Einsatzfahrzeug: Gamprin - FW - RW - 3

Gamprin - FW - RW - 3
Gamprin - FW - RW - 3
Blick auf Fahrer- und Beifahrerplatz

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Funkrufname Gamprin - FW - RW - 3 Kennzeichen FL 1041
Standort Europa (Europe)Liechtenstein (Liechtenstein)
Wache FF Gamprin-Bendern Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Rüstwagen Hersteller Mercedes-Benz
Modell Atego 1328 AFE Auf-/Ausbauhersteller Marte
Baujahr 2005 Erstzulassung 2005
Indienststellung 2006 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Rüstwagen RW der Feuerwehr Gamprin-Bendern

Fahrgestell: Mercedes-Benz Atego 1328 AFE
Aufbau: Marte
Aufbautyp: Concept II
Baujahr: 2005

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4

Beladung/ Ausstattung:

  • Fahrschulpedalerie
  • Schleuderketten
  • Verkehrswarnanlage
  • Seilwinde, Zugkraft: 50 kN
  • Stromerzeuger 30 kVA, fest verbaut
  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast mit 2 Strahlern à 2.000 W
  • Leitungsroller 400 V
  • 2 Leitungsroller 230 V
  • Beleuchtungsgruppe mit Beleuchtungsballon, 2 Strahlern und Stativen
  • Hebekissen
  • Mehrzweckzug
  • Stockwinde
  • 3 Tauchpumpen
  • Wassersauger Kärcher
  • Motorkettensäge Husquvarna
  • Akku-Bohrmaschine Hilti
  • Schlagbohrmaschine Hilti
  • Säbelsäge Hilti
  • Werkzeugkiste
  • Rüstholz
  • Schalbretter
  • Spanngurte
  • Sprühgerät mit Öllöser
  • Dichtkissen
  • Schachtabdeckungen
  • Auffangplane
  • Auffangbehälter
  • Bachsperre
  • Umfüllpumpe
  • 7 Stabtaschenlampen mit Warnaufsatz
  • 8 Warnzelte
  • 4 Verkehrswarnleuchten Horizont EuroBlitz
  • 13 Faltleitkegel
  • Scherengitter
  • 2 A-Druckschläuche
  • 2 B-Druckschläuche
  • 4 C-Druckschläuche
  • Hydrantenschlüssel
  • Verteiler B-3C
  • 2 C-Hohlstrahlrohre
  • Wasser- und Schaumwerfer
  • Schaumfeuerlöscher
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Überdrucklüfter
  • 5 Pressluftatmer, davon 3 in der Kabine
  • Leichte Chemieschutzanzüge
  • Wathosen
  • 2 Höhensicherungssätze
  • 4 Knickkopflampen
  • Erste Hilfe-Koffer
  • 2-teilige Schiebleiter

Rüstwagen Liechtensteiner Feuerwehren

Rüstwagen (RW) findet man sowohl bei den Feuerwehren in Deutschland, als auch im Fürstentum Liechtenstein. In beiden Ländern dienen RW der Technischen Hilfeleistung und weisen über die reine Namensgleichheit auch weitere Gemeinsamkeiten auf. Doch in einem zentralen Punkt unterscheiden sich die RW Deutscher und Liechtensteiner Feuerwehren: Der Hydraulischer Rüstsatz. Was in Deutschland selbstverständliche Pflichtausstattung eines RW ist, fehlt wiederum mit der gleichen Selbstverständlichkeit auf den Namensvettern in Liechtenstein. Während in Deutschland eine DIN-Norm die Ausstattung eines RW definiert, übernimmt diese Aufgabe in Liechtenstein die Gemeindefeuerwehr-Ausrüstungs-Verordnung (GFAV). In ihr werden nicht nur die Fahrzeugtypen der Liechtensteiner Feuerwehren in ihren Eckpunkten umrissen, sondern auch die Mindestausstattung der Feuerwehren definiert.

