Einsatzfahrzeug: Florian Festo 91-01

Einsatzfahrzeug-ID: V101851 Weiteres Foto hochladen
| Funkrufname | Florian Festo 91-01 | Kennzeichen | IGB-WF 5 |
|---|---|---|---|
| Standort | Europa (Europe) › Deutschland (Germany) › Saarland › Saarpfalz-Kreis (HOM/IGB) | ||
| Wache | WF Festo Werk Rohrbach | Zuständige Leitstelle | Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND |
| Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Werkfeuerwehr |
| Klassifizierung | Wechselladerfahrzeug | Hersteller | Mercedes-Benz |
| Modell | Vario 818 DA | Auf-/Ausbauhersteller | Heinz Meyer Feuerwehrbedarf |
| Baujahr | 2009 | Erstzulassung | 2009 |
| Indienststellung | 2009 | Außerdienststellung | k.A. |
| Beschreibung | Wechselladerfahrzeug (WLF) der Werkfeuerwehr Festo Werk Rohrbach Fahrgestell: Mercedes-Benz Vario 818 DA Technische Daten:
Ausstattung:
Beladung:
Maßgeschneiderte Löschwasserversorgung Im Festo-Werk in Rohrbach, einem Stadtteil von Sankt Ingbert, stand 2009 die Löschwasserversorgung auf dem Werksgelände zur Debatte und führte am Ende zur Beschaffung einer maßgeschneiderten Löschwasserförderkomponente. Auf dem Festo-Gelände musste aus baurechtlichen Gründen ein großer Löschwasserteich angelegt werden. Offen war jedoch die Frage, wie das Löschwasser an den jeweiligen Einsatzort gelangt. Zur Wahl stand der aufwändige Bau einer Ringleitung mit Hydranten, die Anschaffung eines großdimensionierten Hytrans Fire Systems (HFS) oder die Planung und Anschaffung einer auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten Förderkomponente für die Werkfeuerwehr. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile entschied sich Festo für die letztgenannte Variante: Die Anschaffung einer Individuallösung. Dieser Lösungsansatz war unter anderem am wirtschaftlichsten für das Unternehmen aus der Automatisierungstechnik. Nachdem man sich für einen Lösungsansatz entschieden hatte stand man jedoch vor einem neuen Problem: Keiner der großen Hersteller im Feuerwehrsegment war bereit eine Wasserförderkomponente, wie sie von Festo gesucht wurde, zu entwickeln und zu bauen. Der Konstruktionsaufwand wurde von den Herstellern als zu groß empfunden und die sich ergebenden Absatzmärkte als zu klein. Letztlich konnte die Heinz Meyer Feuerwehrbedarf GmbH aus dem niedersächsischen Rehden für die Entwicklung der Festo-Wasserförderkomponente gewonnen werden. Das durch Meyer und die Festo Werkfeuerwehr in Rohrbach entwickelte Konzept besteht aus drei Teilen. Zentrales Element ist ein kleines und wendiges Wechselladerfahrzeug (WLF) mit Allradantrieb. Der Wechsellader transportiert einen Abrollbehälter-Schlauch (AB-Schlauch) und zieht einen speziellen Pumpenanhänger. So werden auf einen Schlag Pumpen, Schlauchmaterial und die benötigte Bedienmannschaft in den Einsatz gebracht. Die maximale Förderleistung des Fördersystems liegt bei 6.400 Litern Wasser pro Minute bei 10 bar Druck. Eine eingespielte Bedienmannschaft braucht vom Ausrücken bis zum Beginn der Wasserförderung nur etwa eine viertel Stunde. Die Wasserförderkomponente wurde zusätzlich 2017 noch um einen AB-Wasserpuffer ergänzt. Mit diesem kann alternativ zur geschlossenen Schaltreihe auch eine offene Schaltreihe realisiert werden. Der Behälter mit einem Fassungsvermögen von 17 Kubikmetern kann beispielsweise am Ende der Förderstrecke platziert werden. Mit ihm können Schäden durch Druckschläge vermieden werden und die Förderstrecke verlängert werden, weil beim einfachen Einlauf in den Behälter