Einsatzfahrzeug: AA 6572 - Police Grand-Ducale - FuStW

Funkstreifenwagen (FuStW) der Police Grand-Ducale (Großherzogliche Polizei), zum Zeitpunkt der Aufnahme stationiert am Commissariat Luxembourg in Luxemburg-Stadt im Kanton Luxemburg.

Fahrgestell: Ford
Modell: S-MAX 2.0 EcoBlue AWD
Baujahr: 2023
Aufbau: Ford

Eingesetzt wird das Fahrzeug zur Abwicklung der täglichen Polizeiarbeit und für Streifenfahrten und Kontrollen.

Ausstattung:

• Anti-Blockier-System (ABS)
• Bremsassistent Ford Pre-Collision-Assistent
• Permanenter Allradantrieb
• Anti-Schlupf-Regelung (ASR)
• Electronic Stability Program (ESP)
• Fahrspurhalte-Assistent
• Berganfahrassistent
• Ford PowerShift-Automatikgetriebe (6-Gang)
• Regensensor
• Lichtsensor
• Sensoren-Einparkhilfe bestehend aus 12 Sensoren an Front- und Heckstoßstange
• Klimaanlage
• Digitales Radio (DAB)
• Bluetooth Freisprechanlage
  
  
• Digitalfahrzeugfunk RENITA Motorola MTM 5200
• GPS-Peilsender
• Einbauschrank im Kofferraum
• Trenngitter zwischen Kofferraum und Fahrgastzelle
• Verdunkelte Scheiben am Heck

Beladung:

• 2 digitale Handsprechfunkgeräte RENITA Motorola MTP 850 S
• 1 Mobiltelefon
• 2 Handstableuchten
• 1 Alkoholmessgerät Dräger Alcotest 7510
• 1 Geschwindigkeitsmessgerät Lasertech LTI 20/20 TruSpeed LC
• 1 Satz Drogenschnelltests (Drugwipes)
• 1 Messrad
• 1 Fotoapparat
• Verkehrsabsicherungs-Blitzleuchten
• Absperrband
• diverse Unterlagen
• PSA der Besatzung

Beschaffung:

Der Ford S-MAX macht im Jahre 2022 seine erste Erscheinung innerhalb der Police Grand-Ducale. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung für allradgetriebene Funkstreifenwagen kann sich Ford mit dem S-MAX den Rahmenvertrag sichern. Ford bietet den luxemburgischen Ordnungskräften den S-MAX in seiner AWD-Version mit dem 2.0 EcoBlue-Dieselmotor an.

Die Ausschreibung ist in Luxemburg ein kleines Novum, da Dienstwagen bis dahin jährlich neu ausgeschrieben und nur festgelegte Stückzahlen angeschafft wurden. Die Flottenerneuerung gekoppelt mit einer Aufstockung des Fuhrparks machen einen dreijährigen Rahmenvertrag interessanter, so dass Seitens der Behörde dieser Weg eingeschnitten wird. Der Rahmenvertrag sieht vor, dass Ford für die Jahre 2022, 2023 und 2024 ein Gesamtvolumen von 96 Einsatzfahrzeugen für einen Marktwert von rund 4,64 Millionen Euro liefern soll. Die Meldung der Vergabe des Rahmenvertrages wird im Februar 2022 zum ersten Mal in der luxemburgischen Presse erwähnt.

Die erste Charge an Ford S-MAX kann Ford bereits kurz danach, Mitte Februar 2022, an die Police Grand-Ducale liefern. Die Fahrzeuge der ersten Charge Kennzeichen sich durch Kennzeichen der Serie AA 63XX. Die Fahrzeuge sind mit Sondersignalanlagen der Firma Federal Signal Vama vom Typ Legend, Frontblitzer Federal Signal Vama NanoLED und Heckblitzer der Firma Federal Signal Vama vom Typ NanoLED in der Kofferraumklappe ausgestattet. Die Fahrzeuge werden ab Ford-Werk komplett ausgerüstet und gelangen direkt via die Ford-Vertretung Luxmotor S.à.r.l. aus Münsbach an die Police Grand-Ducale.

Die zweite Charge an Ford S-MAX wird Seitens Ford Anfang 2023 geliefert. Die Fahrzeuge der zweiten Charge Kennzeichen sich durch Kennzeichen der Serie AA 65XX. Die Sondersignalanlagen bleiben wie beim ersten Los die gleichen. Neben dem Ford S-MAX als gekennzeichnete Funkstreifenwagen gelangen in dieser Zeit auch einige zivile Versionen zur Police Grand-Ducale. Die Fahrzeuge, die meist in weißer Farbe gehalten sind, werden vorrangig beim Groupe Canin als Diensthundführerkraftwagen eingesetzt. Diese Fahrzeuge erhalten eine verdeckt eingebaute Sondersignalanlage und einen Hundezwinger im Kofferraum.

