Einsatzfahrzeug: Romanshorn - StpFW - WLF - Romi 90 (a.D.)

Wechselladerfahrzeug WLF, intern als Rüstfahrzeug RFZ oder Ölwehrfahrzeug ÖWZ bezeichnet, der Stützpunktfeuerwehr Romanshorn

Fahrgestell: Mercedes-Benz 3238 8x4-4 ("Schwere Klasse SK88"/ "Powerliner")
Aufbau: Multilift
Baujahr: 1993

Technische Daten:

• Antrieb: Straßenantrieb, 8x4
• Getriebe: Automatikgetriebe

Seilwinde:

• Typ: Series 12
• Hersteller: Warn
• Zugkraft: 54 kN

Beladung/ Ausstattung:

• Schleuderketten

Für die Ölwehr, insbesondere auf dem Bodensee, beschaffte das Kanton Thurgau 1993 ein Wechselladerfahrzeug sowie zwei Abrollbehälter und stationierte das komplette System bei der Stützpunktfeuerwehr in der Hafenstadt Romanshorn. Beim Wechselladerfahrzeug handelt es sich um einen vierachsigen Mercedes-Benz 3238 aus der in der Schweiz unter dem Namen Powerliner vertriebenen Schweren Klasse SK88. Der große Mercedes besitzt zwei gelenkte Vorder- und zwei ungelenkte Hinterachsen sowie eine Wechselladereinrichtung von Multilift. Für Bergungsaufgaben wurde an der Front eine elektrische Seilwinde von Warn montiert.

Zusammen mit dem Wechselladerfahrzeug beschaffte das Kanton Thurgau einen Abrollbehälter-Ölwehr sowie einen Abrollbehälter-Ölsperre. Zusätzlich beschaffte die Stadt Romanshorn ebenfalls im Jahr 1993 einen Abrollbehälter-Rüst, welcher standardmäßig aufgesattelt ist.

Interessanter Weise wird der schwere Mercedes-Benz 3228 von der Feuerwehr Romanshorn nicht etwa als Wechselladerfahrzeug bezeichnet, sondern trägt mit dem Abrollbehälter-Rüst die Bezeichnung Rüstfahrzeug und mit einem der beiden Abrollbehälter für die Ölwehr die Bezeichnung Ölwehrfahrzeug. Normalerweise ist immer der Abrollbehälter-Rüst für die Technische Hilfeleistung aufgesattelt und das Fahrzeug als Rüstfahrzeug im Einsatz.

Ursprünglich trug das Fahrzeug den Rufnamen "Romi 32", später änderte sich der Rufname in "Romi 90". Ebenso änderte sich das Kennzeichen von TG 129753 (weiß) zu TG 789 (blau).

Zum Schutz des Bodensees: Oelwehr Thurgau

Für den Schutz aller Binnen- und Fließgewässer unterhält das Kanton Thurgau eine eigene Ölwehr. Eines der Haupteinsatzgebiete der Ölwehr Thurgau ist zweifelsohne der Bodensee, welcher als Trinkwasserspeicher für Millionen Menschen in der Schweiz, aber auch in Deutschland und Österreich, dient. Die Ölwehr im Kanton Thurgau ist dezentral aufgestellt und besitzt mehrere Standorte bei Kantonspolizei und kommunalen Feuerwehren. Der Kopf der Ölwehr ist der Kantonale Ölwehrstützpunkt bei der Seepolizei in Kreuzlingen. Daneben unterhält der Kanton drei weitere Seeölwehrstützpunkte bei den Feuerwehren Kreuzlingen sowie Romanshorn am Bodensee und der Feuerwehr Steckborn am Untersee. Die Seepolizei koordiniert nicht nur die Aus- und Fortbildung der Ölwehr, bei ihr sind auch zentrale Spezialfahrzeuge und mehrere Anhänger stationiert. Hier befindet sich außerdem ein großes Lager mit unterschiedlichen Bindemitteln. An den Ölwehrstützpunkten bei den drei Feuerwehren wird jeweils ein geländegängiges Wechselladerfahrzeug sowie Abrollbehälter mit der nötigen Ölwehrausrüstung und Ölsperren vorgehalten.

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Abrollbehälter-Rüstmaterial (AB-Rüst)

Aufbau: Hans Schori AG Metallbau, Romanshorn
Baujahr: 1993

Beladung/ Ausstattung:

• Stromerzeuger
• Lichtmast

• Rüstsatz
• Anschlagmittel

Die Stützpunktfeuerwehr Romanshorn nutzte 1993 die Gelegenheit als das Kanton Thurgau bei ihr ein Wechselladerfahrzeug mit mehreren Abrollbehältern für die Ölwehr auf dem Bodensee bei ihr stationierte und beschaffte in der Folge selbst einen weiteren Abrollbehälter für das neue Trägerfahrzeug. Von der ortsansässigen Firma Hans Schori ließ sich die Feuerwehr Romanshorn einen Abrollbehälter zum Transport von Ausrüstung für die Technische Hilfeleistung aufbauen. Standardmäßig ist bei der Feuerwehr Romanshorn der Abrollbehälter-Rüst auf dem Wechselladerfahrzeug auf dem Wechselladerfahrzeug aufgesattelt, welches daher auch als Rüstfahrzeug bezeichnet wird. Zum Ölwehrfahrzeug wird der Wechsellader, wenn der Abrollbehälter-Ölwehr oder -Ölsperre aufgesattelt wird.

In den Abrollbehälter von Hans Schori ist ganz vorne ein großer Stromerzeuger fest eingebaut. Er versorgt unter anderem den an der Stirnwand des Behälters sitzenden Lichtmast mit Strom. Die umfangreiche Beladung des Abrollbehälters ist verstaut in neun großzügigen und mit Türen verschlossenen Geräteräumen. Der Heckgeräteraum verfügt zudem über eine Laderampe und kann mit Rollwagen bestückt werden.

Abrollbehälter-Rüst:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/103109

• 1 Warnbalken Hella RTK 4-SL
• 2 Frontblitzer Hänsch Typ 40 pico (nachgerüstet)
• 1 Drehspiegelkennleuchte Bosch RKLE110 am Heck