Einsatzfahrzeug: OK-AHD (c/n: 52051) (a.D.)

OK-AHD (c/n: 52051) (a.D.)
OK-AHD (c/n: 52051) (a.D.)
  • OK-AHD (c/n: 52051) (a.D.)

Einsatzfahrzeug-ID: V56338 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname OK-AHD (c/n: 52051) (a.D.) Kennzeichen OK-AHD
Standort Europa (Europe)Tschechische Republik (Czech Republic)
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Kommerzielles Unternehmen (Privat)
Klassifizierung Rettungshubschrauber Hersteller Bell Helicopter
Modell Bell 206 L-4 (LBA: 3034) Auf-/Ausbauhersteller k.A.
Baujahr 1994 Erstzulassung 1994
Indienststellung 2005 Außerdienststellung 2009
Beschreibung

Eine Bell Bell 206 LT (Twin Ranger) als RTH des privaten tschechischen Luftrettungsanbieters Alfa Helicopter. Die Maschine wurde Ende 2005 als damalige EC-GNR erworben und bekam die Kennung OK-AHD. 

Geschichte und Technik der Bell 206L:

Grundlage dieses Hubschraubers ist die Bell 206 (JetRanger). Dieser mit einer Allison Wellenturbine ausgerüstete, ursprünglich für die US Army (Erstflug 1963) gebaute (und zuerst an die US Army nicht erfolgreich verkaufte Beobachtungshubschrauber) und seit 1967 sehr erfolgreich auf dem zivilen Markt angebotene Typ wurde über die Jahre mehrfach modifiziert.

Die Bell 206 ist eine Familie von zweiblättrigen ein- und zweimotorigen Hubschraubern, die von Bell Helicopter im Werk Mirabel in Quebec hergestellt werden. Ursprünglich als Bell YOH-4 für das Programm Light Observation Helicopter der United States Army entwickelt, wurde es nicht von der Army ausgewählt. Bell überarbeitete die Hubschrauberzelle und vermarktete die Maschine erfolgreich als fünfsitzige Bell 206A JetRanger. Die von der ICAO zugewiesene Modellbezeichnung "B06" wird in Flugplänen für den JetRanger und den LongRanger verwendet, und die Bezeichnung "B06T" wird für die zweimotorigen TwinRanger verwendet.

Der Bau der Maschine geht auf den 14. Oktober 1960 zurück, als die United States Navy im Namen der Army 25 Hubschrauberhersteller anschrieb, um Pläne für einen Light Observation Helicopter (LOH) zu erhalten. Bell Helicopter trat dem Wettbewerb zusammen mit 12 anderen Herstellern bei, darunter Hiller Aircraft und Hughes Tool Co., Aircraft Division. Bell Helicopter reichte das D-250-Design ein, das als YHO-4 bezeichnet werden sollte. Am 19. Mai 1961 wurden Bell Helicopter und Hiller Aircraft als Gewinner des Designwettbewerbs bekannt gegeben.

Bell Helicopter entwickelte das D-250-Design zum Bell 206-Hubschrauber, das 1962 als YOH-4A umbenannt wurde, und produzierte fünf Prototypen für die Test- und Evaluierungsphase der Army. Der erste Prototyp flog am 8. Dezember 1962. Die YOH-4A wurde im Vergleich zu den anderen konkurrierenden Maschinen auch als "The Ugly Duckling" bekannt, dies wegen ihrer unschönen Linien und Optik. Nach einem Abheben der Prototypen von Bell Helicopter, Hughes und Fairchild-Hiller wurde der Hughes OH-6 im Mai 1965 ausgewählt.

