Einsatzfahrzeug: Florian Marburg 53 (a.D.)

Florian Marburg 53 (a.D.)
Florian Marburg 53 (a.D.)

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Funkrufname Florian Marburg 53 (a.D.) Kennzeichen MR-2552
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)HessenMarburg-Biedenkopf (MR, BID)
Wache FF Marburg-Mitte 1. Zug Zuständige Leitstelle Leitstelle Marburg-Biedenkopf (BID, MR)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Kranfahrzeug Hersteller Magirus Deutz
Modell F 250 D 25 A Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 1965 Erstzulassung 1965
Indienststellung 1980 Außerdienststellung 2000
Beschreibung

Kranwagen KW 16 der Freiwilligen Feuerwehr Marburg

Fahrgestell: Magirus-Deutz F 250 D 25 A ("Eckhauber")
Aufbau: Magirus
Aufbautyp: KW16
Baujahr: 1965

Laufbahn:

  • 1965 - 1980: BF Kassel
  • 1980 - 2000: FF Marburg
  • seit 2000: Bergungsunternehmen in Höxter

Die Berufsfeuerwehr Kassel konnte am 19. Mai 1965 einen Kranwagen 16 von Magirus in Dienst stellen. Bis 1980 blieb der Kranwagen in Kassel im Einsatz und wurde dort dann durch einen Teleskopkran ersetzt. Aus Kassel übernahm die Feuerwehr Marburg den Kranwagen 16 und nutzte in bis ins Jahr 2000. Danach ging der Kranwagen in den Besitz eines Bergungsunternehmen aus Höxter über, welches den Kran als Oldtimer erhält.

Geschichte und Entwicklung der Kranwagen von Magirus:

Mit dem dreiachsigen A 12000 Uranus produzierte Magirus-Deutz ab 1954 nicht nur den schwersten, sondern zugleich auch einen der am stärksten motorisierten Lastwagen in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Schon früh kamen bei Magirus in Ulm Gedanken auf, den vor allem für militärische Nutzer entwickelten Eckhauber vom Typ Uranus auch für Feuerwehrzwecke zu nutzen. Aufgrund seiner großen Nutzlast und der dank Allradantrieb guten Fahreigenschaften im Gelände, bot sich der Uranus gerade zu als Basis für einen Kranwagen an. Für den Feuerwehrdienst geeignete Kranfahrzeuge waren in den 1950er Jahren noch Mangelware und so bot sich Magirus eine attraktive Marktlücke. Bedarf an Kranwagen hatten gerade die Berufsfeuerwehren in den Großstädten und schwerindustriell geprägten Ballungsräumen. In den unmittelbaren Nachkriegsjahren griffen sie vor allem auf gebraucht aus unterschiedlichen Militärbeständen übernommene Kranfahrzeuge zurück. Diese teils schon jahrealten Fahrzeuge fielen durch ihre Schwerfälligkeit und oft geringe Leistungsfähigkeit auf. Gleiches galt auch für die seltenen Neubeschaffungen von Kranwagen in dieser Zeit. Die schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bei Magirus und Metz relativ parallel zueinander entwickelten Rüstkranwagen kombinierten zwar gekonnt Rüst- und Kranfahrzeug miteinander, doch hatten ihre Kräne nur eine geringe Traglast und durch den Feuerwehraufbau ein eingeschränktes Bewegungsfeld. Die in den 1950er und 1960er Jahren ausgelieferten Rüstkranwagen von Magirus hatten zum Beispiel nur eine Traglast von zunächst 7, später dann 10 t.

Magirus peilte an einen eigenen Kranwagen auf Basis des Uranus-Fahrgestells zu entwickeln, welcher nicht nur die Rüstkranwagen hinsichtlich der Traglast übertreffen sollte, sondern auch vergleichbare Kranwagen von Mitbewerbern. So bot beispielsweise Bilstein bereits einen Kran auf Uranus-Basis an, jedoch nur mit einer Traglast von gerademal 6 t. Schon 1955 projektierte Magirus einen Kranwagen auf Basis eines dreiachsigen Uranus mit einem geschlossenen Kranausleger. Zunächst wurde dieser Ansatz nicht weiterverfolgt. Erst 1957 wagte sich Magirus an die Umsetzung eines Kranfahrzeuges mit 15 t Traglast auf seinem Uranus-Fahrgestell. Mit der Berufsfeuerwehr Stuttgart fand Magirus auch einen Partner, der den zur Serienreife weiterentwickelten Prototypen übernehmen wollte.

