Einsatzfahrzeug: Lausanne - SPSL - EEF Cobra - Losa 120

Lausanne - SPSL - EEF Cobra - Losa 120
Lausanne - SPSL - EEF Cobra - Losa 120

Einsatzfahrzeug-ID: V134159 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Lausanne - SPSL - EEF Cobra - Losa 120 Kennzeichen VD 8160
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Waadt
Wache SPS Lausanne Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Vorauslöschfahrzeug Hersteller Volkswagen
Modell Transporter T5 GP 4motion Auf-/Ausbauhersteller Feumotech
Baujahr 2014 Erstzulassung 2014
Indienststellung 2014 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Véhicule de Première Intervention VPI Lance Cobra/ Ersteinsatzfahrzeug EEF Cobra des Service de Protection et Sauvetage de la Ville de Lausanne (SPSL)

Fahrgestell: VW Transporter T5 2.0 TDI 4motion
Aufbau: Feumotech
Aufbautyp: FeumoFlex
Baujahr: 2014

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Länge / Breite / Höhe: 4.970 / 1.900 / 2.100 mm
Radstand: 3.000 mm

Schneidlöschgerät:
Typ: C 360 P
Hersteller: Cold Cut Systems Svenska AB
Förderleistung: 56 l/min bei 300 bar
Schneidleistung: 3 mm/ 10 mm Stahl: 5 - 10 s / 30 - 40 s
Antrieb: 2 Dieselmotoren
Besonderheit: Schaumzumischung, Normaldruckbetrieb 3 - 22 bar für Multi-Purpose Nozzle MPN

Löschmittel:
Wasser: 270 l
Schaummittel: 20 l
Abrasivmittel: 10 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Luftfederung an der Hinterachse
  • Umfeldbeleuchtung
  • Hochdruckschnellangriff mit formstabilem Druckschlauch 80 m, Schneidlöschlanze und elektrischer Aufrollhilfe
  • Beleuchtungsgerät mit Akku
  • 2 Warnzelte
  • 2 Verkehrswarnleuchten eFlare
  • C-Druckschlauch
  • D-Druckschlauch
  • Niederdruckaufsatz MPN für Löschlanze
  • Schaumpistole als Aufsatz für Löschlanze
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • Überdrucklüfter
  • Rauchverschluss
  • Rauchverschluss groß
  • 2 Pressluftatmer
  • 2 Knickkopflampen
  • Wärmebildkamera Flir
  • Atemschutzüberwachungstafel Dräger Regis 500

Ab 2012 befasste sich eine Gruppe innerhalb der Division Défense Incendie et Secours (DDIS) des Etablissement cantonal d'assurance contre l'incendie et les éléments naturels (ECA) Vaud, die für das Feuerwehrwesen zuständige Abteilung innerhalb der kantonalen Feuerschutzversicherung des Kantons Waadt, mit der Optimierung und Verbesserung der Brandbekämpfung. Diese Gruppe befasste sich bei ihren Recherchen auch mit dem aus Skandinavien bekannten Schneidlöschgerät Cobra der Firma Cold Cut Systems Svenska AB. Dieses erlaubt das Bohren eines kleinen Loches durch beispielsweise eine Wand und die darauf folgende Abgabe fein vernebelten Löschwassers auf einen Brand. Um sich zu informieren bereiste die Fachgruppe der DDIS unter anderem auch Schweden, um sich vor Ort zu informieren. Von der DDIS wurde das Cobra-Löschgerät als effizientes und sicheres Mittel zur schnellen und personalarmen Brandbekämpfung in der Erstphase und die Anschaffung von solchen Geräten im Kanton Waadt angestrebt. Ein erstes Schneidlöschgerät konnte zunächst in einem Teleskopmast verbaut werden, bevor 2014 ein erstes komplett eigenständiges Löschfahrzeug mit einem Cobra-System durch die ECA angeschafft werden konnte. Für die ECA baute Feumotech einen Volkswagen-Kleintransporter vom Typ Transporter T5 zum sogenannten Véhicule de Première Intervention VIP Lance Cobra oder Ersteinsatzfahrzeug Cobra auf. Stationiert wurde das erste Cobra-Löschfahrzeug beim Service de Protection et Sauvetage de la Ville de Lausanne (SPSL), der Berufsfeuerwehr der Großstadt Lausanne. Ein zweites, baugleiches Cobra-Löschfahrzeug wurde wenige Monate später an den Service Défense Incendie et Secours (SDIS) du Nord Vaudois in Yverdon ausgeliefert. Nach der Ausbildung der Feuerwehrangehörigen an dem neuen Löschsystem und einer umfangreichen Testphase im Einsatzalltag entschloss sich die ECA im Jahr 2016 dazu zunächst neun weitere Cobra-Löschfahrzeuge für Feuerwehren im ganzen Kanton Waadt anzuschaffen.