kein Pumpeneingangsdruck beachtet werden muss. Außerdem kann er als Löschwasserreserve beim Abreißen der Wasserversorgung genutzt werden. Vom einzelnen WLF-AB-Paar zum umfangreichen System Die Umsetzung des Löschwasserkonzeptes bei der Werkfeuerwehr Festo bedeutete 2009 zugleich den Einstieg in die Welt der Wechselladerfahrzeuge (WLF) und Abrollbehälter (AB). Die Werkfeuerwehr beschaffte für ihr Konzept ein kleines WLF auf Mercedes-Benz Vario mit einem AB-Schlauch. Auf dieses erste Paar aus WLF und AB folgten zunächst aber erstmal keine weiteren AB oder gar WLF. Der Startschuss zum Aufbau eines umfangreicheren Wechsellader-Systems verhallte gewissermaßen für den Moment. Erst drei Jahre nach ihrem ersten WLF und ihrem ersten AB beschaffte die Werkfeuerwehr mit einem AB-Schaum einen weiteren AB für ihr vorhandenes WLF. Danach ging es Schlag auf Schlag und fast schon im Jahrestakt erweiterte die Werkfeuerwehr ihr Wechsellader-System. Schon im Jahr 2013 folgte als dritter Wechselbehälter ein AB-Lüfter und im Jahr darauf das zweite WLF – nun ein kleiner Mercedes-Benz Atego. Im Abstand von jeweils einem Jahr wurden zwischen 2015 und 2017 die AB-Rückhaltung, -Gefahrgut und -Löschwasserpuffer beschafft. In den Jahren 2022 und 2025 folgten schließlich noch zwei AB-Logistik (AB-L). Zum Wechsellader-System der Werkfeuerwehr Festo gehören damit im Jahr 2025 zwei WLF als Trägerfahrzeuge und insgesamt acht AB für unterschiedlichste Anwendungen. Für ihr Wechsellader-System entschied sich die Werkfeuerwehr Festo für eine eher seltene Größenordnung. Statt für die von Feuerwehren bevorzugten großen 18- oder sogar dreiachsigen 26-Tonner als Trägerfahrzeuge entschied sie sich für kleine und leichte WLF mit einem Gesamtgewicht von nur acht bis zehn Tonnen. Als erstes WLF beschaffte die Werkfeuerwehr einen Allrad-Vario von Mercedes-Benz und als zweites einen etwas größeren Atego mit Straßenantrieb. Weil nicht jedes WLF jeden AB aufsatteln kann wurden die AB nach der Anschaffung des zweiten Trägerfahrzeuges ab 2014 mit einer Farbcodierung versehen. Grün gekennzeichnete AB können vom Vario-WLF transportiert werden, gelb gekennzeichnete vom Atego-WLF und solche mit grüner und gelber Kennzeichnung von beiden Trägerfahrzeugen. Die Trägerfahrzeuge und Abrollbehälter der Werkfeuerwehr Festo Wechselladerfahrzeuge:
Abrollbehälter:
Kleiner Allrad-Wechsellader Das WLF wurde von Heinz Meyer Feuerwehrbedarf auf einem Mercedes-Benz Vario 818 DA aufgebaut. Der nur acht Tonnen schwere Wechsellader verfügt über Allradantrieb und ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe. In der Kabine des Varios finden drei Einsatzkräfte Platz. Am Fahrerplatz ist der Bildschirm für eine Rückfahrkamera angebracht. Das WLF selbst ist nicht mit einer Rückfahrkamera ausgestattet, dafür aber verschiedene AB. Das Hakengerät vom Typ GRK-D und stammt von Gergen-Jung. Praktischerweise befindet sich eine Produktionsstätte von Gergen-Jung genau gegenüber dem Festo-Werksgelände. Die Sondersignalanlage besteht aus einem Hänsch LED-Warnbalken vom Typ DBS 2000 LED, einer Rundumkennleuchte Federal Signal Ultra Star LED am Heck und einem Satz Federal Signal MicroLED Sputnik als Frontblitzer im Kühlergrill. Mit dem weiteren Ausbau des Systems aus WLF und AB bei der Werkfeuerwehr Festo wurde das WLF zusätzlich mit einem hydraulisch verstellbaren Unterfahrschutz am Heck ausgestattet. Dieses ermöglicht den sicheren Transport von AB mit ganz unterschiedlicher Länge und damit verschiedenen Überhängen. Zusätzlich erhielt das WLF sowie auch der seinerzeit mit ihm zusammen ausgelieferte AB-Schlauch eine neue Beklebung im einheitlichen Design der Werkfeuerwehr Festo. ---- Abrollbehälter-Schlauch (AB-Schlauch) Grundgerüst: Garant Containerbau City-Abrollcontainer Technische Daten:
