Einsatzfahrzeug: Coursan - SDIS 11 - TLF 20/35 - CCR

Coursan - SDIS 11 - TLF 20/35 - CCR 1 Coursan
Coursan - SDIS 11 - TLF 20/35 - CCR 1 Coursan
Detailansicht der Bedieneinheit der Schaumzumischanlage.

Einsatzfahrzeug-ID: V119666 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Coursan - SDIS 11 - TLF 20/35 - CCR Kennzeichen 815 RC 11
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Aude (11)
Wache SDIS 11 CS Coursan (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell Midlum 240 dXi Auf-/Ausbauhersteller Gimaex
Baujahr 2007 Erstzulassung 2007
Indienststellung 2011 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Rural CCR/ Tanklöschfahrzeug 20/35 des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 11 Aude, stationiert am Centre de Secours Coursan

Fahrgestell: Renault Midlum 240 dXi
Aufbau: Gimaex
Baujahr: 2007

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 15-2000
Hersteller: Gimaex
Förderleistung: 2.000 l/min bei 15 bar
Schaumzumischung: CTD Caméléon 24L

Löschmittel:
Wasser: 3.500 l
Schaummittel: 200 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Verkehrswarnanlage bestehend aus 2 gelben Blitzern Code3 LED X
  • Umfeldbeleuchtung
  • Arbeitsstellenscheinwerfer mit Stromschnellangriff
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch und Hohlstrahlrohr
  • Schlauchhaspel mit Druckschlauch 45 mm, ausklappbar
  • Stativ
  • Motorkettensäge Stihl
  • Elektrowerkzeugkoffer
  • 6 Leitkegel 500 mm
  • 2 Ein-Personen-Haspeln mit Druckschlauch 75 mm, davon 1 mit Verteiler 75 mm auf 2x 45 mm und 75 mm
  • 6 Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 2 Druckschläuche 110 mm
  • 5 Druckschläuche 75 mm
  • 13 Druckschläuche 45 mm
  • Sammelstück 110 mm auf 2x 75 mm
  • Verteiler 75 mm auf 2x 45 mm und 75 mm
  • 3 Hohlstrahlrohre 45 mm und 2 Hohlstrahlrohre 75 mm
  • Mittelschaumaufsatz für Hohlstrahlrohr
  • Schwerschaumrohr
  • Hydroschild 75 mm
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Überdrucklüfter Leader
  • 6 Pressluftatmer in der Kabine
  • 2 Rucksäcke Absturzsicherung
  • 2-teilige Schiebleiter

