Einsatzfahrzeug: Domat/Ems - WF Ems-Chemie / Tamins - MFZ - 116

Domat/Ems - WF Ems-Chemie / Tamins - MFZ - 116
Domat/Ems - WF Ems-Chemie / Tamins - MFZ - 116

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Funkrufname Domat/Ems - WF Ems-Chemie / Tamins - MFZ - 116 Kennzeichen GR 1056
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Graubünden
Wache WF Ems-Chemie / Tamins Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Werkfeuerwehr
Klassifizierung Gerätewagen-Messtechnik Hersteller Volkswagen
Modell Transporter T6 4motion Auf-/Ausbauhersteller Feumotech
Baujahr 2020 Erstzulassung 2020
Indienststellung 2020 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Messfahrzeug (MFZ) der Werkfeuerwehr EMS-Chemie / Tamins

Fahrgestell: VW Transporter T6 4motion
Ausbau: Feumotech
Baujahr: 2020

Technische Daten:

  • Antrieb: Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: Automatikgetriebe
  • Radstand: 3.400 mm

Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (UDS) / Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • Umfeldbeleuchtung
  • Markise, elektrisch ausfahrbar
  • 4 Ansaugrohre für Messgeräte
  • Arbeitstisch im Fond
  • Flachbildschirm am Arbeitstisch
  • Fahrer- und Beifahrersitz 180° drehbar
  • Funkgerät, fest verbaut
  • Multifunktionsgerät hp

Beladung:

  • 2 Funkgeräte, tragbar
  • Whiteboard
  • 2 Laptops
  • Smart-Bildschirm Samsung Flip
  • Wetterstation mit Stativ
  • Faltsignal „Einsatzleiter“
  • Stromerzeuger Honda EU22i
  • A-Wehr Material
  • B-Wehr Material
  • Teststäbchen Quantofix für Chlor, Peroxid, Nitrit, Nitrat, pH-Wert
  • Prüfröhrchen
  • Dreifach Test
  • Probennahmeausrüstung
  • Probennahmepumpe Gilian GilAir Plus
  • 2 Mehrgasmessgeräte Industrial Scientific Ventis MX4
  • 2 Mehrgasmessgeräte Industrial Scientific Ventis MX4 mit Pumpe
  • Mehrgasmessgerät Industrial Scientific Ventis Pro5 mit Pumpe
  • Mehrgasmessgerät Industrial Scientific MX6 iBrid
  • Photoionisationsdetektor (PID) ION Tiger
  • Strahlenmessgerät Gamma Scout
  • Aerosolmonitor/Staubmessgerät TSI DustTrak
  • Ultraschallkamera zur Lecksuche Distran Ultra Pro
  • Quecksilber Kit
  • Chemikalienbinder
  • Microsorbtücher
  • 7 Faltleitkegel
  • 2 leichte Chemikalienschutzanzüge (CSA)
  • Satz Kennzeichnungswesten
  • Knickkopflampe Adalit

Im Jahr 2020 begann die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) damit schrittweise in jedem der sieben Feuerwehrbezirke des Kantons eine Feuerwehr mit einem standardisierten Einsatzleitfahrzeug (ELF) als Führungsmittel auszustatten. Zuvor gab es im Kanton Graubünden kein flächendeckendes Netz an Führungsfahrzeugen und die wenigen vorhandenen Fahrzeuge waren auch sehr unterschiedlich ausgestattet. Mit den ELF soll binnen 30 Minuten an jedem Punkt im Kanton ein Einsatzleiter für Grossereignisse eintreffen, so der durch die GVG definierte Leistungsstandard.

