Einsatzfahrzeug: Florian Köln 98 SW2000 01 (a.D.)

Florian Köln 98 SW2000 01
Florian Köln 98 SW2000 01

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Funkrufname Florian Köln 98 SW2000 01 (a.D.) Kennzeichen K-8401
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Nordrhein-WestfalenKöln (K)
Wache FF Köln LG Brück Zuständige Leitstelle Leitstelle Köln (K)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Schlauchwagen Hersteller Mercedes-Benz
Modell 917 AF Auf-/Ausbauhersteller Lentner
Baujahr 1988 Erstzulassung 1988
Indienststellung 1991 Außerdienststellung 2020
Beschreibung

Schlauchwagen 2000 mit Truppbesatzung (SW 2000-Tr)/ Wassertruppkraftwagen WTrKW der Freiwilligen Feuerwehr Köln Löschgruppe Brück

Fahrgestell: Mercedes-Benz 917 AF ("LN2")
Aufbau: Lentner
Baujahr: 1988

Technische Daten:
Motor: Reihen-6-Zylinder-Dieselmotor OM 366 A
Antrieb: 4x4
Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 97 km/h
Achslast vorne / hinten: 3.800 / 5.500 kg
Leergewicht: 7.070 kg
Länge / Breite / Höhe: 7.900 / 2.470 / 2.790 mm
Radstand: 3.640 mm
Watfähigkeit: 500 mm
Steigfähigkeit: 80 %
Verschränkbarkeit: 300 mm
Überfahrbare Stufenhöhe: 300 mm
Wendekreis: 16,0 m

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FP 16/8 S
Hersteller: Ziegler
Förderleistung: 2.400 l/min bei 8 bar
Einbauort: Vorbaupumpe

Beladung/ Ausstattung:

  • Schiebeverdeck
  • 3 Arbeitsstellenscheinwerfer, davon 1 auf Stativ vorne links am Aufbau und 2 am Heck
  • Tragkraftspritze TS 8/8 S Ziegler UltraLeicht, Förderleistung: 1.600 l/min bei 8 bar
  • 6 A-Saugschläuche und saugseitige Armaturen für 2 Saugleitungen
  • 2.000 m A-Druckschlauch in Buchten auf der Ladeffläche
  • A-Druckschläuche gerollt
  • 2 Sammelstücke A-2B
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • Verteiler
  • Verschiedene wasserführende Armaturen
  • 6 Schlauchbrücken
  • 2 Faltbehälter
  • ABC-Pulverfeuerlöscher

Laufbahn:

  • 1988 bis 1991: Bundesamt für Zivilschutz (BZS), Bonn, Erprobungsphase ("BN-8532")
  • 1988: Ausstellung auf der Interschutz 1988, Hannover
  • 1991 bis 2020: Feuerwehr Köln LG Brück ("K-8401")

Das Bundesamt für Zivilschutz (BZS) in Bonn befasste sich etwa ab Mitte der 1970er Jahre mit der Anschaffung von Schlauchwagen 2000 mit Truppbesatzung für die Löschzüge Löschen und Wasserversorgung, kurz LZ-W, des Katastrophenschutzes. Die Planungen sahen vor, dass jeder LZ-W neben dem Zugtrupp aus zwei Löschgruppenfahrzeugen 16 mit Tragkraftspritze und einem Schlauchwagen 2000 mit Truppbesatzung bestehen sollte. Eingesetzt werden sollten die Schlauchwagen beim Aufbau einer Wasserversorgung über lange Wegestrecke. Dafür sollten sie entweder eine 1.000 m lange Doppelleitung oder eine 2.000 m lange Einzelleitung mit B-Druckschläuchen aufbauen können. Um die Kosten für die Schlauchwagen niedrig zu halten, war geplant, ähnlich wie schon zuvor bei den Rüstwagen 1 des Katastrophenschutzes, die Aufbauten als absetzbare Container zu realisieren. Diese sollten dann auf handelsübliche Lastwagenfahrgestelle mit Truppkabine und Pritsche aufgesetzt werden. Der erste Prototyp für die Schlauchwagen wurde 1974 beschafft: Ein Kurzhauber Mercedes-Benz LA 911 B mit einem von Ziegler gefertigten Containeraufbau. Die Containerlösung wurde von den Bundesländern und Feuerwehren positiv aufgenommen, im krassen Gegensatz zur zuvor ablehnenden Haltung gegenüber den Rüstwagen mit Containeraufbau. Die Anschaffung und Erprobung weiterer Schlauchwagen-Prototypen wurde Ende der 1970er Jahre durch den Ausfall zahlreicher Schlauchkraftwagen des alten Luftschutzhilfsdienstes verhindert, welche kurzfristig ersetzt werden mussten. In den Jahren 1978 und 1979 beschaffte das Bundesamt für Zivilschutz sehr kurzfristig in zwei Chargen insgesamt 42 konventionelle Schlauchwagen 2000 mit Truppbesatzung. Sie wurden von Metz auf Mercedes-Benz LAF 1113 B aufgebaut. Erst 1980 konnten zwei weitere Prototypen mit Containeraufbauten für Tests beschafft werden. Zunächst ein weiterer Kurzhauber Mercedes-Benz LAF 1113 B mit einem Container von Voll und Metz sowie danach ein Pontonhauber MAN 11.168 HA-LF mit einem von Bauer gefertigten Container.