Nach der Lieferung der zweiten Charge benachrichtigt Ford die Police Grand-Ducale, dass die dritte Charge nicht mehr mit dem 140 kW-Starken 2.0 EcoBlue Dieselmotor und ebenfalls nicht mehr in der Allradversion geliefert werden kann. In der Tat hatte Ford die Produktion der Motoren bereits im September 2021 eingestellt. Zwar bot Ford den luxemburgischen Ordnungskräften einen Ersatz an, jedoch gänzlich ohne Allrad. Zudem wurde seitens Ford bekannt, dass die Produktion des S-MAX ohne Ersatz spätestens ab 2023 enden würde. In Angesicht, dass die zugesicherten Dienstwagen nicht mehr ordnungsgemäß und wie laut Lastenheft vereinbart geliefert werden konnten, löste die Police Grand-Ducale den Rahmenvertrag frühzeitig auf und beließ die Anschaffung bei zwei von drei bestellten Chargen.

Die Police Grand-Ducale musste somit einen neuen Rahmenvertrag ausschreiben und die nicht gelieferten Dienstwagen damit kompensieren. Monatelang war unbekannt, wer den neuen Rahmenvertrag für sich entscheiden konnte. Ab September 2023 hielt sich das hartnäckige Gerücht jedoch fest, Škoda hätte den Vertrag mit seinem Kodiaq für sich entscheiden können. Im Oktober 2023 konnten tatsächlich erste Sichtungen des Škoda Kodiaq auf dem Gelände einer großen Garage gemacht werden. Ab Dezember 2023 gab es keine Zweifel mehr an der Vergabe des Rahmenvertrages an Škoda, da an besagter Garage eine größere Anzahl Dienstwagen angeliefert wurden.

Wie viele Ford S-MAX letztendlich im Rahmen dieser Anschaffung seitens Ford an die luxemburgischen Ordnungskräften geliefert werden konnten, ist unbekannt. Die recht hohen Lieferzahlen vom Škoda Kodiaq Anfang 2024 (die Rede ist von alleine 60 Stück für 2024) lässt jedoch erahnen, dass Ford das Ziel der bestellten 96 Dienstwagen weit verfehlt hat. Somit dürfte die Geschichte des Ford S-MAX bei der Police Grand-Ducale nur von kurzer Dauer und eine einmalige Gelegenheit gewesen sein, da das Modell seitens Ford endgültig und ohne Ersatz gestrichen wurde.

Die Police Grand-Ducale:

Die Police Grand-Ducale, auch Police Lëtzebuerg genannt, wurde am 1. Januar 2000 gegründet und am 18. Juli 2018 einer grundlegenden Reform unterzogen. Sie steht unter der Aufsicht des Ministers für innere Sicherheit. Die Neugründung entstand aus der Fusion der damaligen Police und der Großherzoglichen Gendarmerie zu einer einzigen Einheit.

Seit der Reform vom 18. Juli 2018 gliedert sich die Police Grand-Ducale neu und ist nunmehr nur noch in vier Polizeiregionen unterteilt. Die Führung übernimmt der Generaldirektor, welche von vier Zentraldirektionen darunter die Direction Centrale de Police Administrative (DCPA), die Direction Centrale de Police Judiciaire (DCPJ), die Direction Centrale de Ressources et de Compétences (DCRC) und die Direction Centrale des Stratégies et des Performances (DCSP) unterstützt wird. Der Direction Centrale de Police Administrative (DCPA) unterstehen dazu noch vier Nationale Einheiten darunter die Unité de Police de la Route (UPR), die Unité de Police à l’Aéroport (UPA), die Unité de Garde et d'Appui Opérationnel (UGAO) und die Unité Spéciale de la Police (USP), die alle unterstützende und Spezialaufgaben übernehmen.

Die breite Basis der Police Grand-Ducale bilden die vier Polizeiregionen mit ihren insgesamt 56 Polizeikommissariaten, die landesweit flächendeckend verteilt sind. Die vier Polizeiregionen wurden auf Basis der zwei Gerichtsbezirke des Großherzogtums festgelegt und gliedern sich wie folgt:

• Région de Police Capitale
• Région de Police Centre-Est
• Région de Police Nord
• Région de Police Sud-Ouest

Jede Polizeiregion besteht aus einer Regionaldirektion, einer fest definierten Anzahl an Commissariats à 3 roulements (C3R), welche 24/7 erreichbar sind und einer fest definierten Anzahl an Commissariats à 2 roulements (C2R), welche Wochentags zwischen 7.00 Uhr und 21.00 Uhr erreichbar sind. Jede Polizeiregion verfügt außerdem über einen Service Régional de Police de la Route (SRPR) und einen Service Régional de Police Spéciale (SRPS). Die Police Grand-Ducale zählt 2.360 Bedienstete in seinen Reihen.

• 1 Warnbalken Federal Signal Vama Legend
• 2 Frontblitzer Federal Signal Vama NanoLED
• 2 Heckblitzer Federal Signal Vama NanoLED in der Kofferraumklappe verbaut
• 1 Druckkammerlautsprecher Federal Signal Vama ES100