Einsatzfahrzeug: Münsterlingen - FW - HRF
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Funkrufname | Münsterlingen - FW - HRF | Kennzeichen | TG 2655 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Thurgau | ||
Wache | FW Münsterlingen | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Teleskopmast | Hersteller | MAN |
Modell | TGL 12.250 | Auf-/Ausbauhersteller | Klaas |
Baujahr | 2018 | Erstzulassung | 2018 |
Indienststellung | 2018 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Hubrettungsfahrzeug HRF der Feuerwehr Münsterlingen Fahrgestell: MAN TGL 12.250 4x2 BB Technische Daten: Aufbau: Podium:
Abstützung:
Drehkranz:
Hubarm:
Rettungskorb:
Ausstattung:
Beladung / Ausstattung:
Von der Anhängeleiter zum Teleskopmast Als einfache Ortsfeuerwehr im Kanton Thurgau besaß die Feuerwehr Münsterlingen noch 2016 lediglich eine einfache Anhängeleiter, bevor sie sich dazu entschloss als Ersatz auf eigene Kosten und ohne Zuschuss durch die Gebäudeversicherung Thurgau ein Hubrettungsfahrzeug (HRF) zu beschaffen. Seit 2018 verfügt die Feuerwehr Münsterlingen über einen der ersten beiden Klaas Alufiver in der ganzen Schweiz. Für die Feuerwehr Münsterlingen war ihre Anhängeleiter abseits der üblichen tragbaren Leitern das einzige Rettungsgerät für große Höhen. Abseits ihrer Anhängeleiter war sie ansonsten immer auf die Unterstützung der benachbarten Stützpunktfeuerwehr Kreuzlingen mit ihrer Autodrehleiter angewiesen. Rund um ihre Anhängeleiter sah sich die Münsterlinger Wehr zuletzt mit immer mehr und immer schwieriger zu lösenden Problemen konfrontiert. So einfach die Anhängeleiter grundsätzlich auch konstruiert war, aber ihr Unterhalt wurde immer teurer und komplizierter. Die meisten Hersteller von Anhängeleitern haben sich entweder aus diesem Marktsegment zurückgezogen oder existieren schon lange nicht mehr. Auch wenn es nach wie vor eine kleine Zahl spezialisierter Wartungsbetriebe gibt, ist die Beschaffung von Ersatzteilen schwierig und kostspielig geworden. Darüber hinaus wurde unlängst im Kanton Thurgau die Ausbildung von Feuerwehrleuten an der Anhängeleiter ersatzlos eingestellt. Neben dem Mangel an (erschwinglichen) Ersatzteilen ergab sich somit auch langfristig gesehen ein Mangel an ausgebildeten Maschinisten für die Anhängeleiter. Um die Probleme rund um die eigene Anhängeleiter zu lösen und in Zukunft unabhängiger von der Kreuzlinger Autodrehleiter zu werden, entschied sich die Gemeinde Münsterlingen 2016 schließlich dazu ein eigenes Hubrettungsfahrzeug in Form eines Teleskopmastes zu kaufen. Bei der Anschaffung fand sich mit der Gemeinde Tägerwilen - auf der genau anderen Seite Kreuzlingens gelegen - sogar ein Partner, denn auch diese Feuerwehr plante ihre problembehaftete Anhängeleiter zu ersetzten. Einziger und größter Haken an der Beschaffung: Die Anschaffungskosten von rund 400.000 Franken, rund 373.000 € musste die Gemeinde selbst tragen. Denn als Ortsfeuerwehr sieht die Gebäudeversicherung Thurgau bei der Feuerwehr Münsterlingen kein HRF vor und zahlt folglich auch keinen der sonst sehr üppigen Zuschüsse für die Anschaffung aus. Gleiches galt auch für die Beschaffung der Feuerwehr Tägerwilen, die auch nur eine Ortsfeuerwehr ist. Die beiden Gemeinden Münsterlingen und Tägerwilen schrieben ihre HRF noch 2016 öffentlich aus und entschieden sich für Modelle des deutschen Herstellers Klaas Alu-Kranbau. Die zwei HRF vom Typ Alufiver TM 32 baute Klaas gemeinsam mit seinem Partner Heinz Meyer Feuerwehrbedarf auf Fahrgestellen aus der