Einsatzfahrzeug: Bédarieux - SDIS 34 - KLF 10/8-W - CCFL

Bédarieux - SDIS 34 - KLF 10/8-W - CCFL
Bédarieux - SDIS 34 - KLF 10/8-W - CCFL
Mittelkonsole in der Kabine

Einsatzfahrzeug-ID: V149357 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Bédarieux - SDIS 34 - KLF 10/8-W - CCFL Kennzeichen EJ-259-DE
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Hérault (34)
Wache SDIS 34 CS Bédarieux (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Kleinlöschfahrzeug Hersteller Iveco
Modell Daily 55 S 17 W Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 2016 Erstzulassung 2016
Indienststellung 2017 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Feux de Forêt Léger CCFL/ Kleinlöschfahrzeug KLF 10/8-Waldbrand des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 34 Hérault, stationiert am Centre de Secours Bédarieux

Fahrgestell: Iveco Daily 55 S 17 W / 55-170 4x4 ("Daily VI")
Aufbau: Magirus
Baujahr: 2016

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe mit 2 Untersetzungen
Differentialsperren: Vorder-, Hinterachs-, Mittendifferential
Länge / Breite / Höhe: 5.265 / 2.100 / 3.000 mm
Radstand: 3.050 mm
Watfähigkeit statisch / dynamisch: 0,5 / 0,3 m
Rampenwinkel: 32°
Steigfähigkeit: 21°

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 10-1000
Hersteller: Magirus
Förderleistung: 1.000 l/min bei 10 bar

Löschmittel:
Wasser: 850 l, zzgl. 300 l für Selbstschutzanlage

Beladung/ Ausstattung:

  • Verkehrswarnanlage bestehend aus 2 gelben Blitzern
  • LED-Arbeitsstellenscheinwerfer mit Magnetsockel
  • Umfeldbeleuchtung
  • Überrollbügel außen an der Kabine
  • Überrollbügel in die Kabine integriert
  • Selbstschutzanlage mit Düsen im Überrollbügel an der Kabine und an den Reifen
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch neben der Feuerlöschkreiselpumpe am Heck
  • Geolokalisationssystem/ Statusgeber TPL Pilot V2 Plus
  • Leitungsroller 12 V
  • Beleuchtungsgruppe 12 V
  • 4 Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 3 Druckschläuche 75 mm
  • 6 Druckschläuche 45 mm
  • 6 Druckschläuche 25 mm
  • Hohlstrahlrohr 45 mm
  • Hohlstrahlrohr 25 mm
  • Verschiedene wasserführende Armaturen
  • Löschrucksack
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • Rückentrage