Ausstattung:
Beladung:
Nicht mehr vorhandene Beladung:
Kleiner Abrollbehälter mit großen Schläuchen Wie das WLF wurde auch der AB-Schlauch von Heinz Meyer auf- und ausgebaut. Grundlage des AB bildet ein City-Abrollcontainer der Garant Containerbau GmbH. Der Abrollbehälter ist nur vier Meter lang, wiegt leer etwa eine Tonne und darf voll beladen bis zu 3,75 Tonnen wiegen. Auf der linken und der rechten Seite des Containers liegt jeweils ein über die gesamte Länge reichendes Schlauchbett. Die Schlauchbetten sind nach oben offen und werden am Heck von rampenartigen Klappen verschlossen, welche das Auslaufen der Schläuche beim Verlegen vereinfachen. Zwischen den Schlauchbetten bleibt ein Gang frei. Dieser kann über eine ausklappbare Leiter am Heck betreten werden. Im geschlossenen Zustand dient die Leiter als Geländer. Schlauchbetten und Gang werden durch eine Art Brücke überspannt. Auf der Brücke sind zwei drehbare Xenon-Arbeitsscheinwerfer und eine Rückfahrkamera angebracht. Dem Maschinisten des Wechselladerfahrzeuges erleichtert die Kamera das Rückwärtsfahren und erlaubt ihm die Überwachung der auslaufenden Schläuche beim Verlegen. Eine Verkehrswarnanlage, bestehend aus zwei gelben MicroLED Sputnik Blitzern von Federal Signal, ist in die Brücke integriert. Unter den Schlauchbetten liegen auf jeder Seite je zwei mit Klappen verschlossene Staufächer. Um die verlegten Schläuche wieder aufnehmen zu können ist an der Front des Abrollbehälters ein verschiebbares hydraulisches Schlauchaufnahmegerät montiert. Der sogenannte Super Mule von The Hose Mule stammt aus den USA und presst mit mehreren Walzen Luft und zurückgebliebenes Wasser aus den Schläuchen hinaus. Die beiden Schlauchbetten sind mit jeweils 900 Metern zusammengekuppeltem und in Buchten gelegten A-Druckschlauch gefüllt. Die Schlauchmenge ist genauso bemessen das jeder Punkt des Werksgeländes zumindest mit einer einfachen Leitung erreicht werden kann. Zur Vereinfachung der Kommunikation bei der Arbeit mit zwei Schlauchleitungen sind alle Schläuche in einem Schlauchbett gelb und in dem anderen rot. So kann beispielsweise einfach "Wasser marsch" für die rote Leitung oder "Wasser halt" für die gelbe Leitung erteilt werden. Missverständnisse können dadurch vermieden werden. In den Staufächern unter den Schlauchbetten wurden ursprünglich weitere 120 Meter weißer A-Druckschlauch in gerollter Form als Reserve mitgeführt. Später wurden diese Reserve überarbeitet und durch gelbe, rote und eine kleine Zahl weißer A-Druckschläuche ersetzt. Außerdem finden sich hier verschiedene wasserführende Armaturen, sowie für die Bedienmannschaft zwei Kisten Wasser und drei Gehörschützer. Die mitgeführten Kraftstoffkanister dienen der Versorgung der Pumpeneinheit. Später wurde die Beladung zudem um zwei Wathosen ergänzt. Die Löschwasserkomponente im Einsatz Wenn die Wasserförderkomponente alarmiert wird, rückt das WLF mit aufgesatteltem AB-Schlauch und angehängter Pumpeneinheit aus. Die dreiköpfige Besatzung des WLF reicht zum Aufbau und Betrieb der Wasserförderkomponente aus. Das Gespann rund um das WLF fährt von der Festo-Feuerwache den nur etwa 300 Meter entfernten Löschteich am Rande des Werksgeländes an. Dort