Als die YOH-4A von der Armee nicht ausgewählt wurde, ging Bell Helicopter daran, das Problem der Vermarktung des Hubschraubers zu lösen. Neben dem Imageproblem fehlte dem Hubschrauber der Laderaum und nur die geplanten drei Passagiere hatten beengte Sitzplätze. Die Lösung war ein neu gestalteter Rumpf, der schlanker, ästhetischer und ansprechender war und dabei über 0,45 m³ Laderaum mehr verfügte. Das Redesign wurde als Bell 206A bezeichnet, und Bell-Präsident Edwin J. Ducayet nannte es den JetRanger, der eine Weiterentwicklung des beliebten Modells 47J Ranger darstellte. Bell Helicopter beendete schlussendlich die Produktion der Bell 206B-3 Version im Jahr 2010.
Die um 64 cm verlängerte und mit einem Schwingungsdämpfungssystem (Nodamatic-Element) ausgerüstete Version 206L (Long Ranger) kam 1974 zur Auslieferung. Sie ist eine gestreckte Variante mit sieben Sitzplätzen. Der Rumpf ist insgesamt 760 mm lang und bietet zwei nach hinten gerichteten Sitzen zwischen den Vorder- und Rücksitzen. 1981 folgt die Entwicklung einer militärischen Version der 206L TexasRanger. Die ursprüngliche 206L verwendete eine Allison 250-C20B-Turbine und eine Reihe von Modellverbesserungen ersetzten diesen Motor durch leistungsstärkere Versionen. So verwendete z.B. die 206L-1 einen 250-C28 und die 206L-3 und die 206L-4 den 250-C30P.
2007 kündigte Bell Helicopter ein Upgrade-Programm für die Modelle 206L-1 und 206L-3 an, mit dem der Hubschrauber auf die Konfiguration 206L-4 umgerüstet werden soll. Modifizierte Flugzeuge werden mit 206L-1 + und 206L-3 + bezeichnet. Zu den Modifikationen gehören verstärkte Strukturkomponenten der Hubschrauberzelle (einschließlich eines neuen Heckauslegers), ein verbessertes Getriebe und ein verbesserter Motor für den L-1, die alle zu einer maximalen Bruttogewichtserhöhung von 136 kg und einer Leistungssteigerung führen.

Daraus wurde die 206LT (Twin Ranger) mit zwei Wellenturbinen (Allison 250-C20R) entwickelt und dieser Typ seit 1994 ausgeliefert. Bei alle 206L ist ein Umbau zum Twin Ranger möglich. Eine Version mit einem vier-Blatt-Rotor (Bell 407) hatte den Erstflug 1995 und die neueren Weiterentwicklungen der Bell 206L sind die weiter vergrößerten Modelle (mit zwei Wellenturbinen als Antrieb) Bell 427 (Erstflug im Jahr 1997) und die Bell 429 (Global Ranger / Erstflug im Jahr 2017).
Die Bell 206 mit ihren verschieden zivilen und militärischen Varianten ist ein sehr häufig gebauter Hubschrauber. Als direkter Nachfolger der Bell 206 ist die Bell 505 (Erstflug 2014) seit 2016 zugelassen und wird seit 2017 verkauft. Die Produktion der 206L-4 und somit der Bell 206 Familie endete im Juni 2017.

Geschichte der Luftrettung in der Tschechischen Republik

Die Luftrettung in der Tschechischen Republik geht zurück bis auf den 27. August 1956. An diesem Tag wurde in der damaligen Tschechoslowakei erstmals ein Verletzter mit einem Helikopter (Mi-4) aus Terezín (Theresienstadt) zur medizinischen Behandlung nach Prag geflogen. Zusätzlich zu sporadischen Hubschraubereinsätzen wurden zwischen 1965 und 1985 auch Flugzeuge des Typs Let L-200 Morava zur Patientenbeförderung im Rahmen von Verlegungen eingesetzt. Schon im Jahr 1965 wurden mit diesen Flugzeugen im Rahmen des ČSA-Aerotaxi 960 Patienten befördert. Der Probebetrieb für eine regelhafte Luftrettung mit Hubschraubern wurden dann jedoch erst 1987 zunächst in Prag mit einem Helikopter vom Typ Mi-2 aufgenommen. Dieser Maschine mit dem Rufnamen Kryštof 1 folgten weitere Maschinen und Luftrettungszentren (LRZ) im ganzen Land.

