Einsatzfahrzeug: Florian Oer 03 TLF2000 01

Tanklöschfahrzeug TLF 2000 der Feuerwehr Oer-Erkenschwick Löschzug 3 Oer

Fahrgestell: Mercedes-Benz Unimog U 218 L ("Baureihe C 405.090")
Aufbau: Schlingmann
Aufbautyp: QuadraVA
Baujahr: 2015

Technische Daten:
Motor: Reihen-4-Zylinder-Dieselmotor OM 934, Euro VI
Antrieb: 4x4
Getriebe: Automatisiertes Schaltgetriebe
Länge / Breite / Höhe: 6.200 / 2.335 / 3.110 mm
Radstand: 3.600 mm
Bodenfreiheit: 335 mm
Böschungswinkel vorne / hinten: 25° / 37°
Rampenwinkel: 27°
Achslast vorne / hinten: 5,2 / 5,5 t

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 10-2000 / S2000
Hersteller: Schlingmann
Förderleistung: 2.000 l/min bei 10 bar

Löschmittel:
Wasser: 2.000 l
Schaummittel: 40 l

Beladung/ Ausstattung:

• Pump and Roll-Betrieb
• Klimaanlage
• Umfeldbeleuchtung
• Sprühbalken an der Front
• Hygieneboard

• Motorkettensäge
• Handwerkzeug
• Axt
• Halligan-Tool
• Spalthammer
• Fällheber
• Wiedehopfhacke
• Dunghacke
• Stechschaufel
• Spaten
• Besen
• Anschlagmittel
• 4 Leitkegel 500 mm

• Schnellangriff bestehend aus C-Druckschlauch in Buchten und C-Hohlstrahlrohr
• Schnellangriffsverteiler bestehend aus B-Druckschlauch und Verteiler B-CBC
• 4 B-Druckschläuche
• 3 Schlauchtragekörbe mit C-Druckschlauch
• 5 D-Druckschläuche
• Sammelstück A-2B
• Standrohr 2B mit Hydrantenschlüsseln
• Verteiler C-DCD
• 2 D-Hohlstrahlrohre
• 2 C-Hohlstrahlrohre
• B-Hohlstrahlrohr mit Stützkrümmer
• 2 Löschrucksäcke
• ABC-Pulverfeuerlöscher PG6
• 2 Feuerpatschen

• 2 Pressluftatmer
• Schnittschutzkleidung
• 4-teilige Steckleiter

Um eine Premiere handelt es sich bei diesem Tanklöschfahrzeug 2000 von Schlingmann, denn es ist das weltweit erste auf dem Mercedes-Benz Unimog U 218 aufgebaute Feuerwehrfahrzeug überhaupt. Das Tanklöschfahrzeug wurde 2015 von Schlingmann aufgebaut und im Rahmen der internationalen Fachmesse Interschutz 2015 in Hannover der Öffentlichkeit erstmals präsentiert. Nach einigen weiteren Vorführungen und Messen wurde das Tanklöschfahrzeug im November 2015 an die Feuerwehr Oer-Erkenschwick ausgeliefert und beim Löschzug 3 Oer in Dienst gestellt. Hauptaufgabengebiet ist dort die Bekämpfung von Vegetationsbränden.

