Einsatzfahrzeug: D-HDFI (c/n: S-171)

D-HDFI (c/n: S-171)
D-HDFI (c/n: S-171)
Die D-HDFI als Christoph 16 (Saarbrücken-Winterberg) beim Start nach einem Einsatz auf dem Markplatz in Püttlingen am 6. April 1979.
  • D-HDFI (c/n: S-171)

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Funkrufname D-HDFI (c/n: S-171) Kennzeichen D-HDFI
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Bundesministerium des Innern
Klassifizierung Rettungshubschrauber Hersteller Messerschmitt Bölkow-Blohm (MBB)
Modell BO-105 C (LBA: 3025) Auf-/Ausbauhersteller MBB
Baujahr 1975 Erstzulassung 1975
Indienststellung 1975 Außerdienststellung 1980
Beschreibung

Rettungshubschrauber RTH / Zivilschutzhubschrauber ZSH des Bundesministerium des Inneren, zuletzt als Christoph 16 am Standort Saarbrücken-Winterberg eingesetzt.

Flugmuster: Messerschmitt Bölkow-Blohm (MBB) BO-105 C
Ausbau: Messerschmitt Bölkow-Blohm (MBB)
Baujahr: 1975

Technische Daten:
Triebwerke: 2 Rolls Royce Allison 250 C20 mit jeweils 298 kW
Reisegeschwindigkeit: 205 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 241 km/h
Dienstgipfelhöhe: 4.267 m
Einsatzradius: 575 km
Einsatzdauer: 3 h 30 min
Leergewicht: 1.316 kg
Länge / Breite / Höhe (ohne Rotor): 8.810 / 2.530 / 3.020 mm
Länge über Rotor: 11.860 mm
Durchmesser Hauptrotor: 9.840 mm
Durchmesser Heckrotor: 1.900 mm

Laufbahn:

  • 1975 - 1978: Unter anderem als "Christoph 8" (Lünen), sowie an weiteren Standorten in Nordrhein-Westfalen
  • 1978 - 1980: "Christoph 16" (Saarbrücken)

Das Bundesministerium des Inneren beteiligt sich seit 1971 an der Luftrettung in Deutschland. Die durch das Innenministerium angeschafften Hubschrauber dienen sowohl im Katastrophenschutz als Zivilschutzhubschrauber, als auch im Regelrettungsdienst als normale Rettungshubschrauber. Für den Einsatz im Rettungsdienst werden die Hubschrauber den Bundesländern überlassen, welche dann eine entsprechende Besatzung zusammenstellen. Bei allen Zivilschutzhubschraubern stellt das Innenministerium über die Bundespolizei, bzw. bis 2005 über den Bundesgrenzschutz, den Piloten. In den ersten Jahrzehnten der Beteiligung des Bundesministerium des Inneren überhahm der ADAC unter anderem die Abrechnung der Rettungsdienstflüge und wurde daher mit einem eigenen Aufkleber auf den Zivilschutzhubschraubern bedacht. Die ersten Zivilschutzhubschrauber des Bundesministerium des Inneren waren BO-105 C von Messerschmitt Bölow-Blohm (MBB).

Bei der "D-HDFI" handelt es sich um eine 1975 für das Bundesministerium des Inneren von Messerschmitt Bölkow-Blohm gebaute BO-105 C. Einen entsprechenden "Rettungsdienst-Ausbau" erhiehlt die BO-105 von MBB selbst. Der Ausbau bestand unter anderem aus einer Halterung für eine eingeschobene Trage, sowie aus Halterungen für die verschiedenen medizinischen Geräte und Koffer.

