Einsatzfahrzeug: Florian Bühlertal 23

Florian Bühlertal 23
Florian Bühlertal 23
Detailansicht des Pumpenbedienstandes.

Einsatzfahrzeug-ID: V111767 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Bühlertal 23 Kennzeichen RA-BT 700
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Baden-WürttembergRastatt (RA, BH)
Wache FF Bühlertal Zuständige Leitstelle Leitstelle Mittelbaden (BAD, OG, RA)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1124 AF Auf-/Ausbauhersteller Ziegler
Baujahr 1998 Erstzulassung 1998
Indienststellung 1998 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 der freiwilligen Feuerwehr Bühlertal

Fahrgestell: Mercedes-Benz 1124 AF („LN2“)
Aufbau: Ziegler
Baujahr: 1998

Technische Daten:
Motor: Reihensechszylinder-Dieselmotor OM 366 LA
Antrieb:
4x4
Länge / Breite / Höhe: 7.300 / 2.350 / 3.100 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FP 16/8
Hersteller: Ziegler
Förderleistung: 1.600 l/min bei 8 bar
Besonderheit: Lenzbetrieb

Löschmittel:
Wasser: 2.340 l
Schaummittel: 120 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast mit 2 Strahlern á 1.000 W
  • Aufnahmegestell für Ringmonitor auf dem Fahrzeugdach
  • Schnellangriff mit formstabilem S-Druckschlauch und C-Hohlstrahlrohr
  • Zumischer Z4, fest montiert im Traversenkasten unter dem G6
  • Stromerzeuger
  • Beleuchtungsgruppe
  • Rüstsatz Weber Hydraulik bestehend aus Hydraulikaggregat, Schere S180, Spreizer SP50 und Rettungszylinder
  • Elektrotrennschleifer Bosch
  • Tauchpumpe
  • Turbotauchpumpe
  • Motorkettensäge Stihl
  • Halligan-Tool
  • Klappspaten
  • 5 Schwämme
  • 2 Unterbaublöcke Weber Hydraulik StabPack
  • 7 Leitkegel 500 mm
  • 2 Verkehrswarnlampen
  • 2 Schnellangriffsverteiler mit B-Druckschlauch und Verteiler B-CBC
  • 6 A-Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 4 B-Druckschläuche
  • 2 Schlauchtragekörbe mit B-Druckschlauch
  • 4 C-Druckschläuche
  • 2 Schlauchtragekörbe mit C-Druckschlauch, davon 1 mit C-Hohlstrahlrohr und Mobilem Rauchverschluss
  • 3 D-Druckschläuche
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • 3 B-Absperrhähne
  • Verteiler C-DCD
  • D-Mehrzweck-, 2 C-Hohl- und 2 B-Mehrzweckstrahlrohre sowie B-Stützkrümmer
  • Schaumpistolenaufsatz für Hohlstrahlrohr
  • Dosieraufsatz für Zumischer Z4
  • Mittelschaumrohr M4
  • Ringmonitor
  • Kübelspritze
  • ABC-Pulverfeuerlöscher PG12
  • 2 CO²-Feuerlöscher K5
  • Löschdecke
  • Mobiler Rauchverschluss
  • Überdrucklüfter
  • 4 Pressluftatmer, davon 2 in der Kabine
  • 2 Hitzeschutzanzüge
  • 2 Wathosen
  • Funktionsweste blau
  • Schleifkorbtrage
  • 4-teilige Steckleiter

