Einsatzfahrzeug: RN-01 (c/n: 1040)

RN-01 (c/n: 1040)
RN-01 (c/n: 1040)
  • RN-01 (c/n: 1040)

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Funkrufname RN-01 (c/n: 1040) Kennzeichen RN-01
Standort Europa (Europe)Belgien (Belgium)
Wache Defensie van België - Luchtcomponent - 40ste Smaldeel Heli MAR/SAR Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Sonstige Organisation Militär
Klassifizierung Search&Rescue Hubschrauber Hersteller NH Industries
Modell NH90 NFH (LBA: xxxx) Auf-/Ausbauhersteller NH Industries
Baujahr 2013 Erstzulassung 2013
Indienststellung 2014 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Search & Rescue Hubschrauber (SAR-Hubschrauber) der Force Aérienne Belge (belgische Luftwaffe), stationiert beim 40ste Smaldeel Heli auf der Vliegbasis Koksijde in der Provinz Westflandern auf Basis einer NH Industries NH90 NFH Caïman.

Die RN-01 wird seit Juli 2014 beim 40ste Smaldeel Heli (40e escadrille d'hélicoptères) der Force Aérienne Belge auf der Vliegbasis Koksijde eingesetzt. Von diesem Hubschraubertyp setzt die Force Aérienne Belge momentan 4 Maschinen vom Stützpunkt Koksijde ein. Die Maschinen ersetzen die Westland Seaking Mk48.

Geschichte der NH90:

Die ersten Entwicklungen und Planungen zum Bau eines mittleren militärischen Transporthubschraubers in der Gewichtsklasse von 9 bis 13 Tonnen wurden bereits in den 1980er Jahren durch die NATO angestrebt. Zu einer gemeinsamen Realisierung durch die NATO-Staaten kam es jedoch nie, da die Forderungen und Interessen der einzelnen Staaten zu unterschiedlich waren. Einzig Frankreich, Italien, die Niederlanden und Deutschland konnten sich auf die Anforderungen und den Bedarf eines solchen Hubschraubers einigen und trieben das Projekt weiter. Als zentrale Interessenvertretung gründeten sie im Jahre 1992 die "NATO Helicopter Management Agency (NAHEMA)" im französischen Aix-en-Provence und brachten die Planungen voran. Es dauerte lange Jahre bis sich andere Länder an diesem Projekt beteiligten. 2001 trat Portugal und schließlich 2007 Belgien dieser Agency bei. Aufgabe der NAHEMA war es, die Planung, den Bau und die Logistik zu garantieren.

Noch im gleichen Jahr wurde ein zentraler Auftragnehmer gegründet. Das Unternehmen wurde im Jahre 1992 gemeinsam von Eurocopter (62,5%), Agusta (32%) und Fokker (5,5%) gegründet. Der Name des Auftragnehmers wurde zu NHIndustries gewählt, wobei NH für NATO Helicopter steht. NHIndustries wurde aufgebaut als spezielles Unternehmen zur Planung, Herstellung, Umsetzung, Produktion und Logistikunterstützung der NH90-Hubschrauber.

Die komplette Planung des NH90 wurde als leichter allwetter- und nachtflugtauglicher Mehrzweckhubschrauber für Heer und Marine konzipiert. Als geplante Haupteinsatzzwecke wurden der Material- und Personentransport, der Einsatz von Spezialeinsatzkräften, die Evakuierung von Verletzten, die Begleiteinsätze sowie die Not- und Katastrophenhilfe festgelegt. Technisch gesehen sollte die Maschine für die Transportaufgaben eine Kapazität von 2,5 t Innenlast oder 4 t Außenlast haben bzw. 16 Personen transportieren können. Ferner sollte der Hubschrauber ein modulares Konzept bieten, das mit rollenspezifischer Ausrüstung an geplante Missionen angepasst werden konnte.

Nachdem die Planung vorangetrieben wurde und der Hubschrauber kurz vor seiner Produktion stand, wurden seitens NHIndustries die Produktionsstätten festgelegt. Es wurden anfangs drei Montagelinien eingerichtet und zwar eine in Marignane (Frankreich) für Airbus Helicopters, eine in Donauwörth (Deutschland) für Airbus Helicopters und eine in Cascina Costa (Italien) für AgustaWestland. Im Jahre 2007 wurde schließlich eine vierte Produktionslinie für den Norden in Patria (Finnland) und ein Jahr später, also 2008, eine weitere Produktionslinie in Brisbane (Australien) für Australian Aerospace eingerichtet. Die bis weil letzte Produktionslinie für den NH90 wurde in Albacete (Spanien) errichtet.