TGL-Baureihe von MAN auf. Die Feuerwehren von Münsterlingen und Tägerwilen konnten 2018 die ersten beiden Alufiver von Klaas in der ganzen Schweiz in Dienst stellen. Ein dritter Alufiver für die Schweiz ging wenig später zur Feuerwehr Küssnacht SZ. Im Zuge der Anschaffung der beiden HRF führten die Feuerwehren von Münsterlingen und Tägerwilen Gespräche mit der für sie beide zuständigen Stützpunktfeuerwehr Kreuzlingen. Die drei Wehren ergänzen sich mit ihren HRF und der Autodrehleiter künftig gegenseitig. Die Stützpunktfeuerwehr rückt mit ihrer Autodrehleiter nur noch nach Münsterlingen und Kreuzlingen aus, um deren HRF bei Bedarf aus dem Einsatz herauszulösen oder zu ergänzen. Weil die HRF bedeutend leichter und ein größeres Bewegungsfeld haben als die Kreuzlinger Autodrehleiter rücken sie auf Anforderung auch in die Bodenseestadt aus. Damit kann die Feuerwehr Kreuzlingen bis auf weiteres darauf verzichten selbst einen Teleskopmast zu beschaffen. Klaas - Vom Schrägaufzug für Dachdecker zum Feuerwehr-Teleskopmast Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte der westfälische Bauunternehmer Theodor Klaas in Werne einen Schrägaufzug zum Lastentransport. Mitte der 1950er Jahre gründet er ein neues Unternehmen und nimmt mit diesem die Fertigung der von ihn entwickelten Lastenaufzüge auf. Keine zehn Jahre später erreicht das erste Werk in Werne seine Kapazitätsgrenze und Klaas siedelt mit seiner Firma ins nahe Ascheberg um, wo das Unternehmen noch heute seinen Sitz hat. In den 1970er Jahren schließlich entdeckt Klaas das leichte Aluminium als idealen Werkstoff für seine Produkte. Zukünftig entstehen immer größere aus Aluminium gefertigte Schrägaufzüge bei Klaas. Von Lastenaufzügen erweitert die zweite Generation der Inhaberfamilie Klaas das Produktportfolio Anfang der 1990er Jahre um ebenfalls aus Aluminium konstruierte Kräne. Der erste Alu-Kran von Klaas kann 1993 ausgeliefert werden und entwickelt sich zum Verkaufserfolg. Das schon in den 1970er Jahren erweiterte Werk in Ascheberg muss abermals vergrößert werden. Bei der Entwicklung seines neuen Fahrzeugkonzepts Octopus holt Magirus den Kranspezialisten Klaas mit ins Boot. Auf der Interschutz 2000 präsentiert Magirus einen seiner Octopus als Löschfahrzeug mit einem Teleskopmast von Klaas. Der Korb stammt aus der Drehleiterproduktion von Magirus. Während dem Octopus-Konzept von Magirus zwar kein Erfolg beschieden ist, so entwickelt sich aus ihm doch der weitaus erfolgreichere Multistar. Er ist eine Kombination aus wahlweise Lösch- oder Rüstfahrzeug mit einem Teleskopmast. Wie schon beim Octopus begonnen liefert Klaas auch für die Multistar von Magirus die Teleskopmasten. Eine weitere Kooperation im Feuerwehrsektor ging Klaas 2012 mit EMPL ein. Für den österreichischen Aufbauhersteller entwickelte Klaas auf Basis seiner Kräne einen Löscharm für große Industrielöschfahrzeuge. Neben seinen Kooperationen mit Magirus und später EMPL wagte sich Klaas auch selbst in den Feuerwehrsektor. Auf der Interschutz 2010 stellte Klaas mit dem Alufiver einen an die Bedürfnisse der Feuerwehr angepassten Teleskopmast vor, der seitdem stetig weiterentwickelt wird. Neben den Feuerwehr-Teleskopmasten der Alufiver-Serie baut Klaas mittlerweile auch Teleskopmasten für den kommerziellen Sektor auf Transporter- oder leichten LKW-Fahrgestellen auf. Damit umfasst das Produktportfolio von Klaas außer den ursprünglichen Schrägaufzügen für Baugewerbe und Umzüge auch Auto- und Anhängerkräne sowie Teleskopmasten. Der Klaas Alufiver