Der Hubschrauber wurde in Kadmiumgelb (RAL 1021) ausgeliefert und bekam im Frühjahr 1980 eine Lackierung in Reinorange (RAL 2004). Die ursprüngliche Beschriftung bestand aus der Aufschrift "Katastrophenschutz" auf beiden Seiten des Rumpfes. Darüber war jeweils ein Bundesadler auf goldenem Wappenschild angebracht. Auf den beiden Türen waren kleine Aufkleber des ADAC aufgeklebt. Nach der Umlackierung blieb von dieser Kennzeichnung nur noch der Schriftzug "Katastrophenschutz" übrig. Darüber wurden kleine Logos der verschiedenen Hilfsorganisationen, welche Besatzungen für die Rettungshubschrauber des Bundesministerium des Inneren stellten, sowie Aufkleber des ADAC und des Bundesgrenzschutzes angebracht. Der Bundesadler wanderte von den Rumpfseiten auf die Nase der BO-105.

Zunächst kam die "D-HDFI" an verschiedenen Luftrettungsstandorten in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz. Unter anderem flog die BO-105 einige Zeit lang von Lünen aus als "Christoph 8". Mit der Eröffnung des Luftrettungsstandortes auf dem Saarbrücker Winterberg wurde die "D-HDFI" als "Christoph 16" eingesetzt. Wie schon in seiner Zeit in Lünen wurde auch in Saarbrücken der Pilot für den Hubschrauber seinerzeit durch den Stab der Grenzschutzfliegergruppe aus Hangelar gestellt. Der Rettungsassistent kam von der Berufsfeuerwehr Saarbrücken und der Notarzt aus dem Klinikum Saarbrücken.

Die "D-HDFI" wurde in Folge eines technischen Defekts am 21. Mai 1980 durch ein Feuer schwer beschädigt. Die als "Christoph 16" eingesetzte BO-105 war auf dem Weg zu einem Einsatz im nordsaarländischen Sankt Wendel, als es beim Anflug der Einsatzstelle beim Hovern um 13:31 Uhr zu einem technischen Defekt kam. Am Spannbolzen des Triebwerkes 1 kam es zu einem Ermüdungsbruch, wodurch dieses Triebwerk schwer beschädigt wurde und sich zerlegte. Trümmerteile aus dem Triebwerk 1 drangen in das Triebwerk 2 ein und zerstörten die Brennkammer, wodurch auch dieses ausfiel. Wegen des Ausfalls beider Triebwerke kam es zu einem kompletten Leistungsverlust und anschließend zu einer Autorotationslandung und hartem Aufsetzen aus geringer Höhe. Durch die durchschlagene Brennkamer fing die Maschine Feuer. Die drei Besatzungsmitglieder konnten sich unverletzt aus dem Rettungshubschrauber retten. An der BO-105 entstand Totalschaden, die Kennung "D-HDFI" wurde im August 1980 aus dem Register gestrichen.

Nach dem unfallbedingten Ausscheiden der "D-HDFI" am Standort Saarbrücken wurde sie durch eine weitere MBB BO-105 ersetzt. Bis 1996 stellte das Bundesministerium des Inneren mit diesem Flugmuster den "Christoph 16" in Saarbrücken. Ab Mitte der 1990er Jahre begann das Innenministerium sich sukzessive aus der Luftrettung zurückzuziehen und gab nach und nach mehrere Standorte an den ADAC und die DRF ab. Auch der Luftrettungsstandort Saarbrücken wurde abgegeben und vom ADAC übernommen. Zusammen mit dem BMI zog sich auch die Berufsfeuerwehr Saarbrücken vom "Christoph 16" zurück. Mit dem Wechsel zum ADAC wurden die Rettungsassistenten auf dem Hubschrauber durch den DRK Landesverband Saar gestellt. Das von Saarbrücken aus eingesetzte Flugmuster hielt der ADAC zunächst bei. Noch bis 1998 flog von der saarländischen Landeshauptstadt eine BO-105 als Rettungshubschrauber. Danach wurde die BO durch einen modernen Eurocopter EC-135 ersetzt.

D-HDFI
MBB BO-105 C
c/n: S-171
Baujahr: 1975

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage k.A.
Besatzung 1/2 Leistung 596 kW / 810 PS / 799 hp
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 2.100
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Eingestellt am 05.11.2012 Hinzugefügt von Defcon
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