Beim Camion Citerne Rural, kurz CCR, handelt es sich um ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug welches vor allem von französischen Feuerwehren im ländlichen Raum eingesetzt wird. Auf den Einsatzort weißt schon die französische Fahrzeugbezeichnung hin: Während „Camion Citerne“ mit Tanklöschfahrzeug übersetzt werden kann, bedeutet „rural“ ländlich. Die sich daraus ergebende wörtlich übersetzte Fahrzeugbezeichnung „ländliches Tanklöschfahrzeug“ klingt für den deutschen Feuerwehrangehörigen sehr gewöhnungsbedürftig, entspricht aber dem französischen Standard Feuerwehrfahrzeuge mit Wörtern zu umschreiben und sie nicht in Zahlenkombinationen zu verschlüsseln. Das Camion Citerne Rural stellt ein Bindeglied zwischen den auf Straßenfahrgestellen aufgebauten Fourgon Pompe Tonne, den französischen Löschgruppenfahrzeugen, und den für Frankreich typischen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugen, den Camion Citerne Feux de Forêt, dar. Von den beiden Löschfahrzeugtypen übernimmt das Camion Citerne Rural verschiedene Eigenschaften die zusammengenommen ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug ergeben.
Die auffälligsten Parallelen lassen sich zwischen dem Camion Citerne Rural und dem Waldbrand-Tanklöschfahrzeug Camion Citerne Feux de Forêt, kurz CCF, erkennen. Beide Typen von Tanklöschfahrzeugen nutzen singlebereifte Allradfahrgestelle mit Doppelkabine und niedrigem Überhang über die Hinterachse als Basis. Im Gegensatz zum CCF hat das CCR nur einen Rammschutzbügel und einen einfachen Überollkäfig außen an der Kabine. Der für CCF übliche Überollkäfig in der Kabine fehlt meist genauso wie die Atemschutzanlage, ein großes stationär verbautes Atemschutzgerät welches alle Besatzungsmitglieder in der Kabine über eigene Atemanschlüsse mit Luft versorgt. Und auch die zweite beim CCF obligatorische Schutzeinrichtung, die Selbstschutzanlage die Kabine und Reifen mit Wasser benetzt, fehlt beim CCR häufig. Jedoch sind mittlerweile auch teilweise CCR anzutreffen die mit diesen für das CCF typischen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet und somit einem CCF noch ähnlicher sind.
Vergleicht man das CCR mit dem Fourgon Pompe Tonne, dem mit FPT abgekürzten Löschgruppenfahrzeug, so gleicht sich vor allem die löschtechnische Ausstattung und die Beladung. Zwar sind die Löschmittelmengen von CCR und CCF mit 3.500 Litern nah beieinander, eine komplexe Schaumzumischanlage findet sich jedoch in der Regel nur bei FPT. Ebenso ist die Beladung des CCR wesentlich umfangreicher als beim CCF und ist wie beim FPT üblich vor allem auf die konventionelle Brandbekämpfung ausgelegt. Das bedeutet das Pressluftatmer, zwei Ein-Personen-Haspeln mit Druckschläuchen, Armaturen zur Abgabe von Löschschaum und eine tragbare Leiter zur Fahrzeugbeladung gehören. Die für das CCF üblichen Transportrucksäcke für Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung fehlen. Auch vom Gesamtgewicht her erweist sich das CCR als Mittelweg zwischen dem CCF und dem FPT: Es ist schwerer als ein CCF, aber leichter als ein FPT.
Eingesetzt werden die Camion Citerne Rural als geländegängige Löschfahrzeuge an Feuerwachen in ländlichen Regionen. Mit ihnen können Feld- und Wirtschaftswege problemlos befahren werden und auch Geländefahrten sind zu einem gewissen Grad noch möglich. Damit können beispielsweise Aussiedlerhöfe ohne weiteres erreicht werden. Haupteinsatzgebiet ist die Bekämpfung von konventionellen Bränden, aber auch in der Bekämpfung von Vegetationsfeuern können die CCR genutzt werden. In diesem Fall werden sie nicht gleichbedeutend mit einem Waldbrandlöschfahrzeug aktiv in die Brandbekämpfung eingebunden, sondern werden vielmehr zum Schutz neuralgischer Punkte eingebunden. Das bedeutet dass die Mannschaft eines CCR Gebäude oder wichtige Infrastruktur wie Strom- und Handymasten sowie Windkraftanlagen abschirmen und so gegen das Feuer schützen. Diese beiden Aufgaben, Brandbekämpfung im ländlichen Raum und Abschirmmaßnahmen in der Vegetationsbrandbekämpfung, wurden in der Vergangenheit oft durch sogenannte Fourgon Pompe Tonne Hors Route, geländegängigen Löschgruppenfahrzeuge, wahrgenommen. Das CCR verdrängt aber mehr und mehr das Fourgon Pompe Tonne Hors Route. Alternativ werden noch heute teilweise Camion Citerne Feux de Forêt in der „waldbrandfreien“ Zeit mit tragbaren Leitern, Ein-Personen-Haspeln und Pressluftatmern aufgerüstet und zur konventionellen Brandbekämpfung genutzt.

