Einsatzfahrzeug: Neuchâtel - Pompiers - GTLF - Neucha 5302

Neuchâtel - SIS - GTLF 48/185 - Neucha 302
Neuchâtel - SIS - GTLF 48/185 - Neucha 302
Beklebung auf der Beifahrertür.

Einsatzfahrzeug-ID: V129704 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Neuchâtel - Pompiers - GTLF - Neucha 5302 Kennzeichen NE 352
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Neuenburg
Wache Sécurité Neuchâtel - Pompiers Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Großtanklöschfahrzeug Hersteller MAN
Modell 32.463 VF Auf-/Ausbauhersteller Vogt
Baujahr 1999 Erstzulassung 1999
Indienststellung 1999 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tonne Pompe Transport d’Eau / Großtanklöschfahrzeug GTLF der Pompiers des Service de la protection et de la sécurité Neuchâtel

Fahrgestell: MAN 32.463 VF Silent
Aufbau: Hauser/Vogt (Umbau)
Baujahr: 1999

Technische Daten:
Getriebe: Schaltgetriebe
Lenkung: 1. und 2. Achse gelenkt
Länge/Breite/Höhe: 10.500/3.200/3.400 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FP 48/8
Hersteller: Ziegler
Förderleistung: 4.800 l/min bei 8 bar

Löschmittel:
Wasser: 18.500 l

Beladung / Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Unfalldatenschreiber
  • Umfeldbeleuchtung am Fahrzeugheck
  • Anzeige für den Füllstand des Löschwassertanks in der Kabine
  • Anzeigen für Füllstand des Löschwassertanks links und rechts am Aufbau
  • 4 Verkehrswarnleuchten
  • 4 A-Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 10 B-Druckschläuche
  • Sammelstück A-3B
  • 4 Verteiler B-CBC
  • Wasserwerfer, tragbar
  • Verschiedene wasserführende Armaturen (Absperrventile, Rückschlagklappen, …)
  • Schlauchwickelmaschine

Das Schweizer Jura ist ein von Wassermangel geprägter Gebirgszug innerhalb der Alpen in dem auch das schweizerische Kanton Neuchâtel/Neuenburg liegt. Weil der Niederschlag im porösen Kalkstein des Juras direkt versickert und unterirdisch abfließt gibt es ein deutlich weniger dichtes und verzweigtes oberirdisches Gewässernetz als in anderen Mittelgebirgen und zahlreiche Trockentäler. Um in dieser Umgebung auch bei Großbränden, insbesondere in wasserarmen und abgelegenen Gebieten, immer eine ausreichende Wasserversorgung zur Verfügung stellen zu können beschaffte die kantonale Gebäudeschutzversicherung Etablissement Cantonal d'Assurance Immobilière oder kurz ECAI (heute: Etablissement cantonal d'assurance et de prévention ECAP) in den Jahren 1999 und 2004 zwei Großtanklöschfahrzeuge (GTLF) auf vierachsigen MAN-Fahrgestellen mit Aufbauten von Hauser und Vogt. Lackiert wurden die beiden Fahrzeuge in auffälligem lemongrün, der für lange Zeit typischen Farbe für durch die Gebäudeschutzversicherung im Kanton Neuchâtel beschaffte Feuerwehrfahrzeuge. Mit einem Tankvolumen von 21.600 l war das 1999 beim damaligen Service d'Incendie et de Secours (SIS) Neuchâtel (heute: Service de la protection et de la sécurité Neuchâtel - Pompiers) in Dienst gestellte erste GTLF des Kantons seinerzeit das größte seiner Art in der ganzen Schweiz. Seit einem Umbau des ursprünglich von Hauser aufgebauten GTLF durch Vogt führt es nur noch 18.500 l Wasser mit. Damit ist sein Tank genauso groß wie der des zweiten GTLF des Kantons, welches 2004 beim SIS Montagnes neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds stationiert wurde. Auch dieses Fahrzeug wurde auf einem MAN aufgebaut, nun aber direkt von Vogt.

Das GTLF wird von den Pompiers Neuchâtel als Tonne Pompe Transport d’Eau bezeichnet, was sich in etwa mit Tanklöschfahrzeug-Wassertransport übersetzten lässt. Damit wird auch der Einsatzzweck des Großtanklöschfahrzeuges einfach und exakt beschrieben, denn es bringt in der Regel nur Wasser von einem Punkt zu einem anderen.

