Einsatzfahrzeug: Prades - SDIS 66 - TLF 20/27 - CCR

Prades - SDIS 66 - 20/27 - CCR
Prades - SDIS 66 - 20/27 - CCR

Einsatzfahrzeug-ID: V126752 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Prades - SDIS 66 - TLF 20/27 - CCR Kennzeichen AB-495-XT
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Pyrénées-Orientales (66)
Wache SDIS 66 CIS Prades (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell Midlum 240 dXi Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 2009 Erstzulassung 2009
Indienststellung 2009 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Rural CCR/ Tanklöschfahrzeug TLF 20/27 des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales, stationiert am Centre de Secours Prades

Fahrgestell: Renault Midlum 240 dXi
Aufbau: Camiva (Aufbau) / Brevet (Kabine)
Baujahr: 2009

Feuerlöschkreiselpumpe:
Hersteller: Magirus
Förderleistung: 2.000 l/min bei 15 bar
Schaumzumischung: Pumpenvormischer

Löschmittel:

Wasser: 2.700 l, zzgl. 300 l für Selbstschutzanlage
Schaummittel: 200 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Verkehrsanlage bestehend aus 2 gelben Blitzern Federal Signal MicroLED
  • Umfeldbeleuchtung
  • Überollbügel außen an der Kabine
  • Überollbügel in die Kabine integriert
  • Selbstschutzanlage mit Düsen im Überollbügel an der Kabine und an den Reifen
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch links neben der Pumpe am Heck
  • Atemschutzanlage in der Kabine mit fest verbautem Pressluftatmer und 6 Atemanschlüssen
  • Kran mit Seilwinde zur Entnahme des Ersatzrades vom Aufbaudach
  • Motorkettensäge Husqvarna
  • Wasserstrahlpumpe
  • Bolzenschneider
  • 2 Ein-Personen-Haspeln mit Druckschlauch 75 mm
  • 5 Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • Druckschlauch 110 mm
  • 12 Druckschläuche 75 mm
  • 3 Druckschläuche 45 mm
  • Schlauchtragetasche mit Druckschlauch 45 mm
  • 4 Druckschläuche 25 mm
  • Hydrantenschlüssel
  • Verteiler
  • Hohlstrahlrohre 45 mm und 75 mm
  • Strahlrohre 25 mm
  • Zumischer und Schaumrohre
  • Schaumzumischgerät
  • Verschiedene wasserführende Armaturen
  • 2 Löschrucksäcke
  • 3 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • Kaminkehrgerät
  • Überdrucklüfter Leader
  • 4 Pressluftatmer in der Kabine
  • 2 Trommeln mit FÜhrungsleine
  • 2 Höhensicherungssätze
  • Notfallrucksack mit Sauerstoffinhalationseinheit
  • Hakenleiter
  • 2-teilige Schiebleiter