Das Camion Citerne Rural der Feuerwache Coursan wurde von Gimaex auf einem Renault Midlum 240 dXi aufgebaut. Der Renault ist mit Allradantrieb und einer einzelbereiften Hinterachse ausgestattet, wodurch sich zusammen mit den kompakten Abmessungen eine gewisse Geländegängigkeit ergibt. Die Doppelkabine wird an der Front durch einen Rammschutzbügel vor dem Kühlergrill sowie einen weiteren Schutzbügel im Bereich des Kühlergrills und der A-Säulen geschützt. Bei der Kabine handelt es sich um eine Doppelkabine mit insgesamt sechs Sitzplätzen. Alle vier Sitzplätze im Mannschaftsraum sind in Fahrtrichtung gelegen und haben Halterungen für Pressluftatmer. Neben den vier Pressluftatmern entlang der Sitzbank sind hinter den Sitzen von Maschinist und Fahrzeugführer zwei weitere Pressluftatmer verladen. Diese Art der Anbringung erlaubt es den beiden vorne in der Kabine sitzenden Personen im Fall der Fälle auch ein Atemschutzgerät anzulegen, wenn auch sie nicht mit dem Gerät auf dem Rücken das Fahrzeug verlassen könnten. Durch diese Konfiguration ergibt sich ein ähnlicher Schutz wie mit der Atemschutzanlage in einem Camion Citerne Feux de Forêt. An der Abtrennung zwischen Fahrer- und Mannschaftsraum ist zwischen den beiden Atemschutzgeräten noch eine Halterung für sechs Atemluftflaschen eingebaut. Der Übergang vom Mannschafts- in den Fahrerraum bleibt aber frei von größeren Einbauten was der Mannschaft eine gute Sicht durch die Windschutzscheibe erlaubt und eine problemlose Kommunikation zwischen den beiden Kabinenteilen ermöglicht.

Der Aufbau von Gimaex ist fast gleich hoch wie die Kabine und hat auf jeder Fahrzeugseite jeweils zwei große Geräteräume und darunter zwei deutlich kleinere Gerätefächer. Im Aufbauheck liegt der typisch französische offene Pumpenraum. Während die Geräteräume mit Rollläden mit Barlockverschlüssen verschlossen werden, gibt es an den kleinen Gerätefächern zweiteilige Klappen die nach oben und unten aufklappen. In der Regel haben bei Feuerwehrfahrzeugen sich gegenüberliegende Geräteräume und –fächer gleiche Außenabmessungen und bilden symmetrische Paare. Beim CCR der Wache Coursan lassen sich solche Paare jedoch nicht bilden. Auf der linken Aufbauseite gibt es zunächst einen langen und danach einen kurzen Geräteraum, darunter liegen ebenfalls ein breites und ein sehr schmales Gerätefach. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es zwei gleich große Geräteräume mit einer Breite ähnlich des kurzen Geräteraums auf der linken Seite. Unter den Geräteräumen befinden sich rechts zudem zwei kurze Gerätefächer links und rechts der Hinterachse. Die Staufächer auf der rechten Seite fallen aus drei Gründen kürzer aus. Zum einen befindet sich in die rechte Heckpartie des Aufbaus integriert die Steuerung der Feuerlöschkreiselpumpe und zum anderen ist im vorderen Aufbauteil eine Leiter als Aufstieg zum Fahrzeugdach integriert. Das vordere Gerätefach fällt rechts kleiner aus als links, weil sich an dieser Stelle der Kraftstofftank des Fahrgestells befindet und den Platz für ein Staufach begrenzt. Die nach unten öffnenden Klappen der Gerätefächer können als Trittstufe bei der Geräteentnahme genutzt werden. Die beiden Tritte auf jeder Seite lassen sich auch jeweils durch eine Metallbohle zu einem durchgehenden Tritt verbunden werden. Auf jeder Seite ist jeweils eine solche Bohle unmittelbar über der Hinterachse in einem Schlitz eingeschoben. Ungewöhnlich für ein Löschfahrzeug mutet die Anordnung der Umfeldbeleuchtung an den Fahrzeugseiten an. Statt die Leuchtkörper so hoch wie möglich zu montieren sitzen sie noch zwischen dem Einschüben für die Trittbretter und den Radkästen der Hinterachse. Ebenso kurios ist die Leiter auf das Dach auf der rechten Fahrzeugseite. Hinter der Leiter sind in sechs übereinanderliegenden Rohren Saugschläuche über die ganze Fahrzeuglänge eingeschoben. Entnommen werden können die Saugschläuche entweder indem man die Sprossen der Leiter einzeln beiseite klappt und danach eine Sicherung vor den Rohren entfernt oder indem man auf der gegenüberliegenden Seite den Geräteräum öffnet und danach ebenfalls eine Sicherung vor den Rohren beiseite klappt. Das Aufbaudach ist komplett begehbar. Auf ihm befinden sich eine zweiteilige Schiebleiter, ein Dachkasten sowie ein Reserverad. Im Gegensatz zu den Geräteräumen deutscher Feuerwehrfahrzeuge sind die Stauräume im CCR sehr einfach gestaltet. Nennenswerte Einbauten wie Auszüge oder Schwenkwände gibt es nicht. Erwähnenswert sind nur eine ausschwenkbare Schlauchhaspel für das französische Pendant zum C-Druckschlauch und ein halbmobiler Arbeitsstellenscheinwerfer im Geräteraum G1. Der kleine Scheinwerfer ist fest mit einem Stromschnellangriff verbunden und kann mehr oder weniger frei rund um das Fahrzeug auf einem Stativ aufgestellt werden. Am Aufbauheck sind zwei Ein-Personen-Haspeln mit Druckschlauch aufgeprotzt. Beide Haspeln haben eine elektromechanische Entnahmehilfe. Um den hinteren Rampenwinkel nicht mehr als nötig einzuschränken hängen beide Haspeln sehr hoch.
In der Aufbaumitte befinden sich zwei Tanks für 3.500 Liter Wasser und 200 Liter Schaummittel. Fest mit den Tanks verbunden sind eine Gimaex-Feuerlöschkreiselpumpe und eine Schaumzumischanlage von CTD. Die Feuerlöschkreiselpumpe ist in der Lage 2.000 Liter Wasser in der Minute bei einem Druck von 15 bar zu fördern. Der eigentliche Bedienstand der Pumpe ist rechts ins Aufbauheck integriert und wird durch eine Plexiglasscheibe vor der Witterung geschützt. Die Steuerkonsole der Schaumzumischanlage, einer CTD Caméléon 24L, ist auf der anderen Seite ins Aufbauheck eingelassen. Mit der Caméléon lassen sich insgesamt sechs vorprogrammierte Schaumzumischraten einstellen. Jede Zumischrate ist auf eine gewisse Einsatzart ausgelegt und mit einem Piktogramm versehen. Für die schnelle Wasserabgabe ist über der Pumpe ein Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch verbaut.

