Einsatzfahrzeug: HB-ZSU (c/n: 57067)

HB-ZSU (c/n: 57067)
HB-ZSU (c/n: 57067)

Einsatzfahrzeug-ID: V101207 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname HB-ZSU (c/n: 57067) Kennzeichen HB-ZSU
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Air Zermatt
Klassifizierung Rettungshubschrauber Hersteller Bell Helicopter
Modell Bell 429 (LBA: EASA R.506) Auf-/Ausbauhersteller Aerolite - Max-Bucher
Baujahr 2011 Erstzulassung 2012
Indienststellung 2012 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Eine Bell 429 (Global Ranger) als Rettungshubschrauber der Air Zermatt mit einer medizinischen Ausrüstung von Aerolite (Max Bucher AG, Schweiz).

Geschichte und Technik der Bell 429:

Die Entwicklung der Bell 429 basiert auf die große Nachfrage der internationalen Patiententransporte nach einer größeren und mehr Platz anbietenden Maschine von Bell. Ursprünglich war die Bell 427 für diesen Zweck angedacht worden, jedoch stellte es sich schnell heraus, dass deren Kabine relativ klein war für die Aufnahme eines Patienten-Tragen-Systems.
Grundlage der Entwicklung war für die Bell 427 und die Bell 429 der Hubschrauber Bell 206 (Jet Ranger). Dieser mit einer Allison Wellenturbine ausgerüstete, ursprünglich für die US Army (Erstflug 1963) gebaute (und zuerst an die US Army nicht erfolgreich verkaufte Beobachtungshubschrauber) und seit 1967 sehr erfolgreich auf dem zivilen Markt angebotene Typ wurde über die Jahre mehrfach modifiziert.
Die um 64 cm verlängerte und mit einem Schwingungsdämpfungssystem (Nodamatic-Element) ausgerüstete Version 206L (Long Ranger) kam 1974 zur Auslieferung, daraus wurde die 206LT (Twin Ranger) mit zwei Wellenturbinen (Allison 250-C20R) entwickelt und seit 1994 ausgeliefert. Alle 206L sind auf diesen Typ umrüstbar. Eine Version mit einem vier-Blatt-Rotor (Bell 407) hatte den Erstflug 1995 und die neueren Weiterentwicklungen der Bell 206 sind die vergrößerten Modelle (mit zwei Wellenturbinen ausgerüsteten) Bell 427 mit Erstflug im Jahr 1997 und die Bell 429 (Global Ranger).

Die Planungsarbeiten für die Bell 429 begannen 2004. Auf Basis einer verlängerten Bell 427 wurde im gleichen Jahr ein erster Prototyp entworfen und gebaut. Dieser Prototyp wurde jedoch schnell aufgegeben, weil es platztechnisch nicht das hergab, was erwartet wurde. Schließlich griff man beim zweiten Prototyp seitens Bell auf deren MAPL (Modular Affordable Product Line) Concept zurück und baute in Modularbauweise das Cockpit neu auf während man bei der Technik auf Teile der Bell 427 zurückgriff. Bell kooperierte für den Bau und die Planung der Maschine auch mit den Südkoreanern der Korea Aerospace Industries und den Japanern der Mitsui Bussan Aerospace. Eine erste Maschine konnte 2006 gebaut werden. Nach einigen Anpassungen und Modifizierungen konnte am 27. Februar 2007 der Erstflug mit einer Bell 429 absolviert werden.

Ursprünglich war die Zertifizierung der Maschine für Ende 2007 geplant, jedoch durch Lieferengpässe in der Flugindustrie konnte Bell erst im Oktober 2007 seine drei Testmaschinen fertigstellen. Ab Februar 2008 konnten die drei Maschinen etliche Testflüge und Testreihen absolvieren und flogen rund 600 Teststunden zusammen bis die Transport Canada Civil Aviation (TCCA) ihre Zertifizierung am 1. Juli 2009 und die Federal Aviation Administration (FAA) ihre Zertifizierung am 7. Juli 2009 frei gab. Bis Juni 2009 lagen bei Bell bereits 301 Bestellungen für die neue Maschine. Die erste Maschine konnte noch am 7. Juli 2009 an den größten Anbieter in der Luftrettung der USA ausgeliefert werden, der Air Methods Corporation.