Beim Camion Citerne Rural, kurz CCR, handelt es sich um ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug welches vor allem von französischen Feuerwehren im ländlichen Raum eingesetzt wird. Auf den Einsatzort weißt schon die französische Fahrzeugbezeichnung hin: Während „Camion Citerne“ mit Tanklöschfahrzeug übersetzt werden kann, bedeutet „rural“ ländlich. Die sich daraus ergebende wörtlich übersetzte Fahrzeugbezeichnung „ländliches Tanklöschfahrzeug“ klingt für den deutschen Feuerwehrangehörigen sehr gewöhnungsbedürftig, entspricht aber dem französischen Standard Feuerwehrfahrzeuge mit Wörtern zu umschreiben und sie nicht in Zahlenkombinationen zu verschlüsseln. Das Camion Citerne Rural stellt ein Bindeglied zwischen den auf Straßenfahrgestellen aufgebauten Fourgon Pompe Tonne, den französischen Löschgruppenfahrzeugen, und den für Frankreich typischen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugen, den Camion Citerne Feux de Forêt, dar. Von den beiden Löschfahrzeugtypen übernimmt das Camion Citerne Rural verschiedene Eigenschaften die zusammengenommen ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug ergeben.
Die auffälligsten Parallelen lassen sich zwischen dem Camion Citerne Rural und dem Waldbrand-Tanklöschfahrzeug Camion Citerne Feux de Forêt, kurz CCF, erkennen. Beide Typen von Tanklöschfahrzeugen nutzen singlebereifte Allradfahrgestelle mit Doppelkabine und niedrigem Überhang über die Hinterachse als Basis. Im Gegensatz zum CCF hat das CCR nur einen Rammschutzbügel und einen einfachen Überollkäfig außen an der Kabine. Der für CCF übliche Überollkäfig in der Kabine fehlt meist genauso wie die Atemschutzanlage, ein großes stationär verbautes Atemschutzgerät welches alle Besatzungsmitglieder in der Kabine über eigene Atemanschlüsse mit Luft versorgt. Und auch die zweite beim CCF obligatorische Schutzeinrichtung, die Selbstschutzanlage die Kabine und Reifen mit Wasser benetzt, fehlt beim CCR häufig. Jedoch sind mittlerweile auch teilweise CCR anzutreffen die mit diesen für das CCF typischen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet und somit einem CCF noch ähnlicher sind.
Vergleicht man das CCR mit dem Fourgon Pompe Tonne, dem mit FPT abgekürzten Löschgruppenfahrzeug, so gleicht sich vor allem die löschtechnische Ausstattung und die Beladung. Zwar sind die Löschmittelmengen von CCR und CCF mit 3.500 Litern nah beieinander, eine komplexe Schaumzumischanlage findet sich jedoch in der Regel nur bei FPT. Ebenso ist die Beladung des CCR wesentlich umfangreicher als beim CCF und ist wie beim FPT üblich vor allem auf die konventionelle Brandbekämpfung ausgelegt. Das bedeutet das Pressluftatmer, zwei Ein-Personen-Haspeln mit Druckschläuchen, Armaturen zur Abgabe von Löschschaum und eine tragbare Leiter zur Fahrzeugbeladung gehören. Die für das CCF üblichen Transportrucksäcke für Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung fehlen. Auch vom Gesamtgewicht her erweist sich das CCR als Mittelweg zwischen dem CCF und dem FPT: Es ist schwerer als ein CCF, aber leichter als ein FPT.
Eingesetzt werden die Camion Citerne Rural als geländegängige Löschfahrzeuge an Feuerwachen in ländlichen Regionen. Mit ihnen können Feld- und Wirtschaftswege problemlos befahren werden und auch Geländefahrten sind zu einem gewissen Grad noch möglich. Damit können beispielsweise Aussiedlerhöfe ohne weiteres erreicht werden. Haupteinsatzgebiet ist die Bekämpfung von konventionellen Bränden, aber auch in der Bekämpfung von Vegetationsfeuern können die CCR genutzt werden. In diesem Fall werden sie nicht gleichbedeutend mit einem Waldbrandlöschfahrzeug aktiv in die Brandbekämpfung eingebunden, sondern werden vielmehr zum Schutz neuralgischer Punkte eingebunden. Das bedeutet dass die Mannschaft eines CCR Gebäude oder wichtige Infrastruktur wie Strom- und Handymasten sowie Windkraftanlagen abschirmen und so gegen das Feuer schützen. Diese beiden Aufgaben, Brandbekämpfung im ländlichen Raum und Abschirmmaßnahmen in der Vegetationsbrandbekämpfung, wurden in der Vergangenheit oft durch sogenannte Fourgon Pompe Tonne Hors Route, geländegängigen Löschgruppenfahrzeuge, wahrgenommen. Das CCR verdrängt aber mehr und mehr das Fourgon Pompe Tonne Hors Route. Alternativ werden noch heute teilweise Camion Citerne Feux de Forêt in der „waldbrandfreien“ Zeit mit tragbaren Leitern, Ein-Personen-Haspeln und Pressluftatmern aufgerüstet und zur konventionellen Brandbekämpfung genutzt.

Für die "konventionelle" Brandbekämpfung wird am Centre de Secours Prades ein Camion Citerne Rural, nach deutschem Verständnis ein Tanklöschfahrzeug 20/27, vorgehalten. Durch seine Ausstattung eignet sich das CCR auch bedingt zum Einsatz in der Vegetationsbrandbekämpfung. Das von Magirus-Camiva auf einem Renault Midlum aufgebaute CCR löste 2009 ein 2003 gebautes Fahrzeug gleichen Typs sowie mit gleichem Fahrgestell und Aufbau von Camiva ab. Warum die Ersetzung des damals noch recht neuen CCR durch dieses Fahrzeug erfolgte ist unbekannt.

