Einsatzfahrzeug: Narbonne - SDIS 11 - TLF 20/35-W - CCFM

Narbonne - SDIS 11 - TLF 20/35-W - CCFM
Narbonne - SDIS 11 - TLF 20/35-W - CCFM
Blick auf den Fahrerplatz.

Einsatzfahrzeug-ID: V165306 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Narbonne - SDIS 11 - TLF 20/35-W - CCFM Kennzeichen AC-175-XT
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Aude (11)
Wache SDIS 11 CSP Narbonne (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell Midlum 240 dXi Auf-/Ausbauhersteller Sides
Baujahr 2009 Erstzulassung 2009
Indienststellung 2009 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Feux de Forêt Moyen CCFM / Tanklöschfahrzeug 20/35-Waldbrand (TLF 20/35-W) des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 11 Aude, stationiert am Centre de Secours Principal (CSP) Narbonne

Fahrgestell: Renault Midlum 240 dXi
Aufbau: Sides
Baujahr: 2009

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 15-2000 / 2N32-120-15
Hersteller: Sides
Förderleistung: 2.000 l/min bei 15 bar
Schaumzumischung: Druckzumischanlage CTD Triton

Löschmittel:
Wasser: 3.500 l, zzgl. 300 l für Selbstschutzanlage
Netzmittel: 30 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Verkehrswarnanlage mit 2 gelben Blitzern Federal Signal MicroLED am Heck
  • Überollbügel außen an der Kabine
  • Überollbügel in die Kabine integriert
  • Selbstschutzanlage mit Düsen im Überollbügel an der Kabine und an den Reifen
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch links neben der Pumpe am Heck
  • Schnellangriff mit Druckschlauch 45 mm rechts neben der Pumpe am Heck
  • Atemschutzanlage in der Kabine mit fest verbautem Pressluftatmer und 4 Atemanschlüssen
  • Kran mit Seilwinde zur Entnahme des Ersatzrades vom Aufbaudach
  • Motorkettensäge
  • Wasserstrahlpumpe
  • Schwimmpumpe
  • Saugschläuche mit Saugkorb und Auftriebskörper
  • Druckschlauch 110 mm
  • Druckschläuche 75 mm
  • Druckschläuche 45 mm
  • Druckschläuche 25 mm
  • 2 Rückentragen mit Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen
  • Verschiedene Verteiler, Hohlstrahlrohre und andere wasserführende Armaturen
  • ABC-Pulverfeuerlöscher

Um der großen Gefahr von Vegetationsbränden zu begegnen unterhält der Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 11 Aude eine große Flotte von Tanklöschfahrzeugen-Waldbrand, welche genau auf die Bedürfnisse in der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten sind. Quasi an jeder Feuerwache des SDIS 11 ist mindestens ein Tanklöschfahrzeug-Waldbrand stationiert, teilweise sogar mehrere. Die Mehrzahl der Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand beim SDIS 11 entspricht dem Typ Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM), also mittlere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen zwischen 1.500 und 5.000 Litern. Darüber hinaus gibt es auch einige Camion Citerne Feux de Forêt Super (CCFS), schwere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit mehr als 5.000 Litern Wasser. Leichte Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen von 600 bis 1.500 Litern vom Typ Camion Citerne Feux de Forêt Léger (CCFL) gibt es hingegen keine beim SDIS 11.
Der größte Teil der Waldbrandlöschfahrzeuge des SDIS 11 ist mittlerweile auf Fahrgestellen von Renault aufgebaut. Seit den 1990er Jahren beschaffte der SDIS 11, bzw. vor der Gründung des SDIS 11 die kommunalen Feuerwehren im Département Aude nur selten Waldbrandlöschfahrzeuge auf anderen Fahrgestellen. In diesem Zeitraum wurden zwar einige CCFM auf Chassis von Mercedes-Benz, MAN oder Iveco erworben, meist handelte es sich dabei jedoch um Einzelstücke oder sehr kleine Serien. Vor den 1990er Jahren kamen bei den kommunalen Feuerwehren im Département Aude auch Fahrgestelle anderer, heute nicht mehr existierender, französischer LKW-Hersteller sowie auch einige Mercedes-Benz Unimog zum Einsatz.