Die Feuerwehr Bühlertal beschaffte im Jahr 1998 ein Tanklöschfahrzeug 16/25 als Ersatz für ein Tanklöschfahrzeug 16 mit Truppbesatzung auf Mercedes-Benz Kurzhauber-Fahrgestell. Das Tanklöschfahrzeug 16/25 wurde von der Bühlertaler Wehr bis zur Anschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges 10 im Jahr 2013 für den Erstangriff verwendet. Mit der Indienststellung des Hilfeleistungslöschfahrzeuges rückte das Tanklöschfahrzeug in die zweite Reihe.
Die Bühlertaler konzipierten ihr Tanklöschfahrzeug als Alleskönner für die Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung. Neben der vor allem auf die Brandbekämpfung ausgelegten Normbeladung befindet sich auf dem Staffelfahrzeug auch eine umfangreiche Beladung zur Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen und ähnlichem. Das Löschfahrzeug wurde auch besonders auf die topographischen Begebenheiten in der Gemeinde Bühlertal abgestimmt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über das Sandbachtal und mehrere Nebentäler am Westhang des Schwarzwalds in einer Höhe von 190 bis 1.000 Metern. Aus diesem Grund entschied man sich für eine größtmögliche Motorisierung und Allradantrieb. Um innerhalb des engen Ortskernes von Bühlertal und auch auf den zahlreichen Wirtschaftswegen in den Weinbergen und Wäldern gut voranzukommen entschied man sich zudem für ein besonders schmales Fahrgestell mit sogenannter Schweizer Breite.
Seit dem Jahr 2003 wird das Tanklöschfahrzeug im Einsatzfall durch ein Kleineinsatzfahrzeug ergänzt. Dieses stockt die sechsköpfige Besatzung des Tanklöschfahrzeuges auf und führt weiteres Gerät mit welches auf dem Tanklöschfahrzeug keinen Platz mehr fand.

Das Tanklöschfahrzeug 16/25 wurde 1998 von Ziegler auf einem Mercedes-Benz 1124 AF aufgebaut. Das Fahrgestell aus der LN2-Baureihe wurde von Mercedes-Benz in Schweizer Breite gefertigt. Das heißt dass das Fahrgestell nur eine Breite von 2,35 Metern hat und damit 15 Zentimeter schmäler ausfällt als handelsübliche Fahrgestelle. Dank seiner verminderten Breite ist das Tanklöschfahrzeug in den engen Straßen Bühlertals und auf den schmalen Wirtschaftswegen in der Umgebung sehr wendig. Als Motor für das zwölf Tonnen schwere, allradgetriebene Löschfahrzeug wählten die Bühlertaler aus der Motorenpalette der LN2-Reihe den größten Dieselmotor aus: Einen Reihensechszylinder-Motor mit 210 Pferdestärken. Nachträglich ergänzten die Bühlertaler an ihrem Tanklöschfahrzeug, wie auch an allen anderen Großfahrzeugen, eine Rückfahrkamera.
Die serienmäßige zweisitzige Kabine des 1124 AF wurde von Ziegler zu einer Staffelkabine mit insgesamt sechs Sitzplätzen verlängert. Die Staffelkabine ist weitgehend baugleich mit der neunsitzigen Gruppenkabine. Der einzige Unterschied zwischen Staffel- und Gruppenkabine ist die Anzahl der Sitzschalen auf den beiden Sitzbänken im Mannschaftsraum. Die Staffelkabine hat lediglich vier, die Gruppenkabine sieben Sitzschalen. Im Mannschaftsraum nimmt entgegen der Fahrtrichtung der Angriffstrupp auf zwei Sitzplätzen mit Halterungen für Atemschutzgeräte Platz. Ihm gegenüber sitzt der Wassertrupp. Der freie Raum auf der Sitzbank zwischen den Plätzen von Wassertruppmann und –führer wird durch einen mobilen Rauchverschluss eingenommen. Dieser kann so bei Brandeinsätzen schnell und einfach vom fertig mit Atemschutzgeräten ausgerüsteten Angriffstrupp entnommen werden.