Für die Produktion und den Bau des NH90-Hubschraubers wurden damals die drei Firmen Eurocopter, Augusta und Fokker designiert, die je diverse Teile der Maschine herstellen sollten. Eurocopter, heute Airbus Helicopters, welche mit 62,5 % den größten Anteil der Produktion übernahm, entschied sich die Produktion auf die Werke Marignane und Donauwörth in gleichen Teilen aufzuspalten. So kam es dazu, dass im französischen Marignane die Turbinen, die Rotoren, die Elektrik, das Flight Control und die Core Avionics Systems hergestellt werden während im deutschen Donauwörth das Vorder- und Mittelrumpf, die Kraftstofftanks, die Kommunikation und die Avionics Control Systems hergestellt werden. Fokker für seinen Teil stellt das Heckrotor, die Türen, die seitlichen Radgehäuse, die Fahrwerke und das Zwischengetriebe für den Heckrotor her. Dem letzten Partner im Bunde, Augusta obliegt die Produktion des Heckrumpfs, dem Hauptgetriebe, der Hydraulik, dem Automatic Flight Control, den Plant Management Systems, dem Stromerzeuger und des NFH Mission System. Die Produktion der diversen Teile erfolgt meistens bei den Herstellern selbst und werden dann in die bereits erwähnten Produktionsstätten geliefert und dort zum Hubschrauber zusammen gebaut.

Nachdem 1992 alle logistischen Hürden zum Bau des Hubschraubers genommen werden konnten und die Produktionsstätten festgelegt waren konnte der erste Prototyp des NH90-Hubschraubers in der TTH-Version am 18. Dezember 1995 abheben. Im Dezember 1999 konnte der fünfte und somit letzte Prototyp abheben. Nach längeren Testreihen, Anpassungen, Modifikationen und Neuplanungen am Hubschrauber konnte schließlich am 30. Juni 2001 der Vertrag über das erste Los zwischen die NAHEMA und NHIndustries geschlossen werden. Noch im selben Jahr konnte die Serienproduktion der Maschine in seinen beiden Versionen TTH (Tactical Transport Helicopter) für die Landversionen und NFH (NATO Frigate Helicopter) für die Marineversionen lansiert werden. Die erste Maschine verließ jedoch erst 2004 die Montageeinheiten in Donauwörth, dies nachdem die Hersteller mehrfach mit Schwierigkeiten in der Produktion zu kämpfen hatten, sodass die Auslieferungen sich um mehrere Jahre verzögerten. Gegen Ende 2006 konnte die deutsche Bundeswehr als erster Kunde für die Landversion seine erste NH90 TTH in Empfang nehmen. Vier Jahre später, im April 2010 konnte alsdann die niederländische Koninklijke Marine ebenfalls als erster Kunde der Marineversion eine NH90 NFH in Empfang nehmen.

Nach den anfänglichen Produktionsschwierigkeiten dauerte es immerhin noch bis zum Jahre 2014, bis sich die Produktion auf 53 Hubschrauber pro Jahr erhöhen lies. Im Juni 2014 konnte die 200. Maschine von Band laufen und knapp ein paar Monate später im Oktober 2015 konnte man die 250. Auslieferung feiern. Heute (Stand 12/2018) betreiben insgesamt 14 Streitkräfte weltweit den NH90-Hubschrauber darunter Australien, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Katar, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Oman, Schweden und Spanien. Durch die Eurokrise musste im Juni 2012 Portugal seine Bestellungen annullieren, dies obwohl das Land bereits viel in die Planung investiert hatte. Als größten Abnehmer des NH90-Hubschraubers zählt Deutschland mit einer Bestellung von 122 Maschinen dicht gefolgt von Italien mit 117 Bestellungen und Frankreich mit 101 Maschinen. Bis heute (Stand 05/2019) wurden insgesamt 566 Hubschrauber in den verschiedenen Varianten bestellt und 345 Maschinen (Stand 12/2018) ausgeliefert. Die verschiedenen Länder haben derweil noch Optionen auf die Lieferung von 56 Maschinen (Stand 05/2019).

Die NH90 bei der Force Aérienne Belge:

Im Jahre 2007 unterschreibt die belgische Luftwaffe bei NH Industries einen Vertrag für die Lieferung von insgesamt 8 Maschinen und die Option für 2 weitere Maschinen. Dabei handelt es sich jeweils um 4 Maschinen vom Typ Tactical Transport Helicopter (TTH) und 4 Maschinen vom Typ NATO Frigate Helicopter (NFH). Die Option auf die zwei weiteren Maschinen wird auf den Typ Tactical Transport Helicopter (TTH) festgelegt. Im September 2012 startet NH Industries die Testreihe und Testflüge mit der ersten Maschine für die Force Aérienne Belge vom Typ TTH. Die belgische Variante der NH90 TTH ist recht similär zur französischen Version und erhält daher ebenfalls den Zusatz Caïman im Namen. Nach der Präsentation der Maschine erhält NH Industries den festen Zuschlag für die Lieferung aller Maschinen im Januar 2013.