Das Haupteinsatzgebiet der RW in Liechtenstein ist gemäß GFAV die Technische Hilfeleistung. Ein Fokus liegt auf der Beseitigung von Sturmschäden und der Bekämpfung von Umweltgefahren, vor allem Ölschäden. Darüber hinaus soll der RW aber auch bei der Brandbekämpfung unterstützen können. Komplett ausgeklammert aus dem Aufgabenportfolio des RW ist in Liechtenstein aber die Verkehrsunfallrettung. Diese Aufgabe übernimmt in Einklang mit der GFAV exklusiv die Stützpunktfeuerwehr Vaduz mit ihrem Verkehrsrettungsfahrzeug, bzw. Vorausrüstwagen (VRW) im gesamten Fürstentum. Während der VRW in Liechtenstein ein Einzelstück ist, muss den Vorgaben der GFAV nach jede Gemeinde der Kategorie 3 einen RW vorhalten. Dabei handelt es sich um Kommunen mit mehr als 2.000 Einwohnern, die entweder lange Transportwege besitzen oder eine signifikante Zahl von Industrie und Gewerbebetrieben.

An das Fahrgestell eines RW stellt die GFAV die gleichen Ansprüche wie an die aller anderen Feuerwehr-Großfahrzeuge auch: Allradantrieb, für Geländefahrten taugliches Getriebe und Differentialsperren. Ausgestattet sein muss der RW mit einem fest verbauten Stromerzeuger sowie einem Lichtmast. Zur Beladung müssen ein tragbarer Stromerzeuger sowie eine mobile Beleuchtungsgruppe gehören, genauso wie Ausrüstung zur Verkehrsabsicherung, Material zum Beseitigen von Ölschäden, Tauchpumpe und Motorkettensäge, Geräte zum Heben und Ziehen von Lasten, Rüstholz und am örtlichen Bedarf orientierte tragbare Leitern. Die weitere Fahrzeugausstattung und -beladung über diesen grundsätzlichen Rahmen lässt die GFAV genauso wie die Besatzung offen.

Über die Vorgaben der GFAV hinaus sind die RW in Liechtenstein teils sehr unterschiedlich ausgestattet. Es gibt RW mit Trupp-, Staffel- oder sogar Gruppenkabine. Weit verbreitet sind Seilwinden und ein Fahrzeug besitzt sogar einen Ladekran. Gerade neuere RW sind auf eine teilweise modulare Beladung mit Rollwagen ausgelegt und haben dafür eine Ladebordwand. Zur Beladung gehören als Ergänzung von Tauchpumpe und Kettensäge oft auch Schmutzwasserpumpen, Wassersauger, Trennschleifer, Säbelsägen und weitere Geräte. Verbreitet sind auch eine Beladung mit Druckschläuchen, wasserführenden Armaturen und Belüftungsgeräten für die Unterstützung bei der Brandbekämpfung, ebenso wie die Ausstattung mit zusätzlichen Pressluftatmern.

Der Rüstwagen der Feuerwehr Gamprin

Mit seinen nur rund 1.600 Einwohnern muss Gamprin eigentlich keinen Rüstwagen nach GFAV vorhalten, entschied sich aber dennoch 2005 zur Anschaffung eines solchen Fahrzeuges, um den gestiegenen Anforderungen im Bereich der Technischen Hilfeleistung gerecht zu werden. Die Wahl fiel auf einen großen Rüstwagen auf Lastwagen-Fahrgestell. Von Marte in Österreich ließ sich die Feuerwehr Gamprin einen Rüstwagen mit Kabine für neun Personen auf einem einzelbereiften Mercedes-Benz Atego 1328 AFE aufbauen. Mit der Indienststellung des Rüstwagens im Jahr 2006 konnte das erste Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Gamprin nach 35 Dienstjahren ausgesondert werden. Bei dem als Mannschafts- und Materialtransportfahrzeug auf einem Hanomag-Henschel F20 handelte es sich 1971 um das erst dritte Feuerwehrfahrzeug bei einer kommunalen Feuerwehr im Fürstentum Liechtenstein.

Sein erst wenige Jahre altes Aufbausystem Concept 2001 entwickelte der österreichische Aufbauhersteller Marte um das Jahr 2005 herum zum Concept II weiter. In vielen Details wurde das bestehende Aufbaukonzept verbessert und die Fertigungsprozesse optimiert und transparenter gestaltet. Neu eingeführt wurden beim Concept II ein absenkbarer Gerätelift, beispielsweise für Tragkraftspritzen und Stromerzeuger, die Pumpensteuerung Marte-Logistic Control System (M-LCS) mit Touchscreenbedienung und die neue Atemschutzhalterung ASG-Miniport für den Einsatz in Mannschaftskabinen. Die Aluminium-GFK-Konstruktion der Aufbauten wurde weiterentwickelt, blieb aber in seiner Formsprache her identisch mit den Aufbauten des Concept 2001. Auch die Concept II-Aufbauten haben eine bombierte Form mit einer markant schräg abfallenden Heckpartie. In ihrer Form und Gestaltung her blieben auch die für Marte typischen Blenden auf dem Aufbau erhalten. Wie schon im Concept 2001 zeigen sich die Blenden in modernem silbernem Farbton mit integrierter Umfeldbeleuchtung. Identisch geblieben ist auch das es nur am Ende der linken Dachblende ein Kennleuchtenmodul gibt und dieses auf der rechten Seite wegen der Aufstiegsleiter zum Dach entfällt.