Beim Aufbau verwendete Ziegler nicht wie sonst bei Tanklöschfahrzeugen 16/25 üblich einen zweiteiligen Aufbau mit fünf Geräteräumen, sondern verbaute wegen des Fahrgestells mit Schweizer Breite einen dreiteiligen Aufbau mit insgesamt sieben Geräteräumen. Der schmale Aufbau wird durch die Hinterachse und deren Radkästen gegliedert. Das erste Geräteraumpaar reicht von der Kabine bis an die Radkästen der Hinterachse. Exakt über die Breite der hinteren Radkästen reichen die Geräteräume des mittleren Paares. Den restlichen Raum des Aufbaus nimmt das dritte Geräteraumpaar ein. Die Geräteräume dieses Paars sind zugleich auch die breitesten im ganzen Aufbau. Alle Geräteräume, auch der hintere, werden durch Rollläden verschlossen. Die unteren Teile des ersten Paars Geräteräume werden durch Klappen verschlossen die geöffnet als Entnahmehilfen dienen. Hinter den Klappen verbergen sich die beiden Tiefauszüge für Stromerzeuger und Rüstsatz. Am Aufbauende liegen unter den hinteren Geräteräumen zwei mit Klappen verschlossene Traversenkästen für Schnellangriffsverteiler. Auch die Klappen der beiden Kästen können geöffnet als Tritt genutzt werden. In die Blenden über den seitlichen Geräteräumen integrierte Ziegler eine Umfeldbeleuchtung mit Neonröhren als Leuchtmittel. Über dem Heckgeräteraum gibt es statt Neonröhren einen einzelnen Halogen-Strahler, welcher nachträglich von den Bühlertalern selbst durch einen zweiten Scheinwerfer auf drehbarem Gestell auf dem Dach ergänzt wurde. Das Dach des Aufbaus kann über eine Leiter am Heck betreten werden. Auf ihm befindet sich auf der rechten Seite eine Halterung für eine Steckleiter und auf der linken Seite ein großer Dachkasten. Im vorderen Dachbereich wurde in Eigenleistung ein aufklappbares Gestell zur Aufnahme eines Wasserringmonitors angebaut. Auf dem Gestell wird auch ständig ein solcher Monitor mitgeführt. Vor dem Werfergestell befindet sich zwischen Aufbau und Kabine ein von Hand ausziehbarer Lichtmast mit zwei Strahlern á 1.000 Watt.
In der Aufbaumitte liegt quasi als Herzstück des Tanklöschfahrzeuges ein Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 2.340 Litern. Der Tank erstreckt sich fast über die gesamte Aufbaulänge. Nur in einem Teil des Geräteraumpaares G1 und G2 kann durch den Aufbau „hindurch gesehen“ werden. Die mit dem Löschwassertank verbundene Feuerlöschkreiselpumpe ist klassisch im rückwärtigen Geräteraum eingebaut. Bei der Pumpe handelt es sich um eine Ziegler FP 16/8 mit einer Leistung von 1.600 Litern pro Minute bei acht bar. Die Pumpe versorgt außer den vier B-Druckabgängen, je zwei auf jeder Fahrzeugseite, auch den im Geräteraum G6 eingebauten Schnellangriff mit Wasser. Beim Schnellangriff handelt es sich um eine Haspel mit formstabilem S-Druckschlauch im oberen Teil des Geräteraums G6. Eine Möglichkeit dem Löschwasser direkt in oder unmittelbar an der Pumpe Schaummittel beimischen zu können gibt es nicht. Jedoch wurde nachträglich auf der Klappe des Traversenkastens unter dem Geräteraum G6 ein Z4-Zumischer fest montiert. So kann mit wenigen Handgriffen ein Schaumangriff vorbereitet werden. Für den Zumischer liegt im Traversenkasten auch ein Dosierstück zur Erzeugung von Netzwasser bereit. Neben der Förderung von Löschwasser unter Drücken rund um acht bar kann die Pumpe auch im sogenannten Lenzbetrieb eingesetzt werden. Dann können mit ihr große Wassermengen unter geringem Druck gefördert werden und so beispielsweise große Wasserschäden beseitigt werden. Der Lenzbetrieb kann über einen eigenen kleinen Schalter bei Bedarf eingeschaltet werden.

