Einsatzfahrzeug: F-GYJV (c/n: 0085) (a.D.)

F-GYJV (c/n: 0085) (SAMU 66 - Perpignan) (a.D.)
F-GYJV (c/n: 0085) (SAMU 66 - Perpignan) (a.D.)
Der RTH beim Landeanflug auf das Stade Clément Padrixe in Prades nach einem medizinischen Notfall.

Einsatzfahrzeug-ID: V126868 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname F-GYJV (c/n: 0085) (a.D.) Kennzeichen F-GYJV
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)
Wache SAMU 66 - SMUR 66 LRZ Perpignan Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Kommerzielles Unternehmen (Privat)
Klassifizierung Rettungshubschrauber Hersteller Eurocopter (EC)
Modell EC-135 T1 (LBA: 3061) Auf-/Ausbauhersteller unbekannt
Baujahr 1998 Erstzulassung 1998
Indienststellung 2010 Außerdienststellung 2015
Beschreibung

Hélicoptère médicalisé/ Rettungshubschrauber RTH des Dienstleistungsunternehmens Hélicoptères de France, eingesetzt am Luftrettungszentrum des Service d’aide médicale urgente (SAMU) 66 Pyrénées-Orientales am Flughafen Aéroport Perpignan-Rivesaltes (PGF/ LFMP)

Flugmuster: Eurocopter EC-135 T1
Ausbau: unbekannt
Baujahr: 1998

Laufbahn:

  • 1998 - unbekannt: EliFriulia S.r.l. ("I-HIFI")
  • seit unbekannt: Hélicoptères de France als RTH ("F-GYJV")
  • 2010 - 2015: Hélicoptères de France und SAMU 66 LRZ Perpignan als RTH ("F-GYJV")

Der Service d’aide médicale urgente (SAMU) 66 Pyrénées-Orientales unterhält am Flughafen Aéroport Perpignan-Rivesaltes, unweit seines Hauptstandortes am Klinikum Centre Hospitalier de Perpignan, ein Luftrettungszentrum, von dem aus ein Rettungshubschrauber eingesetzt wird. Während das medizinische Personal durch den SAMU 66 selbst gestellt wird, kommt der Pilot sowie auch der Rettungshubschrauber von einem privaten Dienstleister. Das Luftrettungszentrum selbst ist nicht ständig besetzt. In der Regel hälft sich die Besatzung des Hubschraubers an der Hauptwache des SAMU 66 am Centre Hospitalier de Perpignan auf und fährt bei einem Einsatz erst mit einem Notarzteinsatzfahrzeug als Zubringer das Luftrettungszentrum an. Bis 2015 stellten folgende Dienstleister folgende Hubschrauber für den SAMU 66 bereit:

  • unbekannt - 2004: Heli-Champagne Ardenne, Eurocopter AS355 F2 "F-GHMC"
  • 2004 - 2009: Hélicoptères de France, Eurocopter AS355 N "F-GMBA"
  • 2010 - 2015: Hélicoptères de France, Eurocopter EC-135 T1 "F-GYJV"
  • seit 2015: INAER France, Agusta A109 Power "F-GLEG"

Hélicoptère de France:

Die in Tallard in den franzöischen Alpen ansässige Firma Hélicoptères de France (HdF) ist ein Dienstleistungsunternehmen aus dem Luftfahrtsektor. Die Firma betreibt eine größere Flotte von Hubschraubern die auf mehrere Standorte in Frankreich sowie einem Standort in Französisch Guyana, einem der Départment d'outre-mer et region d'outre-mer. Die Firma bietet Personen- und Materialtransporte mit Hubschraubern an sowie auch Hubschrauberrundflüge. Zudem ist HdF in der französischen Luftrettung aktiv und betreibt im Auftrag der Services d’Aide Médicale Urgente (SAMU) mehrerer französischer Départements mit eigenen Maschinen und Piloten mehrere Luftrettungszentren. Zur Flotte von HdF gehörten im Jahr 2014 Hubschrauber der Typen AS 350 B2 und B3, AS 355 N, EC-135 T1 und T2 und AS 365.

Basen von Hélicoptere de France:

  • Gap / Tallard
  • Grenoble
  • Lyon
  • Nizza
  • Tarbes
  • Matoury

Luftrettungszentren betrieben durch Hélicoptère de France:

  • Alençon (SAMU 61 Orne)
  • Carcassonne/ Narbonne (SAMU 11 Aude, 2 Basen mit 1 RTH)
  • Nancy (SAMU 54 Meurthe-et-Moselle)
  • Nîmes (SAMU 30 Gard)
  • Cayenne (Französisch-Guyana)

Geschichte und Technik der EC-135:

Basierend auf dem großen Erfolg von Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) mit der BO-105 hatte man 1981, im Hinblick auf sich neu eröffnenden Marktsegmente, die Konzeptphase der BO-108 aufgelegt.
Bereits nach drei Jahren konnte 1984 die Konzeptphase abgeschlossen werden, mit dem Ziel, den, vom sich entwickelten Weltmarkt geforderten leichten, zweimotorigen Mehrzweckhubschrauber, anbieten zu können.
Die BO-108 sollte markante Verbesserungen gegenüber der erfolgreichen BO-105 aufweisen. Dazu zählten innovative Systemlösungen in den Bereichen:

  • Verbessertes Rotorsystem
  • dynamische Komponenten
  • Vibrationsunterdrückungssysteme
  • Fieberglastechnik-Konstruktionen
  • Elektrik- und Navigationssysteme
  • Cockpit-Layout
  • Triebwerksinstallationen und -Management

Die einzelnen Entwicklungen wurden separat auf Hubschraubern der Typen BO-105 und BK-117 erprobt, ihre Zusammenführung erfolgte 1988 dann im Versuchsträger BO-108. Somit konnte im September 1988 der Prototyp BO-108 V1 für intensive Bodentests bereitgestellt werden, wo er im Anschluss am 15. Oktober 1988 erstmals abhob. Dabei trug die Maschine die Kennung "D-HBOX". Bei den Erstflügen wurden bereits Vorwärtsgeschwindigkeiten von 255 km/h erreicht. Dabei war die Maschine mit zwei Rolls Royce Allison 250-C20R/1 Triebwerken ausgerüstet, welche schon in der BO-105 ihre Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hatten.
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die BO-108 am 13. Dezember 1988, wo Chefpilot Siegfried Hoffmann und der Flugversuchsingenieur Hubert Müller durch ihre Flugpräsentation zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie beeindruckten.
Bereits Mai 1990 konnte die BO-108 erstmals auch Kundenpiloten vorgeführt werden.
Die Möglichkeit, der Rahmen der ILA Hannover fliegerische Kostproben zu erhalten, wurden von qualifizierten Fluggästen ausgiebig genutzt. Die Kommentare der Gastpiloten, welche die BO-108 fast neuneinhalb Stunden vorgeführt bekamen, waren durchweg positiv.

Bis zum Januar 1991 hatte MBB die Entwicklung der BO-108 zur Serienreife vorangetrieben und gab für die Produktion "grünes Licht". MBB war somit der einzige Hersteller am Markt, der einen zweimotorigen Mehrzweckhubschrauber anbot, welcher mit zwei unterschiedlichen Triebwerkkonfigurationen geordert werden konnte. Der Kunde konnte wählen zwischen Turbomeca-Triebwerken (Arrius TM 319-1B) und einem Pratt&Whitney-Triebwerken (PW206B). Der Triebwerkaufbau der BO-108 war zu diesem Zeitpunkt schon entwicklungstechnisch verändert worden, was mit der BO-108 V2 deutlich wurde.

Die BO-108 V2 zeichnete sich durch weitere, gravierende Veränderungen aus. Dazu gehören die um 15 cm gestreckte Fluggastzelle, die um 10 cm vergrößerte Kabinenweite und die auf 10,2 Meter vergrößerte Hauptrotordurchmesser.
Der Erstflug der BO-108 V2 mit zwei Turbomeca Arrius TM319-1B Triebwerken, fand am 05. Juni 1991 in Ottobrunn statt.

Mit der Gründung von Eurocopter am 22. Januar 1992, fusionierten MBB und Aérospatiale. In diesem Zusammenhang wurde die Entwicklung der BO-108 offiziell beendet und nunmehr unter der Bezeichnung Eurocopter EC-135 fortgeführt.
Mit der Umbennenung des Projektes ging eine Erhöhung der Sitzkapazität auf sieben Sitze (einschließlich Pilot) und der Einbau eines Fenestron (ummantelter Heckrotor) der dritten Generation zur Reduzierung der Geräuschemission einher.
Die Ausrüstung mit dem Fenestron erfolgte, gegen Bedenken der MBB-Techniker, auf erheblichen Druck Seitens Aérospatiale. Die Befürchtungen von MBB, die BO-108 könnte mit dem Fenestron-Heckrotorsystem einen Teil ihrer herausragenden Flugeigenschaften einbüßen, stellten sich als unbegründet heraus. Unter Bezugnahme auf das avisierte Haupteinsatzgebiet der EC-135, dem Rettungsdienst, wurde die Verwendung des Fenstron, zur Reduzierung der Unfallgefahren durch freilaufende Heckrotoren, forciert.