Als Fahrgestell für den Prototypen und auch einige weitere Kranwagen 15 wählte Magirus den A 12000 Uranus mit drei Achsen, Allradantrieb und einem Radstand von 3.750 mm zwischen erster und zweiter Achse. Der geschlossene Kranausleger aus den ersten Entwürfen von 1955 wurde zu Gunsten eines lichteren, aber dennoch massiven Gittermastes fallengelassen. Der Kranausleger ließ sich über einen Hilfsausleger verlängern und die verbaute Spillseilwinde konnte auch als Kranwinde genutzt werden. Seine größte Hubkraft von 150 Kn, also den namensgebenden 15 t, konnte der Kranwagen zum Heck hin bei einer Ausladung von 3,3 m entfalten. Mit dem um 360° drehbaren Kranausleger selbst konnte eine Ausladung von maximal 4,8 m erreicht werden, welche sich mit dem Hilfsausleger um weitere 2 m auf nun 6,8 m verlängern ließ.
Der Prototyp des Kranwagens 15 besaß noch eine Abstützung mit acht Stützen: Einem Stützenpaar vor der zweiten Achse, einem zwischen zweiter und dritter sowie einem Stützenpaar hinter der dritten Achse, schließlich noch einem Paar Stützrollen am Heck. Das vollgummibereifte Paar Stützrollen am Heck wurde beispielsweise zum Verfahren von Lasten mit dem zum Heck hin abgelegten Kran benötigt. Alle acht Stützen des Prototypen mussten noch mechanisch von Hand in Stellung gebracht werden. Das heißt das erste Stützenpaar waagerecht unter dem Aufbau herausgezogen werden, die Stützen des zweiten und dritten Paares von Hand in Halbschalen am Aufbau eingehängt und die Stützrollen heruntergekurbelt werden. Bei den späteren Serienfahrzeugen des Kranwagen 15 entfiel das erste Stützenpaar gänzlich und das zweite Paar wurde durch ausschwenkbare Stützen ersetzt. Somit mussten nur noch beim hintersten Paar am Aufbauende von Hand Stützen eingehängt werden.
Zur weiteren Ausstattung des Kranwagens 15 gehörte auch ein einfacher A-förmiger Zusatzausleger am Heck mit dem leichtere Bergungs- und Abschleppaufgaben bewältigt werden konnten. Ebenfalls am Heck saß die Spillseilwinde mit einer Zugkraft von 150 kN zum Heck hin und immer noch 80 kN zur Front hin. Als zusätzliche Sicherung beim Zug mit der Seilwinde nach hinten ließen sich am Heck zwei Erdspieße am Aufbau anbringen.

Bis 1958 lieferte Magirus seine Kranwagen 15 auf dem ursprünglichen A 12000 Uranus aus, bevor dieser vom technisch weitgehend identischen Uranus A und schon 1959 vom Uranus 250 A abgelöst wurde. Bis 1962 verließen inklusive des für die Berufsfeuerwehr Stuttgart bestimmten Prototypen insgesamt 13 Kranwagen 15 das Ulmer Magirus-Werk. Nur ein einziger Kranwagen 15 war auf Kundenwunsch hin nicht auf einem Fahrgestell von Magirus-Deutz aufgebaut worden. Für die Feuerwehr im französischen Département Seine-et-Oise baute Magirus 1959 einen Kranwagen 15 auf einem Berliet TBO 15 auf. Bis auf den Berliet gingen alle anderen Kranwagen 15 an Berufsfeuerwehren in Deutschland.

Bereits 1960 hatte Magirus die Produktion des Kranwagen 16 aufgenommen, welcher eine konsequente Weiterentwicklung seines Vorgängers darstellte. Er konnte nun sogar 16 t in der Spitze heben, statt wie bisher nur 15 t. Die meisten Kranwagen 16 wurden auf dem Uranus 250 A aufgebaut, teilweise ab 1964 auch auf dem 250 D 25 A 6x6. Mit 39 bis 1969 ausgelieferten Exemplaren sollte der Kranwagen 16 das erfolgreichste Kranmodell von Magirus werden. Hauptabnehmer der Kranwagen 16 waren erneut Berufsfeuerwehren in Deutschland. Ihnen schlossen sich aber auch Feuerwehren aus ganz Europa an. Beispielsweise erhielten die Feuerwehren von Wien und Madrid Kranwagen 16 von Magirus. Einige Magirus-Kranwagen dieser Baureihe gingen an private Abschlepp-, Bergungs- und Transportunternehmen sowie auch das Militär.

