Einsatzfahrzeug: Rettung Saar 31/11 (a.D.)

Rettung Saar 31/11 (alt) (a.D.)
Rettung Saar 31/11 (alt) (a.D.)

Einsatzfahrzeug-ID: V110173 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Rettung Saar 31/11 (a.D.) Kennzeichen SLS-W 3111
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandSaarlouis (SLS)
Wache DRK RW Saarlouis (31) Zuständige Leitstelle Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
Klassifizierung Baby-Notarzt Hersteller Volkswagen
Modell Transporter T4 Auf-/Ausbauhersteller Miesen
Baujahr 1993 Erstzulassung 1993
Indienststellung 1997 Außerdienststellung 2013
Beschreibung

Baby-Notarztwagen (B-NAW) der DRK Rettungswache Saarlouis

Fahrgestell: VW Transporter T4 2.5
Ausbau: Miesen
Baujahr: 1993

Technische Daten:
Motor: Reihenfünfzylinder-Ottomotor
Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe
Antrieb: 4x2
Höchstgeschwindigkeit: 158 km/h
Länge / Breite / Höhe:
4.655 /1.840 /2.070 mm

Beladung/ Ausstattung:

  • Radio VW alpha
  • 4 m-Band Funkgerät Teletron mit FMS-Geber Teletron FMS-12M
  • Digitalfunkgerät Sepura
  • Autotelefon AEG Telecar CD 452 (teilweise demontiert)
  • Autotelefon Motorola
  • 2 Sportsitze Scheelmann im Patientenraum
  • Sauerstoffsystem mit 2 Sauerstoffflaschen
  • Druckluftsystem mit 2 Druckluftflaschen
  • Kindernotfallkoffer
  • Medizinisches Verbrauchsmaterial
  • ABC-Pulverfeuerlöscher

Laufbahn:

  • 1993 - 1997: Verbleib unbekannt
  • 1997 - 2013: DRK Rettungswache Saarlouis ("Rettung Saar 31/11")

Von der DRK Rettungswache Saarlouis aus wurde von 1997 bis ins Jahr 2013 einer von ursprünglich zwei Baby-Notarztwagen im Saarland eingesetzt. Neben diesem Fahrzeug gab es zwischen 1996 und 2003 noch einen zweiten Baby-Notarztwagen an der Landeskinderklinik Kohlhof. Dieser wurde 2003 an die von DRK und MHD betriebenen Rettungswache Homburg umgesetzt und wurde 2008 ausgesondert. Die beiden saarländischen Baby-Notarztwagen waren zeitlebens Sekundär-Rettungsmittel und wurden nie im primären Rettungsdienst eingesetzt. Ihr Einsatzspektrum lag im Bereich der pädiatrischen und neonatologischen Verlegungstransporte, das heißt Transporte von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen in geeignete und ausgestattete Kliniken. Besetzt wurden beide Baby-Notarztwagen jeweils durch Assistenzpersonal der jeweiligen Rettungswache, einen Kinderarzt und eine Kinderkrankenschwester.

Der Baby-Notarztwagen der DRK Rettungswache Saarlouis war zum Zeitpunkt seiner Aussonderung Ende Juli 2013 mit fast 20 Jahren das mit Abstand dienstälteste Einsatzfahrzeug im saarländischen Regelrettungsdienst. Der im Oktober 1993 erstmals zugelassene Notarztwagen wurde 1996 als Gebrauchtfahrzeug von einem privaten Krankentransportunternehmen erworben und 1997 an der Rettungswache Saarlouis stationiert, von wo aus er hauptsächlich für Verlegungsfahrten zur neonatologischen Intensivstation der St. Elisabeth-Klinik Saarlouis eingesetzt wurde..