Marte baute den Rüstwagen 2005 auf einem Mercedes-Benz Atego 1328 AFE mit Allradantrieb und grobstolliger Einzelbereifung auf. Der Atego verfügt als Anfahrhilfe für den Winter über Schleuderketten an der Hinterachse. Für Bergungs- und Sicherungsaufgaben montierte Marte an der Stoßstange unter einer Metallabdeckung eine kleine, elektrische Seilwinde von Warn mit einer Zugkraft von 50 kN. Während für den Betrieb der Seilwinde die Lichtmaschine des Atego genügt, wird über den Fahrzeugmotor über einen Nebenantrieb der fest verbaute 30 kVA-Stromerzeuger angetrieben. Die Mercedes-Kabine wurde von marte um einen Mannschaftsraum mit sieben Sitzplätzen erweitert. Alle drei Sitzplätze auf der Bank entgegen der Fahrtrichtung haben Halterungen für Pressluftatmer. Als Halt beim Ein- und Aussteigen sowie während der Fahrt dienen U-förmig über die beiden Sitzbänke verlaufende Griffstangen. In die gelb lackierten Stangen integriert sind LED-Leuchtstreifen für die Beleuchtung der Kabine und des Türbereichs. Auffällig sind die extrem hohen Türen des Mannschaftsraumes, welche auch die beiden Trittstufen zum Mannschaftsraum verdecken. Aufgrund ihrer Größe und des Gewichts besitzen die Türen neben dem eigentlichen Schloss noch zwei weitere Haltepunkte. In das erhöhte Kabinendach, welches somit gleich hoch wie dir dahinterliegende Aufbau ist, sind vorne zwei Blitzkennleuchtenmodule und seitlich je ein Umfeldbeleuchtungsmodul integriert.
Der Concept II-Aufbau des Rüstwagens zeigt die typische Formsprache für Marte: Bombierte Bauform mit angeschrägter Heckpartie. In die silbernen Dachblendend es Aufbaus ist eine Umfeldbeleuchtung sowie auf der linken Seite am Ende eine weitere Blitzkennleuchte integriert. Wegen der rechts am Heck montierten Leiter zum Dach gibt es auf dieser Seite keine Kennleuchte. Auf dem begehbaren Dach lagert unter anderem eine zweiteilige Schiebleiter. Neben der Umfeldbeleuchtung verfügt der Rüstwagen auch über einen Lichtmast mit zwei 2.000 W-Strahlern als großflächigerem Beleuchtungsmittel. Der Aufbau hat links und rechts jeweils drei Geräteräume sowie einen weiteren im Heck. Alle Geräteräume werden durch Rollläden verschlossen. Zusätzlich besitzen die beiden tiefgezogenen Geräteraumpaare vor und hinter der Hinterachse über abklappbare Bordwände als Trittstufen für die eifnachere Geräteentnahme. In den Geräteräumen G1 und G2 ist jeweils in der oberen Hälfte eine Schwenkwand eingebaut. Unterhalb dieser befindet sich im Geräteraum G2 ein Schwenkauszug, auf dem ursprünglich ein Stromerzeuger mitgeführt wurde und auf dem heute ein Wassersauger lagert. Eine Besonderheit und Neuheit beim Concept II-Aufbau von Marte ist der im Heckgeräteraum GR eingebaute Gerätelift. Der Lift muss von Hand zunächst ausgezogen werden, bevor er pneumatisch abgelassen werden kann. Auf dem Lift wird ein großvolumiger Wasserwerfer mit Hohlstrahldüse sowie entsprechende A-Druckschläuche zu seiner Wasserversorgung mitgeführt.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Doppelblitzkennleuchtenmodule, davon 1 am Heck
  • 2 Frontblitzer
Besatzung 1/8 Leistung 205 kW / 279 PS / 275 hp
Hubraum (cm³) 6.374 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 13.000
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Eingestellt am 01.01.2019 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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