Einsatzfahrzeug: Bichelsee-Balterswil - FW - TLF - Bichel 1
Einsatzfahrzeug-ID: V72455 Weiteres Foto hochladen
Funkrufname | Bichelsee-Balterswil - FW - TLF - Bichel 1 | Kennzeichen | TG 22 |
---|---|---|---|
Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Thurgau | ||
Wache | FW Bichelsee-Balterswil | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Tanklöschfahrzeug | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | 1226 AF | Auf-/Ausbauhersteller | Brändle |
Baujahr | 1982 | Erstzulassung | 1982 |
Indienststellung | 2002 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Tanklöschfahrzeug (TLF) der Feuerwehr Bichelsee-Balterswil Fahrgestell: Mercedes-Benz 1226 AF ("Neue Generation NG80") Technische Daten:
Feuerlöschkreiselpumpe:
Löschmittel:
Beladung/Ausstattung:
Laufbahn:
Gebraucht konnte die Feuerwehr Bichelsee-Balterswil 2002 ein Tanklöschfahrzeug (TLF) vom Feuerwehr-Zweckverband Elsau-Schlatt im Kanton Zürich übernehmen. Brändle hatte den modifizierten Mercedes-Benz 1226 AF im Jahr 1982 für die damalige Feuerwehr Elsau aufgebaut. Nach dem Wechsel des TLF nach Bichelsee-Balterswil führte wiederum Brändle 2003 eine Generalüberholung des TLF durch. In diesem Zuge wurde der ganze Aufbau aufgearbeitet, die Pumpe überholt und die originalen Rollladenverschlüsse gegen neue mit Griffstangenverschlüssen ausgetauscht. Nach Abschluss dieser Arbeiten brachte Brändle am Kühlergrill ein neues Feuerwehremblem mit einer Widmung zur Übergabe am 9. Dezember 2003 an. Das Fahrgestell des TLF ist eine wahre Besonderheit, denn eigentlich gab es in der Baureihe der Neuen Generation (NG) von Mercedes-Benz nie einen 1226 AF. Der knapp 260 PS starke V8-Saugdieselmotor war bei Mercedes-Benz den schwereren Fahrgestellen ab 16 Tonnen Gesamtgewicht aufwärts vorbehalten. Das stärkste Antriebsaggregat für die Zwölf-Tonner der NG-Baureihe war hingegen ein deutlich kleinerer V6-Dieselmotor mit nur 190 PS. Mit eben diesem V6-Motor wurde das für das TLF bestimmte Fahrgestell von Mercedes-Benz Mitte 1981 als 1219 AF ausgeliefert. Im Jahr darauf wurde dieser Motor aber schon wieder ausgebaut und durch den deutlich potenteren V8-Motor mit mehr Zylindern, mehr Hubraum und mehr Motorleistung eingebaut. Durch wen die Motorumrüstung durchgeführt wurde kann derzeit nicht gesagt werden. Denkbar sind sowohl ein Umbau im Lastwagen-Werk von Mercedes-Benz in Wörth, als auch bei einem Auftragnehmer oder Partner von Mercedes-Benz. Als plausibel erscheint beispielsweise ein Umbau in den Werkstätten des Schweizer Mercedes-Partners LARAG in Wil. Um den Motortausch zu komplettieren wurden auch das Typschild in der Beifahrertür und die für die NG-Baureihe typischen Fahrgestellbezeichnungen außen an den Kabinentüren getauscht. Sie weisen den Mercedes-Benz korrekt als 1226 AF aus. Nur wer die Fahrgestellnummer recherchiert, bekommt den ursprünglichen Fahrgestelltyp 1219 AF angezeigt. Als Anmerkung wurde der Motortausch jedoch mit der Fahrgestellnummer nachvollziehbar verknüpft. Den für das ungeübte Auge einzigen Hinweis auf den Motortausch liefern die beiden Fahrgestellbezeichnungen außen auf der Fahrer- und der Beifahrertür. Nicht nur geben sie komplett atypisch für Mercedes-Benz die komplette Fahrgestellbezeichnung inklusive des Kürzels „AF“ für Allrad- und Feuerwehrfahrgestell an. Sie sind auch nicht direkt auf den Türen abgebracht, sondern auf Trägerplatten, die wiederum auf die Tür geschraubt wurden. In der Doppelkabine des Mercedes-Benz 1226 AF finden insgesamt sechs Personen Platz. Im hinteren Kabinenteil können in einer Reihe vier Personen mit Blick in Fahrtrichtung sitzen. Jede dieser vier Personen kann schon in der Kabine einen Pressluftatmer anlegen. Ebenso hat die Mannschaft in der Kabine schon Zugriff auf Faltsignale und Warnleuchten zum Aufbau von Vorwarnungen vor der eigentlichen Einsatzstelle. Das Dach der Kabine ist der höchste