Den Anfang der mehrjährigen Beschaffungsserie machten die Feuerwehr Thusis und als Hauptstützpunkt der ABC-Wehr des Kantons Graubünden die Werkfeuerwehr Ems-Chemie / Tamins. Während die Feuerwehr Thusis das Musterfahrzeug für die folgenden ELF im Kanton erhielt, bekam die Werkfeuerwehr Ems-Chemie / Tamins eine besondere Abwandlung des Standardfahrzeuges. Ihr ELF ist kein reines Führungsmittel, sondern zugleich auch mit umfangreicher Messtechnik ausgestattet. Die Werkfeuerwehr selbst bezeichnet es deshalb auch nicht als ELF, sondern als Messfahrzeug (MFZ). Je nach Situation setzt die Werkfeuerwehr ihr MFZ als Führungs- oder Messfahrzeug oder als Mischung aus beidem ein. Zum Einsatz kommt das MFZ gleichwohl bei innerbetrieblichen Einsätzen der Werkfeuerwehr, bei Einsätzen der Werkfeuerwehr in ihrer Funktion als Ortsfeuerwehr des benachbarten Tamins und bei Einsätzen für die ABC-Wehr. Als Teil der ABC-Wehr des Kantons kommt das MFZ bei Bedarf im gesamten Kanton Graubünden zum Einsatz.

Das ELF der Feuerwehr Thusis und das MFZ der Werkfeuerwehr Ems-Chemie / Tamins wurden beide von Feumotech aufgebaut. Die beiden Volkswagen Transporter T6 4motion haben zwar viele Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber auch in vielen Punkten. Das Grundkonzept von ELF und MFZ ist aber gleich: Im Fond gibt es einen Arbeitsraum rund um einen zentralen Arbeitstisch mit vier Sitzplätzen. Das Heck ist mit einem Regal als Geräteraum ausgebaut. Gleichwertig ist auch die Ausstattung mit einer Umfeldbeleuchtung und einer Markise zur Erweiterung des Arbeitsraumes. Hier beginnen auch schon die Unterschiede. Auf dem ELF ist über der Schiebetür auf der rechten Seite eine vergleichsweise einfache Markise mit Handkurbel verbaut, die sich durch ihre weiße Farbgebung vom Rest des Fahrzeuges abhebt. Dahingegen ist auf dem MFZ eine deutlich größere Markise, die sich elektromechanisch ein- und ausfahren lässt, mit einem roten Staukasten verbaut. Sie lässt sich mit entsprechenden Seitenteilen auch zu einem vollwertigen Vorzelt ausbauen. Als Gegenpunkt zur Markise besitzen beide Fahrzeuge auf der linken Seite eine Dachreling an der die Umfeldbeleuchtung angebracht ist. Beim MFZ fällt diese Reling deutlich größer und trägt deutlich mehr als die kleine Reling des ELF zur Symmetrie des Fahrzeuges bei. An der Front werden beide Teile des Dachaufbaus durch den Warnbalken miteinander verbunden, der dadurch fast schon über der Windschutzscheibe schwebt. Beim ELF hingegen ist der Warnbalken ganz konventionell auf der Dachfläche selbst verbaut.

Dreh- und Angelpunkt im MFZ ist wie im ELF der im Fond direkt hinter der Schiebetür eingebaute Arbeitstisch. An ihm können schon während der Fahrt zwei Personen auf einer Sitzbank hinten im Fond Platz nehmen. Im Stand lassen sich außerdem Fahrer- und Beifahrersitz um 180° an den Tisch herandrehen. Um Bequem am Tisch Platz nehmen zu können lässt sich auf jeder Seite ein Teil der Tischplatte einklappen. Auf dem Tisch können die zur Fahrzeugbeladung gehörenden Laptops aufgebaut werden. Ein schwenkbarer Flachbildschirm mit einem kleinen Computer kann entweder als Arbeitsplatz oder zur Lagedarstellung genutzt werden. Unter dem Tisch ist ein großes Multifunktionsgerät von hp eingebaut. Dort wo im ELF neben der Schiebetür auf einer Ablage ein Schlüsseltresor und Ladegeräte für Wärmebildkamera, Handsprechfunkgerät und Taschenlampe eingebaut sind, befindet sich im MFZ eine Messtation. Sie ist mit einer Probennahmepumpe Gilian GilAir Plus, einem Photoionisationsdetektor (PID) ION Tiger, einem Strahlenmessgerät Gamma Scout, drei Mehrgasmessgeräten von Industrial Scientific bestückt. An der Messtation stehen außerdem vier durch das Dach nach außen geführte Ansaugrohre zur Verfügung, die sich nach Bedarf mit den verschiedenen Messgeräten verbinden lassen. Normalerweise sind der PID, die Probennahmepumpe und je ein Mehrgasmessgerät MX6 iBrid sowie eines aus der Ventris-Familie mit den Ansaugrohren verbunden.