Einsatztaktisch sollen die Ersteinsatzfahrzeuge Cobra zur schnellen, effektiven und personalarmen Bekämpfung von Zimmer- und Wohnungsbränden in der Erstphase eingesetzt werden. Ziel ist es dabei das Feuer zumindest einzugrenzen und an der weiteren Ausbreitung zu hindern, die Situation also einzufieren bis weitere Kräfte an der Einsatzstelle eintreffen. Mit dem kompakten Ersteinsatzfahrzeug rückt lediglich eine kleine Mannschaft von drei Feuerwehrangehörigen aus. Zwei der Besatzungsmitglieder können sich an der Einsatzstelle mit Atemschutzgeräten als Angriffstrupp ausrüsten und dann mit Wärmebildkamera und dem Hochdrucklöschangriff zur Brandbekämpfung vorgehen, während der Maschinist am Fahrzeug verbleibt. Der Angriffstrupp muss den Brandraum nicht betreten, sondern kann sich mit sicherem Abstand mit der Schneidlöschlanze zunächst ein kleines Loch bohren und durch dieses dann unter Hochdruck fein vernebeltes Wasser in den Brandraum abgeben. Damit kann das Feuer im Brandraum gelöscht oder zumindest niedergekämpft werden. Die weitere Brandbekämpfung übernehmen dann nachrückende Kräfte mit einem konventionellen Löschangriff. Alternativ kann auch ein weiterer Löschangriff im Brandraum selbst mit einem Niederdruck- oder einem Schaumaufsatz für die Löschlanze vorgetragen werden. Dank zweier mitgeführter Rauchvorhänge und eines Überdrucklüfters lassen sich mit dem Ersteinsatzfahrzeug bei Bedarf auch Taktiken der Ventilation und Antiventilation umsetzten.

Das Ersteinsatzfahrzeug wurde 2014 von Feumotech auf einem VW Transporter T5 4motion Triebkopf mit der größtmöglichen Motorisierung und Allradantrieb aufgabaut. Dank Bi-Turbolader entwickelt der Vier-Zylinder-Reihendieselmotor aus seinen knapp 2.000 cm³ Hubraum eine Leistung von 180 PS. Als Getriebe kommt in dem Allrad-T5 ein normales Sechs-Gang-Schaltgetriebe zum Einsatz. Hinter der Kabine mit drei Sitzplätzen sitzt ein kleiner Kofferaufbau mit je einem durch einen Rollladen verschlossenen Geräteraum auf beiden Seiten sowie im Heck. Über jedem Geräteraum sitzt ein kleines LED-Modul für die Umfeldbeleuchtung. Im Aufbau sitzt ganz vorne, also hinter der Kabine, der 270 l fassende Löschwassertank. Befüllt werden kann der Tank über einen C-Druckeingang unter dem Aufbauheck. Über der Hinterachse ist das Schneidlöschsystem Cold Cut Systems C360P mit ihren beiden Antriebsmotoren, der Hochdruck-Doppelpumpe und dem Schnellangriff eingebaut. Im Heckgeräteraum ist oben links von der Decke hängend die Schnellangriffshaspel mit 80 m Hochdruckschlauch eingebaut. Wegen der großen Schlauchlänge verfügt die Haspel über eine elektrische Aufrollhilfe. Die große Schneidlöschlanze ist quer vor den weiteren Einbauten im Geräteraum positioniert und lässt sich so ohne große Probleme direkt entnehmen. Die Bedieneinheit des Cobra-Löschsystems ist mittig im Geräteraum positioniert. Über verschiedene Dreh- und Druckknöpfe lassen sich die beiden Pumpenmotoren, das Hoch- und das Normaldrucksystem der Anlage starten. Während das Hochdrucksystem mit Drücken bis 300 bar arbeitet sind es beim Normaldrucksystem für den Spezialaufsatz Multi-Purpose Nozzle für die Löschlanze nur noch 3 bis 22 bar. Desweiteren lässt sich von hier aus auch die Zumischung von Abrasiv- und Schaummittel steueren. Über einen weiteren Wahlschalter lässt sich die Abrasivmittelzumischung auch auf die Fernbedienung an der Löschlanze umlegen. Über weitere Schalter lässt sich die Pumpenanlage komplett entwässern oder in einen Winterbetrieb versetzten. Im Bedienteil enthalten sind ferner ein Notaus-Schalter und eine Füllstandsanzeige für den Wassertank. Unterhalb des Bedienfeldes und rechts daneben befinden sich ein großer Hauptschalter für die Anlage sowie Hebel über die sich der Schaumtank öffnen und die Leitungen mit dem Abrasivmittel entleeren lassen.