Die Beladung des Tanklöschfahrzeuges folgt keinem durchgehenden taktischen System. Die Ausrüstungsgegenstände sind mehr oder weniger so verladen wie sie am besten in den schmalen Aufbau passen. Im Geräteraum G1 lagert auf einem Tiefauszug ein Rüstsatz von Weber Hydraulik mit Hydraulikaggregat, Schere und Spreizer. Neben dem Rüstsatz fanden noch zwei CO²-Feuerlöscher Platz. Hinter dem Rüstsatz befindet sich ein kleiner Freiraum zwischen dem Wassertank und der vorderen Wand des Aufbaus. In diesem kleinen Raum werden zwei Unterbaublöcke und ein Rettungszylinder mitgeführt. Ein kompletter Satz aus drei Rettungszylindern ergibt sich bei der Kombination von Tanklösch- und Kleineinsatzfahrzeug. Auf diesem werden nämlich die zwei „fehlenden“ Rettungszylinder mitgeführt. Im Regalbrett über dem Rüstsatz befinden sich ein Kasten mit einer Tauchpumpe und ein kompakter Überdrucklüfter. Das oberste Regalbrett nimmt letztlich einige D-Druckschläuche und dazu passende wasserführende Armaturen auf. Auch im gegenüberliegenden Geräteraum G2 befindet sich ein Tiefauszug. Dieser nimmt einen Stromerzeuger auf. Rund um den Stromerzeuger befinden sich die nötigen Anschlüsse um den Lichtmast oder den im Geräteraum G1 verladenen Rüstsatz mit Strom zu versorgen. Auf einem Auszug über dem Stromerzeuger liegen Leitungsroller und Halogenstrahler bereit. Auch ein Kasten mit Mineralwasser fand hier seinen Platz. Über dem Auszug liegen auf einem Regalbrett unter anderem ein Stativ und ein Schaumrohr. Diese langen Gegenstände nutzen den Umstand aus das in diesem Aufbauteil die sich gegenüberliegenden Geräteräume nicht durch den mittig gelegenen Wassertank voneinander getrennt werden. Über dem Rüstsatz und neben dem Auszug bleibt gerade noch genug Platz für zwei weitere Kleinlöschgeräte übrig. Hintereinander stehen hier ein Pulverfeuerlöscher und eine Kübelspritze.
Wie schmal der Aufbau ist wird im Geräteraum G3 deutlich: Häufig findet man in Löschfahrzeugen Auszüge für zwei Atemschutzgeräte und vier Atemluftflaschen, im Bühlertaler Tanklöschfahrzeug in Schweizer Breite findet aber nur ein kurzer Auszug für zwei Atemschutzgeräte Platz. Die vier Atemluftflaschen finden hinter und links neben dem Auszug Platz. Außer den Atemschutzgeräten und Atemluftflaschen sind im Geräteraum G3 nur noch vier B-Druckschläuche verladen. Ähnlich schlicht geht es im mit zwei Ebenen versehenen Geräteraum G4 zu. Auf der unteren Ebene sind 120 Liter Schaummittel in sechs Kanistern untergebracht. Ungewohnt muten die auf den Kanistern eingeschobenen Schwämme an. Diese wurden früher als Alternative zum Wassersauger genutzt und sollten kleine Wassermengen aufsaugen die bei der Beseitigung von Wasserschäden zurück blieben. Eine Turbotauchpumpe, C-Hohlstrahlrohr mit Adapter für eine Schaumpistole und zwei Hitzeschutzanzüge sind über den Schaummittelkanistern untergebracht.
Recht ähnlich sind die Geräteräume G5 und G6 aufgebaut. Unter beiden Geräteräumen gibt es Traversenkästen für Schnellangriffsverteiler und in beiden Geräteräumen sind auf der untersten Ebene Schlauchtragekörbe eingeschoben. Sind es im Geräteraum G5 Tragekörbe mit C-Druckschlauch, so findet man im Geräteraum G6 Körbe mit B-Druckschlauch. Zusätzlich zu den C-Schläuchen in den Tragekörben befinden sich im Geräteraum G5 auch einige gerollte C-Druckschläuche. Außer Schlauchtragekörben und einigen Armaturen zur Wasserabgabe zähen auch eine Motorkettensäge und ein Elektrotrennschleifer zur Beladung des Geräteraums G5. Die weitere Beladung des Geräteraums G6 besteht aus einem Standrohr, Hydrantenschlüsseln, Schachthaken und zwei B-Mehrzweckstrahlrohren.
Die Beladung des rückwärtigen Geräteraums GR fällt sehr spartanisch aus. Über der Pumpe sind zwei abkippende Schubladen eingebaut. In der unteren liegen ein Sammelstück A-2B und saugseitige Armaturen und in der oberen zwei Wathosen und einige Kleinteile.

Vielen Dank an die Feuerwehr Bühlertal für den netten und gut organisierten Fototermin in den Weinbergen hoch über Bühlertal!

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Eingestellt am 24.10.2013 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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