Einsatzfahrzeug: Nissan-lez-Enserune - SDIS 34 - TLF 15/30-W - CCFM

Sibanye-Stillwater
Sibanye-Stillwater
Pumpe mit Verbrennungsmotor als Redundanz für die Selbstschutzanlage.

Einsatzfahrzeug-ID: V143177 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Nissan-lez-Enserune - SDIS 34 - TLF 15/30-W - CCFM Kennzeichen 517 AGY 34
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Hérault (34)
Wache SDIS 34 CS Nissan-lez-Enserune (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell Midlum 220 dCi Auf-/Ausbauhersteller Sides
Baujahr 2003 Erstzulassung 2004
Indienststellung 2004 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Feux de Forêt Moyen CCFM / Tanklöschfahrzeug TLF-Waldbrand des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 34 Hérault, stationiert am Centre de Secours Nissan-lez-Enserune

Fahrgestell: Renault Midlum 220 dCi
Aufbau: Sides
Baujahr: 2003

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: Schaltgetriebe

Feuerlöschkreiselpumpe:
Hersteller: Sides
Förderleistung: 1.500 l/min bei 15 bar

Löschmittel:
Wasser: 3.000 l, zzgl. 500 l für Selbstschutzanlage

Beladung/ Ausstattung:

  • Überollbügel außen an der Kabine
  • Überollbügel in die Kabine integriert
  • Seilwinde CEV DP12J
  • Umfeldbeleuchtung
  • Selbstschutzanlage mit Düsen im Überollbügel an der Kabine und an den Reifen
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch links neben der Pumpe am Heck
  • Schnellangriff mit Druckschlauch 45 mm rechts neben der Pumpe am Heck
  • Atemschutzanlage in der Kabine mit fest verbautem Pressluftatmer und 4 Atemanschlüsse
  • Saugschläuche
  • Druckschlauch 110 mm
  • 4 Druckschläuche 75 mm
  • 8 Druckschläuche 45 mm
  • 6 Druckschläuche 25 mm
  • Hydrantenschlüssel
  • Verschiedene Verteiler
  • Verschiedene Strahlrohre
  • Hydroschild 45 mm
  • Verschiedene wasserführende Armaturen

Um der großen Gefahr von Vegetationsbränden zu begegnen unterhält der Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 34 Hérault eine große Flotte von Tanklöschfahrzeugen-Waldbrand, welche genau auf die Bedürfnisse in der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten sind. Quasi an jeder Feuerwache des SDIS 34 ist mindestens ein Tanklöschfahrzeug-Waldbrand stationiert, teilweise sogar mehrere. Die Mehrzahl der Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand beim SDIS 34 entspricht dem Typ Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM), also mittlere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen zwischen 1.500 und 5.000 Litern. Darüber hinaus gibt es auch mehrere Camion Citerne Feux de Forêt Super (CCFS), schwere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit mehr als 5.000 Litern Wasser. An jeder größeren Feuerwache sind wiederum leichte Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen von 600 bis 1.500 Litern anzutreffen. Sie werden in Frankreich allgemein als Camion Citerne Feux de Forêt Léger (CCFL) bezeichnet, bzw. vom SDIS 34 intern als Vehicule Patrouille Forestière (VPF). Sie werden vor allem für Patrouillen durch waldbrandgefährdete Gebiete sowie zur Erkundung und Bekämpfung von Entstehungsbränden genutzt.

Das Camion Citerne Feux de Forêt Moyen oder CCFM, ins Deutsche übersetzt ein mittleres Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, ist der vermutlich am häufigsten anzutreffende Löschfahrzeugtyp für Vegetationsbrände in Frankreich. Das CCFM ist ein vergleichsweise einfach konstruiertes, robustes Tanklöschfahrzeug bei dem großen Wert auf eine möglichst hohe Geländegängigkeit gelegt wird. Es ist in seiner Ausstattung und Beladung exakt auf die Bedürfnisse der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten. Aus diesem Grund werden CCFM in Frankreich auch fast nur zur Bekämpfung von Vegetationsbränden eingesetzt und kommen bei „urbanen“ Feuern gar nicht oder nur sehr selten zum Einsatz. Umgekehrt werden die normalen französischen Löschfahrzeuge vom Typ Fourgon Pompe Tonne auch nicht zur Bekämpfung von Vegetationsbränden genutzt.
Die CCFM sind auf kompakten Fahrgestellen mit Allradantrieb und Einzelbereifung mit einem Gesamtgewicht zwischen 7,5 und 16 Tonnen aufgebaut. Für den Einsatz im Gelände haben die Fahrgestelle einen besonderen Unterbodenschutz gegen mechanische und thermische Beschädigung. Hochgezogene Luftansaugungen und Auspuffanlagen gehören ebenfalls zum Standard. Nur optional sind Seilwinden, in der Regel elektrisch betrieben, für einfache Bergungsaufgaben sowie die Selbstbergung.
Die Besatzung besteht in der Regel aus vier Feuerwehrangehörigen und nimmt in einer Doppelkabine Platz. Seltener sind CCFM mit einer nur dreiköpfigen Besatzung und einer einfachen Serienkabine zu finden. Wurden bei älteren CCFM noch sehr einfache Kabinen verwendet, wurden im Lauf der Zeit verschiedenste Sicherheitseinrichtungen rund um die Kabine üblich und schließlich auch zur Pflicht. Dazu zählen beispielsweise Überollbügel in und außen an der Kabine, Selbstschutzanlagen die Kabine und auch die Reifen mit Wasser benetzten und Atemschutzanlagen die die Fahrzeugbesatzung in der Kabine mit sauberer Atemluft versorgen. Ab etwa den 1990er Jahren fanden schrittweise diese verschiedenen Sicherheitsmerkmale stärkere Verbreitung bei den CCFM und wurden schließlich sogar Pflicht bei diesem Fahrzeugtyp.
Der Wassertank stellt bei einem CCFM den größten Teil des Aufbaus. Um einen niedrigen Schwerpunkt zu erhalten sind der Tank und damit auch der Aufbau sehr flach gestaltet. Meist noch niedriger als die davor liegende Kabine. An den Tank schließt sich am Heck der offene Pumpenraum an. Meist ist dieser komplett offen gestaltet, seltener sind ein Dach und noch seltener Seitenwände zu finden. Die vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe wird durch zwei Schlauchhaspeln flankiert. Eine mit einem formstabilen Druckschlauch, die andere mit einem normalen Druckschlauch mit 45 Millimetern Durchmesser. Die wenigen Geräteräume für die puritanische Fahrzeugbeladung werden in der Regel durch einfache Türen verschlossen, welche sich mit etwas Kraft auch bei einem verwundenen Aufbau öffnen lassen. Die Beladung eines CCFM besteht aus einigen wenigen Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen sowie meist aus zwei oder mehr Rückentragen zum Transport von Druckschläuchen und Armaturen. Nach örtlichen Bedürfnissen werden oft auch Motorkettensägen und Löschrucksäcke mitgeführt.