Abseits der auf 16 t erhöhten Traglast des Krans waren die Unterschiede zwischen Kranwagen 15 und 16 nur marginal. Das Kontergewicht unter der vorderen Stoßstange wurde wegen der höheren Kranlast auf 600 kg erhöht sowie die Abstützung komfortabler gestaltet. Alle vier seitlichen Stützen waren nun fest montiert und mussten vor dem hydraulischen Ausfahren nur ausgeklappt werden. Das Einhängen einzelner Stützen von Hand gehörte damit beim Kranwagen 16 der Vergangenheit an. Komfortabler wurde auch der Hauptbedienstand des Kranes, welcher einen zweiten Lastanzeiger für das Benutzungsfeld mit ausgezogenem Hilfsauslieger erhielt.

Während die Fertigung des Kranwagen 16 auf Hochtouren lief, versuchte Magirus parallel ein zweites Kranmodell am Markt zu etablieren. Sein Preis sollte deutlich unter dem des mittlerweile 220.000 DM (heute rund 470.000 €) teuren Kranwagen 16 liegen. Gelingen sollte dies durch ein leichteres Fahrgestell und eine niedrigere Traglast. Nur noch 12 t konnte der 1963 entwickelte Kranwagen 12 heben, also 4 t weniger als sein großer Bruder. Immer noch ein Dreiachser wurde für den Kranwagen 12 als Fahrgestell benötigt, jedoch aber nur ein Saturn 150 L 22. Zur weiteren Kostenreduzierung sorgte der Verzicht auf den Zusatzausleger und die Spillseilwinde am Heck beim Kranwagen 12. Stattdessen hatte er eine Vorbauseilwinde von Rotzler mit einer Zugkraft von 80 kN. Den einzigen gebauten Kranwagen 12 übernahm 1964 die Berufsfeuerwehr Berlin von Magirus. Weil sich keine weiteren Käufer, ja noch nicht mal Interessenten für den Kranwagen 12 fanden, wurde das Projekt schnell wieder beendet und zu den Akten gelegt.

An den Erfolg des Kranwagens 16 wollte Magirus ab 1969 mit seinem neu entwickelten Kranwagen 20 mit jetzt auf 20 t erhöhter Hublast anknüpfen. Jedoch begann sich die einst für Magirus so attraktive Marktlücke für Feuerwehrkräne bereits zu schließen. Die flexibler nutzbaren Teleskopkräne traten zu ihrem Siegeszug an. Sie waren den Magirus-Kränen nicht nur ebenbürtig, sondern oft auch überlegen. Sie bevorzugten Feuerwehren fortan bei Neuanschaffungen. Nur noch 13 Kranwagen 20 konnte Magirus bis 1976 absetzten. Danach stellte man in Ulm die Fertigung von Kränen ein und nahm sie bis heute nicht mehr auf. Anders als bei Kranwagen 15 und 16 zählte nur eine Feuerwehr in Deutschland zu den Abnehmern des Kranwagen 20. Gleich zwei Exemplare beschaffte die Feuerwehr Berlin. Alle anderen Kranwagen 20 gingen ins Ausland, jedoch vorwiegend auch wieder an Feuerwehren. Einen Teil erhielten aber auch erneut Abschleppunternehmen oder die Streitkräfte verschiedener Staaten.

Im Vergleich zu den Kranwagen 15 und 16 fiel der neue Magirus Kranwagen 20 deutlich durch seinen neu entwickelten und nun viel massiveren Gittermastausleger auf. Die beiden zum Aufrichten des Kranauslegers benötigten Hydraulikzylinder verbargen sich nun auch nicht mehr in ihm, sondern setzten außen am Aufleger an. Auch die Abstützung war ein weiters mal überarbeitet worden und bestand nun aus vier komplett hydraulisch betätigten seitlichen Stützen sowie den beiden Stützrollen am Heck.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Eisemann RKLE 130
  • 2 Starktonhörner Bosch
  • Presslufthorn Max Martin 2297 GM
Besatzung 1/2 Leistung 195 kW / 265 PS / 261 hp
Hubraum (cm³) 15.966 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 24.07.2006 Hinzugefügt von BN-Mobau
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