Einsatzfahrzeug: Steyr-Puch Haflinger - Brändle - KLF

Steyr-Puch Haflinger - Brändle - KLF
Steyr-Puch Haflinger - Brändle - KLF
Geräteraum G2

Einsatzfahrzeug-ID: V157142 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Steyr-Puch Haflinger - Brändle - KLF Kennzeichen SG 1100
Standort SonstigesLeih-, Messe- und Vorführfahrzeuge
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Leihfahrzeug
Klassifizierung Kleinlöschfahrzeug Hersteller Steyr Daimler Puch
Modell Haflinger Auf-/Ausbauhersteller Brändle
Baujahr 1962 Erstzulassung 1962
Indienststellung 1996 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Kleinlöschfahrzeug KLF der Brändle Peter AG

Fahrgestell: Steyr-Puch/ Steyr Daimler Puch Haflinger ("AP700")
Aufbau: Brändle
Baujahr:
Fahrgestell: 1962
Aufbau: 1996

Technische Daten:
Motor: 2-Zylinder-Boxer-Ottomotor
Antrieb: Straßenantrieb, 4x2 und zuschaltbarer Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 5-Gang-Getriebe mit Kriechgang
Differentialsperren: Vorne und hinten
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Radstand: 1.500 mm

Löschanlage:
Typ: 200
Hersteller: Poly
Baujahr: 1991
Betriebsdruck: 14 bar

Löschmittel:
Light Water: 200 l (194 l Wasser mit 6 l Schaummittel)

Beladung/ Ausstattung:

  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch und Pistolenstrahlrohr
  • Anstellleiter

Laufbahn:

  • 1962 - 1996: Verbleib unbekannt, vermutlich Einsatz bei der Schweizer Armee
  • 1996: Umbau zum KLF durch Brändle als Geschenk zum 50. Firmenjubiläum von Peter Brändle
  • 1996 - 2016: Tony Brändle AG
  • seit 2016: Brändle Peter AG

Zum 50. Firmenjubiläum der Tony Brändle AG im Jahr 1996 bekam Geschäftsführer Peter Brändle von seinen Mitarbeitern nicht etwa einen schönen Präsentkorb oder einen üppigen Blumenstrauß überreicht, sondern stilecht für einen Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen gleich ein ganzes Löschfahrzeug und zwar eines der besonderen Art. Eigens für den feierlichen Anlass bauten die Brändle Mitarbeiter einen historischen Steyr-Puch Haflinger zum Kleinlöschfahrzeug auf. Mit Baujahr 1962 ist das Haflinger-Fahrgestell nicht ganz so alt wie die 1946 gegründete Tony Brändle AG. Der Haflinger mit kurzem Radstand – interne Bezeichnung bei Steyr Daimler Puch „AP700“ – stammt vermutlich aus einer Beschaffungsserie von 1.500 Fahrzeugen für die Schweizer Armee zwischen 1961 und 1962, die bis etwa 1994 vom Militär genutzt wurden. Ebenso klein wie das kompakte Allradfahrgestell ist der Aufbau hinter der zweisitzigen Kabine mit schlichtem Planenverdeck. Deutlich spricht der Aufbau aber die Formensprache von Brändle aus den 1990er Jahren. Typisch für Brändle-Aufbauten dieser Zeit ist vor allem die in den Aufbau integrierte Sondersignalanlage mit Comet-Blitzkennleuchten von Hänsch unter Lichthauben des Warnbalkens RTK4-SL von Hella. Herzstück des Kleinlöschfahrzeuges ist eine – wie das Fahrgestell auch – gebrauchte Poly-Löschanlage mit Schnellangriffseinrichtung. Gebaut wurde die mit Druckluft arbeitende Löschanlage bereits 1991.