angekommen wird der Pumpenanhänger an der dort eingerichteten festen Saugstelle abgekuppelt. Zwei Feuerwehrangehörige aus der dreiköpfigen WLF-Besatzung werden als Bedienmannschaft abgestellt. Nach dem Abhängen des Anhängers werden je nach Bedarf eines oder gleich beide Schlauchbetten zum Verlegen vorbereitet. Zum Verlegen muss nur die Klappe am jeweiligen Schlauchbett herunter geklappt werden. Danach wird der Schlauch ein Stück herausgezogen und an den entsprechenden Druckabgang an der Pumpeneinheit angekuppelt. Während nun die Pumpeneinheit betriebsbereit gemacht wird fährt das WLF in Richtung Einsatzstelle los. Auf dem AB wird kein Personal zur Überwachung des Verlegevorgangs benötigt, dies übernimmt der Maschinist mithilfe der Rückfahrkamera. Bei Übungen hat sich gezeigt das eine Geschwindigkeit von etwa 30 Kilometern pro Stunde die optimal zum Schlauchverlegen ist. Dann laufen die Schläuche problemlos und ohne Dralle aus den Schlauchbetten. Nach dem Einsatzende wird der Schlauch mit dem Aufnahmegerät seitlich an der Fahrerkabine vorbei wieder in die Schlauchbetten gezogen. Dabei fährt das WLF mit Schrittgeschwindigkeit die Schlauchleitung ab und nimmt die Schläuche wieder auf. Während ein Feuerwehrangehöriger das Aufnahmegerät bedient, führt ein anderer den Schlauch dem Aufnahmegerät zu und ein Dritter legt den entwässerten und entlüfteten Schlauch wieder in Buchten in die Betten. ---- Abrollbehälter-Rückhaltung (AB-Rückhaltung) Aufbau: Stahlbau Janzer, Aufbaunummer: 15136 Technische Daten:
Löschmittel:
Beladung:
Die Werkfeuerwehr Festo begann ab 2009 ausgehend von der Umsetzung eines Konzeptes zur Löschwasserversorgung mit dem schrittweisen Aufbau eines Wechsellader-Systems. Ausgehend von einem ersten Paar aus Wechselladerfahrzeug (WLF) und Abrollbehälter-Schlauch (AB-Schlauch) folgten in den Folgejahren weitere AB und auch ein zweites WLF. Als insgesamt vierten AB konnte die Werkfeuerwehr 2015 einen AB-Rückhaltung beschaffen. Zum Einsatz kommt der AB als ein Element zur Rückhaltung von kontaminiertem Löschwasser im Einsatz. Dafür ist er beladen mit Auffangbehältern, einigen Sandsäcken, Dichtkissen und leistungsstarken Tauchpumpen. Sogar ein aufblasbares Rettungsboot (RTB) 1 findet sich in der Beladeliste. Eine weitere Beladungskomponente bildet der Löschwasserzusatz Hydrex mit entsprechenden Armaturen zur Zumischung und Abgabe. Der AB-Rückhaltung ist der erste Container aus der Fertigung von Stahlbau Janzer für die Werkfeuerwehr. Bei ihm handelt es sich um einen einfachen Plattformcintainer mit abklappbaren Bordwänden. Die Beladung des AB verteilt sich größtenteils auf vier Gitterboxen, für die die Werkfeuerwehr selbst Abdeckungen als Schutz vor der Witterung konstruierte. Aufgesattelt werden kann der AB-Rückhaltung von beiden WLF der Werkfeuerwehr. Vom WLF gezogener Pumpenanhänger: Vielen Dank an die Werkfeuerwehr Festo in Rohrbach, sowie die Festo AG & Co KG im Gesamten für die Organisation dieses sehr umfangreichen und interessanten Fototermins! |
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| Ausrüster | Rauwers GmbH | ||
| Sondersignalanlage |
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| Besatzung | 1/2 | Leistung | 130 kW / 177 PS / 174 hp |
| Hubraum (cm³) | 4.249 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 8.200 |
| Tags |
k.A.
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| Eingestellt am | 25.10.2012 | Hinzugefügt von | D_Weber |
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