Einsatzfahrzeug: Weisstannen - FW Pizol - TLF - 40

Pizol - FW - Weisstannen - TLF - 40
Pizol - FW - Weisstannen - TLF - 40
Boschung-Logo auf der Motorhaube

Einsatzfahrzeug-ID: V150784 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Weisstannen - FW Pizol - TLF - 40 Kennzeichen SG 6254
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Sankt Gallen
Wache FW Pizol Depot Weisstannen Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Sonstige
Modell Rexter A8000 Auf-/Ausbauhersteller Brändle
Baujahr 2009 Erstzulassung 2009
Indienststellung 2011 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tanklöschfahrzeug TLF der Feuerwehr Pizol, stationiert im Depot Weisstannen

Fahrgestell: Boschung / Pfau Kommunalgeräte Rexter A8000
Aufbau: Brändle
Aufbautyp: Torro Rosso / Pedro Rosso
Baujahr: 2009

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 12-Gang-Schaltgetriebe mit Kriechganguntersetzung
Breite / Höhe: 2.050 / 2.950 mm
Radstand: 2.750 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 10-2000 / FPH 40-250
Förderleistung Normaldruck: 2.000 l/min bei 10 bar
Förderleistung Hochdruck: 250 l/min bei 40 bar

Löschmittel:
Wasser: 1.200 l
Schaummittel: 20 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast
  • Hochdruckschnellangriff mit 100 m Druckschlauch, Pistolenstrahlrohr und elektrischer Aufrollhilfe
  • Stromerzeuger 5 kVA
  • 3 Leitungsroller
  • Beleuchtungsgruppe
  • LED-Scheinwerfer mit Akku und Magnetfuß
  • Mehrzweckzug, Zugkraft: 32 kN
  • Motorkettensäge
  • Hebeisen
  • Vorschlaghammer
  • Bolzenschneider
  • Schaufel
  • Spitzhacke
  • Besen
  • Anschlagmittel
  • 2 Stabtaschenlampen mit Warnaufsatz
  • 4 Warnzelte
  • 4 Verkehrswarnleuchten
  • 10 Leitkegel 500 mm
  • 15 B-Druckschläuche
  • 15 C-Druckschläuche
  • 2 Hydrantenschlüssel
  • 2 Verteiler B-CBC
  • Verteiler B-3C
  • 6 C-Hohlstrahlrohre
  • Zumischer Z2
  • Schwerschaumrohr S2
  • Mittelschaumrohr M2
  • Hydroschild
  • Wasser- und Schaumwerfer
  • Löschdecke
  • Kübelspritze
  • Schaumfeuerlöscher
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • 6 Pressluftatmer
  • Atemschutzüberwachungstafel
  • Höhensicherungssatz
  • 3 Stabtaschenlampen
  • Erste Hilfe-Koffer
  • Beatmungskoffer
  • Trage
  • Teleskopleiter
  • 2-teilige Schiebleiter

Laufbahn:

  • 2009 - 2011: Vorführfahrzeug von Brändle
  • seit 2011: Feuerwehr Pizol Depot Weisstannen

Beim 2009 auf der Suisse Public von Brändle vorgestellten kompakten, geländegängigen Tanklöschfahrzeug in Torro Rosso-Bauart auf einem Rexter-Fahrgestell von Boschung/ Pfau blieb es bei einem Einzelstück. Nur ein einziges Tanklöschfahrzeug dieser Art baute Brändle auf dem von Pfau für den Kommunaleinsatz hergestellten und von Boschung in der Schweiz vertriebenen Spezialfahrgestell auf. Überhaupt wurde auf dem Rexter zumindest in der ganzen Schweiz und vermutlich auch in keinem anderen Land nur dieses eine Feuerwehrfahrzeug aufgebaut. Als Feuerwehrfahrzeug aufgebaut empfahl sich der Rexter vor allem für den Einsatz in gebirgigen Regionen und in engen Ortskernen. Für diese Einsatzorte kamen ihm seine für eine LKW äußerst kompakten Abmessungen, die immer noch vergleichsweise große Nutzlast und der Allradantrieb entgegen. Damit war er wie gemacht als Tanklöschfahrzeug aufgebaut für den Einsatz in kleinen Bergdörfern wie man sie beispielsweise in den schweizer Alpen in großer Zahl findet.
Das Torro Rosso-Tanklöschfahrzeug war von Brändle als Vorführfahrzeug aufgebaut worden und blieb als solches noch bis 2011 beim Aufbauhersteller im Einsatz. Nach einigen Umbauten übernahm die Feuerwehr Pizol das Fahrzeug von Brändle und stationierte es im Depot Weisstannen. Im ursprünglichen Zustand verfügte das Tanklöschfahrzeug noch über keine Leiteraufnahme auf dem Dach und auch noch über einen anderen Lichtmast. Von Brändle wurde für die Feuerwehr Pizol eine Leiteraufnahme nachgerüstet, ein neuer Lichtmast am Aufbauheck angebracht und der Innenausbau den Wünschen der Wehr entsprechend umgeändert. Seit 2011 befindet sich das ehemalige Vorführfahrzeug als "Pizol 40" im über 1.000 m hoch gelegenen Weisstannental im Einsatz und ist dort das Erstangriffsfahrzeug bei allen Einsätzen.