Nachdem sich Peter Brändle bereits 2013 aus der Geschäftsleitung der Tony Brändle AG zurückgezogen hatte verließ er 2016 das Unternehmen komplett, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Kurz darauf gründete er mit der die auf Beratungsdienstleistungen spezialisierte Brändle Peter AG. Sein „Peter’s Tattüteli“ genanntes Kleinlöschfahrzeug nahm Peter Brändle bei seinem Weggang von der Tony Brändle AG mit in seine neue Unternehmung. Das Haflinger-Kleinlöschfahrzeug wird nicht nur als Oldtimer und Showcar erhalten, sondern kommt teilweise auch als Leifahrzeug zum Einsatz. Beispielsweise um Feuerwehren bei der Absicherung von Großveranstaltungen zu helfen.

Der Haflinger ist ein Ende der 1950er Jahre vornehmlich für militärische Zwecke entwickeltes Allradfahrzeug von Steyr Daimler Puch. Für die Entwicklung des kompakten Geländewagens zeichnete sich der Ingenieur Erich Ledwinka, Sohn des langjährigen Tatra-Chefkonstrukteurs Hans Ledwinka, verantwortlich. Der Haflinger wurde von Steyr Daimler Puch im Grazer Werk zwischen 1959 und 1974 in zwei unterschiedlichen Radständen produziert. Der Haflinger mit dem kurzen Radstand von 1.500 mm trug die interne Bezeichnung AP700, der mit dem langen Radstand AP703. Das Kürzel AP stand für Allrad-Plattform, ein Verweis auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Haflingers. Grundsätzlich blieb der Haflinger über seinen Produktionszeitraum weitgehend unverändert, auch wenn die Motorleistung des im Heck verbauten Boxermotors von anfangs 22 auf zuletzt 27 PS gesteigert werden konnte. Die nur vergleichsweise schwache Motorisierung war das größte Manko des Haflingers. Abseits davon konnte der Haflinger aber absolut durch seine robuste Bauweise und seine hervorragenden Geländeeigenschaften überzeugen. Das Fehlen einer schweren Karosserie – der Haflinger wurde vor allem mit einem einfachen Planenverdeck ausgeliefert – und der niedrige Zentralrohrrahmen verliehen dem Haflinger einen günstigen Schwerpunkt. Gut für Fahrten im Gelände fielen auch die Böschungswinkel vorne und hinten sowie der Rampenwinkel in der Fahrzeugmitte aus. Durch die verwendeten Portalachsen bekam der Hafliner trotz kleiner Bereifung eine stattliche Bodenfreiheit. Die Einzelradaufhängung und die beiden Differentialsperren sorgten für eine hohe Bodenhaftung und gutes Vorankommen in schwerem Gelände.
Eine Vielzahl von Abnehmern fand der Haflinger vor allem im militärischen Bereich, für den er ursprünglich auch entwickelt worden war. In unterschiedlichen Varianten baute Steyr Daimler Puch den Haflinger für das heimische Bundesheer in Österreich, aber auch für die Schweizer Armee sowie die Streitkräfte Schwedens, Indonesiens und sogar Australiens. Neben militärischen Modellen des Haflingers entwickelte Steyr Damiler Puch auch Varianten für den zivilen Sektor. So gab es beispielsweise den Kommunal-Haflinger mit einer geschlossenen, aber sehr leichten Kabine aus Kunststoff oder verschiedene länderspezifische Varianten beispielsweise für den britischen, den US-amerikanischen und den italienischen Markt. Bis zur Produktionseinstellung 1974 wurden fast 16.700 Steyr-Puch Haflinger gebaut. Anfängliche Bestrebungen einen Nachfolger des Haflingers zu entwickeln wurden fallen gelassen und nicht weiterverfolgt. Gewissermaßen als Ersatz entstand hingegen die G-Klasse von Mercedes-Benz und Puch.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Doppelblitzkennleuchten FG Hänsch Comet-B unter blauen Lichthauben eines Warnbalkens Hella RTK4-SL
  • 1 Doppelblitzkennleuchte FG Hänsch Comet-B am Heck
  • Presslufthorn Fiamm
Besatzung 1/1 Leistung 16 kW / 22 PS / 22 hp
Hubraum (cm³) 643 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 1.100
Tags
k.A.
Eingestellt am 25.09.2019 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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