FFT Fahrzeugbau und Fahrzeugtechnik

Die Mainzer FFT Fahrzeugbau und Fahrzeugtechnik GmbH war ein Hersteller von Auf- und Ausbauten für Sonderfahrzeuge, insbesondere für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsauftrag (BOS). Sie wurde Anfang der 1990er Jahre als Tochtergesellschaft der MIT Mainz Industrie Technologie Gesellschaft für Umwelt, Transport und Verkehr mbH gegründet und später vom Rüstungskonzern Diehl Stiftung übernommen. Zwischenzeitlich stellte FFT seinen Betrieb ein, existiert aber nach wie vor als Gesellschaft.

Die aus einem Instandsetzungswerk der US-Armee hervorgegangene MIP Instandsetzungsbetriebe GmbH in Mainz versuchte sich ab Anfang der 1990er Jahre in einem großangelegten Konversationsprozess auf dem zivilen Sektor zu etablieren, um weniger abhängig vom Rüstungssektor zu sein. Zu diesem Zweck wurde als neue Muttergesellschaft die MIT Mainz Industrie Technologie Gesellschaft für Umwelt, Transport und Verkehr mbH gegründet. Aus dem Instandsetzungsbetrieb MIP mit mehreren Werken und in den 1980er Jahren fast 6.000 Beschäftigten wurde eine Tochtergesellschaft von MIT. Im Zuge der Konversion gründete die MIT zahlreiche neue Tochtergesellschaften im zivilen Sektor.

Eine dieser zivilen Tochtergesellschaften von MIT war die FFT Fahrzeugbau und Fahrzeugtechnik GmbH. Diese konnte schon kurz nach Gründung einen Vertrag mit dem Automobilkonzern Opel abschließen. Zukünftig fertigte FFT für Opel alle Werksausbauten für Sonderfahrzeuge. Dies betraf insbesondere den Auf- und Ausbau von Einsatzfahrzeugen für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsauftrag (BOS). Abseits des Vertrages mit Opel baute FFT aber auch unter eigenem Namen Sonder- und Einsatzfahrzeuge auf und aus.

Aufgrund ausbleibender Bürgschaften des Landes Rheinland-Pfalz musste die FFT-Muttergesellschaft MIT jedoch 1994 konkurs anmelden. Zu dieser Zeit hatten MIT und seine zahlreichen Tochtergesellschaften noch rund 800 Mitarbeiter. Aus der Konkursmasse heraus kaufte der Rüstungskonzern Diehl Stiftung die FFT und integrierte sie in das eigene Unternehmensportfolio.

So konnte zwar FFT über den MIT-Konkurs hinaus gerettet werden, doch schon Ende der 1990er Jahre stand der Sonderfahrzeugspezialist vor einem neuen gravierenden Problem: Opel kündigte den Anfang des Jahrzehnts geschlossenen Vertrag mit der FFT. Im Jahr 1999 beschloss Opel fortan seine Werksausbauten nicht mehr extern herstellen zu lassen, sondern wieder intern in einem eigenen Werk. Zukünftig entstanden Opel-Sonderfahrzeuge bei der konzerneigenen Tochter Opel Secial Vehicles (OSV). Der Rückzug von Opel entzog FFT und seinen zuletzt etwa 200 Mitarbeitenden die Geschäftsgrundlage. Daraufhin musste FFT seine Geschäftsaktivitäten aufgeben und gab seinen Mainzer Fertigungstandort noch im gleichen Jahr auf.

Als Gesellschaft existiert FFT bis heute, ist jedoch nicht mehr aktiv.

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