Einsatzfahrzeug: Florian Saarstahl Neunkirchen 01/28 (a.D.)
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Funkrufname | Florian Saarstahl Neunkirchen 01/28 (a.D.) | Kennzeichen | NK-NE 112 |
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Standort | Europa (Europe) › Deutschland (Germany) › Saarland › Neunkirchen (NK, OTW) | ||
Wache | WF Saarstahl Werk Neunkirchen | Zuständige Leitstelle | Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Werkfeuerwehr |
Klassifizierung | Trockenlöschfahrzeug | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | 1424 F | Auf-/Ausbauhersteller | Ziegler |
Baujahr | 1981 | Erstzulassung | 1981 |
Indienststellung | 2006 | Außerdienststellung | 2019 |
Beschreibung | Trockenlöschfahrzeug 750 mit Tragkraftspritze (TroLF 750-TS) der Werkfeuerwehr Saarstahl Werk Neunkirchen Fahrgestell: Mercedes-Benz 1424 F („Neue Generation NG 80“) Technische Daten:
Pulverlöschanlage:
Beladung/ Ausstattung:
Laufbahn:
Im Zuge einer Umstrukturierung während der voranschreitenden finalen Phase des Steinkohlebergbaus an der Saar verkleinerte die Hauptrettungsstelle für Grubenrettungswesen Saar des Bergwerksbetreibers RAG AG im Jahr 2006 ihren Fuhrpark. Die Werkfeuerwehr Saarstahl im Werk Neunkirchen konnte von der Hauptrettungsstelle in diesem Zuge ein Trockenlöschfahrzeug 750 mit Tragkraftspritze als Sonderlöschmittelkomponente für ihren Standort übernehmen. Das Fahrzeug war 1981 von Ziegler auf einem eher ungewöhnlichen Fahrgestell vom Typ Mercedes-Benz 1424 F für die damalige Saarberg AG aufgebaut worden und kombinierte ein Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze mit einem Trockenlöschfahrzeug mit 750 kg Löschpulver. Obwohl sich das Trockenlöschfahrzeug stark an ein Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze anlehnt besitzt es keine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe, sondern führt nur eine Tragkraftspritze mit. Mit diesem Fahrzeug tritt die Werkfeuerwehr in die Fußstapfen des 1961 durch das Neunkircher Eisenwerkes beschafften Trocken-Tanklöschfahrzeuges 16, eines Mercedes-Benz Kurzhaubers mit Metz-Aufbau, der für den gleichen Zweck in dem Montanunternehmen beschafft worden war. Als die Saarstahl Werkfeuerwehr 2006 von der Hauptrettungsstelle das Trockenlöschfahrzeug übernehmen konnte befand sich der komplette Steinkohlenbergbau an der Saar in seinem wohl schwersten Umbruch: Dem Weg hin zum kompletten Bergbauende. Mitte der 1990er Jahre war auf Bundesebene das Ende des Kohlebergbaus in ganz Deutschland vereinbart worden und damit auch das schrittweise Aus für die damals noch drei Saar-Gruben bis 2018. Nach schweren Grubenbeben im Jahr 2008 wurde das Bergbauende im Saarland schließlich sogar auf 2012 vorgezogen. Nachdem 2000 das Verbundbergwerk Göttelborn-Reden und 2005 das Bergwerk Warndt/ Luisenthal seinen Betrieb einstellte verblieb an der Saar als letzte Grube das Bergwerk Ensdorf, nun Bergwerk Saar. Damit verschob sich das saarländische Kohleabbaugebiet komplett in den Raum Saarlouis. Die traditionell in Friedrichsthal bei Saarbrücken ansässige Hauptrettungsstelle für Grubenrettungswesen Saar lag nun nicht mehr zentral im Abbaugebiet, sondern weit abgelegen an dessen Rand. Daher verlagerte die RAG AG die Hauptrettungsstelle, ihren saarländischen Berufsgrubenwehr-Standort, weg von Friedrichsthal und direkt auf die Schachtanlage Duhamel des Bergwerkes Saar. Zusammen mit dem Umzug der Hauptrettungsstelle verkleinerte sich auch deren Belegschaft sowie auch der Fuhrpark. Der Fuhrpark wurde um die Hälfte verkleinert und von sechs Fahrzeugen behielt die Hauptrettungsstelle nur drei: Ein Tanklöschfahrzeug 16/25, eines von einst zwei Grubenwehrbereitschaftsfahrzeugen sowie ein Gerätewagen-Wasserrettung. Während das zweite Löschfahrzeug der Hauptrettungsstelle, das Trockenlöschfahrzeug, an die Neunkircher Saarstahl Werkfeuerwehr ging, übernahm die Betriebsfeuerwehr des Kohlekraftwerkes Weiher bei Göttelborn den Gerätewagen-Gefahrgut und die Freiwillige Feuerwehr Großrosseln das zweite Grubenwehrbereitschaftsfahrzeug. Zu Beginn der 1980er-Jahre erhielt die damals in Friedrichsthal ansässige Hauptrettungsstelle für Grubenrettungswesen Saar, heute nur noch Hauptrettungsstelle Saar, gleich vier neue Einsatzfahrzeuge. Im Jahr 1981 wurde ein Tanklöschfahrzeug 16/25 und ein Trockenlöschfahrzeug 750 für den Brandschutz, vor allem in den über Tage gelegenen Anlagen der saarländischen Bergwerke, angeschafft. Im darauffolgenden Jahr bekam die Hauptrettungsstelle noch zwei fast baugleiche Grubenwehrbereitschaftsfahrzeuge als Material- und Personalzubringer für Einsätze unter Tage. Alle vier Fahrzeuge wurden von Ziegler