Einsatzfahrzeug: Davos Platz - FW Davos - MTF - Feda 7

Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) der Feuerwehr Davos, stationiert im Depot Davos Platz

Fahrgestell: Steyr-Daimler-Puch Pinzgauer 710 M
Ausbau: Eigen
Baujahr: 1974

Technische Daten:

• Motor: 4-Zylinder-Reihen-Ottomotor Steyr-Daimler-Puch
• Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe ZF S 5-18/3 mit Geländeübersetzung
• Antrieb: Straßenantrieb (4x2), mit hydraulisch zuschaltbarem Allradantrieb (4x4)
• Höchstgeschwindigkeit: 105 km/h
• Niedrigste Geschwindigkeit: 4 km/h
• Länge/Breite/Höhe (ohne Sondersignalanlage): 4.200/1.770/2.160 mm
• Radstand: 2.200 mm
• Bodenfreiheit: 380 mm
• Überhangwinkel vorne/hinten: 42°/46°
• Wendekreis (Straßen-/Allradantrieb): 10.500/11.200 mm

Beladung/Ausstattung:

• Stromerzeuger
• Beleuchtungsgruppe mit Flächenleuchte
• Motorkettensäge

• Tragkraftspritze/Motorspritze Typ 1, Förderleistung: 400 l/min bei 4 bar
• Löschrucksäcke

• 2-teilige Schiebleiter

Nachdem Steyr-Daimler-Puch mit dem Haflinger bereits in den 1950er Jahren ein leichtes Geländefahrzeug für das Militär entwickelt hatte, lancierte der österreichische Konzern Ende der 1960er Jahre die Entwicklung eines Nachfolgers. Während der Haflinger den Namen einer robusten Rasse von Gebirgspferden trug, wählte Steyr als Namenspaten für den Nachfolger aus Österreich stammende Pinzgauer Rind aus. Verglichen mit dem Haflinger ist der ab 1971 bei Steyr in Serie gefertigte Pinzgauer ein merkglich größeres, aber immer noch ausgesprochen kompaktes Geländefahrzeug mit hervorragenden Fahreigenschaften im schweren Gelände. Das Gros der Pinzgauer-Fertigung ging wie auch schon beim Haflinger an das Militär, allen voran das Österreichische Bundesheer und die Schweizer Armee. Es gab aber auch schon früh zivile Abnehmer für den Pinzgauer.

Zu den frühen zivilen Pinzgauer-Kunden zählte 1974 auch die Feuerwehr Davos. Sie erhielt ihren Pinzgauer 710 M nicht erst aus zweiter Hand aus Militärbeständen, sondern direkt frisch vom Fertigungsband von Steyr. Zu erkennen ist dies unter anderem an der wirklich vollständigen roten Lackierung – also innen wie außen – und dem originalen sandfarbenen, statt militärisch-olivgrünem Planenverdeck des Zweiachsers. Werkseitig war der Pinzgauer zwar immerhin schon rot lackiert, zum richtigen Feuerwehrfahrzeug – einem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) – wurde der Pinzgauer 710 M aber erst in Eigenleistung. Bei der Feuerwehr Davos erhielt er, zumindest an der Front und den beiden Türen, die typische leuchtrot-weiße Bauchbinde mit Feuerwehr-Schriftzug, eine überschaubare Sondersignalanlage mit einer Drehspiegelkennleuchte und ein Funkgerät. Im Mannschaftsraum wurde für den Materialtransport hinter Fahrer- und Beifahrersitz ein kleines Regal eingebaut. Auf dem Dach brachten die Feuerwehrleute einen großen Staukasten und eine Halterung für eine zweiteilige Schiebleiter an.

Stationiert wurde das Pinzgauer-MTF mit dem Rufnamen „Feda 7“ im Depot Davos Platz. Dort wird er sowohl zum namensgebenden Personaltransport, als auch zum Materialtransport eingesetzt. Zwar ist der Fahrkomfort in dem kleinen Offroader nicht besonders groß, dafür sind die Fahreigenschaften in schwerem Gelände aber herausragend. Aus diesem Grund schwört die Feuerwehr Davos auch nach 50 Dienstjahren nach wie vor auf ihren Pinzgauer. Zum Einsatz kommt das MTF beispielsweise bei Vegetationsbränden in schwerem Gelände. Aus diesem Grund gehören beispielsweise verschiedene Handwerkzeuge, Löschrucksäcke und eine kleine Motorspritze mit einer Leistung von 400 Litern pro Minute bei vier bar zur ständigen Beladung. Ergänzt werden kann diese bei Bedarf durch entsprechendes Schlauchmaterial und wasserführende Armaturen. Ergänzt wird diese Beladung noch durch eine Motorkettensäge, einen Stromerzeuger und eine moderne LED-Flächenleuchte mit Stativ.

Der Pinzgauer der Feuerwehr Davos stand kürzlich Pate für ein detailgetreues Modell im Maßstab 1:43. Während es im Originalmaßstab nur einen einzigen Davoser Feuerwehr-Pinzgauer gibt, gibt es als Miniatur doch immerhin einige mehr.

• 1 Drehspiegelkennleuchte Hella KL 600