Die Firma Hauser aus der Schweiz baute das GTLF 1999 für das Kanton Neuchâtel auf einem MAN 32.463 VF Silent auf. Später wurde das Fahrzeug durch Vogt teilweise umgebaut. Die erste und die zweite Achse des insgesamt vierachsigen und 33 t schweren MAN sind gelenkt. Als Hilfe für den Fahrer des über 10 m langen Löschfahrzeuges ist eine Rückfahrkamera verbaut.
Der große einteilige Aufbau des Löschfahrzeuges ist sehr einfach konstruiert und besteht aus einem einzelnen Geräteraumpaar ganz vorne im Aufbau, dem in der Mitte angeordneten Löschwassertank und dem vom Heck aus zugänglichen Pumpenraum. Die beiden schmalen Geräteräume sind über der zweiten Achse angeordnet und jeweils mit einem großen Auszug für die Beladung versehen. Um die Beladung von der oberen Ebene des Geräteraums und vom Auszug besser entnehmen zu können lässt sich eine kurze Leiter an zwei Punkten unter dem Geräteraum einhängen. An der Stirnwand des Aufbaus wird dafür auf jeder Seite eine kurze Leiter mitgeführt. Den allergrößten Teil des Aufbaus nimmt der 18.500 l fassende Wassertank ein, den Vogt beim Umbau des Fahrzeuges einsetzte. Er ersetzt den alten aus Polyester laminierten Löschwassertank aus Frankreich, den Hauser ursprünglich verbaut hatte. Neben dem Wassertank tauschte Vogt auch die Pumpenanlage aus. Hauser hatte 1999 eine Camiva CB180/1 mit einer Leistung von 4.000 l/min als Feuerlöschkreiselpumpe verbaut. Diese französische Pumpe wurde von Vogt durch eine Feuerlöschkreiselpumpe FP 48/8 des deutschen Herstellers Ziegler ersetzt. Die neue Pumpe hat eine Leistung von 4.800 l/min bei 8 bar. Die neue Pumpe ist wie ihr Vorgänger im durch eine Klappe verschlossenen Heckgeräteraum eingebaut. Für die Schweiz typisch ist die vollverkleidete Pumpe mit einer schematischen Darstellung der Pumpenanlage auf der Verkleidung. Vom Bedienstand der Pumpe aus lässt sich zudem auch der Fahrzeugmotor starten und stoppen. Der Füllstand des Wassertanks kann gleich an vier Stellen am Fahrzeug abgelesen werden: An einer Anzeige am Pumpenbedienstand im Heckgeräteraum, einer kleinen Anzeige in der Fahrerkabine sowie zwei großen Anzeigen seitlich am Aufbau. Die Anzeige im Heckgeräteraum sowie die seitlichen Füllstandsanzeigen wurden im Rahmen des Umbaus von Vogt eingebaut. Ob die Tankanzeige in der Kabine schon von Hauser verbaut wurde ist unbekannt.

Beladen ist das GTLF nur mit den nötigsten Ausrüstungsgegenständen die für die Wasserversorgung nötig sind. Viel mehr ist bei nur drei Geräteräumen auch nicht möglich. Neben vier langen A-Saugschläuchen finden sich lediglich zehn B-Druckschläuche auf dem Fahrzeug sowie eine große Anzahl verschiedener Wasserführender Armaturen. Neben mehreren Verteilern und Absperrventilen gehören auch Rückschlagklappen zur Ausstattung. Einziges Gerät zur Wasserabgabe ist ein tragbarer Wasserwerfer mit Hohlstrahldüse.

Ursprünglich in Dienst gestellt wurde das GTLF noch beim Service d'Incendie et de Secours (SIS) Neuchâtel, der unter einem Dach Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst vereinte. Im Zuge einer Reorganisation der Gefahrenabwehr in Neuchâtel wurde der SIS aufgelöst und die beiden Sparten Feuerwehr und Rettungsdienst organisatorisch voneinander getrennt. Aus dem Feuerwehrteil des SIS wurden die Pompiers, während die Rettungsdienstorganisation den Namen Ambulances trägt. Sowohl die Pompiers, als auch die Ambulances sind dem Service de la protection et de la sécurité, dem Amt für Schutz und Sicherheit, der Stadt Neuchâtel unterstellt. Neben dem verwaltungstechnischen Überbau teilen sich Pompiers und Ambulances nach wie vor eine gemeinsame Wache.

Die Gebäudeschutzversicherung - Fester Bestandteil der Feuerwehrfinanzierung

Die ECAP ist wie die anderen kantonalen Gebäude- und Feuerschutzversicherungen in der Schweiz auch stark in die Finanzierung und Organisation des Feuerwehrwesens eingebunden. Je nach Verwendungszweck der Fahrzeuge übernimmt die ECAP die Finanzierung entweder komplett oder gewährt große Zuschüsse. Früher waren im Kanton Neuchâtel durch die ECAP, bzw. das Etablissement Cantonal d'Assurance Immobilière (ECAI) als ihrem Vorläufer, finanzierte Feuerwehrfahrzeuge an ihrer lemongrünen Lackierung zu erkennen. In der Regel handelte es sich dabei um die überregional eingesetzten Fahrzeuge der Stützpunktfeuerwehren, wie Autodrehleitern (ADL) oder Großtanklöschfahrzeuge (GTLF). Von dieser speziellen Farbgebung hat sich die ECAP mittlerweile aber zugunsten einer klassischen roten Grundfarbe getrennt. Eine Ausnahme bilden hingegen die ab 2009 beschafften Ersteinsatzfahrzeuge (EEF) für kleine Feuerwehren im ländlichen Raum, die eine weiße Grundfarbe besitzen. Heute lassen sich durch die ECAP finanzierte Einsatzfahrzeuge am ehesten an den kleinen Logos der Versicherung oder dem neu geschaffenen Feuerwehrlogo des Kantons erkennen. Letztereszeigt in Form einer geschwungenen und gezackten Linie die stilisierte Topographie des Kantons vom Neuenburger See / Lac de Neuchâtel bis hinauf in die Höhenlagen des Jura und greift auch die grün-weiß-roten Farben des Kantonswappens auf.

Zweites Großtanklöschfahrzeug der Serie beim SIS Montagnes neuchâteloises:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/147986

Gruppenaufnahme zusammen mit dem zweiten großen Tanklöschfahrzeug der Pompiers Neuchâtel:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/134876/

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Federal Signal Phoenix P8000
  • 2 Frontblitzer Hella BSX-micro
  • 2 Seitenblitzer Hella BSX-multi am Heck
  • 2 Heckblitzer Hella BSX-multi
Besatzung 1/2 Leistung 338 kW / 460 PS / 454 hp
Hubraum (cm³) 12.816 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 33.000
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k.A.
Eingestellt am 13.06.2016 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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