Einsatzfahrzeug: Boncourt JU - SIS Basse-Allaine - ALM 22

Boncourt JU - SIS Basse-Allaine - ALM 22
Boncourt JU - SIS Basse-Allaine - ALM 22
Rangierrad mit Zugstange vorne am Grundrahmen

Einsatzfahrzeug-ID: V163354 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Boncourt JU - SIS Basse-Allaine - ALM 22 Kennzeichen JU 1190
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Jura
Wache SIS Régional de la Basse-Allaine Hangar Boncourt JU Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Anhänger Hersteller Sonstige
Modell ALM-22 Auf-/Ausbauhersteller Ehrsam
Baujahr 1982 Erstzulassung 1982
Indienststellung 1982 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Échelle Remorquable / Anhängeleiter motorisiert ALM 22 des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Régional de la Basse-Allaine, stationiert im Hangar Boncourt JU

Fahrgestell / Aufbau: Ehrsam
Typ: ALM-22
Baujahr: 1982

Technische Daten:
Länge / Breite / Höhe: 9.800 / 2.250 / 2.550 mm
Spurbreite: 2.050 mm
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h

Aufbau:

Fahrgestell:

  • 1-Achs-Fahrgestell mit mechanischer Handbremse
  • Rangierrad mit ausklappbarer Zugstange am vorderen Ende des Grundrahmens
  • 2 Staukästen auf dem Grundrahmen vor der Achse

Abstützung:

  • 4-fach Senkrecht-Abstützung
  • Fallspindeln mit Handkurbeln als Abstützung

Leiterstuhl:

  • Ottomotor als Antrieb zum Aufrichten und Ausziehen der Anhängeleiter mittig am Heck des Leiterstuhls
  • Leiterstuhl mit Niveauregulierung
  • Hauptbedienstand links am Leiterstuhl
  • Umschaltmöglichkeit zwischen motorisiertem und manuellem Leiterbetrieb

Leitersatz:

  • 3-teiliger Leitersatz mit zusätzlichem Handauszugteil im obersten Leiterteil
  • Leiterlänge: 22,7 m
  • Nennrettungshöhe: 22,1 m zuzüglich 2 m durch Handauszugteil bei 2 m Ausladung
  • Aufrichtwinkel: 0° - 75°
  • Maximale Belastung an der Leiterspitze: 300 kg bei 75° Aufrichtung, 22 m Rettungshöhe und 2 m Ausladung
  • Anhängerkupplung mit Zugöse unter dem untersten Leiterteil

Beladung/ Ausstattung:

  • 4 Handkurbeln für manuellen Leiterbetrieb
  • Warnsignal zur Kennzeichnung des Überhangs
  • Warnzelt
  • C-Druckschlauch
  • Hydrantenschlüssel
  • Verteiler B-CCC
  • C-Strahlrohr
  • ABC-Pulverfeuerlöscher 2 kg
  • Handlampe
  • Rettungsschlitten

Wie bei vielen anderen Feuerwehren in der Schweiz steht auch noch heute beim Service d'Incendie et de Secours (SIS) Régional de la Basse-Allaine eine klassische Anhängeleiter (AL) als Hubrettungsgerät im Dienst. War die Variante einer kleinen Drehleiter auf Anhängerfahrgestell in Deutschland hauptsächlich im ländlichen Raum anzutreffen und ist heute fast ausgestorben, waren und sind AL in der Schweiz deutlich weiter verbreitet und finden sich bis heute in immer noch stattlicher Zahl bei Feuerwehren sowohl auf dem Land, als auch durchaus im städtischen Umfeld. Bei der Anhängeleiter des SIS Basse-Allaine handelt es sich um ein Modell des für eben diese Leitern bekannten Schweizer Herstellers Ehrsam aus dem Jahr 1982. Konkret handelt es sich um eine sogenannte Anhängeleiter motorisiert (ALM) mit einem Ottomotor für den eigentlichen Leiterantrieb. Ein Betrieb der Leiter klassisch von Hand über mehrere Kurbeln ist auch möglich, stellt aber gewissermaßen nur den Notbetrieb dar. Die ALM mit einer maximalen Steighöhe von 22 m ist im Hangar Boncourt JU, dem Hauptstandort des SIS Basse-Allaine stationiert und wird mit dem Atemschutzfahrzeug der Wehr in den Einsatz gezogen.