Der kleinste der drei französischen Typen von Waldbrand-Löschfahrzeugen ist das Camion Citerne Feux de Forêt Léger, kurz CCFL. Wörtlich übersetzt handelt es sich um ein Leichtes Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, nach deutschem Verständnis ist aber die Bezeichnung Kleinlöschfahrzeug-Waldbrand deutlich treffender. Als CCFL werden kleine Waldbrandlöschfahrzeuge auf Allradfahrgestellen bis 7,5 t Gesamtgewicht und mit einem Löschwassertank von bis zu 1.500 l bezeichnet. Besetzt werden sie durch zwei bis vier Feuerwehrangehörige. Klassisch dominierten innerhalb dieser Fahrzeugkategorie kompakte Pick-Ups mit Tankvolumen im Bereich von 400 bis 600 l. Typischerweise besitzen die CCFL auf Pick-Up-Fahrgestell nur sehr einfache und zweckdienliche Aufbauten. Sie bestehend aus einem kleinen Löschwassertank auf der Ladefläche sowie einer dahinter angeordneten Feuerlöschkreiselpumpe mit einem Verbrennungsmotor als Antrieb sowie einer Schnellangriffseinrichtung. Geräteräume im eigentlichen Sinne für die spärliche Beladung gibt es bei dieser Gattung CCFL meist nicht. Die Ausrüstung wird in der Regel mehr oder minder Lose auf der Ladefläche oder in Körben seitlich am Wassertank mitgeführt. Um die kleine Löschwassermenge möglichst effizient zu nutzen sind Hochdruckpumpen verbreitet. Aus Kostengründen wird teilweise sogar auf komplette Tank-Pumpen-Einheiten aus dem Gartenbau und der Grünflächenbewässerung zurückgegriffen.
Immer häufiger werden mittlerweile CCFL beschafft, die deutlich größer und leistungsstärker sind als die klassischen Pick-Ups. Diese großen CCFL nutzen den vorgegebenen Rahmen für CCFL weitgehend aus, besitzen also Tanks die bis an die Maximalgrenze von 1.500 l heranreichen und schöpfen auch den Gewichtsrahmen von 7,5 t weitgehend aus. Diese großen CCFL sind zwar nicht mehr ganz so wendig, aber in der Brandbekämpfung deutlich effizienter und etwas vielseitiger einsetzbar. Zudem erlauben sie es den Besatzungen der CCFL die gleichen Sicherheitsvorkehrungen zu bieten, die schon seit Jahrzehnten bei den größeren Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM) und Super (CCFS), den mittelgroßen und großen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugen, zum verpflichtenden Standard gehören. Das heißt insbesondere, das Reifen und Kabine der CCFL mit einer Selbstschutzanlage mit Wasser gegen Strahlungshitze und Flammen geschützt werden können und der Besatzung eine Atemschutzanlage zur Verfügung steht.

Anzutreffen sind CCFL vor allem in den am meisten von Vegetationsbränden bedrohten Regionen entlang der Mittelmeerküste in Südfrankreich oder auf Korsika. Eingesetzt werden sie von so gut wie allen in der Bekämpfung von Vegetationsbränden engagierten Organisationen wie den normalen Feuerwehren, den Forstfeuerwehren von Staat, den Regionen oder den Départements, verschiedenen Zivilschutzorganisationen oder den auf kommunaler Ebene aufgestellten Waldbrandeinheiten. In der Hauptsache werden die CCFL zur Prävention und Früherkennung von Vegetationsbränden auf Patrouillen, zur Erkundung, zur Bekämpfung von Entstehungsbränden oder bei Nachlöscharbeiten eingesetzt. Auf Patrouillen beugt die Besatzung Waldbränden vor, indem sie in besonders bedrohten Gebieten anwesende Personen auf die Gefahr von Vegetationsbränden hinweist, entsprechend sensibilisiert oder auch gegen unerlaubte Grillfeuer oder ähnliches vorgeht. Zudem kontrollieren die Besatzungen die Befahrbarkeit von Feld-, Wald- und Wirtschaftswegen sowie anderen unbefestigten Straßen im Einsatzgebiet und hält Ausschau nach Bränden. Wird durch die Besatzung eines CCFL ein Feuer entdeckt, beispielsweise durch die Sichtung einer Rauchsäule, so wird dies umgehend gemeldet und versucht den Brandherd zu lokalisieren und zu erreichen. Handelt es sich nur um einen Klein- oder Entstehungsbrand versucht die Besatzung das Feuer selbst zu bekämpfen. Ist das Feuer bereits zu groß werden die nachrückenden Einsatzkräfte eingewiesen und an den Brand herangeführt. Aufgrund der Hauptaufgabe der CCFL im EInsatz auf Patrouillen ist teilweise auch die Bezeichnung Patrouille Camion Citerne Feux de Forêt Léger oder PCCFL gebräuchlich.