Der Mercedes-Benz Unimog U 218 ist eines der beiden Einstiegsmodelle der 2013 vorgestellten zweiten Generation von Unimog-Geräteträgern. Sie löst die erste, im Jahr 2000 vorgestellte, Geräteträger-Generation ab. Die Geräteträger von Unimog unterscheiden sich stark von den großen und hochgeländegängigen Unimog-Baureihen U 4023 und U 5023. Zwar genießt auch bei den Unimog-Geräteträgern die Geländegängigkeit eine hohe Priorität, im Vordergrund stehen aber der einfache und komfortable Betrieb verschiedener Anbaugeräte. Die Geräteträger fallen daher deutlich kompakter aus als die großen Unimog-Baureihen und zeichnen sich durch besonders übersichtliche Kabinen mit großer Glasfläche aus. Diese wurde für die neue Generation nochmals überarbeitet und verbessert. Hauptaufgabenfelder für die Geräteträger von Unimog sind der Kommunaleinsatz und die Landwirtschaft.
Den Einstieg in die Geräteträger-Modelle von Unimog bilden der U 216 und der U 218 und lösen den 2006 vorgestellten Unimog U 20 ab. Optisch unterscheiden sich die beiden Einstiegsmodelle nur noch sehr wenig von den größeren Modellen ab dem Unimog U 318. Identisch fällt beispielsweise die großzügig verglaste Kabine aus. Ganz anders als noch beim Unimog U 20, welcher sich durch eine eigene Kabine von den größeren Unimog-Geräteträgern abhob. Im Vergleich zum Unimog U 318 fallen die Einstiegsmodelle merklich kleiner aus. Sie haben mit 2.800 mm einen um 200 mm kürzeren Radstand als die größeren Geräteträger. Damit erreichen sie aber auch mit 12,6 m einen um einen Meter kleineren Wendekreis. Jedoch gibt es mit dem Unimog U 218 L auch eine Version mit einem längeren Radstand von 3.600 mm. Angetrieben werden die kleinen Geräteträger durch Reihen-Vierzylinder-Dieselmotoren des Typs OM934 mit Euro VI-Abgasnorm. Beim U 216 mit 115 kW und beim U 218 mit 130 kW Leistung. Erhältlich sind die Unimog U 216 und U 218 in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen von 7,5 bis 10 t Gesamtgewicht.

Das Tanklöschfahrzeug 2000 wurde 2015 von Schlingmann auf einem Mercedes-Benz Unimog U 218 L mit langem Radstand von 3.600 mm aufgebaut. In der großflächig verglasten Kabine findet eine dreiköpfige Besatzung Platz. Während der Maschinist auf einem luftgefederten Sitz Platz nimmt, sitzen die beiden anderen Besatzungsmitglieder daneben auf einer einfachen Zweiersitzbank.
Der QuadraVA-Aufbau von Schlingmann hat fünf Geräteräume mit Rollläden und bequemen Barlock-Verschlüssen. Links und rechts hat der Aufbau je zwei Geräteräume, ein weiter befindet sich im Heck. Der Aufbau hat weder tiefgezogene Geräteräume noch Staufächer unterhalb des eigentlichen Aufbaus, welche die Bodenfreiheit einschränken könnten. Unter jedem der vier seitlichen Geräteräume lässt sich für die einfachere Geräteentnahme eine kleine Trittstufe ausklappen. Ein sicheres Arbeiten mit dem Fahrzeug bei Nacht erlaubt die in die Dachgalerie integrierte LED-Umfeldbeleuchtung. In der Aufbaumitte befindet sich der mit der Schlingmann-Tank-Technologie (STT) realisierte Löschwassertank mit 2.000 l Fassungsvermögen. Löschwassertanks mit der STT bestehen aus in das Aufbaugerippe eingeklebten GFK-Platten. Diese Konstruktionsform erlaubt es den Raum im Aufbau bestmöglich zu nutzen und tote Räume zu vermeiden. Als Feuerlöschkreiselpumpe ist im Heckgeräteraum GR eine Schlingmann S2000 mit einer Leistung von 2.000 l/min bei 10 bar verbaut. Da das Fahrgestell mit einer Pump and Roll-Funktion ausgestattet ist, kann sie auch bei langsamer Fahrt betrieben werden. Für die schnelle Wasserabgabe ist ein leichter und platzsparender Schnellangriff in Form eines in Buchten gelegten C-Druckschlauchs mit Hohlstrahlrohr im Geräteraum G4 vorgesehen. Um den Schnellangriff einfach neu bestücken zu können lagert er in einer flachen, entnehmbaren Metallwanne.

Die Beladung folgt der DIN-Norm für das Tanklöschfahrzeug 2000 und wird ergänzt durch den Zusatzbeladungssatz Waldbrand. Dieser besteht aus verschiedenen für die Bekämpfung von Vegetationsbränden prädestinierten Ausrüstungsgegenständen. Dazu gehören fünf D-Druckschläuche, ein Verteiler C-DCD und zwei D-Hohlstrahlrohre. Ferner eine Wiedehopfhacke sowie je zwei Feuerpatschen und Löschrucksäcke als Kleinlöschgeräte.

Gruppenaufnahme zusammen mit dem TLF 3000 der FF Plettenberg vor der Auslieferung bei Schlingmann:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/130002

• 2 LED-Kennleuchten FG Hänsch Nova LED
• 2 Frontblitzer Axixtech MS6
• 2 Heckblitzer Hella C-LED
• Presslufthorn Max Martin 2298 GM