Einsatzfahrzeug: Florian Homburg 01/59

Florian Homburg 01/59
Florian Homburg 01/59
Typschild der Seilwinde

Einsatzfahrzeug-ID: V10550 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Homburg 01/59 Kennzeichen HOM-301
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandSaarpfalz-Kreis (HOM/IGB)
Wache FF Homburg LBZ Homburg-Mitte Zuständige Leitstelle Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Rüstwagen-Kran Hersteller Scania
Modell 113H 310 Auf-/Ausbauhersteller Ziegler
Baujahr 1994 Erstzulassung 1994
Indienststellung 1999 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Rüstwagen-Kran (RW-K) der freiwilligen Feuerwehr Homburg Löschbezirk Homburg-Mitte

Fahrgestell: Scania P113 HK 310 (113H 310)
Aufbau: Ziegler
Baujahr: 1994

Heckarbeitskran:
Hersteller: Hiab
Typ: 071
Baujahr: 1993
Abstützung: 2 manuell ausziehbare Hydraulikzylinder

Ausladung ohne manuelle Auszüge: max. 5,1 m
Maximale Hubkraft ohne manuelle Auszüge: 4.000 kg (bei 1,8 m Ausladung)
Hubkraft bei maximaler Ausladung ohne manuelle Auszüge: 1.470 kg

Ausladung mit manuellen Auszügen: max. 12,3 m
Maximale Hubkraft mit manuellem Auszug: 1.000 kg (bei 7,0 m Ausladung)
Hubkraft bei maximaler Ausladung mit manuellem Auszug: 320 kg (bei 12,3 m Ausladung)

Seilwinde:
Hersteller: Rotzler
Typ: HZ 051
Baujahr: 1993
Zugkraft: 50 kN

Beladung/ Ausstattung:

  • Allradantrieb
  • Schleuderketten
  • Seilwinde, Zugkraft: 50 kN (s.o.)
  • Heckarbeitskran (s.o.)
  • Stromerzeuger, fest verbaut
  • Lichtmast mit 2 Strahlern á 1.000 W, Ein- und Ausfahren über Handkurbel, Steuerung der Scheinwerfer über elektrische Bedieneinheit
  • Stromerzeuger, tragbar
  • Beleuchtungsgruppe bestehend aus Stativ und 2 Strahlern á 1.000 W
  • Fassleuchte
  • Rüstsatz Lukas  bestehend aus Schere, Spreizer und 3 Rettungszylindern
  • Brennschneidgerät
  • Plasmaschneidgerät
  • Hydraulischer Hebesatz H1
  • Hydraulischer Hebesatz H2
  • 2 Hydraulikwinden Büffelwinde
  • Hebekissen
  • Kanaldichtkissen
  • Mehrzweckzug Greifzug
  • Motortrennschleifer Stihl
  • Motorkettensäge Stihl
  • Trennschleifer
  • Bohrmaschine
  • Schlagbohrmaschine Hilti
  • Tauchpumpe
  • Werkzeugkasten
  • Werkzeugkasten Holz
  • Werkzeugkasten Elektro
  • Glassäge Glasmaster
  • Edelstahlwannen
  • 6 Baustützen
  • Rüstholz
  • Abstützsystem Weber StabFast
  • Airbagsicherungssysteme für PKW, Kleintransporter und LKW
  • 2 Faltsignale
  • 4 Leitkegel 500 mm
  • 2 Verkehrswarnlampen Horizont EuroBlitz
  • Löschdecke
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • 2 Pressluftatmer
  • 2 Schnittschutzhosen und Forstarbeiterhelme
  • Schweißschutzanzug
  • Lederschutzhandschuhe
  • Chemikalienschutzhandschuhe
  • Hitzeschutzhandschuhe
  • Gummistiefel
  • Wathosen
  • 3 Warnwesten
  • 3 Handlampen
  • Abseilgerät Rollgliss
  • Tragetuch
  • 2 Rettungsbretter
  • 2 Krankentragen
  • 4-teilige Steckleiter mit Bockleiterteil

Laufbahn:

  • 1994: Geplante Auslieferung an die BF São Paulo (Brasilien)
  • 1994 - 1999: Eingelagert bei Ziegler
  • seit 1999: Feuerwehr Homburg LBZ Homburg-Mitte ("Florian Homburg 01/59")

Der Rüstwagen-Kran der Feuerwehr Homburg wurde ursprünglich im Rahmen eines Großauftrages für die Berufsfeuerwehr im brasilianischen São Paulo im Jahr 1994 gefertigt. Der Aufbauhersteller Ziegler produzierte insgesamt 24 Rüstwagen-Kran für die Feuerwehr der Millionenstadt in Brasilien. Der gesamte Auftrag wurde über eine sogenannte Hermesdeckung, eine Exportgarantie der Bundesrepublik Deutschland, abgewickelt. Als São Paulo schließlich nicht alle 24 bestellten Fahrzeuge bezahlen konnte wurde der Auftrag um fünf Fahrzeuge gekürzt. Eine Anekdote berichtet das diese fünf nicht bezahlten Rüstwagen erst kurz vor der Verladung auf den Frachter nach Brasilien von der Laderampe gefahren wurden. Die Rüstwagen wurden wieder ins Ziegler-Werk überführt, wo sie aufgrund der Bestimmungen der Hermesdeckung für zwei Jahre "eingelagert" wurden. Erst nach Ablauf dieser Frist wurden die Rüstwagen-Kran nach und nach an verschiedene Feuerwehren in Deutschland verkauft. Vor den Auslieferungen in Deutschland mussten lediglich die Heckarbeitskräne mit einigen zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen versehen werden, welche in Brasilien nicht benötigt wurden.