Punkt des TLF. Weder wird das Dach durch eine auf dem Aufbau mitgeführte tragbare Leiter überragt, noch ist auf dem Dach irgendein Teil der Sondersignalanlage verbaut. Statt auf dem Kabinendach sitzen die beiden Drehspiegelkennleuchten auf speziellen Haltern links und rechts neben der Windschutzscheibe. Durch diesen Kunstgriff konnte die Höhe des TLF ein wenig reduziert werden. Genug, damit das TLF an seiner zweiten Wirkungsstätte in Bichselsee-Balterswil noch in die niedrige Fahrzeughalle im Depot passt. Der Aufbau von Brändle hinter der Kabine ist inklusive der Aufbauten wie Leiterauflage, Lichtmast und Saugschläuchen in etwa gleich hoch wie die davor liegende Kabine. Ohne diese Anbauteile und Ausrüstungsgegenstände ist er sogar noch etwas niedriger. Der Aufbau besitzt insgesamt neun Geräteräume. Die acht seitlichen Geräteräume werden durch Rollläden verschlossen, der Heckgeräteraum durch eine nach oben öffnende Klappe. Zwei Geräteraumpaare liegen vor der Hinterachse, eine Paar über der Achse und das letzte dahinter. Ergänzt werden die Geräteräume durch eine Reihe kleiner Staufächer. Ein Paar langgezogener Staufächer befindet sich vor der Hinterachse und zwei deutlich kleinere Paare dahinter. Nur die großen Staufächer werden durch Bordwände verschlossen, die als Trittstufe genutzt werden können. Die hinteren Staufächer haben hingegen lediglich Klappen die geöffnet senkrecht nach unten hängen. Über der Hinterachse ist der 2.400 Liter große Wassertank eingebaut. Dahinter schließt sich die Feuerlöschkreiselpumpe von Godiva an. Die GMA3600/108 entspricht dem Schweizer Typ 3 und hat einen Normal- sowie einen Hochdruckteil (2.800 Liter pro Minute bei acht bar oder 200 Liter pro Minute bei 40 bar). Gesteuert wird die Pumpe über einen großen Schaltschrank mit einer schematischen Darstellung der gesamten Pumpenanlage. Die Pumpe besitzt sowohl eine Druckautomatik für die Wasserabgabe, als auch eine Tankfüllautomatik. Zur schnellen Löschwasserabgabe sind links und rechts im Aufbau zwei Hochdruckschnellangriff verbaut. Für jeden der beiden Schnellangriffe ist im Heckgeräteraum ein eigener Z-Zumischer verbaut. Weil das TLF jedoch keinen internen Schaummitteltank besitzt, muss das Schaummittel von extern angesaugt werden. Typisch für Brändle-Aufbauten aus den 1980er Jahren sind die beiden quer durch den Aufbau reichenden Auszüge in den Geräteraumpaaren G1/G2 und G3/G4. Jeder der beiden Auszüge lässt sich entweder nach links oder nach rechts aus dem Aufbau herausziehen, wobei jeweils andere Ausrüstungsgegenstände erreicht werden können. Die Beladung die sich auf den Auszügen, in den anderen Geräteräumen und Staufächern findet konzentriert sich vor allem auf die Brandbekämpfung: Viele B- und C-Schläuche, gleich vier Verteiler und sage und schreibe ein Dutzend C-Strahlrohre. Für kleinere Hilfeleistungen werden immerhin ein Mehrzweckzug und eine Motorkettensäge mitgeführt. Ein Stromerzeuger und ein Lichtmast gehören erst seit der Generalüberholung zur Beladung, bzw. zur Ausstattung des TLF. Vielen Dank an Herbert Breuer und Klaus Fischer für die Rechercheihilfe zur besonderen Geschichte des Fahrgestells und der Herkunft des TLF! |
||
Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
|
||
Besatzung | 1/5 | Leistung | 188 kW / 256 PS / 252 hp |
Hubraum (cm³) | 12.675 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 13.000 |
Tags | |||
Eingestellt am | 30.04.2010 | Hinzugefügt von | Olaf Wilke |
Aufrufe | 40516 |
Korrektur-Formular
Sollten Sie in den Beschreibungen oder Fahrzeugdaten einen Fehler finden, weitere sachdienliche Informationen zum Fahrzeug besitzen oder einen Verstoß gegen das Urheberrecht melden wollen, dann benutzen Sie bitte das Korrekturformular. Wir bitten Sie darum, nur gesicherte Angaben zu machen, denn spekulative Informationen kosten das Admin-Team nur Zeit, die von uns besser verwendet werden kann.