Das Camion Citerne Feux de Forêt Moyen oder CCFM, ins Deutsche übersetzt ein mittleres Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, ist der vermutlich am häufigsten anzutreffende Löschfahrzeugtyp für Vegetationsbrände in Frankreich. Das CCFM ist ein vergleichsweise einfach konstruiertes, robustes Tanklöschfahrzeug bei dem großen Wert auf eine möglichst hohe Geländegängigkeit gelegt wird. Es ist in seiner Ausstattung und Beladung exakt auf die Bedürfnisse der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten. Aus diesem Grund werden CCFM in Frankreich auch fast nur zur Bekämpfung von Vegetationsbränden eingesetzt und kommen bei „urbanen“ Feuern gar nicht oder nur sehr selten zum Einsatz. Umgekehrt werden die normalen französischen Löschfahrzeuge vom Typ Fourgon Pompe Tonne auch nicht zur Bekämpfung von Vegetationsbränden genutzt.
Die CCFM sind auf kompakten Fahrgestellen mit Allradantrieb und Einzelbereifung mit einem Gesamtgewicht zwischen 7,5 und 16 Tonnen aufgebaut. Für den Einsatz im Gelände haben die Fahrgestelle einen besonderen Unterbodenschutz gegen mechanische und thermische Beschädigung. Hochgezogene Luftansaugungen und Auspuffanlagen gehören ebenfalls zum Standard. Nur optional sind Seilwinden, in der Regel elektrisch betrieben, für einfache Bergungsaufgaben sowie die Selbstbergung.
Die Besatzung besteht in der Regel aus vier Feuerwehrangehörigen und nimmt in einer Doppelkabine Platz. Seltener sind CCFM mit einer nur dreiköpfigen Besatzung und einer einfachen Serienkabine zu finden. Gegen mechanische Einwirkungen wird die Kabine durch zwei Überollbügel geschützt: Einen außen an der Kabine und einen in der Kabine. Der äußere Überollbügel dient meist auch gleichzeitig als Rohrleitung für einen Teil der Selbstschutzanlage des CCFM. Mit zahlreichen kleinen Düsen lassen sich die komplette Kabine von außen sowie auch alle Reifen mit Wasser benetzten und so vor Hitze und Flammen schützen. Die Selbstschutzanlage wird wahlweise über die Feuerlöschkreiselpumpe des CCFM oder eine Elektropumpe gespeist. Letztere ist eine Rückfallebene für den Fall das der Fahrzeugmotor, beispielsweise aufgrund des Brandrauchs, ausfällt und die normale Feuerlöschkreiselpumpe dadurch nicht mehr funktioniert. Für den Betrieb der Selbstschutzanlage muss das CCFM mindestens 300 Litern Wasser mitführen, welche zu den 1.500 bis 5.000 Litern Wasser hinzukommen die das CCFM als Löschmittel mitführt. In der Regel wird das Wasser für die Selbstschutzanlage nicht in einem eigenen Tank mitgeführt, sondern im normalen Löschwassertank des CCFM. Daher ist der Wassertank so konstruiert das zur aktiven Brandbekämpfung über die Feuerlöschkreiselpumpe nicht der komplette Tank geleert werden kann, sondern immer die für die Selbstschutzanlage vorgesehene Löschwassermenge zurückbleibt. Zum Schutz der Fahrzeugbesatzung dient weiterhin eine „Atemschutzanlage“ in der Kabine. Dabei handelt es sich um einen fest in der Kabine verbauten Pressluftatmer an dem für jedes Besatzungsmitglied ein Atemanschluss angeschlossen ist. Dank dieser Ausstattung kann sich im schlimmsten aller Fälle die Besatzung in die Fahrzeugkabine als Schutzraum zurückziehen und sich dort vom Feuer überrollen lassen. Damit die Fahrzeugbesatzung auch im Brandrauch die Türgriffe an der Kabine findet sind diese bei neueren CCFM mit großen weißen Flächen umrahmt.
Der Wassertank stellt bei einem CCFM den größten Teil des Aufbaus. Um einen niedrigen Schwerpunkt zu erhalten sind der Tank und damit auch der Aufbau sehr flach gestaltet. Meist noch niedriger als die davor liegende Kabine. An den Tank schließt sich am Heck der offene Pumpenraum an. Meist ist dieser komplett offen gestaltet, seltener sind ein Dach und noch seltener Seitenwände zu finden. Die vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe wird durch zwei Schlauchhaspeln flankiert. Eine mit einem formstabilen Druckschlauch, die andere mit einem normalen Druckschlauch mit 45 Millimetern Durchmesser. Die wenigen Geräteräume für die puritanische Fahrzeugbeladung werden in der Regel durch einfache Türen verschlossen, welche sich mit etwas Kraft auch bei einem verwundenen Aufbau öffnen lassen. Die Beladung eines CCFM besteht aus einigen wenigen Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen sowie meist aus zwei oder mehr Rückentragen zum Transport von Druckschläuchen und Armaturen. Nach örtlichen Bedürfnissen werden oft auch Motorkettensägen und Löschrucksäcke mitgeführt.