Noch während die beiden Prototypen aufgebaut wurden, strich der Bund für den Katastrophenschutz benötigte Geldmittel. Statt kompletten Schlauchwagen sollten nur noch Beladungssätze beschafft und diese im Bedarfsfall auf zu beordernden Lastwagen verstaut werden. Um diesen in der Praxis nur sehr schwer umsetzbaren Plan zu vermeiden wurde nach einer kostengünstigen Alternative zur Realisierung der Katastrophenschutz-Schlauchwagen gesucht. Als neues Konzept wurde ein Lastwagen mit Truppkabine, einem kleinen Kofferaufbau mit zwei Geräteräumen und einer anschließenden Pritsche mit Plane und Spriegel favorisiert. Der so konzipierte Schlauchwagen bot den Vorteil auch als Versorgungsfahrzeug eingesetzt werden zu können. Im Jahr 1988 wurde der vierte Schlauchwagen-Prototyp beschafft. Der Mercedes-Benz 917 AF wurde von Lentner aufgebaut und intern als Wassertruppkraftwagen, kurz WTrKW, bezeichnet. Der vierte Prototyp hatte nicht nur eine Tragkraftspritze an Bord, sondern verfügte auch über eine Vorbaupumpe von Ziegler als weitere Feuerlöschkreiselpumpe. Eine für einen Schlauchwagen eher unübliche Ausstattung. Eine weitere Abweichung vom bisher verfolgten Schlauchwagen-Konzept stellt der Wechsel von B- hin zu A-Druckschläuchen zur Wasserförderung. Durch ihr höheres Gewicht und die größere Flachbreite konnten die A-Druckschläuche ohne weiteres Hilfsmittel zusammengekuppelt und in Buchten gelegt auf der Ladefläche des Wassertruppkraftwagens verladen werden. Große Schlauchkörbe, spezielle Schlauchbetten oder ähnliches wie bei den B-Druckschläuchen konnten entfallen. Gleich blieb hingegen die mitgeführte Schlauchlänge in Höhe von 2.000 m. Insgesamt etwas abgespeckt im Vergleich zu genormten Schlauchwagen wurden Art und Anzahl der weiteren mitgeführten Schläuche, Armaturen sowie weiteren Ausrüstung. Der Wassertruppkraftwagen wurde im Frühjahr 1988 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und danach auf der Fachmesse Interschutz in Hannover ausgestellt. Nach weiteren Tests und Erprobungen wurde das Fahrzeug vom Bundesamt für Zivilschutz an die Feuerwehr Köln weitergegeben. Diese stationierte es bei der Löschgruppe Brück. Dort wurde das Fahrzeug im Lauf der Zeit geringfügig angepasst. Unter anderem wurde die Sondersignalanlage durch Frontblitzer und ein Presslufthorn erweitert. Seitens des Bundesamts für Zivilschutz wurden keine weiteren Wassertruppkraftwagen angeschafft, es blieb bei diesem einen Prototyp.