Weitere Messgeräte sind zwischen der Messstation und der Sitzbank im Fond in Ladeschalen sowie in Plastikkisten hinter der Sitzbank, bzw. im Gepäckraum verladen. Zur Ausstattung des MFZ gehören neben dem PID und dem Strahlenmessgerät, je zwei Mehrgasmessgeräte Ventis MX4 mit und ohne Pumpe, ein Mehrgasmessgerät Ventis Pro5 mit Pumpe und ein MX6 iBrid. Außerdem werden ein Aerosol- und Staubmessgerät TSI DustTrak und eine Ultraschallkamera Distran Ultra Pro mitgeführt. Letztere wird für die Suche nach Leckagen bspw. an Gasleitungen oder Druckgasbehältern eingesetzt. Zur Fahrzeugbeladung gehören zudem verschiedene Prüfröhrchen, die sich auch an der Probennahmepumpe einsetzten lassen, und Teststreifen.

Der Heckgeräteraum ist mit einem Regal ausgebaut in dem die Ausrüstung größtenteils in Plastikkisten sauber verstaut untergebracht ist. Beispielsweise werden hier zwei leichte Chemikalienschutzanzüge, ein Whiteboard und ein moderner Samsung Flip Smart-Bildschirm mitgeführt sowie auch ein kleiner Stromerzeuger für die autarke Energieversorgung des MFZ.

Spezialisten für Gefahrguteinsätze

Im Kanton Graubünden fallen Gefahrguteinsätze in die Zuständigkeit der dezentral aufgestellten ABC-Wehr. Wie für die Straßenrettung oder Einsätze im Bahnbereich gibt es auch für die ABC-Wehr über das ganze Kanton verteilt Stützpunkte. Diese können je nach Einsatzlage alleine oder im Verbund tätig werden. Insgesamt gibt es neun ABC-Wehr Stützpunkte im Kanton Graubünden, wovon acht bei kommunalen Feuerwehren angesiedelt sind. Der Hauptstützpunkt der ABC-Wehr befindet sich bei der Werkfeuerwehr Ems-Chemie in Domat/Ems. An jedem der Stützpunkte stehen mindestens fünf bis zehn besonders ausgebildete Spezialisten sowie entsprechende Fahrzeuge und Geräte für Gefahrguteinsätze bereit. Pro Jahr rückt die ABC-Wehr im Kanton Graubünden zu etwa 60 bis 90 Gefahrguteinsätzen aus. Finanziert wird die ABC-Wehr zu je einem Drittel durch das Bundesamt für Strassen ASTRA, das Amt für Natur und Umwelt (ANU) Graubünden und die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG).

Die Schaffung der ABC-Wehr des Kantons Graubünden wurde im Konzept „Feuerwehr 2015“ angeregt. Im Jahr 2016 wurde die ABC-Wehr schließlich gegründet und trat an die Stelle der bisherigen Öl- und Chemiewehr. Von den einstmals 16 Standorten der Öl- und Chemiewehr blieben nach der Gründung der ABC-Wehr nur noch neun Stützpunkte übrig. Mit der Verschlankung der Strukturen ging gleichzeitig aber auch eine massive und stetige Investition in neues Einsatzgerät einher.

Schon im Jahr der Gründung der ABC-Wehr konnten drei neue Einsatzfahrzeuge im Wert von 1,2 Millionen Schweizer Franken (ca. 1,25 Millionen Euro) angeschafft werden. Der Hauptstützpunkt der ABC-Wehr bei der Werkfeuerwehr Ems-Chemie erhielt ein ABC-Rüstfahrzeug und ein Grosstanklöschfahrzeug (GTLF) sowie der Stützpunkt bei der Feuerwehr Davos den Prototyp eines ABC-Wehr Fahrzeuges.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken mit gelben Zusatzmodulen
  • 2 Frontblitzer
  • 1 LED-Kennleuchte am Heck
Besatzung 1/3 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.500
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Eingestellt am 23.10.2024 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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