Mit diesem in Narbonne stationierten CCFM von Sides hielt 2009 eine auf den ersten Blick unscheinbare, aber dennoch markante Neuerung Einzug bei den Waldbrandlöschfahrzeugen des SDIS 11. Erstmals wurde eine Serie von CCFM für den SDIS 11 für den Einsatz von Netzmittel in der Bekämpfung von Vegetationsbränden ausgestattet. Die CCFM verfügen neben einer vergleichsweise einfachen und kompakten Druckzumischanlage vom Typ Triton von CTD auch über einen kleinen 30 l-Tank für Schaum-, bzw. vielmehr Netzmittel. Integriert ist der kleine Schaumtank in einen großen Dachkasten, welcher wie ein Dach den Pumpenraum von oben her vor der Witterung schützt. Durch den Einsatz von mit Netzmittel angereichertem Wasser wird der Löscherfolg bei der Bekämpfung von Vegetationsbränden merklich erhöht, weil das Löschwasser deutlich besser in das Brandgut eindringen kann. Der Netzmitteleinsatz ist einer von zwei Ansätzen zur Verbesserung der Effektivität bei der Bekämpfung von Vegetationsbränden die in Frankreich verfolgt werden. Der zweite Ansatz ist der Einsatz von Hochdruckpumpen in der Brandbekämpfung.

Abseits der technischen Neuerung in Form der Netzmittelkomponente fällt das CCFM auch optisch durch zwei Neuerungen auf. Die eine ist der große Staukasten quer über die Fahrzeugbreite der den sonst vollkommen offenen Pumpenraum etwas vor der Witterung schützt. Die zweite Veränderung ist die Ablösung der sonst üblichen Türen an den beiden Geräteräumen durch nach oben aufschwingende Klappen. Zugleich fallen auch die Geräteräume selbst deutlich größer aus, als bei den Vorgängergenerationen von CCFM. Durch die vergrößerten Geräteräume und auch durch den großen Dachkasten steht vielmehr Stauraum für die Ausrüstung zur Verfügung, weswegen insbesondere das Aufbaudach deutlich aufgeräumter wirkt. Außer einer Schwimmpumpe muss keine weitere Ausrüstung offen auf dem Dach mitgeführt werden und sogar eine der beiden Rückentragen findet vom Boden aus erreichbar in einem Geräteraum Platz.