Heute (2012) gibt es in der Tschechischen Republik folgende LRZ:

Kryštof 1 - Praha (Polizei)
Kryštof 4 - Brno (Alfa-Helicopter, Stamm-Maschine OK-NIK)
Kryštof 5 - Ostrava (DSA, Stamm-Maschine OK-DSE)
Kryštof 6 - Hradec Králové (DSA, Stamm-Maschine OK-DSD)
Kryštof 7 - Plzeň (Armee / Luftwaffe)
Kryštof 9 - Olomouc (Alfa-Helicopter, Stamm-Maschine OK-AHG)
Kryštof 12 - Jihlava (Alfa-Helicopter, Stamm-Maschine OK-AHA)
Kryštof 13 - České Budějovice-Hosín (Alfa-Helicopter, Stamm-Maschine OK-EMI)
Kryštof 15 - Ústí nad Labem (DSA, Stamm-Maschine OK-DSB)
Kryštof 18 - Liberec (DSA, Stamm-Maschine OK-DSC)

Die Lücken in der Nummerierung sind auf die bei der Staatsteilung 1993 in der Slowakei verbliebenen Rufnamen zurückzuführen. Bis 1994 gab es darüber hinaus in der Tschechischen Republik noch den Kryštof 17 in der Stadt Havlíčkův Brod, der Betrieb des LRZ wurde jedoch eingestellt.

Im Gegensatz zur Luftrettung in Deutschland werden die Hubschrauber dort nur in Ausnahmefällen in Stadtgebieten eingesetzt. Die Besatzung der Prager Maschine etwa besetzt bei Einsätzen in unmittelbarer Nähe des Stützpunktes stattdessen ein zur Verfügung stehendes NEF. Der weit überwiegende Teil der Einsätze betrifft das dünner besiedelte ländliche Gebiet mit weiteren Anfahrtswegen für bodengebundene Rettungsmittel.

Zum Einsatz kommen in der Luftrettung heute (2012) überwiegend moderne Maschinen der Firmen Eurocopter und Bell. Die Polizei der Tschechischen Republik setzt nahezu ausschließlich Maschinen vom Typ EC 135 T2 ein, die Firma Delta System Air (DAS) Maschinen der Typen EC 135 T1, EC 135 T2 und EC 135 T2+. Die Firma Alfa-Helicopter hat neben EC 135 T2+ auch Maschinen der Firma Bell (206 L4T und 427) in Gebrauch. Eine Ausnahme bildet die Tschechische Luftwaffe, die von ihrem Stützpunkt bei Pilsen ausschließlich mit SAR-Maschinen aus polnischer Produktion vom Typ W-3A Sokol (PZL-Swidnik) fliegt. Diese Maschinen kommen auch als SAR-Maschinen vom Militärstützpunkt Prag-Kbely aus zum Einsatz.

(Lars Kocherscheid-Dahm)

Leistungsdaten:

  • Hersteller: Bell Helicopter (Textron Konzern)
  • Typ: Bell 206LT
  • Triebwerke: 2 x Allison 250 C20R-Wellenturbinen
  • Dauerleistung je Triebwerk: 319 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
  • Reichweite: 900 km
  • Leergewicht: 1.175 kg
  • Maximales Abfluggewicht (MTOW): 2.018 kg
  • Länge über alles: 12.910 mm
  • Rumpflänge: 10.440 mm
  • Höhe: 3.140 mm
  • Rotor-Ø: 11.280 mm

Kennung: OK-AHD (ex. N7078J, VT-AMA[3], N41060, EC-GNR)
Typ: Bell 206 LT (Twin Ranger)
c/n: 52051
Baujahr: 1994

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage k.A.
Besatzung 1/2 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 2.018
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Eingestellt am 29.01.2007 Hinzugefügt von David Modrý
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