Die Firma Miesen baute den Baby-Notarztwagen 1993 auf Basis eines Volkswagen Transporter T4 2.5 aus. Der VW T4 war mit einem 2,5-Liter-Ottomotor mit 110 PS motorisiert der den VW Bulli auf fast 160 Kilometer pro Stunde beschleunigen konnte. Damit war der Notarztwagen das einzige Regelrettungsmittel im ganzen Saarland welches mit Normalbenzin getankt werden musste.
Während sich der vordere Teil des Volkswagen T4 sich im nüchternen Transporter-Stil zeigt, geht es im hinteren Fahrzeugteil, dem Patientenraum, deutlich komfortabler zu. Der Patientenraum ist durch eine Trennwand mit Durchreiche vom vorderen Wagenteil abgetrennt. Betreten werden kann der zentrale Raum des Notarztwagens durch eine Schiebetür auf der rechten Seite. Als Sichtschutz sind alle vier seitlichen Fenster von Fond und Gepäckraum sowie die Heckscheibe dunkel getönt. Direkt hinter der Schiebetür und an der Trennwand befindet sich der kurze, quer zur Fahrtrichtung eingebaute Tragentisch. Der Tisch kann zur Schiebetür hin ausgezogen werden und erleichtert das Be- und Entladen mit dem Inkubator. Durch die Einbaurichtung wird ein schonender Transport der kleinen Patienten im Inkubator ermöglicht. Der Inkubator wird jedoch nicht immer im Baby-Notarztwagen mitgeführt, sondern erst nach Erhalt eines Einsatzauftrages auf dem Fahrzeug verladen. Gegenüber des Tragentisches befinden sich in Fahrtrichtung nebeneinander zwei hellbraun bezogene Sportsitze von Scheelmann für das den Transport begleitende und überwachende Personal. Unter den Sitzen befinden sich ein Fach für einen Kindernotfallkoffer sowie eine Schublade für Verbrauchsmaterialien und ein kleiner, gelber Mülleimer. An den beiden Außenwänden befinden sich neben den Sitzen jeweils eine Art "Armlehne" mit Ablagefach und einer Schublade für Infusionen, beziehungsweise Verbrauchsmaterial. Ein Autotelefon von Motorola ist neben dem linken Betreuersitz an der C-Säule angebracht. Das Motorola-Telefon ersetzte ein altes C-Netz-Autotelefon vom Typ AEG Telecar CD 452 an selber Stelle. Vom alten Autotelefon blieb ein Teil der Technik im Fahrerraum an der Trennwand erhalten. Im Patientenraum befindet sich lediglich der Telefonapparat. Ebenfalls an der linken Außenwand liegt eines von zwei "Versorgungsterminals" mit je zwei 12 Volt- und 230 Volt-Steckdosen, jeweils einem regelbaren Sauerstoff- und Druckluftabgang und Schaltern für die aus Halogenspots und Neonröhren bestehende Beleuchtung des Patientenraumes. Ein zweites fast gleich ausgestattetes "Terminal" befindet sich an der Trennwand links von der Durchreiche. Dieses Bedienteil ist nur mit zwei zusätzlichen Schaltern für den Dachlüfter und einen im Fahrerraum eingebauten Summer versehen.
Der kleine Gepäckraum des Volkswagens ist sehr einfach gestaltet und nimmt im Großen und Ganzen nur die Flaschen des Sauerstoff-und des Druckluftsystemes auf. Auf jeder Seite des Gepäckraumes befindet sich jeweils eine Halterung für eine große und eine kleine Gasflasche. Das Fahrzeug führte hier jeweils eine große und eine kleine Flasche Sauerstoff und Druckluft mit. Die kleinen Flaschen waren als Reserve gedacht. Auf dem Boden zwischen den beiden Flaschenpaaren befindet sich eine Halterung für einen Feuerlöscher. Auf Höhe der Fenster ist der Gepäckraum durch eine Klappe als optischer Abschluss versehen.

Das Äußere des Baby-Notarztwagens ist sehr auffällig gestaltet und wird durch ein umfassendes Tuningpaket geprägt. Die originale Front- und Heckschürze sowie der Kühlergrill wurden durch Tuningelemente von Projekt Zwo ersetzt. Ebenso wichen die Volkswagen-Scheinwerfern einem Satz optisch auffälligerem Scheinwerfersatz mit je zwei einzelnen runden Scheinwerfern mit Blende und Zusatzscheinwerfern im untersten Teil der Frontschürze. Außerdem wurden an den Seiten breitere Seitenschweller verbaut. Diese optischen Anpassungen wurden bereits durch den ursprünglichen Fahrzeughalter verbaut und sollten vermutlich dem, in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre noch recht seltenen, Baby-Notarztwagen zu mehr Beachtung verhelfen.
Der Volkswagen war im Ursprungszustand in RAL 1014 "Elfenbein" lackiert. Erst nach der Übernahme durch den Rettungszweckverband Saar wurde das Fahrzeug RAL 9010 "Reinweiß" lackiert und mit Folien in RAL 3026 "Leuchthellrot" beklebt.
Die Sondersignalanlage des Baby-Notarztwagens besteht aus drei Saturn-Doppelblitzkennleuchten von FG Hänsch, wovon eine am Heck montiert ist, einer Fiamm-Pressluftanlage im Motorraum sowie zwei Druckkammerlautsprechern und einer Springlichtschaltung. Mit dieser Sondersignalanlage dürfte der Baby-Notarztwagen noch eine besondere Stellung im saarländischen Rettungsdienst einnehmen. Beim Saarlouiser Notarztwagen müsste es sich um eines der ersten Rettungsmittel im Saarland mit Doppelblitzkennleuchten als optischer Sondersignalanlage handeln.

Der Funkrufname setzt sich nach dem saarlandweit einheitlichen System des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ZRF Saar zusammen:

3 = Landkreis Saarlouis
1 = DRK Rettungswache Saarlouis
/
1 = Intensivtransportmobil / Baby-Notarzteinsatzwagen / Notarzteinsatzwagen (Hier: Baby-Notarzteinsatzwagen)
1= 1. Fahrzeug dieser Art am Standort

edit Saarlandretter (12/08/2013):
Fahrzeug wurde am 31.07.2013 außer Dienst gestellt.

Vielen Dank an den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar für den kurzfristigen möglichen und gewohnt interessanten Fototermin!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Doppelblitzkennleuchten FG Hänsch Saturn, davon 1 am Heck
  • Springlichtschaltung
  • 2 Druckkammerlautsprecher
  • Pressluftanlage Fiamm
Besatzung 1/2 Leistung 81 kW / 110 PS / 109 hp
Hubraum (cm³) 2.461 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 2.590
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Eingestellt am 25.08.2013 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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