Auf eine Initiative des Aufbauherstellers Lentner geht der fünfte und zugleich letzte Schlauchwagen-Prototyp des Bundesamts für Zivilschutz zurück. Der Aufbauhersteller baute 1990 entsprechend der neuen Norm für den Schlauchwagen 2000-Tr auf einem MAN-VW 9.150 FAE auf. Der Aufbau ähnelte mit kleinem Gerätekoffer und anschließender Pritsche sehr stark dem des Wassertruppkraftwagens. Das Fahrzeug wurde 1992 vom Bundesamt übernommen und Tests unterzogen. Zeitgleich wurde ein zweiter, ähnlich aufgebauter, Schlauchwagen auf Mercedes-Benz Unimog U 1550 L von Lentner dem Bundesamt zur Verfügung gestellt. Aus den Tests dieser beiden Schlauchwagen resultierte die Beschaffung von drei Chargen von Lentner aufgebauten Schlauchwagen 2000 mit Truppbesatzung in den 1990er Jahren. Ab 1993 wurden zunächst 80 Schlauchwagen auf Mercedes-Benz Unimog U 1550 L und 230 Fahrzeuge auf Iveco EuroCargo FF 95 E 18 WR angeschafft. In einer letzten Charge wurde ab 1996 weitere 91 Schlauchwagen auf dem Iveco-Fahrgestell aufgebaut.

Der als Wassertruppkraftwagen bezeichnete Schlauchwagen wurde 1988 von Lentner auf einem Mercedes-Benz 917 AF aus der Baureihe LN2 aufgebaut. Das Fahrgestell hat einen Radstand von 3.640 mm, Allradantrieb sowie ein Fünf-Gang-Schaltgetriebe. Vor der Kabine ist eine vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe FP 16/8 S von Ziegler mit einer Leistung von 2.400 l/min bei 8 bar verbaut. Hinter der Kabine schließt sich ein 1.750 mm langer und 1.680 mm hoher Kofferaufbau mit zwei Geräteräumen und begehbarem Dach an. Erreicht werden kann das Dach über eine ausklappbare Leiter auf der rechten Seite zwischen Kabine und Aufbau. Im Aufbau lagern auf einem Auszug eine Tragkraftspritze sowie in weiteren Fächern und Schubladen verschiedene wasserführende Armaturen und weitere Ausrüstung. Vorne links am Aufbau ist auf einem ausschiebbaren Stativ ein Arbeitsstellenscheinwerfer angebracht. Auf den Kofferaufbau folgt unmittelbar eine 3.700 mm lange Pritsche mit 850 mm hohen Bordwänden. Nach hinten hin wird die Pritsche durch eine zweiflügelige Klappe verschlossen. Jeder Teil der Klappe lässt sich um 270° schwenken und an den seitlichen Bordwänden befestigen. Das Planenverdeck erreicht eine Höhe von 1.850 mm. Die Plane lässt sich komplett über den Spriegel nach hinten hin wegschieben, um ein Be- und Entladen der Pritsche zu vereinfachen. Am hinteren Spriegelende sind links und rechts Arbeitsstellenscheinwerfer montiert. Auf der einfachen Pritsche lagern einfach aufgeschichtet und in Buchten gelegt 2.000 m A-Druckschlauch. Sie lassen sich problemlos während langsamer Fahrt verlegen und erlauben so den schnellen Aufbau einer langen Schlauchleitung. Unter der Pritsche werden auf drei Auszügen sechs Schlauchbrücken mitgeführt. Vorne unter der Pritsche befinden sich links und rechts Auszüge, am Heck nur einer auf der rechten Seite.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Bosch RKLE 150
  • 2 Frontblitzer Federal Signal CD-200
  • Presslufthorn Fiamm
  • 2 Starktonhörner Bosch
Besatzung 1/2 Leistung 125 kW / 170 PS / 168 hp
Hubraum (cm³) 5.958 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 9.000
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Eingestellt am 22.04.2016 Hinzugefügt von JUFoto
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