Dieses CCFM baute Sides 2009 für die Feuerwache in Narbonne auf einem Renault Midlum 240 dXi auf. Das Fahrgestell hat den für CCFM obligatorischen Allradantrieb sowie Einzelbereifung und eine Doppelkabine. Das Fahrgestell ist speziell für den Einsatz als CCFM modifiziert. Insbesondere der Unterboden des Fahrgestells ist gegen mechanische und thermische Einwirkungen geschützt. So gut wie alle offen am Fahrzeug verlaufenden Leitungen verfügen über einen thermischen Schutz. Teile der Fahrgestelltechnik sind turmartig hinter der Kabine montiert. Dies erhöht die Bodenfreiheit und Wattiefe des Renaults. Die Kabine wurde außen durch einen Rammbügel und einen Überollbügel ergänzt. In den Überollbügel integriert sind mehrere Düsen der Selbstschutzanlage. Weitere Düsen sitzen über den vier Reifen und besprühen diese mit Wasser. Ein weiterer Überollbügel ist in der Kabine verbaut und schützt die Besatzung bei einem Überschlag oder ähnlich massiven Einwirkungen auf die Kabine. Der äußere Überollbügel fungiert hingegen mehr wie ein großer Astabweiser. In der Kabine nehmen bis zu vier Feuerwehrangehörige Platz. Zu ihrem Schutz ist außerdem eine „Atemschutzanlage“ mittig zwischen den Sitzplätzen montiert. Jedes Besatzungsmitglied hat einen eigenen Atemanschluss der mit dem fest verbauten Atemschutzgerät verbunden ist.
Der Aufbau besteht hauptsächlich aus einem Wassertank und ist deutlich niedriger als die vor ihm liegende Kabine. Der Tank reicht über die gesamte Aufbaulänge und sorgt aufgrund seiner niedrigen Bauhöhe für eine gute Gewichtsverteilung und einen niedrigen Schwerpunkt. Insgesamt fasst der Tank 3.800 Liter, für die Brandbekämpfung lassen sich jedoch nur 3.500 Liter nutzen. Die verbleibenden 300 Liter sind exklusiv für die Selbstschutzanlage und können auch nur durch diese genutzt werden. Betrieben wird die Selbstschutzanlage entweder durch die normale Feuerlöschkreiselpumpe am Heck oder bei Ausfall von Motor und Pumpe durch eine eigene kleine Elektropumpe. Der Pumpenstand am Heck ist fast komplett offen. Nur ein dachartig über dem Pumpenraum angeordnete Staukasten schützt ihn etwas vor der Witterung. Mittig am Heck ist die Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Leistung von 2.000 l/min bei einem Druck von 15 bar verbaut. Gesteuert wird die Pumpe über ein S-Control-Bedienfeld von Sides. Auf Digitalanzeigen zeigt es Ein- und Ausgangsdruck sowie Motordrehzahl an und erlaubt die Steuerung der Pumpe über verschiedene Folientaster. Eine einfache Reihe von Leuchtdioden symbolisiert den Tankfüllstand. Über dem Sides-Bedienfeld sitzt das kompakte Steuerorgan für die Druckzumischanlage von CTD. Die auf den Netzmitteleinsatz ausgelegte Anlage kommt mit lediglich vier Tastern und einer Digitalanzeige für die Zumischrate aus. Gespeist wird die Zumischanlage aus einem 30 l fassenden Netzmitteltank der in den Dachkasten über der Pumpe integriert ist. Links und rechts der Pumpe befinden sich zwei Schnellangriffshaspeln. Die linke bestückt mit formstabilem und die rechte bestückt mit normalem Druckschlauch. Die spartanische Fahrzeugbeladung findet in zwei Geräteräumen Platz. Als Verschluss dienen jeweils nach oben aufschwingende Klappen. Das Dach des Aufbaus ist komplett begehbar und dient auch zum Transport von Ausrüstung. Außerdem wird hier ein Reserverad mitgeführt, welches über einen aufklappbaren Kran entladen werden kann. Als Aufstieg zum Dach ist auf der rechten Seite eine Leiter in den vorderen Aufbauteil integriert.

Ausrüster Standby GmbH, Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 LED-Kennleuchte Mercura GyoLED
  • 2 Frontblitzer Federal Signal MicroLED
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Sirena Microrot FLX am Heck
Besatzung 1/3 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 13.500
Tags
k.A.
Eingestellt am 30.09.2020 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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