Der SDIS 34 kehrte 2016 von der bisher verwendeten klassischen Bauform für CCFL auf Basis von Pick Up-Fahrgestellen zugunsten deutlich größerer Fahrzeuge ab. Zwar waren die als CCFL genutzten Pick Ups durch ihre kompakten Abmessungen äußerst wendig, erwiesen sich ansonsten aber als durchaus problematisch. Mit ihnen waren im Grunde nur Patrouillenfahrten zur Überwachung waldbrandgefährdeter Gebiete möglich. In der Brandbekämpfung waren sie aufgrund der kleinen Wassertanks von meist nur 500 l Fassungsvermögen, der in ihrer Leistung sehr begrenzten Pumpenanlage und der sehr spärlichen Beladung nur sehr begrenzt einsetzbar. Auch blieben der Fahrzeugbesatzung Sicherheitseinrichtungen, wie sie bei den mittleren und großen französischen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugen seit Jahren Standard sind, gänzlich verwehrt. Noch nicht mal über eine spätestens seit den 1980er Jahren etablierte Selbstschutzanlage, um Kabine und Reifen schützend mit Wasser zu benetzen, verfügten die kleinen CCFL.
Als Nachfolger für die Pick Up-CCFL, von denen sich 2017 noch insgesamt 37 im Département Hérault im Einsatz befanden, plante der SDIS 34 die Anschaffung von zunächst 17 großen CCFL ab 2016 verteilt über die nächsten Jahre. Die neuen CCFL für den SDIS 34 sollten auf Transporterfahrgestellen mit Allradantrieb aufgebaut werden, rund 1.000 l Löschwasser mitführen sowie über eine vollwertige Feuerlöschkreiselpumpe verfügen. Der Sicherheit der Besatzung dienen Überollbügel innen und außen an der Kabine sowie eine Selbstschutzanlage. Die zweite Serie der großen CCFL wurde zudem auch mit einer Atemschutzanlage ausgestattet. Die ersten vier modernen CCFL wurden 2016 bei Magirus bestellt und im Ulmer Werk auf Fahrgestelle vom Typ Iveco Daily 55 S 17 W aufgebaut. Sie wurden nach ausführlicher Ausbildung zur Waldbrandsaison 2017 in Dienst gestellt. Ihnen folgten Anfang 2018 zwei weitere nun von Jacinto in Portugal auf Iveco Daily 55 S 18 HW aufgebaute CCFL. Da an diesen Fahrzeugen noch umfangreiche Nachbesserungen im Herstellerwerk durchgeführt werden mussten, gingen sie erst ein Jahr später effektiv in Dienst.
Um die alten von den neuen CCFL unterscheiden zu können benannte der SDIS 34 seine komplette Flotte aus Pick Up-CCFL zu sogenannten Vehicule Patrouille Forestière oder kurz VPF um. Diese Bezeichnung lässt sich ungefähr mit Patrouillenfahrzeug-Wald übersetzten. Damit wird auch vom Namen her deutlich, das diese Fahrzeuge nur (noch) für die Überwachung waldbrandgefährdeter Bereiche genutzt werden.