Abgesehen von seinen extrem kompakten Abmessungen handelt es sich bei dem Rexter um ein für die Schweiz typisches Tanklöschfahrzeug für den Erstangriff. Es wird durch eine kleine dreiköpfige Mannschaft besetzt, führt eine für den ersten Löschangriff ausreichende Menge Löschwasser in Verbindung mit einer Feuerlöschkreiselpumpe mit sowie auch die nötigen Ausrüstungsgegenstände für die Brandbekämpfung und einfache Technische Hilfeleistungen. Vergrößert wird die Schlagkraft des in Weisstannen stationierten Tanklöschfahrzeuges zusätzlich durch den Hochdruckteil der Feuerlöschkreiselpumpe, mit der eine wesentlich effizientere und wasserärmere Brandbekämpfung durchgeführt werden kann. Die Fahrzeugbeladung ist so umfangreich, das auch beispielsweise mit einem Mannschaftstransporter nachrückende Einsatzkräfte über das Tanklöschfahrzeug in einen Einsatz integriert werden können. Beispielsweise führt das Weisstanner Tanklöschfahrzeug jeweils sechs Hohlstrahlrohre und Pressluftatmer sowie je 15 B- und C-Druckschläuche mit. Weit mehr, als man beispielsweise auf einem vergleichbaren Tanklöschfahrzeug mit Truppbesatzung in Deutschland vermuten und nach DIN-Norm finden würde.