Das Camion Citerne Rural wurde 2009 von Magirus-Camiva auf einem Renault Midlum 240 dXi mit Allradantrieb und Singlebereifung aufgebaut. Vom französischen Karosseriebauer Brevet wurde die Doppelkabine des Midlums modifiziert und an den Einsatz im Gelände angepasst. Im Mannschaftsraum im hinteren Kabinenteil nehmen auf einer Sitzbank vier Feuerwehrleute mit Blick in Fahrtrichtung Platz. Jeder Sitzplatz verfügt über eine Halterung für einen Pressluftatmer. Der Bereich zwischen Mannschafts- und Fahrerraum wird zur Unterbringung kleinerer Ausrüstungsgegenstände genutzt. Zum Schutz der Kabine und der darin sitzenden Mannschaft wurde die Kabine mit zwei Überollbügeln sowie einem Frontrammbügel ausgestattet. Der in der Kabine montierte Überollbügel schützt die sechsköpfige Fahrzeugbesatzung bei Überschlägen oder ähnlich starken Einwirkungen auf die Kabine. Der außen an der Kabine angebrachte Überollbügel schützt hingegen eher vor leichteren Beschädigungen der Kabinen und ist mehr oder weniger ein übergroßer Astabweiser. Außerdem dient dieser Überollbügel als Rohrleitung für die Selbstschutzanlage der Kabine. Über mehrere Düsen am Rohrrahmen kann die komplette Kabine mit Wasser zum Schutz vor thermischen Schäden benetzt werden. Weitere Düsen sitzten an den vier Reifen des Renaults und besprühen diese mit Wasser. Zum Betrieb der Selbstschutzanlage führt das CCR in seinem Tank 300 Liter Wasser mit, auf welche nur die Schutzanlage zugreifen kann und die nicht für die normale Brandbekämpfung genutzt werden können. Betrieben wird die Selbstschutzanlage entweder über die vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe oder bei Ausfall des Motors über eine kleine Elektropumpe. Als weiterer Schutz für die Besatzung ist in der Kabine eine Atemschutzanlage verbaut. Mittig in der Kabine ist ein Atemschutzgerät fest verbaut über welches sechs Halbmasken für die BEsatzungsmitglieder mit Luft versorgt werden. Wird die Besatzung im Einsatz, in der Regel bei Vegetationsbränden, von Feuer und Rauch bedroht, kann sie sich durch die Ausstattung des CCR in die Kabine als Schutzraum zurückziehen. Die Selbstschutzanlage schützt die Mannschaft in der Kabine vor Feuer und Hitze, die Atemschutzanlage vor Rauch und Atemgiften.

Der vergleichsweise flache Aufbau von Magirus-Camiva ist sehr einfach und zweckdienlich konstruiert. Er hat keinerlei tiefgezogene Geräteräume oder Fächer auf Höhe der Radnaben. Auf jder Fahrzeugseite befinden sich zwei mit Türen verschlossene Geräteräume. Durch die Türen als Geräteraumverschluss lassen sich nicht ohne Einschränkfung beide Geräteräume auf einer Fahrzeugseite gleichzeitig öffnen. An die Stirnwand des Aufbaus ist ein Gestell mit sechs Rohren zur Unterbringung der langen Saugschläuche angesetzt. Der Pumpenraum am Heck ist offen gestaltet, verfügt aber über eine Überdachung sowie Seitenwände als Witterrungsschutz. Der Aufbau verfügt sowohl über eine Verkehrswarnanlage wie auch über eine Umfeldbeleuchtung. Links und rechts sitzten jeweils zwei Strahler unter dem Aufbau und am Heck drei Strahler unter der Überdachung des Pumpenraums. Am Fahrzeugheck sind zwei Aufprotzvorrichtungen für Ein-Personen-Schlauchhaspeln vorhanden. Über eine hydraulische Vorrichtung lassen sich die Haspeln auf- und abprotzen. Um die Geländegängigkeit des CCR nicht einzuschränken hängen die beiden Haspeln im aufgeprotzten Zustand sehr hoch am Fahrzeug. Über eine Leiter im hinteren Bereich der rechten Fahrzeugseite kann das Dach des Aufbaus erreicht werden. Es ist komplett begehbar und mit einem großen Dachkasten auf der linken Seite ausgestattet. Mittig lagern übereinander eine Schieb- und eine Hakenleiter, darunter das Reserverad des Fahrzeuges. Entnommen werden kann dieses über einen kleinen von Hand zu bedienenden Kran im rechten Dachbereich.
In der Aufbaumitte liegt der insgesamt 3.000 Liter fassende Löschwassertank des CCR. Vom Tankinhalt sind 2.700 Liter für die Brandbekämpfung nutzbar, die verbleibenden 300 Liter sind für die Selbstschutzanlage reserviert. Der Tank ist durch Trennbleche und unterschiedlich hoch angebrachte Abgänge so konstruiert das für den Einsatz der Selbstschutzanlage immer 300 Liter Wasser im Tank zurückbleiben. Neben Wasser führt das CCR auch 200 Liter Schaummittel in einem über der Pumpe verbauten Tank mit. Die Feuerlöschkreiselpumpe fördert 2.000 Liter in der Minute bei 15 bar und stammt von Magirus. Über einen Pumpenvormischer kann dem Löschwasser an der Pumpe schon direkt Schaummittel zugegeben werden. Für die Schnelle Wasserabgabe ist links der Pumpe eine Schnellangriffshaspel mit formstabilem Druckschlauch verbaut.

Vorgänger:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/64793

Ausrüster Standby GmbH, Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Bosch RKLE 110
  • 2 Frontblitzer Federal Signal MicroLED
  • 1 LED-Kennleuchte Mercura GyroLED am Heck
Besatzung 1/5 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 03.01.2016 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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