Am 01. August 2013 erhält die Force Aérienne Belge die erste Maschine vom Typ NH90 NFH und am 23. Oktober 2013 die erste Maschine vom Typ NH90 TTH. Am 23. November 2014 wird seitens NH Industries die letzte Maschine vom Typ NH90 TTH an die Force Aérienne Belge geliefert. Die beiden ersten Maschinen vom Typ NH90 NFH erhält die Force Aérienne Belge in den Jahren 2013 und 2014, die beiden letzten Maschinen gegen Anfang 2015. Von der ersten bis zur letzten Auslieferung fliegt die Force Aérienne Belge die Maschinen monatlich 34 Stunden zu einem Total von 450 Flugstunden und erreicht damit eine Erreichbarkeit der Maschinen von 67 Prozent, was Belgien zu einem der intensivsten Nutzer der NH90 weltweit macht.

Die Beweggründe für die Anschaffung durch die belgische Luftwaffe sind sehr verschieden. Die 4 Maschinen vom Typ NH90 TTH Caïman werden als Ergänzung zur bestehende Flotte der AgustaWestland AW109, wovon die Force Aérienne Belge rund 23 Maschinen besitzt, für bodengebundene Kampfeinsätze angeschafft. Sie sollen die Schlagkraft und Flexibilität erhöhen und vorrangig auch die Arbeit der Spezialeinsatzkräfte verbessern. Die Maschinen werden somit beim 1. Wing an der Flugbasis und Flugschule in Beauvechain stationiert und gehören dem 18. Smaldeel an. Die Option für zwei weitere Maschinen für dieses Fluggeschwader bestehen weiterhin.

Die vier Maschinen vom Typ NH90 NFH Caïman haben dagegen zum Ziel, die betagten Westland Seaking Mk48, wovon zu diesem Zeitpunkt die Force Aérienne Belge noch 3 Maschinen besitzt, zu ersetzen. Ein weiteres Ziel ist es, zumindest teilweise, die ebenfalls betagten Aérospatiale SA-319 Alouette III zu ersetzen, wovon die Force Aérienne Belge 3 Maschinen besitzt. Zu ihrer Glanzzeit besaß die Force Aérienne Belge für ihre SAR-Flotte über 6 Westland Seaking Mk48 und 3 Aérospatiale SA-319 Alouette III, die allesamt durch nur mehr vier Maschinen ersetzt werden sollen. Die Maschinen werden wegen der Nähe zur Ostsee daher an der Flugbasis Koksijde beim 40ste Smaldeel Heli stationiert. An der Flugbasis Koksijde befindet sich seit 1961 der SAR-Hubschrauberstützpunkt für Belgien.

Durch die vielen Flugstunden, die die Piloten zu Schulungszwecken absolvieren müssen, vermeldet die Force Aérienne Belge erst am 21. August 2015, also fast zwei Jahre nach Lieferung der ersten Maschine, die Flugbereitschaft der Flotte der NH90 NFH Caïman. Eine Woche später, am 28. August 2015 verzeichnete die Force Aérienne Belge ihren ersten SAR-Scramble mit einer NH90. Zwischen 2015 und 2018 finden die SAR-Bereitschaften parallel mit den Westland Seaking Mk48 im Wochenturnus statt. Im April 2019 fand der letzte Flug der Westland Seaking Mk48 für die Force Aérienne Belge mit einem letzten Rundflug entlang der belgischen Küste und unter Beobachtung vieler Zuschauer statt. Seit dem 01. April 2019 hat die NH90 NFH Caïman endgültig die SAR-Missionen der Force Aérienne Belge übernommen und die Westland Seaking Mk48 endgültig ersetzt.

Die Unterscheidung der Maschinen der Force Aérienne Belge, ob es sich um eine NH90 TTH Caïman oder eine NH90 NFH Caïman handelt ist sehr simpel. Während alle Maschinen vom Typ NH90 TTH Caïman in Tarngrün gehalten wurden, sind alle Maschinen vom Typ NH90 NFH Caïman in grauer Farbgebung gehalten. Somit fliegen alle grauen Maschinen die SAR-Einsätze für Belgien.

Leistungsmerkmale:

  • Hersteller: NH Industries
  • Typ: NH90 NFH Caïman
  • Triebwerke: 2x Rolls-Royce Turbomeca RTM322-01/9 turboshaft
  • Leistung, je Triebwerk: 2.230 WPS
  • Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
  • Einsatzgeschwindigkeit: 260 km/h
  • Reichweite: 982 km
  • Leergewicht: 6.288 kg
  • Maximales Abfluggewicht (MTOW): 11.000 kg
  • Länge über alles: 16.130 mm
  • Kabinenbreite: 4.610 mm
  • Höhe: 5.230 mm
  • Rotor-Ø: 16.300 mm

RN-01
NH90 NFH Caïman
c/n: 1040
Baujahr: 2013

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • Keine
Besatzung 2/1 Leistung 3.324 kW / 4.519 PS / 4.458 hp
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 11.000
Tags
jbm
Eingestellt am 26.05.2019 Hinzugefügt von Jérôme Biondi
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