Von Magirus wurde das CCFL Ende 2016 in Ulm zusammen mit drei weiteren baugleichen Fahrzeugen für den SDIS 34 aufgebaut. Als Fahrgestell für das CCFL dient ein Iveco Daily 55 S 17 W, bzw. 55-170 aus der sechsten Generation des Iveco-Transporters. Es handelt sich beim Fahrgestell um die geländegängige Allradvariante des Dailys mit kurzem Radstand von nur 3,05 m, 5,5 t Gesamtgewicht und einer kurzen Kabine mit drei Sitzplätzen. Der Daily verfügt neben Allradandtrieb und grobstolligen Reifen als Hilfe für Fahrten im Gelände über ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe mit zwei Untersetzungen sowie insgesamt drei Differentialsperren. Um das Fahrzeug jederzeit und überall punktgenau Orten zu können ist es mit einem Geolokalisationssystem TPL Pilot V2 Plus ausgestattet. Das System arbeitet mit GPS und dem französischen Digitalfunksystem und erlaubt das Übertragen von Status- und Kurzmeldungen sowie die exakte Positionsbestimmung. Zum Schutz der Fahrzeuginsassen bei einem Überschlag des Dailys ist in der Kabine ein Überollbügel eingebaut. Ein weiterer außen an der Kabine montierter Überollbügel dient vor allem dem Schutz der Kabine vor mechanischen Beschädigungen, etwa durch tief hängende Äste oder ähnliches. Darüber hinaus dienen Teile des äußeren Überollbügels auch als Rohrleitung für die Selbstschutzanlage des Fahrzeuges und sind daher mit kleinen Sprühdüsen besetzt. Die Selbstschutzanlage wird aus einem eigens abgetrennten 300 l fassenden Teil des Löschwassertanks gespeist und hüllt bei Bedarf Kabine und Reifen des CCFL in einen schützenden und kühlenden Wassernebel. In Betrieb gesetzt wird die Selbstschutzanlage über einen großen gelben Knopf oben auf der Mittelkonsole in der Kabine.
Das zentrale Aufbauelement des CCFL ist der Löschwassertank. Um ihn herum sind links und rechts je ein Geräteraum sowie am Heck die Feuerlöschkreiselpumpe mit Schnellangriff angeordnet. Zur Ausstattung des Aufbaus gehören eine LED-Umfeldbeleuchtung sowie eine aus zwei gelben Blitzleuchten bestehende Verkehrswarnanlage am Heck. Der Löschwassertank fasst insgesamt 1.150 l, wovon 850 l für die Brandbekämpfung nutzbar sind und 300 l exklusiv der Selbstschtzanlage zur Verfügung stehen. Verbunden ist der Tank mit der typischerweise für französische Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge offen am Heck montierten Feuerlöschkreiselpumpe. Sie stammt von Magirus selbst und fördert in der Minute bis zu 1.000 l/min bei 10 bar. Auf dem gleichen Podest wie die Pumpe ist links daneben eine Haspel mit einem formstabilen Druckschlauch als Schnellangriff montiert. Der Platz rechts von der Pumpe der beispielsweise von einer zweiten Schlauchhaspel eingenommen werden könnte ist frei. Einziger Witterungsschutz für die Pumpe ist das bis über sie hinaus gezogene Aufbaudach. Das Dach des kleinen Aufbaus ist komplett begehbar und kann über eine links zwischen Aufbau und Kabine montierte Leiter erreichbar. Neben dem Domdeckel des Löschwassertanks werden auf dem Dach lediglich vier Saugschläuche für die Wasserentnahme aus offenen Gewässern mitgeführt. Die weitere Fahrzeugbeladung findet in den beiden fast identisch aufgebauten Geräteräumen links und rechts des Wassertanks Platz. Beide Geräteräume sind mit leuchtendgelben Rollläden mit Griffstangenverschlüssen ausgestattet und werden im Inneren durch je ein Regalbrett aufgeteilt. Oben auf dem Regalbrett sitzt in beiden Geräteräumen eine Art Wanne in die Rollschläuche hineingestellt werden können. Beide Geräteräume sind durch einen schmalen Durchlass zwischen Wassertank und Aufbauvorderwand miteinander verbunden. In diesem Raum können sperrige Gegenstände, wie bspw. Rückentragen, mitgeführt werden.

Das Fahrzeug trägt beim SDIS 34 die interne Bezeichnung CCFL110.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 2 LED-Kennleuchten Federal Signal Pilot SL, davon 1 am Heck
  • 2 Frontblitzer Whelen M6
  • 2 Heckblitzer Whelen M6
Besatzung 1/2 Leistung 125 kW / 170 PS / 168 hp
Hubraum (cm³) 2.998 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 5.500
Tags
Eingestellt am 23.10.2018 Hinzugefügt von Christopher Benkert
Aufrufe 51685

Korrektur-Formular

Sollten Sie in den Beschreibungen oder Fahrzeugdaten einen Fehler finden, weitere sachdienliche Informationen zum Fahrzeug besitzen oder einen Verstoß gegen das Urheberrecht melden wollen, dann benutzen Sie bitte das Korrekturformular. Wir bitten Sie darum, nur gesicherte Angaben zu machen, denn spekulative Informationen kosten das Admin-Team nur Zeit, die von uns besser verwendet werden kann.

Zum Korrektur-Formular

Weitere Einsatzfahrzeuge aus Département Hérault (34)

Alle Einsatzfahrzeuge aus Département Hérault (34) ›