Einsatzfahrzeug: Reischach - FF - TLF-A 3000

Reischach - FF - TLF-A 3000
Reischach - FF - TLF-A 3000

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Funkrufname Reischach - FF - TLF-A 3000 Kennzeichen VF 0AM BZ
Standort Europa (Europe)Italien (Italy)Regione Autonoma Trentino-Alto Adige/Südtirol (Autonome Region Trentino-Südtirol)Provincia Autonoma di Bolzano-Alto Adige (Autonome Provinz Bozen-Südtirol)
Wache FF Riscone / Reischach Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1428 AF Auf-/Ausbauhersteller Ziegler
Baujahr 1988 Erstzulassung 1988
Indienststellung 1988 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb 3000 (TLF-A 3000) der freiwilligen Feuerwehr Reischach / Vigili del Fuoco Voluntatri Riscone

Fahrgestell: Mercedes-Benz 1428 AF („Neue Generation NG 85“)
Aufbau: Ziegler
Baujahr: 1988

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FP 16/8-H
Hersteller: Ziegler
Förderleistung Normaldruck: 1.600 l/min bei 8 bar
Förderleistung Hochdruck: unbekannt
Besonderheit:
Pumpendruckregelung für Normaldruckbereich Ziegler Tourmat D

Löschmittel:
Wasser: 3.000 l
Schaummittel: 60 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Lichtmast Geroh mit 4 Strahlern á 1.000 W im G4
  • 2 Schnellangriffe Hochdruck mit formstabilem S-Druckschlauch und Pistolenstrahlrohr
  • Schaum- und Wasserwerfer Ziegler auf dem Fahrzeugdach
  • Stromerzeuger
  • Leitungsroller
  • Beleuchtungsgruppe bestehend aus Stativ und Strahler á 1.000 W
  • Motorkettensäge Dolmar
  • 2 Faltsignale
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • 9 B-Druckschläuche
  • 9 C-Druckschläuche
  • 5 D-Hochdruckschläuche
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • 3 Verteiler B-CBC
  • 1 D-Hochdruckpistolen-, 2 C-Hohl-, 2 C-Mehrzweck- und 2 B-Mehrzweckstrahlrohre und 1 B-Stützkrümmer
  • Hydroschild C
  • Zumischer Z2
  • 2 Löschrücksäcke
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Überdrucklüfter
  • 3 Pressluftatmer in der Kabine
  • Schnittschutzkleidung
  • Kennzeichnungsweste gelb
  • Bergsteigerausrüstung / Höhensicherungs- und Höhenrettungsausrüstung
  • Teleskopleiter
  • 2-teilige Schiebleiter

Seit 1988 befindet sich ein Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb 3000 im Fuhrpark der Feuerwehr Reischach in Südtirol. Die Wehr greift bei vielen Einsätzen auf das Tanklöschfahrzeug als Erstangreifer zurück. Vor allem bei Einsätzen bei denen zu erwarten ist das Atemschutzgeräte benötigt werden kommt das Tanklöschfahrzeug zum Tragen. Es ist derzeit eines von nur zwei Feuerwehrfahrzeugen in Reischach auf dem Pressluftatmer verladen sind (Stand: 2013).

Das Reischacher Tanklöschfahrzeug 3000 wurde Ende der 1980er Jahre vom deutschen Traditionsunternehmen Ziegler auf einem Mercedes-Benz der Neuen Generation 85 aufgebaut. Das Ziegler-Typschild weist das Fahrzeug als Tanklöschfahrzeug vom Typ „TLF 16“ aus. Zwar ähnelt das Reischacher Fahrzeug in einigen Punkten dem aus Deutschland bekannten Tanklöschfahrzeug 16, es finden sich aber ebenso viele, wenn nicht noch mehr, Abweichungen von dem über Jahrzehnte in Deutschland genormten Tanklöschfahrzeug 16. Beispielhaft seien an dieser Stelle der 3.000 Liter fassende Löschwassertank und die mit einem Hochdruckteil versehene Feuerlöschkreiselpumpe genannt sein.

