Einsatzfahrzeug: Pfäffikon ZH - BFW Huber+Suhner - Wasserwehrfahrzeug - Torsi 2 (a.D.)

Pfäffikon ZH - BFW Huber+Suhner - Wasserwehrfahrzeug - Torsi 2 (a.D.)
Pfäffikon ZH - BFW Huber+Suhner - Wasserwehrfahrzeug - Torsi 2 (a.D.)

Einsatzfahrzeug-ID: V200085 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Pfäffikon ZH - BFW Huber+Suhner - Wasserwehrfahrzeug - Torsi 2 (a.D.) Kennzeichen GR 60
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Zürich
Wache BFW Huber+Suhner Werk Pfäffikon ZH (a.D.) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Werkfeuerwehr
Klassifizierung Gerätewagen Hersteller Volkswagen
Modell Transporter T1 Auf-/Ausbauhersteller Eigenausbau
Baujahr 1955 Erstzulassung 1955
Indienststellung 1955 Außerdienststellung 2011
Beschreibung

Wasserwehrfahrzeug der Betriebsfeuerwehr Huber+Suhner AG im Werk Pfäffikon ZH, heute im Besitz eines privaten Sammlers

Fahrgestell: Volkswagen Transporter T1 („Typ 2 T1“, „Bulli“)
Ausbau: Eigen
Baujahr: 1955

Technische Daten:

  • Motor: 4-Zylinder-Boxermotor
  • Antrieb: Straßenantrieb (4x2)
  • Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe
  • Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
  • Radstand: 2.400 mm
  • Wendekreis: 12 m
  • Nutzlast: 750 kg

Beladung/Ausstattung:

  • Uhr EFAP
  • Fahrzeugfunkantenne für Handsprechfunkgerät
  • Zusatzscheinwerfer
  • 3 Feuerwehrbeile
  • Gummihammer
  • Spitzhacke
  • Schaufel
  • Gefahrensignal 1.30 „Andere Gefahren“ auf Dreibein
  • 2 Faltsignale
  • Motorspritze Vogt
  • 4 A-Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 8 C-Druckschläuche
  • 2 Verteiler B-CCC
  • Zumischer Z2
  • Mittelschaumrohr M2
  • 3 Handlampen
  • Verbandskasten

Laufbahn:

  • 1955 - 1969: BFW R.+E. Huber AG, Pfäffikon ZH als Pikettfahrzeug
  • 1969 - 2011: BFW Huber+Suhner AG Werk Pfäffikon ZH als Pikettfahrzeug, später als Gasschutzwagen und Wasserwehrfahrzeug
  • seit 2011: Privatbesitz

Die auf die Herstellung von Gummi- und Kautschukprodukten sowie Kabel und Drähte spezialisierte R.+E. Huber AG aus Pfäffikon ZH motorisierte im Jahr 1955 ihre Betriebsfeuerwehr (BFW). Noch zwei Jahre bevor die kommunale Feuerwehr von Pfäffikon ZH ihr erstes motorisiertes Einsatzfahrzeug erhielt, konnte die Feuerwehr von R.+E. Huber ein Pikettfahrzeug (PIF) in Dienst stellen. Dafür beschaffte der Industriebetrieb einen Volkswagen Typ 2, besser bekannt als Transporter T1 oder auch ganz trivial als „Bulli“. Um in dem Kleintransporter einfach eine Motorspritze (MS) verladen, bzw. diese auch entnehmen zu können, wurde er mit zwei seitlichen Laderaumtüren beschafft. Weil die zweite Laderaumtür die selbsttragende Karosserie zusätzlich schwächte, ging mit ihr eine zusätzliche Verstärkung des Chassis einher. Zwar insgesamt recht selten erfreute sich die Karosserievariante mit zweiter Laderaumtür doch insbesondere bei Feuerwehren einer gewissen Beliebtheit. Der Volkswagen Transporter T1 für R.+E. Huber wurde über den Schweizer Automobil-Händler AMAG aus Deutschland importiert (AMAG-Laufnummer 51416). Ausgeliefert wurde der Volkswagen stilecht auf Reifen des Typs Pallas-Cord P44 aus der Fertigung von R.+E. Huber selbst. Bis heute ist zumindest das Reserverad aus der Originalbereifung erhalten geblieben.