Das Modell beruht teilweise auf der Bell 427, verfügt jedoch über eine größere Kabine mit durchgehend flachem Boden, eine Avionik, die auch mit einem Piloten den Instrumentenflug (IFR) zulässt, sowie einen Vierblatt-Hauptrotor mit variabler Drehzahl. Die Bell 429 kann sowohl mit einem einziehbaren Radfahrwerk (Bell429WGL) als auch mit Kufen geliefert werden. Optional ist eine Heckklappe für Patiententransport erhältlich (von der Air Zermatt wurde diese Option nicht bestellt). Der in X-Form angeordnete Heckrotor reduziert den Geräuschpegel der Bell 429. Der Antrieb erfolgt mit zwei Pratt & Whitney Canada 207D1 die mit Full Authority Digital Engine Control (FADEC) ausgerüstet sind. Diese digitale Triebwerkssteuerung entlastet den Piloten deutlich. In Westeuropa war die HB-ZSU der Air Zermatt die erste Zulassung für dieses Baumuster.

Geschichte der Air Zermatt:
Im Kanton Wallis sind die Air Zermatt und die Air Glaciers für die Luftrettung zuständig. Die Luftrettung im Wallis ist seit 1973 eine kantonale Angelegenheit. Die Air Zermatt hat Rettungshubschrauber in Raron und Zermatt stationiert.
Die Bell 429 hat, wie alle Hubschrauber der Air Zermatt, die Sterne des Wallis als Design. Diese Maschine ist die erste Bell 429 im Einsatz für die Air Zermatt. Neben den inzwischen (Stand 2023) drei Bell 429 gehört der Air Zermatt eine EC 135 T3 (an die Air Glaciers abgegeben) und mehrere AS 350 B3 (e). Die drei Bell 429 werden fast nur im Rettungsdienst eingesetzt, die AS 350 B3 sind für Taxiflüge, Rundflüge, Lastflüge und im Rettungsdienst im Einsatz.

Daten zum Hubschraubertyp:

  • Antrieb: 2 x Pratt & Whitney Canada 207D1
  • Max. Dauerleistung: 2 x 446 kw
  • MTOW: 3175 kg
  • Leergewicht: 2023 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 287 km/h
  • Einsatzgeschwindigkeit: 273 km/h
  • Reichweite: 648 km
  • Länge über alles: 13.110 mm
  • Rumpflänge: 12.170 mm
  • Höhe: 4.040 mm
  • Rotor-Ø: 10.970 mm

Medizinische Ausstattung:

  • Schiller LifeCare2 Monitoring
  • Dräger Oxylog 3000 Plus oder Hamilton T1
  • 2x Fresenius Kabi Injektomat Agila
  • Aerolite Kit

Technische Ausstattung

  • Winde (Firma UTC Aerospace Systems, ehemals Firma Goodrich) mit 90m Kabellänge
  • SX 5 „Starburst“ Xenon-Suchscheinwerfer (Firma Spectrolab)
  • NVG-taugliches Cockpit (Night Vision Goggle)
  • Max-Viz Kamera (FLIR)
  • Cockpitfenster mit Ausbuchtung für Unterlastarbeiten
  • Außenspiegel
  • Glascockpit (5 Bildschirme)

HB-ZSU (ex: N452SR)
Bell 429 Global Ranger
c/n: 57067
Baujahr: 2012

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage k.A.
Besatzung 1/2 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.175
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Eingestellt am 09.09.2012 Hinzugefügt von Matthias Hansen
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