Mit dem Rexter bot die mittlerweile liquidierte Pfau Kommunalgeräte GmbH zwischen 2003 und 2017 eine stark modifizierte Variante des Mitsubishi Fuso Canter mit Allradantrieb, einer besonders schmalen Kabine und Vorrüstungen zur Montage von An- und Aufbaugeräten an. Der Rexter war mit Gesamtgewichten zwischen 5,5 und 7,5 t lieferbar sowie auf Kundenwunsch auch mit teil- oder vollhydrostatischem Antrieb. Zwischenzeitlich stellte Pfau dem Rexter den breiteren Protos mit 7,5 t Gesamtgewicht zur Abrundung des Sortiments zur Seite. Wie auch beim Rexter dient auch beim größeren Protos der Canter von Mitsubishi Fuso als Grundlage für die Umbauten von Pfau. Aufgrund des Umfangs und der Vielfalt der Modifikationen entfallen am Rexter und am Protos die Mitsubishi-Logos und werden durch solche von Pfau ersetzt. In der Schweiz wurde der Rexter durch Boschung, einem Hersteller von speziellen Kommunalfahrzeugen und -fahrgestellen, vertrieben. Zunächst bot Boschung den Rexter unter dem verkürzten Namen A8000 an, später dann unter dem vollen Namen als Rexter A8000. Bei den von Boschung vertriebenen Rexter-Fahrgestellen wurden die Logos ein weiteres Mal ausgetauscht. Statt der Pfau-Logos prangen an den Kabinen der in die Schweiz verkauften Rexter Logos von Boschung.
Beim Aufbau des Rexter von Brändle handelt es sich um eine Abwandlung des bekannten und bewährten Pedro Rosso-Konzeptes unter dem Namen Torro Rosso. Außer für dieses eine Tanklöschfahrzeug auf Rexter-Fahrgestell wurde dieser Name von Brändle aber offenbar nicht genutzt. Wie beim Pedro ist auch beim Torro Rosso ein Aufbau mit optischer Sondersignalanlage und Zusatzscheinwerfern auf dem Kabinendach Teil des Aufbaukonzeptes. Unter zwei transparenten blauen Abdeckhauben sitzen auf der Kabine zwei Comet-Doppelblitzkennleuchten von Hänsch und dazwischen zwei Zusatzscheinwerfern. Mit seitlichen Blenden schafft der Aufsatz auf dem Kabinendach eine optische Verbindung zum sich anschließenden Kofferaufbau. Auch dieser hat eine gleichartige Blende als Reling. In sie integriert sind wiederum Scheinwerfer, die nun jedoch als Umfeldbeleuchtung und nicht als Zusatzscheinwerfer dienen. Vorne und hinten klammern wiederum transparente blaue Abdeckhauben die Blenden ein. Beim Rexter-Tanklöschfahrzeug verbergen sich nur unter den hinteren Abdeckhauben zwei weitere Comet-Kennleuchten, während die vorderen Hauben leer sind. Auf Kundenwunsch hätten sie jedoch auch mit zusätzlichen Kennleuchten bestückt werden können. Abseits der als Designelement dienenden Dachblenden besitzt der Aufbau fünf Geräteräume. Während die vier seitlichen Geräteräume mit Rollläden verschlossen werden, besitzt der Heckgeräteraum eine nach oben öffnende Klappe als Verschluss. Aufgrund seiner niedrigen Höhe benötigt der Aufbau an keinem der Geräteräume Trittstufen für die einfachere Geräteentnahme. Das erste zwischen den Achsen gelegene Geräteraumpaar ist zur optimalen Raumausnutzung tiefgezogen und mit jeweils einer den gesamten Geräteraum ausnutzenden Schwenkwand ausgestattet. Das zweite Geräteraumpaar fällt nicht nur deshalb kleiner aus weil es über der Hinterachse liegt, sondern auch weil zwischen den Geräteräumen G3 und G4 der aus Edelstahl gefertigte 1.200 l große Wassertank montiert ist. Mit dem Tank verbunden ist die zweiteilige Feuerlöschkreiselpumpe im rückwärtigen Geräteraum GR. Die Pumpe besitzt einen Normaldruckteil mit einer Leistung von 2.000 l/min bei 10 bar sowie einen Hochdruckteil mit einer Leistung von 250 l/min bei 40 bar. Durch den Hochdruckteil der Pumpe kann die zur Verfügung stehende Löschwassermenge sehr effizient eingesetzt werden. Zur Wasserabgabe unter Hochdruck ist im Geräteraum G4 eine Schnellangriffshaspel mit 100 m Hochdruckschlauch und Pistolenstrahlrohr eingebaut. Aufgrund der großen Schlauchmenge versteht sich die elektrische Aufrollhilfe fast schon von selbst. Typisch für die Schweiz ist der Pumpenbedienstand welcher die Pumpe komplett verdeckt, aber anhand einer schematischen Zeichnung den Aufbau der Pumpenanlage dem Bediener aufzeigt. Für Wartungszwecke lässt sich der eigentliche Pumpenbedienstand im oberen Teil des Geräteraums seitlich heraus schwenken. Unterhalb des Pumpenbedienstandes befinden sich eine zweite Funksprechstelle, die Handräder für die beiden seitlichen Druckabgänge sowie das Bedienteil für den links am Aufbauheck montierten Lichtmast von Teklite. Während der Lichtmast zwar pneumatisch ausgefahren und der Lichtkopf elektromechanisch bewegt werden kann, erfolgt das Drehen des Mastes per Hand. Den Strom für den Lichtmast liefert der im Geräteraum G4 unterhalb des Schnellangriffs auf einem Auszug verladene Stromerzeuger.

Fahrzeug als Vorführer bei Brändle:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/73982/

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 4 Doppelblitzkennleuchten FG Hänsch Comet-B in den Aufbau integriert, davon 2 am Heck
  • 2 Frontblitzer Hella WL-LED
Besatzung 1/2 Leistung 161 kW / 219 PS / 216 hp
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 7.500
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Eingestellt am 22.12.2018 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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