Einsatzfahrzeug: Rorschach - FW Rorschach-Rorschacherberg - ELF
Einsatzfahrzeug-ID: V211648 Weiteres Foto hochladen
Funkrufname | Rorschach - FW Rorschach-Rorschacherberg - ELF | Kennzeichen | SG 225685 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Sankt Gallen | ||
Wache | FW Rorschach-Rorschacherberg Depot Kirchstrasse | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Einsatzleitwagen | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | 410 | Auf-/Ausbauhersteller | Brändle |
Baujahr | 1991 | Erstzulassung | 1991 |
Indienststellung | 1991 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Einsatzleitfahrzeug (ELF) der Feuerwehr Rorschach-Rorschacherberg, stationiert im Depot Kirchstrasse in Rorschach Fahrgestell: Mercedes-Benz 410 ("T1" / "Bremer Transporter") Technische Daten:
Ausstattung:
Funkraum:
Besprechungsraum:
Beladung:
Erstausstattung der Chemiewehr in Sankt Gallen Anfang der 1990er Jahre richtete der Kanton Sankt Gallen im Zuge der Umsetzung seines Gesetzes über den Feuerschutz eine dezentral aufgestellte Chemiewehr ein. Zur Aufgabe hatte diese die Unterstützung der Gemeindefeuerwehren im Kanton bei der Bewältigung von Gefahrguteinsätzen, insbesondere solche in Verbindung mit Kohlenwasserstoffen wie Benzin, Diesel und Ölen. Als Chemiewehrstützpunkte wurden die Feuerwehren in Sankt Gallen, Rorschach (heute Rorschach-Rorschacherberg), Buchs (heute Werdenberg Süd), Jona (heute Rapperswil-Jona), Will (heute Sicherheitsverbund Region Will) und Wattwil (heute Wattwil-Lichtensteig) bestimmt. Als Erstausstattung für die Stützpunkte der gerade neu gegründeten Chemiewehr im Kanton Sankt Gallen beschaffte das Amt für Feuerschutz (AFS) mit finanzieller Unterstützung der Gebäudeversicherung Sankt Gallen (GVSG) 1991 fünf Einsatzleitwagen (ELW) und sechs Rüstwagen-Chemie (RWC, vgl. https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/211215). Die fünf weitgehend baugleichen ELW baute Brändle für die Chemiewehr Sankt Gallen auf Mercedes-Benz 410 auf. Markantes Ausstattungsmerkmal der Führungsfahrzeuge war der massive aufklappbare Antennenmast mit Wetterstation auf dem Dach. Bis auf Wattwil wurde an jedem Stützpunkt der Chemiewehr ein ELW stationiert. Im Gegensatz dazu erhielten alle sechs Chemiewehrstützpunkte einen von Geser aufgebauten RWC als zentralen Materialzubringer für Gefahrguteinsätze. Fünf der sechs RWC baute Geser auf Mercedes-Benz 1428 AF auf. Einzig der RWC für die Feuerwehr Jona wurde auf einem Iveco 120-25 AW aufgebaut. Bis auf das Fahrgestell ist dieser RWC aber baugleich zu den anderen Fahrzeugen. Auch beim Umfang der Beladung der RWC gibt es eine einzige Ausnahme. Der RWC des Stützpunktes Wattwil wurde mit einer reduzierten Beladung ausgeliefert, während die restlichen fünf RWC etwas umfangreicher und auch identisch beladen sind. Ein ELW mit drei Räumen und Klappmast Den ELW für die Chemiewehr baute Brändle 1991 auf einem sogenannten Bremer Transporter von Mercedes-Benz auf. Der Kastenwagen vom Typ 410 wird durch einen Ottomotor angetrieben und ist mit einem Schaltgetriebe ausgerüstet. Weil der Mercedes-Benz nur einen Straßenantrieb besitzt wurde er mit Schleuderketten als Anfahrhilfe bei Schnee und Eis ausgerüstet. Eine Hilfe für derartige Witterungsumstände ist zweifellos auch die Standheizung von Websto. Sie hilft zwar nicht bei der Fahrt, sorgt aber im Stand selbst bei niedrigen Außentemperaturen für ein wohliges Klima im ELW. Wiederum bei der Fahrt kommt der Unfalldatenschreiber (UDS) – in der Schweiz als Restwegaufzeichnungsgerät (RAG) – zum Einsatz und hilft im Fall der Fälle bei der Rekonstruktion von Unfällen mit dem ELW und speichert wichtige Fahrparameter. Den Innenraum des Mercedes-Kastenwagens mit Hochdach und langem Radstand unterteilte Brändle in drei Räume. Von vorne nach hinten sind dies ein Funk-, ein Besprechungs- und ein Geräteraum. Der Funkraum ist zugleich auch der Fahrer- und Fahrgastraum für die bis zu dreiköpfige Besatzung des ELW. Hinter dem Fahrersitz ist ein Funktisch mit zwei über Eck angeordneten Arbeitsplätzen eingebaut. In etwa quer zur Fahrtrichtung kann hier ein Funker auf einem Sitzplatz hinter dem Beifahrer Platz nehmen und schon während der Fahrt seine Arbeit aufnehmen. Ist der Funkarbeitsplatz nicht besetzt sind zwischen Fahrer