Beklebt ist das Ersteinsatzfahrzeug im für das Kanton Waadt üblichen Design mit Streifen und Rechtecken in weiß und tagesleuchtrot auf roter Grundfarbe. Interessantestes Detail der Beklebung ist die orangene Kobra die links und rechts jeweils hinter dem seitlichen Rollladen auf dem Aufbau prangt und für das namensgleiche Schneidlöschgerät im Fahrzeug steht. Ebenso findet auf dem Fahrzeug die ECA als Finanzier des Fahrzeuges Platz. Die Erwähnung der für die Finanzierung der Feuerwehrfahrzeuge mitverantwortlichen Versicherung auf dem Fahrzeug selbst ist in der Schweiz absolut üblich und weit verbreitet. Aus Sicherheitsgründen wurde das Ersteinsatzfahrzeug zusätzlich an den Seiten mit einer gelben Konturmarkierung und Warnschraffuren in rot-gelb an Front und Heck beklebt.
Die Sondersignalanlage des Volkswagen besteht ausschließlich aus Produkten von Federal Signal. Sie setzt sich aus einem LED-Warnbalken Phoenix SL mit gelben Zusatzblinkern für die Verkehrsabsicherung, zwei MicroPulse Frontblitzern im Kühlergrill und einer einzelnen LP 400 SL Rundumkennleuchte auf einem kleinen Sockel am Heck zusammen. Zusätzlich sind am Heck zur Verkehrswarnung noch zwei einfache Dachblinker auf dem Aufbau montiert, die mit dem Warnblinker gekoppelt sind. Für die Akustik sorgt ein Druckkammerlautsprecher AS-124 hinter dem Kühlergrill.

Die Beladung des Ersteinsatzfahrzeuges Cobra ist sehr übersichtlich und auf ein Minimum reduziert. Sie ist so ausgelegt das mit dem Fahrzeug ein Angriffstrupp ausgerüstet werden kann, der mit dem Cobra-Löschsystem vorgeht. Über diese Aufgabe hinaus sind für die Angriffstaktiken die auf Ventilation oder Antiventilation setzten zwei unterschiedlich große Rauchverschlüsse und ein kompakter Überdrucklüfter verladen. Quasi als Rückfallebene für das Cobra-System gehört auch ein normaler ABC-Pulverfeuerlöscher zur Beladung. Ebenso unverzichtbar sind die im Heckgeräteraum verladene Atemschutzüberwachungstafel sowie die Ausrüstung zur Verkehrsabsicherung für den Maschinisten. Zuletzt gehlrt auch ein kleiner LED-Scheinwerfer mit Akku zur Beladung, mit dem dunkle Innenräume erhellt werden können.

Schneidlöschsystem Cold Cut Systems Cobra:

Beim Cobra-Schneidlöschsystem handelt es sich um ein aus der Trenntechnik abgeleitetes Löschgerät das mit Hochdruck zwischen 250 und 300 bar und einem Schneidmittel, dem sogenannten Abrasivmittel, arbeitet. Mit dem Cobra-System lassen sich dank des Abrasivmittel Werkstoffe aller Art durchbohren und durchtrennen. Die Schneidlöschlanze mit Schulterstütze erlaubt zwei Betriebsarten: Das Durchtrennen und die einfache Wasserabgabe zum Löschen. Für das Durchtrennen wird dem Wasser das Abrasivmittel, eine Flüssigkeit mit vielen sehr kleinen und harten Festpartikeln zugemischt und das Gemisch im Anschluss unter Hochdruck abgegeben. Zum Durchtrennen muss die Schneidlöschlanze fest auf den zu durchtrennenden Werkstoff aufgesetzt werden. Während das Abrasivmittel den Werkstoff nach und nach durchtrennt, spült das Wasser die gelösten Partikel hinaus. Nachdem so ein Loch durch einen Werkstoff geschnitten ist, wird die Zufuhr an Abrasivmittel gestoppt und nur noch Wasser zum Löschen abgegeben. Durch den hohen Druck von bis zu 300 bar und die spezielle Düse wird das Wasser fein zerstäubt und hat eine große Oberfläche mit der es Wärmeenergie aufnehmen kann.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Federal Signal Phoenix SL mit gelben Zusatzblinkern
  • 2 Frontblitzer Federal Signal MicroPulse
  • 1 LED-Kennleuchte Federal Signal LP 400 SL am Heck
  • 1 Druckkammerlautsprecher Federal Signal AS-124
Besatzung 1/2 Leistung 132 kW / 179 PS / 177 hp
Hubraum (cm³) 1.968 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.500
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Eingestellt am 18.01.2017 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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