Dem Tanklöschfahrzeug dient ein 1988 gebauter Mercedes-Benz 1428 AF mit Allradantrieb als Fahrgestell. Vergleichbare Tanklöschfahrzeuge in Deutschland wurden vor allem auf dem leichteren und schwächer motorisierten 1222 AF aufgebaut. In Reischach entschied man sich aufgrund der durch die Alpen geprägten Topographie mit zahlreichen Steigungen für den mit einem leistungsstärkeren Motor versehenen großen Bruder des 1222 AF. Es ist wenig verwunderlich das der Typ 1428 AF ansonsten vor allem im Alpenraum, beispielsweise in der Schweiz, bei Feuerwehrfahrzeugen Verwendung fand. Am oberen Ende der Windschutzscheibe wurde eine getönte Sonnenblende angebracht. Die Rundumkennleuchten des Fahrzeuges sind auf dem Dach direkt hinter der Sonnenblende angebracht und wurden im Auslieferungszustand zu einem guten Teil von der Sonnenblende verdeckt. Nach einigen Jahren beanstandete die staatliche Straßenverkehrsbehörde Italiens bei einer Hauptuntersuchung diesen Umstand und forderte eine höhere Anbringung der Rundumkennleuchten. Danach wurde ein Sockel unter den Rundumkennleuchten nachgerüstet, welche so erhöht besser wahrgenommen werden können. Die ursprünglich niedrigere Kennleuchtenmontage lässt sich noch heute an den Astabweisern erkennen: Die Rundumkennleuchten ragen um einige Zentimeter aus dem oberen Metallring der Abweiser heraus.
Von Ziegler wurde die originale Truppkabine verlängert und erweitert, sodass in ihr insgesamt acht Personen Platz finden. Im Mannschaftsraum befinden sich zwei gegenüberliegende Sitzbänke für je drei Personen mit Staukästen darunter. Alle drei Sitzplätze entgegen der Fahrtrichtung haben in ihren Rückenlehnen Halterungen für Pressluftatmer. Die Reserve-Atemluftflaschen werden seitlich neben der Sitzbank mitgeführt.

Der zweiteilige Ziegler-Aufbau mit seinen fünf Geräteräumen ähnelt zumindest äußerlich den Aufbauten für das deutsche Tanklöschfahrzeug 16, im Inneren werden aber schnell die Unterschiede zwischen dem deutschen Normfahrzeug und dem in Österreich und Südtirol genormten Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb 3000 deutlich. Die beiden durchgehenden Trittbretter unter Kabine und Aufbau werden auch zum Materialtransport genutzt. Statt der dort häufig anzutreffenden Saugschläuche wurden auf einer Seite zwei Staukästen angebracht und auf der anderen Seite ein offener Kasten für Schlauchbrücken. Die drei Staukästen wurden nachträglich durch die in Südtirol ansässige Firma Kofler eingebaut. Die beiden Kästen auf der linken Fahrzeugseite nehmen zum einen Schaummittelkanister und Zumischer auf und zum anderen eine Motorkettensäge und Zubehör auf. Das Dach kann über eine Leiter am Heck betreten werden. Auf ihm sind auf der rechten Seite zwei Dachkästen für sperrige und selten benötigte Gegenstände vorhanden und auf der anderen Seite eine Aufnahme für eine tragbare Leiter. Zwischen den beiden Dachkästen befindet sich ein dritter Kasten, welcher den oberen Teil Lichtmast des Fahrzeuges im Fahrzustand aufnimmt. Mittig im vorderen Dachbereich ist ein großer Wasserwerfer angebracht. Der Tank in der Aufbaumitte fasst insgesamt 3.000 Liter. Über ein durchsichtiges Steigrohr im rückwärtigen Geräteraum kann der Füllstand des Tanks abgelesen werden. Mit dem Tank verbunden ist die ebenfalls im rückwärtigen Geräteraum verbaute Feuerlöschkreiselpumpe. Bei der Pumpe handelt es sich um eine FP 16/8 mit Hochdruckteil und einer automatischen Druckregelung für den Normaldruckbereich vom Typ Tourmat D. Der Druck kann über ein Potentiometer im unteren, mittleren Bereich des Pumpenbedienteiles frei eingestellt werden. Das Bedienteil bietet zudem zwei Manometer für den Eingangsdruck, davon eines mit rein positiver Skalierung und eines mit negativer und positiver Skala, je ein Manometer für den Ausgangsdruck im Normal- und im Hochdruckbereich sowie ein Druckmesser für den Luftdruck und einen Drehzahlmesser mit Anzeige für die Betriebsstunden der Pumpe. Im Normaldruckbereich fördert die Pumpe 1.600 Liter pro Minute bei einem Druck von acht bar. Die genaue Förderleistung im Hochdruckbereich ist nicht bekannt. Für die Wasserabgabe unter Normaldruck stehen insgesamt vier B-Druckabgänge unter dem Aufbau zur Verfügung, sowie ein großvolumiger Schaum- und Wasserwerfer auf dem Fahrzeugdach. Mit Hochdruck kann das Wasser über zwei auf Haspeln aufgerollte Schnellangriffe in den Geräteräumen G3 und G4 oder einen D-Hochdruckabgang unter dem Geräteraum G3.
Eine Besonderheit stellt der am Tanklöschfahrzeug verbaute Kurbellichtmast von Geroh dar. Der Mast war ursprünglich, wie beispielsweise in Deutschland üblich, an der Rückwand des Aufbaus befestigt. In den ersten Jahren des Tanklöschfahrzeuges in Reischach bereitete diese Konstruktion keinerlei Probleme. Gegen Mitte der 1990er Jahre stellte die staatliche Straßenverkehrsbehörde Italiens bei ihrer Hauptuntersuchung am Fahrzeug fest, dass der Lichtmast in dieser Form in Italien nicht zulässig ist. Das Tanklöschfahrzeug konnte seine Hauptuntersuchung nur ohne den am Heck befestigten Lichtmast bestehen. Vor den nächsten Hauptuntersuchungen montierten die Reischacher Kameraden jeweils den Mast ab und bauten ihn nach bestandener Untersuchung wieder an. Langfristig musste man sich für den bei der Feuerwehr als sinnvoll erachteten Mast aber eine praktikablere Lösung finden. Da von Seiten der Straßenverkehrsbehörde die Montage des Mastes am Fahrzeugäußeren gegen selbigen sprach, beschlossen die Reischacher den Mast einfach im Fahrzeuginneren anzubringen. In Eigenleistung bauten die Feuerwehrkameraden den auf der rechten Rückwandseite angeschraubten Mast ab und richteten für ihn einen neuen Platz im Geräteraum G4 auf der rechten Fahrzeugseite her. Das Unterteil des Mastes mit der Handkurbel ist neben einer der beiden Schnellangriffshaspeln eingebaut. Ein paar Schlauchfächer wurden im oberen Regalboden des Geräteraums entfernt und durch eine den Mast schützende Metallabdeckung ersetzt. Der Scheinwerferkopf des Mastes verbirgt sich im eingefahrenen Zustand in einem Metallkasten auf dem Dach. Der Kasten ist etwas höher als die beiden ihn flankierenden Dachkästen, in denen unter anderem verschiedene Werkzeuge verstaut sind. Am Kopf des Mastes sind im 90 ° Winkel zueinander vier 1.000 Watt Strahler angebracht. Zur Ausleuchtung der Einsatzstelle muss der Mast nur einfach nach oben gekurbelt werden, ein Ausrichten der Strahler durch Drehen des Mastes kann entfallen. An den alten Montageort des Mastes am Fahrzeugheck erinnern heute nur noch ein paar säuberlich verschlossene Löscher am Fahrzeugheck.