Unter dem Namen Alufiver vertreibt Klaas seit 2010 eine Baureihe von Teleskopmasten für den Feuerwehrdienst. Hauptprodukt ist ein Mast mit einer Arbeitshöhe von 32 m, zumindest zeitweise wurde auch ein kleinerer, nur 27 m hoher Mast in der Alufiver-Reihe angeboten. Die Alufiver Teleskopmasten baut Klaas vornehmlich auf leichten Fahrgestellen aus der 12 t-Klasse auf, wobei je nach gewählter Zusatzausstattung auch auf schwerere Fahrgestelle zurückgegriffen werden muss. Während die Masten für die Alufiver bei Klaas selbst gebaut werden, entstehen die Podien beim Aufbauhersteller Heinz Meyer Feuerwehrbedarf in Rehden. Der Name Alufiver setzt sich zusammen aus der Kurzform Alu für den bei den Masten verwendeten Hauptwerkstoff Aluminium und dem englischen Wort fiver für Fünfer. Damit spielt Klaas auf die fünf selbst definierten Einsatzbereiche für seine Alufiver-Masten an:
Für den primären und wichtigsten Einsatzzweck als Rettungsbühne besitzt der Klaas AluFiver einen auf drei Personen oder eine Zuladung von 300 kg ausgelegten Rettungskorb, der sich bei Bedarf durch eine Aufnahme für eine Krankentrage ergänzen lässt. Bei voller Ausnutzung der 300 kg-Korblast erreicht er bis in eine Höhe von 15 m eine seitliche Ausladung von 18 m. Mit nur einer Person im Korb sind es sogar 22 m Ausladung bis in 14 m Höhe. Der Korb spielt auch beim Einsatz des Löscharms eine Rolle, ist in seine Front doch ein kompakter Alco-Wasserwerfer integriert. Über eine im Hubarm verlegte Steigleitung wird er mit Wasser versorgt. Die Steuerung des Werfers ist in den Korbbedienstand und die kabellose Fernbedienung integriert, weshalb er sich auch ohne Personal im Korb bequem vom Boden aus fernsteuern lässt. So wird aus dem Teleskopmast ein leistungsfähiger Löscharm mit einer Abgaberate von 2.000 l/min. Als Alternative zum Wasserwerfer steht am Korb auch ein C-Druckabgang für die Vornahme eines normalen Strahlrohrs im Löschangriff zur Verfügung. Bei Bedarf lässt sich der Teleskopmast dank einer Lastöse an der Spitze des Hauptauslegers auch hilfsweise als Kran einsetzten. In der Spitze lassen sich mit dem Mast im Kranbetrieb bis zu 2.000 kg bei einer Ausladung von 7 m heben und bei einer maximalen Ausladung von 15 m immerhin noch 500 kg. Hand in Hand gehen die Nutzbarkeit des Alufiver als Lichtmast und in der Stromversorgung, denn ohne Energie kann der Mast auch kein Licht machen. Damit dies aber gelingt ist im Drehkranz ein Stromerzeuger platziert, der nicht nur die Steckdosen im Rettungskorb versorgt, sondern auch die rund um ihn herum angebrachten Strahler. Neben einer noch vergleichsweise einfachen Umfeldbeleuchtung ist in die Korbfront eine ganze Batterie aus sechs leistungsstarken LED-Strahlern integriert. Ergänzt werden können diese noch durch weitere Strahler auf den beiden Multifunktionssäulen des Korbes. Auf Kundenwunsch können die Alufiver Teleskopmasten auch mit einer Feuerlöschkreiselpumpe oder einer am Mast entlanglaufenden Rettungsleiter ausgestattet werden. Bei diesen Optionen reicht dann aber das sonst verwendete 12 t-Fahrgestell nicht mehr aus und es muss stattdessen ein 15-Tonner genutzt werden. Zeitgleich beschafftes HRF der Feuerwehr Tägerwilen: |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/2 | Leistung | 184 kW / 250 PS / 247 hp |
Hubraum (cm³) | 6.871 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 12.000 |
Tags | |||
Eingestellt am | 17.10.2020 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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