Gewöhnungsbedürftig ist die Anbringung der Sondersignalanlage auf dem Fahrzeug. Die Rundumkennleuchten befinden sich nicht wie sonst üblich auf dem Dach der Kabine, sondern sind erst am Aufbau befestigt. Diese Anordnung ist wiederum eine Parallele zu den CCF, bei denen die Kennleuchten meist auch erst hinter der Kabine montiert sind. Zusätzlich zu den eher dürftig erkennbaren Rundumkennleuchten gibt es aber noch zwei Frontblitzer im Kühlergrill und eine weitere Rundumkennleuchte am Heck.
Die optische Gestaltung des Camion Citerne Rural entspricht dem Standard für französische Feuerwehrfahrzeuge. Das bedeutet: Warnschraffur in rot-gelb an Front und Heck, leuchtgelbe Geräteraumverschlüsse und gelbe Konturmarkierung an den Seiten. In Anlehnung an die CCF sind beim CCR zusätzlich noch die Flächen rund um die Türgriffe der Kabine weiß umrahmt. Dieses Merkmal findet sich an allen modernen französischen Löschfahrzeugen die in der Waldbrandbekämpfung und dient der besseren Auffindbarkeit der Türen im Brandrauch. Anlass zu dieser Maßnahme bildete ein schwerer Unfall während eines Waldbrandes, bei der ein Feuerwehrmann im dichten Brandrauch den Griff der Tür in den rettenden Mannschaftsraum seines CCF nicht fand.

Die Beladung des Tanklöschfahrzeuges beschränkt sich auf Ausrüstung zur Brandbekämpfung und einige wenige Geräte zur technischen Hilfeleistung. Für letzteres werden eigentlich nur eine Motorkettensäge und ein Elektrowerkzeugkoffer mitgeführt. Ansonsten finden sich auf dem Fahrzeug vor allem Druckschläuche und verschiedene Wasserführende Armaturen wie Hohlstrahl- und Schaumrohre sowie ein Hydroschild. Abgerundet wird die Beladung durch einen Überdrucklüfter und zwei Höhensicherungssätze.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Sirena Rotcar
  • 2 Frontblitzer Federal Signal MicroLED
Besatzung 1/5 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
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Eingestellt am 05.12.2014 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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