Nach der Auslieferung des Volkswagen T1 an R.+E. Huber in Pfäffikon ZH wurde er von der Betriebsfeuerwehr selbst zum Pikettfahrzeug ausgebaut. Als solches war der Bulli bei der Betriebsfeuerwehr das Mädchen für alles. Beladen war er zentral mit einer Motorspritze, die sich beidseits durch die gegenüberliegenden Laderaumtüren entnehmen ließ, aber auch mit weiterer Ausrüstung für die Brandbekämpfung und einfache Hilfeleistungen.

Nachträglich rüstete die Betriebsfeuerwehr ihren Bulli mit modernen Blinkern als Fahrtrichtungsanzeiger aus. Sie ersetzten die klassischen Winker an der B-Säule mit der der Volkswagen ursprünglich ausgeliefert worden war. Serienmäßig erhielt der Volkswagen T1 erst 1960 Blinker, nachdem sich die Gesetzeslage in Deutschland verändert hatte. Eine weitere eher kleinere Veränderung an dem Bulli wurde 1969 nötig, als R.+E. Huber mit Suhner & Co. aus Herisau zu Huber+Suhner fusionierte und eine neue Beschriftung auf dem Einsatzfahrzeug nötig machte.

Ein Jahr nach der Fusion zu Huber+Suhner wurde die Betriebsfeuerwehr im Werk Pfäffikon ZH um zwei weitere Fahrzeuge verstärkt. Dem Pikettfahrzeug wurden ein Schaumlöschfahrzeug auf Opel Blitz und ein Pulverlöschfahrzeug auf Jeep Forward Control zur Seite gestellt. In der Folge rüstete die Betriebsfeuerwehr den Volkswagen Transporter T1 zunächst vom Pikettfahrzeug zum Gasschutzwagen um. Auch diesen Umbau führte die Wehr in Eigenleistung durch. In der Funktion als Gasschutzwagen diente der Bulli dem Transport von Atemschutzgeräteträgern und Pressluftatmern, er wurde damit zum frühen Atemschutzfahrzeug (ASF). Ein dritter und letzter Umbau des Volkswagen erfolgte in seinen letzten Dienstjahren. Aus dem Gasschutzwagen wurde ein Wasserwehrfahrzeug zur Beseitigung von Wasserschäden. In dieser Funktion kam der nun doch schon sehr betagte Volkswagen aber nur noch selten zum Einsatz.

Als Huber+Suhner seine Betriebsfeuerwehr im Werk Pfäffikon ZH schließlich im Jahr 2011 auflöste gehörte das erste motorisierte Einsatzfahrzeug der Wehr nach 56 Jahren noch immer zum aktiven Fuhrpark. Mit 14.200 Kilometern auf dem Zähler sonderte Huber+Suhner den zuletzt als Wasserwehrfahrzeug genutzten Volkswagen Transporter T1 aus. Nach seiner Dienstzeit bei Huber+Suhner gelangte der Bulli in Sammlerhände in Davos. Dort wird er in seinem letzten Ausbauzustand erhalten. Die nur noch in Teilen vorhandene Beladung wurde durch zeitgenössisches Material ergänzt. Die Stelle der ursprünglichen Motorspritze nimmt heute die Pumpe der bei Davos gelegenen mittlerweile aufgelösten Feuerwehr Clavadel aus dem Jahr 1968 ein.

In Davos befindet sich der Bulli in guter Gesellschaft, wird vom dortigen Feuerwehrverein doch ein zwischen 1992 und 1998 von der Betriebsfeuerwehr Huber+Suhner im Werk Pfäffikon ZH genutztes Tanklöschfahrzeug (TLF) doch ebenfalls erhalten. Weniger Glück hatten das Schaum- und Pulverlöschfahrzeug der Betriebsfeuerwehr. Beide Fahrzeuge gingen nach ihrer Außerdienststellung der Nachwelt verloren.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Eisemann RKLE 130
Besatzung 1/4 Leistung 22 kW / 30 PS / 30 hp
Hubraum (cm³) 1.192 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 1.850
Tags
k.A.
Eingestellt am 27.02.2024 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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