MAN-VW
In einer Kooperation bauten MAN und Volkswagen zwischen 1979 und 1993 leichte Lastwagen unter dem Markennamen MAN-VW. Jeder der beiden Kooperationspartner steuerte verschiedene Fahrzeugkomponenten zu dem Gemeinschaftsprodukt zu. Bekanntheit erlangten die MAN-VW im Feuerwehrsegement unter anderem durch eine Reihe von Rüstwagen für den Katastrophenschutz, die auf dem zuletzt als G90 bezeichneten Fahrgestell aufgebaut wurden.
Aus doch sehr ähnlichen Gründen fanden MAN und Volkswagen Ende der 1970er Jahre im Lastwagenbau zusammen. Bei MAN lief 1977 die Produktion der leichten Lastwagen aus dem Gemeinschaftsprojekt MAN-Saviem aus und man suchte nach einem Nachfolger. Gleichzeitig wollte Volkswagen im Nutzfahrzeugbereich seine Produktpalette über Kleintransporter hinaus in den Bereich leichter Lastwagen erweitern. Noch 1977 schlossen MAN und Volkswagen einen Kooperationsvertrag zur gemeinsamen Entwicklung und Produktion eines leichten Lastwagens ab.
Im MAN-VW wurden Komponenten beider Partner miteinander kombiniert. Von MAN stammte der Dieselmotor, Chassis und Vorderachse. Volkswagen steuerte das Getriebe sowie die Hinterachse bei und entwickelte eine Kabine auf der Basis der bekannten Kabine seines Kleintransporters LT. Die Vermarktung des MAN-VW lief 1979 an. ANgeboten wurden zunächst Fahrgestelle zwischen sechs und neun Tonnen Gesamtgewicht, weshalb die Baureihe auch als 6-9 Tonner bezeichnet wurde. Nachdem ab 1981 auch zehn Tonner angeboten werden konnten änderte sich die Bezeichnung in 6-10 Tonner. Erst 1987 wurde die bekanntere Bezeichnung G90 für den MAN-VW eingeführt. Angetrieben wurden die MAN-VW durch Dieselmotoren mit einer Leistung von 90 oder 136 PS, bzw. ab 1987 mit 100 und 150 PS.
Erhältlich war der MAN-VW als reines Fahrgestell, als Pritschenwagen und Kipper sowie als leichte Sattelzugmaschine. Gebaut wurde der MAN-VW bei Volkswagen in Hannover und bei MAN in Salzgitter, wobei Volkswagen drei Viertel der Produktion übernahm. Nach 72.000 Einheiten lief die Produktion des MAN-VW 1993 aus. Zu einer Neuauflage der Kooperation kam es nicht und beide Partner entwickelten eigenständige Modelle als Nachfolger. An die Stelle des MAN-VW trat bei MAN der L2000 und bei Volkswagen der L80.