Der Schweizer Leiterspezialist Ehrsam nahm bereits 1914 neben der Produktion tragbarer Leitern auch die von AL auf. Die anfangs ausschließlich manuell zu betreibenden AL bot Ehrsam später auch optional mit einem motorisierten Antrieb an. Vom grundsätzlichen Konzept und auch der Optik blieben die AL über Jahrzehnte weitgehend gleich, nur die Technik wurde stetig verbessert und den aktuellen Vorgaben angepasst. Die Produktion von AL endete bei Ehrsam endgültig mit der Geschäftsaufgabe im Jahr 2002. Parallel zueinander bot Ehrsam über Jahrzehnte die klassische AL mit Handantrieb und die komfortabler zu nutzende ALM an. Bis auf den an der ALM verbauten Ottomotor als Antriebsaggregat und die damit verbundenen Bedienelemente waren beide Leitertypen fast baugleich.

Basis der ALM 22 bildet ein einachsiges Anhängerfahrgestell mit einem Stahlrohrrahmen. Die Achse sitzt am hinteren Ende des Rahmens, während am vorderen Ende des Rahmens mittig ein frei drehbares Rangierrad sitzt. Das Rangierrad hat im Fahrzustand keinen Bodenkontakt und senkt sich erst wenn die Leiter in Betrieb genommen wird auf den Boden ab. Nötig ist das kleine Rad, um die aufgerichtete Leiter im Einsatz drehen, bzw. schwenken zu können. Denn über ein Drehgestell verfügt die ALM nicht. Um die Leiter im Einsatz einfach von Hand verfahren zu können besitzt sie am vorderen Rahmenende über dem Rangierrad über eine ausklappbare Zugstange mit T-förmigen Griff. Links und rechts sitzen vorne auf dem Rahmen zudem zwei U-förmige Bögen die auch als Handgriff beim Rangieren genutzt werden können. Für sicheren Stand im Einsatz sorgt eine vierfache Senkrechtabstützung aus von Hand zu bedienenden Fallspindeln. Die zylinderartigen Stützen mit einem Handrad an der Spitze sitzen paarweise vorne am Rahmen und auf Höhe der Achse.

Der dreiteilige Leitersatz ist in einem dreieckigen Gestell über der Achse drehbar aufgehängt. Abgelegt liegt der Leitersatz auf dem vorderen Rahmenende auf und hebt das Rangierrad vom Boden weg. Die Anhängerkupplung mit Zugöse und einer kleinen Kufe an der Unterseite ist an der Spitze des untersten Leiterteils montiert und ragt über den eingefahrenen Leitersatz hinaus. Der Leitersatz hat voll ausgefahren eine Länge von 22,7 m. Komplett aufgerichtet um 75° erreicht er eine Höhe von 22,1 m bei einer Ausladung von 2 m. In dieser Konstellation kann die Leiterspitze mit bis zu 300 kg belastet werden. Im obersten Leiterelement befindet sich ein Handauszugteil, mit dem sich die Leiter nochmals um 2 m verlängern lässt. Während das Drehen der Leiter grundsätzlich von Hand erfolgen muss, lässt sie sich mit Hilfe eines Ottomotors komfortabel Aufrichten und Ausziehen. Der kleine Ottomotor sitzt in einer Wanne am Heck mittig unter der Leiter. Der Bedienstand befindet sich links an der Leiter und besteht aus zwei Hebeln für wahlweise das Aufrichten und Absenken sowie das Aus- und Einziehen der Leiter. Ein kleiner Schalter steuert den Choke und dient zum Stoppen des Motors. Gestartet wird der Motor über einen Seilzugstarter. Alternativ lässt sich die Leiter auch einfach komplett manuell von Hand bedienen. Dafür werden an der Leiter vier zusätzliche Handkurbeln mitgeführt. Beim Handbetrieb handelt es sich mehr oder minder um den Notbetrieb der Leiter. Im Vergleich zum Motorbetrieb fällt der Handbetrieb deutlich langsamer und vor allem kraftraubender aus. Der Auszug der Leiter erfolgt konventionell über eine kleine Seilwinde. Eher ungewöhnlich ist das Aufrichten der Leiter über zwei breite Gewebebänder die am hinteren Leiterende befestigt sind, unter dem Rahmen hindurchgeführt und auf Haspeln aufgewickelt werden.

Die überschaubare Beladung der ALM findet in zwei Metallkisten unter der Leiter auf dem Rahmen Platz. Der für die Brandbekämpfung essentiell wichtige C-Druckschlauch mit 20 m Länge liegt zusammen mit den nötigen wasserführenden Armaturen in einem deutlich einfacher zu erreichenden halboffenen Staufach rechts an der Leiter. Der für die Schweiz obligatorische Rettungsschlitten ist darüber am Obergurt der Leiter aufgehängt. Auf einem kleinen Winkel vor dem Bedienstand wird zudem eine Handlampe mitgeführt, die dem Maschinisten am Bedienstand bei Nacht als Hilfe dient.

Zugfahrzeug:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/163284

Anhängeleiter im Gespann mit dem ASF:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/163498/

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage k.A.
Besatzung 0/0 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 1.900
Tags
k.A.
Eingestellt am 21.07.2020 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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