und Beifahrer aber auch zwei zusätzliche Funksprechstellen vorhanden. An den zweiten Funkarbeitsplatz lässt sich im Stand der Sitzplatz des Fahrers um 180° herandrehen. Insgesamt sind im Funktisch drei Funkgeräte eingebaut. Ein Funkgerät befindet sich am vom Fahrer zu bedienenden Arbeitsplatz, zwei weitere am anderen Arbeitsplatz. Ein Durchgang auf der rechten Fahrzeugseite erlaubt es innerhalb des ELW vom Funk- in den Besprechungsraum zu wechseln. Mit einer Schiebetür kann der Durchgang verschlossen werden. Ein separater Zugang zum Funkraum besteht über die Beifahrertür. Um im Stand problemlos über diese den Funkraum betreten zu können lässt sich der Beifahrerplatz nach vorne wegklappen. Der Besprechungsraum kann über die Schiebetür auf der rechten Fahrzeugseite betreten werden. Sein Herzstück ist eine kleine Sitzgruppe mit zwei Bänken und einem mittig angeordneten Tisch sowie einer Funksprechstelle. In einem kleinen Regal im vorderen Fahrzeugteil werden Einsatzunterlagen und Funkgeräte mitgeführt. Direkt gegenüber der Schiebetür befindet sich ein zentrales Bedienfeld für die zusätzlichen Fahrzeugfunktionen wie beispielsweise Beleuchtung, Belüftung, Heizung usw. Der Bereich vor der Schiebetür lässt sich bei Bedarf über eine Markise vor Sonneneinstrahlung und Niederschlag schützen. Neben der Markise ist auf dem Aufbaudach aber auch ein großer Antennenmast mit einer Wetterstation montiert. Statt eines pneumatischen oder auskurbelbaren Mastes handelt es sich um einen Klappmast. Der sprichwörtliche Dreh- und Angelpunkt des Mastes ist die schräg aufsteigende Konsole mit den beiden Rundumkennleuchten über der Windschutzscheibe. Hinter dieser Konsole setzt der mittig auf dem Dach angebrachte Zylinder an, mit dem die Konsole samt Sondersignalanlage und der Mast um 90° vom Dach aufgeklappt werden können. Der eigentliche Mast setzt links an der Konsole an, während rechts nur ein kurzer Stummel den optischen Anschluss zum Markisenkasten bildet. Das obere Ende des Mastes ist mit weißen und leuchtroten Balken markiert und hilft beim Finden der Einsatzleitung aus der Entfernung. Auf der Mastspitze sitzen Funkantennen und eine Wetterstation. Letztere überträgt ihre Daten an mehrere digitale Anzeigen im Funkraum. Ist der Mast auf dem Fahrzeugdach abgelegt ergibt sich in Verbindung mit der Markise auf der rechten Fahrzeugseite ein symmetrisches Erscheinungsbild. Den kleinsten Teil des Fahrzeuges nimmt der Geräteraum im Heck ein. Er ist über die zweiflügelige Hecktür zugänglich. In ihm sind Stromerzeuger und weiteres größeres Gerät sowie Material zur Verkehrsabsicherung verladen. Chemiewehr für Sankt Gallen und beide Appenzells Die Chemiewehr des Kantons Sankt Gallen wird bei Gefahrgutunfällen im gesamten Kanton sowie auch in den Nachbarkantonen Appenzell Ausser- und Innerrhoden tätig. Sie ist für die Abwehr und Beseitigung von Umweltschäden verantwortlich und trägt durch entsprechende Präventionsmaßnahmen schon im Vorfeld zu deren Vermeidung bei. Über das Kanton Sankt Gallen verteilt gibt es insgesamt fünf Chemiewehrstützpunkte die kommunalen Feuerwehren angegliedert sind:
Die Chemiewehrstützpunkte nehmen teilweise auch spezielle Aufgaben wahr. Eine Personen- Dekontaminationsstelle wird beispielsweise beim Sicherheitsverbund Region Will vorgehalten. Für Gefahrgutunfälle auf oder an Gewässern hingegen sind die Chemiewehrstützpunkte bei den Feuerwehren Rapperswil-Jona und Rorschach-Rorschacherberg speziell ausgerüstet. Vom Stützpunkt in Rapperswil-Jona werden Zürich- und Walensee abgedeckt, während auf dem Bodensee der Stützpunkt Rorschach-Rorschacherberg zuständig ist. Eingerichtet wurde die Chemiewehr im Kanton Sankt Gallen bereits im Jahr 1991. Neben den fünf heute noch bestehenden Stützpunkten der Chemiewehr gab es zusätzlich noch einen kleineren Stützpunkt bei der Feuerwehr Wattwil (heute Wattwil-Lichtensteig). Baugleicher ELW der Berufsfeuerwehr Sankt Gallen: |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/2 | Leistung | 51 kW / 69 PS / 68 hp |
Hubraum (cm³) | 2.298 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 4.000 |
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Eingestellt am | 05.03.2025 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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