Einsatzfahrzeug: Florian Zerbst 100/62-01 (a.D.)

Schlauchwagen mit Truppbesatzung (SW 2000-Tr) in Bundausführung der Freiwilligen Feuerwehr Zerbst auf Basis eines Mercedes-Benz Unimog U 1550 L/45 mit feuerwehrtechnischen Auf- und Ausbau durch die Firma Lentner

Geschichte des SW 2000-Tr des Bundes:

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beschaffte ab Anfang der 1990er-Jahre in dritter Generation 80 Fahrzeuge dieser Bauart. Der SW 2000 löste 1980 die Schlauchkraftwagen des ehemaligen Luftschutzhilfsdienstes ab. Konzipiert wurde der damals neue Fahrzeugtyp für die Wasserförderung über lange Wegstrecken, insbesondere in der überörtlichen Hilfe des Katastrophenschutzes. Diese Option ist unter anderem bei Flächen-, Heide- und Waldbränden außerhalb bewohnter Gebiete mit stabiler Wasserversorgung von enormer Bedeutung, da hier Löschwasser aus größeren Entfernungen zum Einsatzort gefördert werden muss.

Als Neuerung bei der dritten Generation wählte man ein komplett anderes Aufbaukonzept. Während zuvor klassische Geräteräume verwendet wurden, kombinierte man hier zwei Fächer mit einer Pritsche samt Plane und Spriegel. Die Geräteräume befinden sich hinter der Fahrerkabine und ermöglichen ein sicheres Verstauen des benötigten Zusatzmaterials sowie einen schnellen Zugang. Der große Heckbereich bietet die Möglichkeit, die auf der Pritsche verlasteten Schlauchleitungen während der Fahrt zu verlegen oder das Fahrzeug optional für logistische Zwecke zu nutzen.

Im Gegensatz zu den Vorgängergenerationen muss das Personal beim Verlegen jedoch hinter dem Schlauchwagen herlaufen, da er nicht über eine Heckplattform verfügt. Das einzelbereifte und somit geländegängige Fahrgestell stammt aus dem Hause Mercedes-Benz, der Aufbau wurde wie auch beim Nachfolger von Lentner gefertigt.

Technische Daten:

• Fahrgestell: Mercedes-Benz Unimog U 1550 L/45 (BM 437.141)
• Motor: 6-Zylinder-Turbodiesel (OM 366 A)
• Motorleistung: 114 kW bei 2.400 1/min
• Hubraum: 5.958 cm³
• Getriebe: manuelle 8-Gang-Schaltung
• Antrieb: Allrad, 4x4, Differentialsperre
• Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
• zulässiges Gesamtgewicht: 9.500 kg
• Leergewicht: 4.625 kg
• zulässige Achslast vorn / hinten: 4.500 / 5.300 kg
• Anhängelast gebremst / ungebremst: 9.500 / 1.500 kg
• Länge: 6.927 mm
• Breite: 2.500 mm
• Höhe: 2.950 mm
• Radstand: 4.500 mm
• Bodenfreiheit: 455 mm
• Watfähigkeit: 800 mm
• Wendekreis: 16 m

Auf-/Ausbau:

• Hersteller: Lentner, Hohenlinden
• Kofferaufbau mit 2 Geräteräumen
• Pritsche mit Spriegel und Plane

Ausstattung u.a.:

• Zusatzheizung Webasto DW 80
• Anhängekupplung Rockinger 225 G 110
• 2 Blinkleuchten gelb, oben an den hinteren Eckrungen der Pritsche
• 2 Halogen-Arbeitsscheinwerfer 24 V/ 70 W, schwenkbar, an den hinteren Eckrungen der Pritsche montiert
• Batterie-Trennschalter im Fahrerhaus
• Steckdose mit Deckel für Starthilfe nach VDA 72593
• Ladesteckdose A nach DIN 14690 zum Laden der Kfz-Batterien
• Steckdose 24 V für Arbeitsstellenscheinwerfer
• Reserveradhalterung, abklappbar, an der Innenseite der Stirnwand

Beladung seitens BBK:

• Tragkraftspritze Lentner TS 8/8 (800 l/min bei 8 bar)
• Abgasschlauch für TS, 50 x 1.500 mm
• 2 Kraftstoffkanister 20 l für TS
• Kraftstoffansauggerät für TS
• 6 Saugschläuche A1500-K
• 100 Druckschläuche B20-K
• 2 Druckschläuche B5-K
• 10 Schlauchbinden B
• 2 Druckschläuche C42-15-K
• 10 Schlauchtrageboxen B
• 8 Schlauchbrücken 2B aus Holz, jedoch 900 mm lang
• Strahlrohr CM
• Standrohr 2B
• Sammelstück A-2B
• Übergangsstück B-C
• Übergangsstück A-B
• Kupplungsschlüssel A-B-C
• Überflurhydrantenschlüssel B
• Unterflurhydrantenschlüssel C
• 2 Paar Schachthaken mit Kette
• 2 Verteiler B-CBC/BV
• 2 Druckbegrenzungsventile B
• 2 Schlauchabsperrungen/Kugelhahn B
• Saugkorb A
• Saugschutzkorb A aus Draht
• Ausgleichsbehälter 5.000 l, flexibel
• 2 Arbeitsleinen (Halte-/Ventilleine) A20-K
• 2 Fangleinen F30-H im Beutel
• Halogen-Arbeitsstellenscheinwerfer A, 24 V / 250 W
• 3 Handscheinwerfer, Ex-N, mit integriertem Netzladegerät und Vorsatzscheiben grün/rot/weiß in Verstautasche
• Kabelleuchte, 24 V / 18 W
• Spaten 850, jedoch mit Griffstiel CY 900
• Kreuzhacke, 3,5 kg, mit Hakenstiel
• Klauenbeil
• Stechschaufel 5 mit Stiel, 1.300 mm lang
• Stoßbesen mit Stiel, ca. 1.350 mm lang, verschraubbar
• Brechstange 700
• Holzaxt B2 SB-A
• Metallbügelsäge B, Blattlänge 760 mm, Hobelzahn
• 2 Ersatzsägeblätter
• 10 Bindestränge, 2 m lang, 8 mm Durchmesser
• 6 Sätze Persönliche ABC-Schutzausstattung
• Sprechfunkgerät FuG 8b-1, S/E-Gerät
• 3 Handsprechfunkgeräte FuG 10b, S/E-Gerät
• Ersatzrad
• 2 Unterlegkeile 480 mit Halterung
• Bordwerkzeug einschließlich Radmutternschlüssel, typgebunden, in Tasche o. ä.
• hydraulischer Wagenheber mit Bedienhebel und Unterlegplatte
• Satz Gleitschutzketten (4 Stück) mit Schnellmontageeinrichtung
• Ersatzglühlampen und -sicherungen im Aufbewahrungskasten
• 2 Kraftstoffkanister 20 l
• Einfülltrichter und Ausgussstutzen, flexibel
• Abschleppstange VG 74 057, jedoch mit Zugöse 40
• Abschleppseil aus Draht, Nenndurchmesser 16 mm, mit rotem Warntuch 200 mm x 200 mm
• Verbindungsleitung Fremdstrom D 35
• Reifenfüllschlauch M 16 x 1,5, auch für Zwillingsbereifung
• Reifendruckmessgerät D 10
• Verbindungsleitung Druckluftbremse, 3 m lang, Kupplungsköpfe "Vorrat"
• 2 Warndreiecke in Behälter
• 2 Warnleuchten für gelbes Blink- und weißes Dauerlicht
• 3 Warnwesten in Bereitschaftstasche
• 2 Winkerkellen, beidseitig beleuchtet
• Flaggensatz
• Feuerlöscher PG 12 H mit Kfz-Halterung
• Kfz-Verbandkasten
• 5-teiliger Werkzeugkasten aus Stahlblech, ca. 500 mm x 220 mm x 250 mm, mit Vorhängeschloss
• Schraubendreher 1 x 5,5 mm
• Schraubendreher 1,6 x 10 mm
• Schlosserhammer 500 S
• Fäustel 2000 S
• Flachmeißel 300 mm
• Kombinationszange 180 mm mit Griffhüllen

Weitere Infos:

• 2010 wurde am Fahrzeug eine Ladebordwand nachgerüstet.
• Seit 05/2013 ist das Fahrzeug bei der Ortsfeuerwehr Deetz im Dienst.

Jetziger Funkrufname:

• Florian Zerbst 20/62-01

• 2 Rundumkennleuchten Hella KL 700
• Starktonhörner Hella