesamt 1.000 m B-Druckschlauch zusammengekuppelt in Buchten gelegt werden. Dieser große Schlauchvorrat lässt sich komplett während langsamer Fahrt verlegen. Dafür ist unter dem Aufbau eine breite, ausziehbare Plattform angebracht. Auf ihr können bis zu zwei Feuerwehrleute während dem Schlauchverlegen stehen und den Vorgang überwachen. Links und rechts des Geräteraums befinden sich sowohl Griffstangen zum sichern der Mitfahrer auf der Plattform, als auch zwei „Notaus“-Taster über die eine Hupe in der Kabine betätigt werden kann. Mit der Hupe kann vom Heck aus das Anhalten und Anfahren des SVF signalisiert werden. Zur Schonung der Schlauchkupplungen ist an der hinteren Kante der Plattform eine Gummischürze zusammengerollt, über die die Schlauchkupplungen beim Verlegen gedämpft zu Boden gleiten können. Auf eine ausladende Klappe verzichtete Brändle am rückwärtigen Geräteraum zugunsten eines Rollladens. Ebenso werden auch die vier seitlichen Geräteräume mit Rollläden verschlossen. Die seitlichen Geräteräume haben nicht nur allesamt die gleichen Abmessungen, sondern sind teilweise auch spiegelbildlich beladen. Je eine Motorspritze auf einer elektromechanischen Entnahmehilfe ist im Geräteraum G1 und gegenüber im Geräteraum G2 verladen. Über ihnen liegen immer jeweils sechs A-Saugschläuche. Identisch ist auch die Unterbringung zweier großer Faltbehälter für den Aufbau offener Schaltreihen in den Geräteräumen G3 und G4. Die weitere Beladung der Geräteräume aber unterscheidet sich voneinander. Im Geräteraum G1 werden zusätzlich ein wasserbetriebener Überdrucklüfter und ein Wasserwerfer mitgeführt, im G2 hingegen ein kleiner Stromerzeuger mit Beleuchtungsgruppe. Neben der mobilen Beleuchtungseinheit ist im Aufbau selbst auch ein Lichtmast verbaut. Zusätzliche Rollschläuche und einige wasserführende Armaturen sind im Geräteraum G3 verladen, während der G4 als „Kleinteillager“ mit verschiedenen Plastikkisten bestückt ist. Auf dem begehbaren Aufbaudach werden unter anderem Staubretter zum Anstauen kleiner Fließgewässer für die Wasserentnahme mitgeführt.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Doppelblitzkennleuchten FG Hänsch Comet-B, davon 1 am Heck
  • 2 Frontblitzer Hella WL-LED
Besatzung 1/5 Leistung 162 kW / 220 PS / 217 hp
Hubraum (cm³) 6.871 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 10.000
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Eingestellt am 19.10.2020 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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