Für den SDIS 34 baute Sides Anfang der 2000er Jahre in mehreren Chargen eine Serie von CCFM mit 3.500 l Tankvolumen auf Renault Midlum 220 dCi auf. Das an der Wache in Nissan-lez-Enserune stationierte CCFM auf dieser Beschaffung wurde von Sides 2003 aufgebaut und im Jahr darauf zugelassen und in Dienst gestellt. Beim Fahrgestell des CCFM handelt es sich um die speziell für den Einsatzzweck modifizierte Variante des Renault Midlum mit Schaltgetriebe, Allradantrieb und grobstolliger Einzelbereifung. Das Chassis verfügt über einen hitzebeständigen Unterbodenschutz, welcher vor allem die dort verlaufenden Kabel und Leitungen abschirmt. Die Luftansaugung und der Auspuff des Motors sind hinter der Kabine hochgezogen um unter anderem die Watfähigkeit zu erhöhen. In der Kabine finden bis zu vier Personen auf Einzelsitzen Platz. Sie werden durch zwei Überollbügel, einen in der Kabine und einen außen an der Kabine, sowie eine Atemschutzanlage geschützt. Die Anlage mit einer Atemluftflasche in der Mitte der Kabine versorgt vier Halbmasken mit frischer Luft, um die Besatzung bei aufziehendem Rauch zu schützen. Für einfache Bergungsaufgaben sowie die Eigenbergung verfügt das CCFM über eine kompakte elektrische Vorbauseilwinde des französischen Herstellers CEV.
Der Aufbau entspricht dem gängigen Standard für CCFM und ist solide sowie einfach konstruiert. Hauptbestandteil des Aufbaus von Sides ist ein 3.500 l fassender Löschwassertank. Er ist baulich so gestaltet das immer 500 l Wasser in ihm für die Selbstschutzanlage zurückbleiben. Mit dieser Anlage kann die Kabine über Düsen im äußeren Überollbügel sowie auch die Reifen mit Wasser benetzt werden. Betrieben wird die Selbstschutzanlage wahlweise über die normale Feuerlöschkreiselpumpe des CCFM oder über eine kleine Pumpe mit eigenem Verbrennungsmotor als Redundanz. Anders als bei neueren CCFM lässt sich die Selbstschutzanlage nur an den beiden Pumpen selbst in Betrieb setzten. Von der Kabine aus kann die Anlage nur wieder abgeschaltet werden. Für den Transport von Ausrüstung stehen im Aufbau zwei mit Türen verschlossene Geräteräume, einer auf jeder Seite, zur Verfügung. Ferner ist auf dem begehbaren Dach ein Staukasten montiert. Erreicht werden kann das Dach über eine Leiter zwischen Aufbau und Kabine auf der rechten Fahrzeugseite. An den eigentlichen Aufbau schließt sich am Heck eine schmale Plattform an auf der Feuerlöschkreiselpumpe und Schnellangriffe montiert sind. Mittig sitzt auf der Plattform eine Sides-Pumpe mit einer Leistung von 1.500 l/min bei 15 bar. Die Manometer für den Pumpenbetrieb sitzen in einem kleinen Kasten mit einer Schutzabdeckung aus Plexiglas links über der Pumpe, das eigentliche Bedienfeld links unten am Rahmen der Plattform. Flankiert wird die Pumpe durch zwei Schnellangriffshaspeln: Links eine mit formstabilem Druckschlauch und rechts eine mit Druckschlauch im Durchmesser 45 mm.

Sehr übersichtlich und für seine Zeit typisch fällt die Sondersignalanlage des CCFM aus. Sie besteht aus einer einzelnen Drehspiegelkennleuchte und einer elektronischen akustischen Signalanlage. Zum Schutz der Sirena Microrot-Kennleuchte vor Beschädigungen bei Fahrten durch Wälder ist diese nicht vorne auf er Kabine, sondern hinter der Kabine angebracht. Üblich für französische Feuerwehrfahrzeuge ist auch der Taster im Fußraum des Fahrzeugführers zum Ein- und Ausschalten des akustischen Sondersignales.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Sirena Microrot
Besatzung 1/3 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 12.100
Tags
k.A.
Eingestellt am 02.02.2018 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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