Am 15. Februar 1994 hob in Ottobrunn die erste Vorserienmaschine der EC-135 zu ihrem Jungfernflug ab. Allerdings ließ man es sich in Ottobrunn nicht nehmen, die Maschine als BO-108 A1 zu bezeichnen. Seitens offizieller Eurocopterangaben handelte es sich hierbei um die EC-135 B1, welche mit der Zulassung D-HECX und der Seriennummer S-01/4001 an den Start ging. Im Laufe der weiteren Entwicklung und als Erprobungsträger für die EC-135, wurde die Maschine auf den T1, bzw. T2-Standard angehoben.
Am 16. April 1994 hob die zweite Vorserienmaschine mit der Kennung D-HECY in Ottobrunn ab. Die Maschine mit der c/n: S-02/4002 war mit zwei P&W 206B-Triebwerken ausgerüstet und trug somit die offizielle Bezeichnung EC-135 D1, welche sich später auf P1 änderte.
Am 28. November 1994 hob die letzte Vorserienmaschine der EC-135 zu ihrem Jungfernflug ab. Diese war, wie die erste Maschine, mit einem Turbomeca-Triebwerk ausgerüstet. Da Eurocopter das Baumuster EC-135 auch auf dem militärischen Sektor vermarkten wollte, wurde die Version EC-635 aufgelegt, welche durch den Umbau der S-03/4003 entstand.

Nach ausgiebigen Tests und Versuchsreihen, erheilt am 16. Juni 1996 das Baumuster EC-135 die VFR-Zulassung vom Luftfahrtbundesamt (LBA). Beide Triebswerksvarianten wurden gemäß JAR27 zertifiziert. Kurz danach, am 31. Juli 1996, erteilte auch die amerikanische Luftfahrtbehörde (FAA) die VFR-Zertifizierung (gem. FAR Part 27).
Die erste Auslieferung von Serienhubschraubern erfolgte am 31. Juli 1996, als die Deutsche Rettungsflugwacht ihre beiden ersten EC-135 (D-HQQQ | EC-135 T1 | c/n: 0005 - D-HYYY | EC-135 P1 | c/n: 0006) in Empfang nehmen konnte. Kurz darauf wurde auch die erste EC-135 der ADAC Luftrettung mit der Seriennummer c/n: 0007 (D-HLEU) ausgeliefert und in Wittlich stationiert.

Am 9. Dezember 1998 erhielt das Baumuster EC-135 die IFR-Musterzulassung durch das Luftfahrtbundesamt und das französische DGAC. Im darauffolgenden Jahr, am 2. Dezember 1999 wurde durch das LBA und die JAA die Single-Pilot-IFR-Zulassung erteilt.

Ab März 2001 erfolgt die Auslieferung der EC-135 T1 mit einem stärkeren Arrius-Triebwerk, mit der Bezeichnung 2B1. Kurz darauf war eine nochmals gesteigerte Leistungsvariante erhältlich, die dann die Bezeichnung Arrius 2B1A trug.
Ab September 2002 wurde die EC-135 dann in der Triebwerkkonfiguration "T2" angeboten, welche die nochmals die gesteigerte Leistungsvariante Arrius 2B2 enthielt. Pratt&Whitney bot bereits ab August 2001 die Triebwerksvariante PW206B2 an, wodurch Eurocopter nunmehr die EC-135 in der Konfiguration "P2" anbieten konnte. Beide Varianten werden seither mit dem digitalen CPDS (Central Panel Display System) vertrieben, welches im oberen Bildschirmbereich den FLI (First Limit Indicator) abbildet. Desweiteren können über das CPDS alle elementaren Avionikdaten abgerufen und dargestellt werden.
Die Upgrade auf die Triebwerkkonfigurationen P2/T2 wurde eine Erhöhung des maximalen Abfluggewichts erreicht, welches von
2.720 kg auf 2.835 kg gesteigert werden konnte.
Ab 2006 bietet Eurocopter mit den Modellen P2+/T2+ (P2i/T2i) eine nochmals leistungsgesteigerte Version an. Durch die Überarbeitung der digitalen Triebwerkregelung, konnte erneut eine Erhöhung des maximalen Abfluggewichtes erzielt werden, von 2.835 kg auf 2.910 kg. Mit den künftigen Modellen P2e/T2e wird das MTOW nochmals gesteigert, auf 2.950 kg.
Das volldigitale Triebwerkleistungsmanagement FADEC (Full Authority Digital Engine Control) war von Anfang an Bestandteil der EC-135, wodurch die eigentliche Triebwerksbedienung nachhaltig vereinfacht werden konnte. Das System steuert die Triebwerke vom Start, über den Flug, bis hin zur Landung und Abschaltung der Triebwerke entsprechend den Vorgaben des Piloten vollautomatisch und verhindert somit auch eine ungewollte Überbelastung oder Untersteuerung. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Triebwerke schnellstmöglich nach der Landung abgestellt werden können und machen ein längeres Nachlaufen der Triebwerke(wie bei BO-105 und BK-117) unnötig.

EC-135 T2
F-GYHF
c/n : 0012
Bj : 2002

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage k.A.
Besatzung 1/2 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 2.720
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Eingestellt am 10.01.2016 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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