Bayern-RTW der 6. Generation (Beschaffungsserie RTW BY 2013) der Firma Aicher Ambulanz Union auf Basis eines Mercedes Benz Sprinter 516 CDI NCV3 und dem medizinischen Auf- und Ausbau durch die Firma Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeuge GmbH. Stationiert ist das Fahrzeug auf der Rettungswache der Klinik München-Perlach.
2004 wurde die erste Generation von einheitlichen Rettungswagen in Bayern in Dienst gestellt. Ziel war es zum einen die Beschaffungskosten zu senken und zum anderen eine leichtere Austauschbarkeit untereinander zu gewährleisten.
Die Beschaffungsserie RTW BY 2013 basiert auf dem Vorgängermodell 2010 mit dem schmalen WAS-Kofferaufbau (2.000 mm Innenbreite), allerdings flossen einige Weiterentwicklungen in die Serie mit ein, welche auch auf den Erfahrungen der Einsatzkräfte und Rettungsdienstler beruhen. Zu den zahlreichen Verbesserungen und Änderungen der Beschaffungsserie 2013 gehören nun unter anderem auch vergrößerte und leicht getönte Scheiben im Kofferaufbau, sowie die Fahrzeug-Außenbeleuchtung in LED-Technik. Letztere ist weniger Wartungsanfällig und sorgt für eine verbesserte Erkennbarkeit im Straßenverkehr. Die Fahrwerksabstimmung der Hinterachse wurde komfortabler (=weicher) ausgelegt.
War die Warmwasser-Zusatzheizung in der Serie 2006-2008 noch im Motorraum, respektive bei der Serie 2009-2010 unter dem Aufbau montiert, so verfügt die Beschaffungsserie 2013 nun über eine, geschützt im Innenraum, verbaute Luftheizung, was in diesem Kontext weniger anfällig und vor allem wartungsfreundlicher ist. In Kombination mit dem bereits vorhandenen Zuheizer des Basisfahrzeuges ist die Beheizung des Behandlungsraumes über den zusätzlichen Wärmetauscher nicht nur redundant, in der Kombination erreicht sie überdies eine deutlich schnellere Erwärmung des Patientenraumes bei extrem niedrigen Außentemperaturen. Im Patientenraum wurde ein "Panikschalter" verbaut, der die Zentralverriegelung des Fahrzeugs steuert. Bei Angriffen von Aussen kann die Besatzung vom Patientenraum aus alle Türen des Fahrzeugs verriegeln (und auch wieder entriegeln) Die Schalteranordnung auf der Mittelkonsole wurde ebenfalls geändert. Um Platz für 2 Funkhörer/Funkbedienteile (4m und TETRA) zu schaffen, wanderten die Schalter für Notstart und Testhorn an die Seite bzw. den Sitzkasten. Für die Spannungsüberwachung mittels LED-Anzeige wurde ein neues Produkt verbaut, das zuverlässiger und genauer sein soll als sein Vorgänger.
Erstmals wurde in den Bayern-RTW eine Motorweiterlaufschaltung implementiert, welche ein sicheres Abstellen des Fahrzeugs an einer Einsatzstelle erlaubt. Somit können zwingend benötigte Verbraucher, z.B. Sondersignalanlage, Licht und medizinische Geräte, weiter betrieben werden.
2011 wurde in enger Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr ein Versuch zur Verbesserung der Wahrnehmbarkeit durchgeführt. Hierfür wurden im Bereich der Kotflügel zusätzlich seitlich abstrahlende blaue Kennleuchten, eine Rückwarneinrichtung (gelb) und eine Warnmarkierung (gelb-rot schraffiert) am Heck angebracht. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus diesem Versuch flossen ebenfalls in die Beschaffungsserie 2013 mit ein. Lediglich die Warnschraffur am Heck scheiterte an einigen Gesetzeshürden. Der RTW BY 2013 stellt so den Endausbau des aktuellen Mercedes-Benz Sprinter-Baumusters 906 als Bayern-RTW dar.
Ab dem IV. Quartal 2013 kommt mit identischer Aufbaukonfiguration das Facelift-Modell des Sprinters als RTW BY 2014 zur Auslieferung. Die normalangetriebene Ausführung (4x2) bekommt im RTW BY 2014 dann hinaus ein neues Automatikgetriebe mit sieben statt bislang fünf Gängen.
Die 6. Generation (RTW BY 2013) gibt es in zwei Varianten: - Straßenfahrgestell - RTW BY 2013 4x2: Mercedes Benz Sprinter 516 CDI // Hinterachsantrieb
- Allradfahrgestell - RTW BY 2013 4x4: Mercedes Benz Sprinter 516 CDI // Hinterachsantrieb, zuschaltbarer Allradantrieb & elektronische Traktionskontrolle (4-ETS)
Technische Daten: - Fahrgestell: Mercedes-Benz Sprinter 516 CDI
- Fahrwerk: Querblattfeder (VA) // Parabolische Blattfeder (HA)
- Leistung: 120 kW / 163 PS (360 Nm bei 1400-2400 U/min)
- VMax: 147 km/h (Straße) / 131 km/h (Allrad)
- Hubraum: 2.143 cm³
- Radstand: 3.665 mm
- Länge: 6.550 mm
- Breite: 2.760 mm
- Höhe: 2.860 mm (Strasse)
- Höhe: 2.900 mm (4x4)
- Zul. GG: 4.600 kg
- Baujahr: 2013
- 5-Gang Automatikgetriebe (Straßenversion)
- 6-Gang Handschaltung (4x4-Version)
Aufbau: - Ausbau: Wietmarscher-Ambulanz-Sonderfahrzeuge GmbH (WAS)
- Kofferaufbau in Sandwich-Bauweise
- Umfeldbeleuchtung links, rechts, hinten (getrennt schaltbar)
- seitliche Schiebetür für Zugang in den Behandlungsraum mit el. Trittstufe
- Rückfahrkamera Waeco (Farbe)
- RTW Typ C nach EN 1789
- Klimaanlage Fahrerkabine und Patientenraum
- Konturbeklebung nach ECE-R 104
- 230V-Heizlüfter
- Zuheizer mit Standheizungsfunktion Fahrerraum
- Wärmetauscher Patientenraum
- Digitale DCF77-Funkuhr im Pat. Raum
Medizinische Beladung: - Notfallrucksack
- Notfallkoffer Kinder/Baby
- EKG/Defibrillator LP15 mit SpO2/Kapno
- Notfallrespirator Medumat
- Weinmann Accuvac Absaugpumpe
- Spritzenpumpe
- KED-System
- Vakuum Arm- & Beinschienen
- Schaufeltrage/Spineboard
- Stryker M1 Fahrtrage
- Tragestuhl Meber Maya 653
- Umlagerungshilfe
- Tragetuch
Technik/PSA/Funk: - 4m BOS Teledux 9 (analog)
- Vorrüstung Digitalfunk / Tetra und GPS
- Radio mit CD-Player
- 12V-Steckdose für Navigationssystem
- Unfalldatenschreiber (UDS)
- Rettungsleine
- Brecheisen
- Bolzenschneider
- Feuerlöscher Pulver 6kg
- Handlampe Akkubetrieb
- Handscheinwerfer 12V Bordnetz
- Feuerwehrhandschuhe
- Feuerwehrhelme
- DIN Warnwesten
Dieses Fahrzeug ersetzt www.bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/71808 welches nach München-Ramersdorf auf die Feuerwache 5 verlegt wurde. Neuer FRN: Rettung Perlach 71-01 |