Die Standorte der Rüstwagen-Kran aus dem Brasilien-Auftrag sind, bzw waren:

In Homburg konnte man mit dem Rüstwagen-Kran einen 1980 gebauten Rüstwagen 2 ersetzten. Der alte Rüstwagen wurde daraufhin in Eigenleistung zu einem Rüstwagen-Umwelt umgebaut. Das mit der Beladung eines Gerätewagen-Gefahrgut 2 versehene Fahrzeug wurde noch bis 2008 durch die Feuerwehr Homburg genutzt und danach durch einen Abrollbehälter ersetzt und ausgesondert.

Der ursprünglich für den Export bestimmte Rüstwagen-Kran wurde von Ziegler auf Basis eines Scania P113 HK 310 mit Allradantrieb aufgebaut. Das Fahrgestell ist mit einem Truppfahrerhaus für drei Personen ausgestattet. Das Fahrgestell wurde mit Schleuderketten an der Hinterachse und einer Rotzler-Seilwinde mit 50 Kilonewton Zugkraft versehen. Wie die Seilwinde wird auch ein Stromerzeuger über den Nebenantrieb des Scanias betrieben. Die Bedieneinheit mit allen Steckdosen liegt in einem der Geräteräume des Aufbaus. Den hinteren Abschluss des Fahrzeuges bildet ein Arbeitskran von Hiab. Der Kran vom Typ 071 erreicht bei einer Ausladung von 1,8 Metern mit 4.000 Kilogramm seine größte Hubkraft. Wenn alle Auszüge genutzt werden wird eine Ausladung von 12,3 Metern erreicht. In diesem Fall können mit dem Kran noch 320 Kilogramm angehoben werden. Im Betrieb wird der Kran mit zwei Hydraulikstützen gesichert. Die Stützen müssen von Hand auf die gewünschte Abstützbreite ausgezogen werden, erst danach können die Zylinder hydraulisch abgesenkt werden.
An die Fahrerkabine schließt sich der von Ziegler gefertigte Aufbau mit jeweils drei seitlichen Geräteräumen an. Die vorderen beiden Geräteäume sind auf beiden Seiten tief gezogen und werden jeweils durch eine gemeinsame Bordwand im unteren Teil verschlossen. Das letzte Geräteraumpaar liegt genau über der Hinterachse und ist dadurch nicht so tief herunter gezogen. Wegen des hinter dem Aufbau montierten Arbeitskranes gibt es weder einen rückwärtigen Geräteraum, noch einen Lichtmast oder eine Aufstiegsleiter zum Erreichen des Daches am Fahrzeugheck. Sowohl der Lichtmast, als auch die Dachaufstiegsleiter liegen im Bereich zwischen Fahrerkabine und Aufbau. Der Lichtmast befindet sich auf der linken Seite. Er wird per Handkurbel ein- und ausgefahren. Die Justierung der beiden 1.000 Watt-Scheinwerfer erfolgt über einen Elektroantrieb und eine im Aufbau eingebaute Steuereinheit. Auf der rechten Seite ist die zweiteilige ausklappbare Aufstiegsleiter auf das Dach angebracht. Das Dach ist mit zwei großen Materialkästen versehen. Auf einem der beiden Kästen ist die vierteilige Steckleiter verladen. Da die Leiter wegen des Kranes nicht über das Heck entladen werden kann ist auf der rechten Fahrzeugseite extra eine kleine Plastikrolle als Entnahmehilfe vorhanden.

Die Fahrzeugbeladung orientiert sich an der zum Anschaffungszeitpunkt gültigen DIN-Norm für den Rüstwagen 2. Die schwersten und sperrigsten Geräte des Rüstwagens-Kran werden in den vier tief gezogenen Geräteräumen auf der untersten Beladeebene mitgeführt. Dieser Raum wird im Geräteraum durch einen Mehrzweckzug und das dazu passende Zubehör wie Umlenkrollen und Kantenschoner eingenommen. Im gegenüberliegenden Geräteraum G2 befindet sich an der selben Stelle ein Plasmaschneider. Die benachbarten Geräteräume G3 und G4 nehmen auf Auszügen einen Stromerzeuger und einen Lukas-Rüstsatz auf. Die weitere Beladung wird je nach Größe und Gewicht entweder in weißen Plastikkisten oder auf Schubladen gelagert. Zur weiteren Fahrzeugbeladung gehören beispielsweise noch ein Brennschneidgerät, verschiedene Hebe- und Kanaldichtkissen und die hydraulischen Hebesätze H1 und H2. Zudem werden eine Motorkettensäge und ein Motortrennschleifer, sowie elektrische Werkzeuge wie ein kleiner Trennschleifer, eine Bohrmaschine und ein Hilti-Schlagbohrer mitgeführt. Auf dem Rüstwagen werden auch verschiedene Schutzausrüstungen mitgeführt. Neben zwei Pressluftatmern zählen auch zwei Schnittschutzhosen, ein kompletter Schweißerschutzanzug und Wathosen zur Beladung.

Vorgänger im Einsatz als Rüstwagen-Umwelt:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/31177

Vielen Dank an den Löschbezirk Homburg-Mitte für die Ermöglichung des Fototermins!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Bosch RKLE 150
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Bosch RKLE 110 am Heckarbeitskran
  • 2 Frontblitzer FG Hänsch Typ 40
  • 2 Starktonhörner Bosch
  • Pressluftanlage Max Martin 2297 GM
Besatzung 1/2 Leistung 227 kW / 309 PS / 304 hp
Hubraum (cm³) 10.945 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
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Eingestellt am 29.01.2009 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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