Die Fahrzeugbeladung besteht vor allem aus Gerät zur Brandbekämpfung, einigen Teilen zur einfachen technischen Hilfeleistung und Material für die Höhenrettung und –sicherung. Der Geräteraum G1 wurde nachträglich von Kofler an die aktuell mitgeführte Beladung angepasst. In ihm werden verschiedene Kleinlöschgeräte, ein motorbetriebener Überdrucklüfter und ein paar wasserführende Armaturen mitgeführt. Außerdem befindet sich in diesem Geräteraum die umfangreiche Ausrüstung zur Höhenrettung und –sicherung. Zu ihr gehören mehrere Rucksäcke mit verschiedenen Seilen, Gurten und ähnlichem sowie ein Metallbalken welcher beispielsweise in Fensteröffnungen angebracht werden kann um einen sicheren Anschlagpunkt zu bieten. Abgerundet wird die Beladung durch eine kleine Teleskopleiter. Im benachbarten Geräteraum G2 sind die C-Druckschläuche und eine Hand voll spezieller D-Hochdruckschläuche verladen. Zudem befinden sich hier große Teile der mitgeführten wasserführenden Armaturen. Darunter ein Hydroschild, verschiedene Hohlstrahlrohre und ein D-Hochdruckpistolenstrahlrohr. Mit den Hochdruckschläuchen und dem Pistolenstrahlrohr kann über den unter dem Geräteraum angebrachten D-Hochdruckabgang ein dritter Hochdrucklöschangriff, parallel zu den beiden Schnellangriffen, vorgetragen werden. Auf einem Auszug wird im Geräteraum G2 ein Stromerzeuger mitgeführt. Rechts und links von ihm befinden sich Reservekanister mit Kraftstoff, ein Leitungsroller und ein Stativ, sowie B-Strahlrohre und ein Standrohr. Außerdem sind hier zwei Löschrucksäcke für kleine Vegetationsbrände verladen. Nur sehr wenige Ausrüstungsgegenstände befinden sich im Geräteraum G4. An beweglichem Gerät befinden sich in diesem Geräteraum nur die B-Druckschläuche des Fahrzeuges und ein Strahler für die mobile Beleuchtungsgruppe.

Wie für Südtirol typisch ist die Beschriftung der Fahrertüre auf Deutsch gehalten während die Beifahrertür auf Italienisch beschriftet ist.

Vielen Dank an die Feuerwehr Reischach für den kurzfristigen Fototermin!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Bosch RKLE 150
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Bosch RKLE 110 am Heck
  • Pressluftanlage Max Martin 2297 AM
Besatzung 1/7 Leistung 206 kW / 280 PS / 276 hp
Hubraum (cm³) 14.618 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
Tags
k.A.
Eingestellt am 08.03.2013 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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