mit ähnlichen Aufbauten auf Fahrgestellen vom Typ Mercedes-Benz 1424 F aufgebaut. Das Trockenlöschfahrzeug 750 mit Tragkraftspritze wurde 1981 von Ziegler auf einem Mercedes-Benz 1424 F, einem Fahrgestell aus der sogenannten "Neuen Generation", aufgebaut. Das Fahrgestell zeichnet sich durch seinen langen Radstand aus. Der Mercedes-Benz verfügt nur über einen normalen Straßenantrieb, hat aber als Anfahrhilfe für Schnee und Frost Schleuderketten. Als Getriebe ist eine Doppel-H-Schaltung mit acht Gängen verbaut. Beim Fahrgestell handelt es sich anscheinend um eine Zwischenform zwischen der zwischen 1973 und 1980 produzierten "Neuen Generation 73" und der bis 1985 hergestellten "Neuen Generation 80". Dies lässt sich an einigen Details am Äußeren des Fahrgestells erkennen. An der Kabine fehlen noch die mit der "NG 80" eingeführten Windabweiser aus schwarzem Plastik. Der für die "NG 73"-Fahrgestelle übliche Chrombalken im Kühlergrill fehlt aber ebenso. Die Typbezeichnung auf den Türen entspricht schon der "NG 80" und besteht aus schwarzen Plastikziffern und nicht mehr aus verchromten Ziffern. Die serienmäßige Fahrerkabine wurde von Ziegler um einen Mannschaftsraum zu einer Gruppenkabine erweitert. Der Mannschaftsraum hat sieben Sitzplätze, wobei zwei der drei entgegen der Fahrtrichtung gelegenen Sitzplätze mit Halterungen für Pressluftatmer ausgestattet sind. Auf Wunsch der Hauptrettungsstelle wurden an den Fenstern des Mannschaftsraumes Vorhänger angebracht, um diesen vor neugierigen Blicken zu schützen. Nötig war dies früher vor allem dann, wenn sich die Grubenwehr-Besatzung auf dem Weg zu einem Untertageeinsatz in einem der Bergwerke während der Fahrt im Fahrzeug umziehen musste. Der Aufbau des Trockenlöschfahrzeuges von Ziegler ist vergleichsweise lang und besitzt sieben mit Rollläden verschlossene Geräteräume. Während die Geräteräume des ersten und letzten Geräteraumpaares die gleichen Abmessungen haben, fällt das über der Hinterachse gelegene mittlere Geräteraumpaar deutlich kleiner aus. Zwischen den Geräteräumen G1 und G2 ist eine bereits 1980 von Total gebaute Pulverlöschanlage P750, die mit 750 kg BC-Löschpulver gefüllt ist, eingebaut. In den Geräteräumen G1 und G2 gibt es jeweils einen Pulverschnellangriff, das Bedienfeld der Anlage befindet sich im Geräteraum G1. Obwohl sich das Trockenlöschfahrzeug in seiner weiteren Beladung und Ausstattung am seinerzeit genormten Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze anlehnt besitzt es keine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe. Als einzige Pumpe wird lediglich eine Tragkraftspritze vom Typ TS 16/8 auf einem Auszug im Heckgeräteraum GR mitgeführt. Kurios für die starke Anlehnung an das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze ist zudem die am Heck aufgeprotzte Zwei-Personen-Haspel mit B-Druckschlauch. Im Ursprungszustand, also zu Zeiten als das Trockenlöschfahrzeug im Dienst der Hauptrettungsstelle stand, war es mit der Normbeladung für ein Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze bestückt. Zusätzlich zu den vier PA80-Pressluftatmern wurden aber noch acht CO-Filterarbeitsgeräte aus dem Bergbau mitgeführt. Ferner wurden auch mehrere Sätze Hitzeschutzkleidung sowie auch ein Brennschweißgerät, Presslufthämmer und eine Motorkettensäge mitgeführt. Obligatorisch war die für die Grubenwehr übliche erweiterte medizinische Ausrüstung, unter anderem mit einem Beatmungsgerät Dräger Oxylog. Nachdem die Saarstahl Werkfeuerwehr das Trockenlöschfahrzeug 2006 übernommen hatte wurde seine Beladung an die dortigen Bedürfnisse angepasst. Außerdem wurde beispielsweise die Sondersignalanlage geändert und ergänzt. Neu hinzu kam zunächst ein Martin-Horn und später ein Satz Frontblitzer. Ersetzt durch ein neues Modell wurde die Drehspiegelkennleuchte am Heck. Im Jahr 2019 gab die Saarstahl Werkfeuerwehr das Fahrzeug an die Werkfeuerwehr Dillinger Hütte abgegeben. Dort wird das Fahrzeug für Ausbildungszwecke genutzt. Die Buchstaben "NE" im Autokennzeichen sind ein Überbleibsel aus der Zeit in der das Neunkircher Saarstahl-Werk noch eigenständig unter dem Namen "Neunkircher Eisenwerke" firmierte und der wohl größte Arbeitgeber in Neunkirchen war. |
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Ausrüster | Rauwers GmbH | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/8 | Leistung | 177 kW / 240 PS / 237 hp |
Hubraum (cm³) | 12.800 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 14.000 |
Tags |
k.A.
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Eingestellt am | 12.11.2008 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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